Deutschland

Staat in Mitteleuropa
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Deutschland
Lagekarte
Flagge
Kurzdaten
HauptstadtBerlin
RegierungsformRepublik,
Bundesstaat,
parlamentarische Bundesrepublik,
parlamentarische Republik
WährungEuro (EUR)
Fläche357.588 km²
Einwohnerzahl84.358.845 (2022)
AmtsspracheDeutsch
Strom/Stecker230 V, 50 Hz;
Schuko/​Eurostecker
Telefonvorwahl+49
Domain.de
Zeitzone↦Letzter Sonntag im Oktober: MEZ (UTC+1)
→Letzter Sonntag im März: MESZ (UTC+2)

Deutschland oder offiziell die Bundesrepublik Deutschland ist der einwohnerreichste Staat in Mitteleuropa, Mitgliedstaat der Europäischen Union und Vertragsstaat des Schengener Abkommens. Landschaftlich erstreckt sich Deutschland von den Küsten der Nord- und Ostsee im Norden mit ihren Badestränden und Wattenmeeren bis hin zu den Alpen im Süden, wobei der größte Teil flach oder von niedrigen Gebirgszügen, den sogenannten Mittelgebirgen, bedeckt ist. Bekannt ist das Land bei Reisenden jedoch vor allem für seine Kulturschätze – seit dem späten Mittelalter gehört es in nahezu allen Disziplinen der Kunst zu den Zentren Europas, und trotz der Zerstörungen in den Weltkriegen hat sich viel Architektur von Romanik und Gotik bis zur Postmoderne erhalten.

Regionen

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Geschichtlich bedingt spielen die Regionen auch heute in Deutschland noch eine große Rolle. Die Vielfältigkeit Deutschlands spiegelt sich deutlich in der Vielzahl der Regionen mit ihren spezifischen Eigenarten wider.

Die Bundesrepublik Deutschland ist in 16 Bundesländer gegliedert:

 
Politische Karte von Deutschland

Norden:

  • Schleswig-Holstein – das nördlichste Land, zwischen den beiden Meeren gelegen
  • Mecklenburg-Vorpommern – vom Wasser geprägt, hier findet man sowohl die großen Ostseeinseln als auch die ausgedehnteste Seenplatte
  • Hamburg – Deutschlands „Tor zur Welt“ an Elbe und Alster
  • Bremen – der Doppelstadtstaat an der Weser
  • Niedersachsen – abwechslungsreiche Landschaften zwischen Wattenmeer, Heide und Mittelgebirge

Osten:

Mitte:

Westen:

  • Nordrhein-Westfalen – geprägt von Großstädten und Industriekultur, es gibt aber auch überraschend grüne, naturnahe Landschaften
  • Rheinland-Pfalz – geprägt von Mittelgebirgen und romantischen Flusstälern; hier befinden sich Deutschlands bekannteste Weinanbaugebiete
  • Saarland – das von Bergbau und Schwerindustrie geprägte Land war in der Geschichte oft Spielball zwischen Deutschland und Frankreich

Süden:

Bedeutende Regionen (Auswahl) von Nord nach Süd, von West nach Ost:

 
Rheinromantik am Mittelrhein - Blick von der Loreley auf den Rhein Richtung St. Goarshausen

Siehe auch: Deutsche Feriengebiete

 
Brandenburger Tor in Berlin

Bundeshauptstadt ist Berlin, die von 1961 bis 1989 durch die Berliner Mauer geteilt war und eines der kulturellen Zentren Deutschlands darstellt. Weitere wichtige Städte sind die Hansestadt Hamburg, die bayerische Landeshauptstadt München, die Bankenstadt Frankfurt am Main, Köln mit dem Dom und Mainz als Karnevals- bzw. Fastnachtshochburgen, Weimar als Stadt Goethes und Schillers und viele andere mehr wie die Barockstadt Dresden mit Frauenkirche und Semperoper, das romantische Heidelberg mit seinem Schloss, das verträumte Freiburg, die Messestädte Hannover und Leipzig, die Main-(Wein)metropole Würzburg, das schwäbische Stuttgart, die Ruhrgebietsstädte Duisburg, Essen, Bochum und Dortmund sowie südlich davon die Schwebebahnstadt Wuppertal und die Modestadt Düsseldorf, die antike Moselstadt Trier und die zweitälteste, von den Römern gegründete Stadt Augsburg.

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Die mittelalterlichen Altstädte von Rothenburg, Regensburg, Bamberg, Görlitz, Erfurt, Quedlinburg, Goslar, Lübeck, Stralsund, Wismar oder Wittenberg sind bedeutende Kulturgüter und gehören teilweise zum Welterbe der UNESCO. Bedeutende Domstädte wie Aachen, Hildesheim, Paderborn, Naumburg (Saale), Speyer, Worms oder Münster (Westfalen) zeigen die geschichtliche Entwicklung des Christentums in Deutschland und einige der Kathedralen gehören ebenfalls zum Welterbe der UNESCO. Folge der Kleinstaaterei vergangener Jahrhunderte ist eine Vielzahl von Residenzstädten auch der zweiten Reihe wie Darmstadt, Dessau, Karlsruhe, Kassel, Oldenburg oder Schwerin, aber auch Gotha oder Altenburg, die eine bemerkenswerte kulturelle und historische Vielfalt ebenso wie ihren spezifischen Charakter haben. Besonders gut erhaltene Ensembles des Klassizismus bzw. Biedermeier finden sich in Weimar und Hof. Das rheinische Bonn war nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1990 Bundeshauptstadt, bis 1999 Regierungssitz und damit auch das politische Zentrum der Bundesrepublik in der Nachkriegszeit.

Weitere Ziele

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Hauptartikel: Deutsche Feriengebiete

Neben den Inseln und der Küste an Nord- und Ostsee sind insbesondere die Mittelgebirge wie der Schwarzwald oder das Sauerland wichtige Urlaubsgebiete. Der Bodensee und der Bayerische Wald und die Weinregion Franken im Süden, der Harz in der Mitte, die Mecklenburgische Seenplatte im Nordosten sind weitere Beispiele für touristische Gegenden.

Für Radtouren bieten sich zahlreiche Flusstäler und Ferienregionen an.

Das Ruhrgebiet bietet neben vielen kulturell erschlossenen technischen Großanlagen des 19. und 20. Jahrhunderts (Route der Industriekultur) die höchste Dichte verschiedener öffentlicher Trendsportanlagen in Deutschland.

Wer technisch interessiert ist, findet in Deutschland viele sehenswerte Eisenbahnstrecken, auf denen noch „alte Dampfrösser“ schnaufen.

Auch Freizeitparkfans kommen in Deutschland auf ihre Kosten. Ein Beispiel ist der Europapark Rust, Deutschlands größter Freizeitpark mit den meisten Achterbahnen in Europa.

Das Grüne Band ist das erste gesamtdeutsche Naturschutzprojekt und entstand entlang des ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifens.

Hintergrund

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Zentrum der deutschen Demokratie: Der Reichstag in Berlin

Seit jeher spielte der Partikularismus/Föderalismus in Deutschland eine große Rolle, was sich auch in der späten Gründung des Nationalstaates 1871 zeigte. Der „Kleinstaaterei“ ist allerdings auch ein vielfältiger Kulturreichtum zu verdanken. So existiert auch in kleineren Städten oft eine reichhaltige Szene mit eigenen Traditionen. Eine wirkliche zentrale Metropole gibt es dagegen nicht – auch wenn Berlin seit der Wiedervereinigung teilweise diese Rolle einnimmt, dominiert sie den Kulturbetrieb oder auch das Wirtschaftsleben weit weniger als die Hauptstädte der meisten anderen Staaten.

Deutschland geht ursprünglich auf das Ostfränkische Reich zurück, das ab 843 den Ostteil des Frankenreichs nach dem Tod des letzten Frankenkönigs Ludwig des Frommen und damit nahezu ganz Mitteleuropa einschließlich Norditalien umfasste. Dieses ging in das Heilige Römische Reich Deutscher Nation über, das jedoch bis zu seinem Ende 1806 ein weitgehend loser Bund aus verschiedenen Monarchien blieb, in dem sich besonders ab dem 18. Jahrhundert der Konflikt zwischen den beiden mächtigsten Einzelstaaten, Preußen im Norden und Österreich im Süden, herausbildete.

Nach der Besetzung durch Napoleon Anfang des 19. Jahrhunderts existierten die Einzelstaaten weiter fort, seit 1815 lose im Deutschen Bund zusammengeschlossen. Die Märzrevolution 1848/49, in der ein erster Versuch gemacht wurde, einen deutschen Nationalstaat zu etablieren, hatte keinen Erfolg. 1871 wurde unter anderen Vorzeichen mit dem Ausschluss Österreichs und unter der Führung Preußens das Kaiserreich gegründet, eine konstitutionell-parlamentarische, aber oligarchisch orientierte Monarchie.

Nach dem Ersten Weltkrieg (1914–1918) brach das Kaiserreich zusammen, 1919 wurde die demokratische Weimarer Republik gegründet, die jedoch politisch instabil war und zudem durch die Weltwirtschaftskrise 1929 stark geschwächt wurde. In der Folge kamen 1933 die durch diese Prozesse gestärkten Nationalsozialisten unter Adolf Hitler an die Macht, errichteten eine blutige rassistische Diktatur und entfesselten den Zweiten Weltkrieg (1939–1945), in dem mehr als 65 Millionen Menschen starben.

Nach Ende des Krieges wurde Deutschland in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Während aus den britischen, amerikanischen und französischen Besatzungszonen 1949 die durch die soziale Marktwirtschaft geprägte Bundesrepublik Deutschland (BRD) entstand, wurde in der sowjetischen Besatzungszone die sozialistische und planwirtschaftlich orientierte Deutsche Demokratische Republik (DDR) gegründet. Als Folge des Wirtschaftswunders in der Bundesrepublik in den 1950er Jahren wanderten viele Ostdeutsche aus. Diesem Verlust an gut Ausgebildeten setzte die DDR-Führung 1961 ein Ende, als mit dem Bau der Berliner Mauer auch das „Schlupfloch“ Berlin geschlossen wurde. Erst das Ende des Kalten Krieges leitete die friedliche Revolution (1989) ein, die am 9. November 1989 zum Fall der Mauer führte. Am 3. Oktober 1990 wurde die Wiedervereinigung gefeiert.

Einreisebestimmungen

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Generell gilt: Ausländer, die sich länger als 90 Tage pro 180 Tage in Deutschland aufhalten wollen, arbeiten oder studieren wollen, benötigen grundsätzlich ein Visum. EWR-Bürger und der Schweiz sind von dieser Regelung ausgenommen. Andere Staaten haben Sonderregelungen, wie z. B., dass der erforderliche Aufenthaltstitel auch nach der Einreise eingeholt werden kann oder es gelten nur bestimmte bspw. biometrische (Reise-)Pässe. Welche Regelung für welchen Staat gilt, ist auf der Staatenliste zur Visumpflicht bzw. -freiheit des Auswärtigen Amts zu sehen. Besteht eine Visumpflicht, muss bei der zuständigen deutschen Auslandsvertretung ein Visum persönlich beantragt werden. Antragsformulare sind mehrsprachig auch online (ganz unten) zu sehen. Oft ist der Zweck der Reise, die ausreichende Finanzierung des Aufenthaltes, den Nachweis einer gültigen Reisekrankenversicherung mit einer Mindestdeckungssumme von 30.000 € sowie die Bereitschaft und die Möglichkeit zur rechtzeitigen Rückkehr in das Herkunftsland zu belegen. Außerdem muss der Personalausweis oder Reisepass bis 3 Monate nach der Wiederausreise gültig sein. Ein „Schengenvisum“ (60 €) berechtigt zum Aufenthalt im gesamten Schengen-Gebiet für 3 Monate, das nationale Visum (75 €) für Deutschland auch für längere Aufenthalte. Beide Visa berechtigen erst mit einem Vermerk zum Arbeiten bzw. Studieren (mehr unter Lernen und Arbeiten). Je nach Einreisegrund kann die Bearbeitung mehrere Tage oder Monate (bspw. bei Erwerbstätigkeit) in Anspruch nehmen.

Zollbestimmungen

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Nach Deutschland darf nicht jede Ware bedenkenlos eingeführt werden, es gibt viele Beschränkungen und Verbote. Welche Bestimmungen es konkret gibt, ist auf der Website des deutschen Zolls zu finden. Zusätzlich sollten die Bestimmungen des Herkunftslandes (und Transitländer) bekannt sein.

Arzneimittel
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Arzneimittel dürfen für den persönlichen Bedarf entsprechend der empfohlenen Dosierung für maximal 3 Monate mitgeführt werden. Gefälschte, potenziell tödliche und üblicherweise im Doping verwendete Stoffe sind verboten. Die Mitnahme von Betäubungsmitteln oder betäubungsmittelhaltigen Arzneimitteln ist nur mit einer ärztlichen Bescheinigung (Original mit Übersetzung) und einer amtlichen Beglaubigung des jeweiligen Herkunftslandes erlaubt.

Barmittel
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Bei Aufforderung bzw. auf Nachfragen ist Art, Wert, Herkunft, usw. von Barmitteln mündlich angeben. Bargeld und Wertpapiere ab einem Wert von 10.000 € sind bei Einreise von außerhalb der EU schriftlich anzumelden (Online-Formular). Die Barmittelanmeldeerklärung ist unaufgefordert bei der nächsten Zollstelle abzugeben. Sollten die Angaben nicht oder unvollständig gemacht werden oder sich als falsch herausstellen (möglichst genau, besser den Wert höher als zu niedrig angeben), sind Geldbußen bis zu 1.000.000 € möglich. Besonders der Verwendungszweck sollte plausibel sein, denn Beamte sind mitunter berechtigt, diese Geldmittel sicherzustellen.

Haustiere
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Zur Einreise brauchen Hunde, Katzen und Frettchen neben einer Anmeldung eine Tätowierung oder einen Mikrochip (seit 2011 Pflicht), eine gültige Tollwutschutzimpfung sowie einen EU-Heimtierausweis (aus der EU) oder eine amtliche Veterinärbescheinigung (nicht aus der EU). Andernfalls droht die kostenpflichtige Ausreise (des Tieres), mehrmonatige Quarantäne oder Einschläferung. Die Einreise darf nur über wenige Wege erfolgen (per Flugzeug oder Schiff, zuständige Stellen). Bei mehr als 5 Heimtieren handelt sich um eine kommerzielle Einfuhr.

Pitbull-Terrier, American Staffordshire-Terrier, Staffordshire-Bullterrier und Bullterrier sowie deren Welpen und Kreuzungen sind als gefährlich eingestuft und dürfen nicht eingeführt oder gehalten werden. Ausnahmen gibt es für einen Zeitraum bis zu 4 Wochen oder bei speziell ausgebildeten Hunden (bspw. Blindenhunde, Diensthunde, usw.). Neben den üblich erforderlichen Dokumenten muss die Ungefährlichkeit nachgewiesen werden.

Flugzeug

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Verflechtung deutscher Flughäfen mit dem Ausland
 
Vergleich internationaler Flughäfen in Deutschland

Die wichtigsten Flughäfen Deutschlands sind Frankfurt am Main (FRA), München (MUC), Düsseldorf (DUS), Berlin Brandenburg (BER). Hamburg (HAM), Köln-Bonn (CGN), Stuttgart (STR), Hannover (HAJ), Nürnberg (NUE), Bremen (BRE), Leipzig Halle (LEJ), Dresden (DRS), Münster/Osnabrück (FMO), Saarbrücken (SCN) und Flughafen Erfurt-Weimar (ERF) sind weitere wichtige Flughäfen für den internationalen Luftverkehr. Des Weiteren gibt es noch eine Reihe weiterer regionaler Verkehrsflughäfen, sodass sich in der Nähe fast jeder Halbmillionenstadt ein Flughafen befindet.

Die Zunahme im Punkt-zu-Punkt-Verkehr, sowie das hub and spoke-Verfahren mit Billigfluggesellschaften oder klassischen Linienfluggesellschaften hat dazu geführt, dass kleinere Flughäfen ausgebaut wurden und damit in der Fläche ein noch größeres Flugangebot entstand. Zu diesen Flugplätzen zählen unter anderem Frankfurt-Hahn (HHN), Dortmund (DTM), Weeze (NRN), Karlsruhe/Baden-Baden (FKB), Memmingen (FMM), Paderborn-Lippstadt (PAD) und Friedrichshafen (FDH). Von hier aus existieren zumeist Busverbindungen in die nächstgrößeren Städte. Da diese Flughäfen allerdings auch weitab von den namensgebenden Städten entfernt liegen, sind die Kosten für die Anfahrt sowie sehr lange Reisezeiten zu beachten. Ein extremes Beispiel ist der Flughafen Frankfurt-Hahn im Hunsrück in Rheinland-Pfalz: die nächsten Großstädte sind Koblenz und Trier (beide 50 km), die namensgebende Stadt Frankfurt am Main hingegen liegt in Hessen über 120 Kilometer entfernt.

Von Interesse sind auch die grenznahen Flughäfen Salzburg (SZG), Innsbruck (INN), Zürich (ZRH), Basel-Mülhausen-Freiburg (BSL/MLH/EAP), Straßburg (SXB) und Luxemburg (LUX). Zum Teil sind diese sogar in Systemen wie RAIL&FLY der Deutschen Bahn mit inbegriffen.

„Flag Carrier“ und unbestrittener „Platzhirsch“ an vielen deutschen Flughäfen ist die Lufthansa, die zwar nicht mehr im Staatsbesitz ist, aber nach wie vor exzellente Kontakte in die Politik pflegt. Inzwischen hat die Lufthansa viele Flüge an Eurowings abgegeben, die konzerninterne Billigfluggesellschaft, bei der man für quasi alles (außer dem Flug an sich) extra zahlen muss. Weitere deutsche Fluggesellschaften sind Condor und TUIfly. Neben den Billigfliegern, die in Deutschland oftmals nur kleinere Flughäfen mit billigeren Gebühren anfliegen und oftmals Routen streichen wenn Subventionen gestrichen werden, gibt es auch etliche ausländische Flag Carrier, die ihre jeweiligen Hubs an die größeren deutschen Flughäfen, zumeist Frankfurt oder München anbinden.

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Flughafen München: Blick auf das Vorfeld des Terminal 1

Einreisebestimmungen

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Bei der Einreise über den Luftweg sind besondere Einreisebestimmungen zu beachten. Auf vielen deutschen Flughäfen gibt es zur schnelleren Abfertigung das sogenannte „Zweikanal-Abfertigungsverfahren“, was so viel heißt wie es gibt zwei Wege bei der Einreise. Während der grüne Ausgang für anmeldefreie Waren ist, ist der rote Ausgang für anmeldepflichtige Waren bestimmt. Im roten Ausgang gibt es ständige Kontrollen und hier werden die Waren beim Zoll angemeldet, aber auch im grünen Ausgang gibt es oft (anlassbezogene) Kontrollen. Im Zweifelsfall sollte immer der rote Ausgang genutzt werden.

 
Europäisches Hochgeschwindigkeitsbahnnetz

Die Anreise mit der Bahn nach Deutschland ist prinzipiell aus allen Nachbarländern möglich. Stündliche oder zweistündliche Fernverkehrsverbindungen gibt es aus Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Frankreich. Zu allen anderen Nachbarstaaten (außer Luxemburg; nur Regionalverkehr) gibt es eine regelmäßige Verbindung in die jeweilige Hauptstadt.

Der grenzüberschreitende Regionalverkehr ist allerdings noch ausbaufähig. Nach und nach wird das Wagenmaterial aus den 70er Jahren durch Triebzüge und im Nahverkehr auch durch Doppelstockzüge ersetzt, wobei immer mehr Strecken von Privatgesellschaften übernommen werden. Bis auf Österreich, Schweiz und Schweden haben alle Nachbarstaaten andere Bahnstromnetze und Signalanlagen. Deswegen können nur wenige Züge in den Nachbarländern verkehren. Erst die 3. ICE-Generation wurde mit Mehrstromsystemen ausgestattet, sodass diese Triebzüge nun auch in die Niederlande, nach Belgien und Frankreich fahren.

Nach Möglichkeit sollte man nicht den relativ teuren Normaltarif der Bahn nutzen. Es existieren diverse Vergünstigungen, mit denen sich Bahnfahrten auch preislich attraktiv gestalten lassen (u. a. Nutzung der Bahncard, Sparpreise mit Zugbindung). Es ist zu beachten, dass in Deutschland die Platzreservierung in Fernverkehrszügen an Wochenenden und Ferienzeiten empfohlen wird, da die meisten Sitzplätze reserviert sind. Reisende mit Rabattabonnement (österreichische Vorteilscard, Schweizer Halbtax/GA) erhalten im grenzüberschreitendem Verkehr einen Rabatt auf Bahnfahrten nach Deutschland (Vergünstigungen analog der BahnCard 25). Da sich viele Sparangebote (vor allem die im Fernverkehr) nach der Auslastung richten, kann man sagen, dass eine Reservierung voraussichtlich nicht nötig ist, wenn man am Vortag der Reise noch ein Ticket für 29 € bekommt. Laut Statistik der deutschen Bahn sind die Fernverkehrszüge am Dienstag gegen 12:00 Uhr am leersten.

Schweizern wird empfohlen, die Tickets ab Wohnort bzw. Grenzbahnhof direkt bei der deutschen Bahn bzw. deren Internetportal zu buchen (Tickets werden ohne zusätzliche Gebühren in die Schweiz geschickt) und nicht über die SBB (dort sind die Gebühren oftmals viel höher). Dabei ist anzugeben, ob man ein Halbtax bzw. GA besitzt.

Hauptartikel: Fernbusse in Deutschland
 
Ein Fernbus auf der Stecke Berlin−Amsterdam

Seit der Liberalisierung des Fernbusmarktes 2012 hat sich ein dichtes Netz an Fernbuslinien innerhalb Deutschlands entwickelt aber auch internationale Busverbindungen werden angeboten. Flixbus ist die am breitesten vertretene Marke mit internationalen Busreisen im Angebot. Verbindungen, Fahrpreise, Haltestellensuche und Streckenkarten sind über das Onlineportal Busliniensuche.de einsehbar.

Auto/Motorrad/Fahrrad

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Jedes Nachbarland besitzt eine oder mehrere Autobahnanbindungen nach Deutschland. Die Benutzung der staatlichen Autobahn ist für Personenkraftwagen inkl. Wohnanhänger kostenlos. Mautpläne in den 2010er Jahren scheiterten an der vom Europäischen Gerichtshof 2019 gerügten Ungleichbehandlung von In- und Ausländern. Eine Besonderheit ist, dass man auf deutschen Autobahnen – wenn es kein ausgeschildertes Limit gibt – theoretisch so schnell fahren darf, wie man will. Es gilt allerdings eine „Richtgeschwindigkeit“ von 130 km/h, die im Fall eines Verkehrsverstoßes von Bedeutung ist. Innerorts gilt ein generelles Limit von 50 km/h, außerorts von 100 km/h. Niedrigere Geschwindigkeitslimits sind jedoch überall möglich, vor allem an Baustellen, Unfallschwerpunkten und zum Lärmschutz. Bspw. ist in verkehrsberuhigten Bereichen Schrittgeschwindigkeit (ca. 7 km/h) einzuhalten.

 

In 56 deutschen Städten wurden Umweltzonen eingerichtet, in denen nur Autos (auch Elektroautos) mit grüner Umweltplakette erlaubt sind (Ausnahme: für Neu-Ulm genügt eine gelbe Plakette). Autofahrer ohne entsprechende Plakette müssen mit einem Bußgeld von 80 € rechnen. Für Touristen und Geschäftsreisende, auch mit im europäischen Ausland gemieteten Autos, setzt die Erteilung der Umweltplakette das Einsenden von Kopien der Fahrzeugpapiere voraus.

Schweizer oder Österreicher können diese für knapp 6 Euro online beim Landesamt Berlin bestellen und nach Hause schicken lassen. Schweizer können diese alternativ (viel teurer) beim TCS beziehen. In der Schweiz gemietete Autos besitzen bereits die Umweltplakette, die in Österreich nicht. Zudem gelten in mehr als einem Dutzend Städten in Deutschland Fahrverbote, die vorrangig ein Verkehrsverbot für Diesel-Kraftfahrzeuge unterhalb der Schadstoffnorm Euro 6 enthalten.

Bei Verkehrsverstößen in Deutschland muss man ein entsprechendes Verwarnungs- bzw. Bußgeld (oft sofort) zahlen. Bei schwereren Vergehen kommen (maximal drei) Punkte in Flensburg, teils ein bis zu dreimonatiges Fahrverbot hinzu. Nach acht Punkten wird der Führerschein endgültig für mindestens sechs Monate eingezogen bzw. darauf das Fahrverbot (ausschließlich) für Deutschland vermerkt.

Mit dem Elektroauto

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In Deutschland gibt es derzeit rund 40.000 Ladestationen (Stand: Mär 2021).

Hauptartikel: Fähren in Deutschland

An der Ostseeküste gibt es von Kiel aus tägliche Fährabfahrten nach Oslo, Göteborg und Klaipeda. Vom Skandinavienkai in Lübeck-Travemünde verkehren regelmäßig Fährschiffe der TT-Line, Stena Line und Finnlines nach Trelleborg (Schweden), Malmö (Schweden), Helsinki (Finnland) und St. Petersburg (Russland). Von Rostock gibt es Fährverbindungen nach Gedser (Dänemark) und Trelleborg (Schweden).
Siehe auch: Ostseefähren

Auf dem Bodensee bieten mehrere Fähren die Möglichkeit aus der Schweiz und Österreich nach Deutschland überzusetzen. Die meisten von ihnen sind allerdings reine Personenfähren, Fähren wo man auch sein Auto mitnehmen kann sind selten (z. B. Friedrichshafen-Romanshorn). Es verkehren regelmäßig Personenschiffe zwischen Wien und Passau.

Generell gilt, dass die Fährverbindungen von und nach Deutschland nicht ganz so umfangreich sind wie jene der nordischen Länder, jedoch mit den südlichen und westlichen Nachbarn durchaus mithalten können. Insbesondere bei Anreise mit dem eigenen Auto kann sich die Fährfahrt z. B. von/nach Dänemark oder Schweden aber durchaus sehr lohnen, da man einiges an Kilometern und Treibstoff spart.

Die Nordseeinsel Borkum ist neben der Fähre von Emden auch vom niederländischen Eemshaven per Fähre erreichbar.

Mit der Straßenbahn

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Die Trams von Straßburg und Basel haben jeweils eine grenzüberschreitende Linie nach Deutschland.

Mobilität

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Mit dem Flugzeug

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Es gibt in Deutschland ein sehr gut ausgebautes Linienflugnetz. Die größten Airlines in Deutschland sind Lufthansa und ihre Tochter Eurowings. Auf den allermeisten innerdeutschen Strecken hat der Lufthansa-Konzern inzwischen ein Monopol im Luftverkehr und Wettbewerb findet quasi nur noch zwischen den Verkehrsträgern statt, hier vor allem mit der Bahn. Im Zuge der Insolvenz der Air Berlin hat sich Easyjet einen Teil der Konkursmasse gesichert (der Löwenanteil ging an Lufthansa) und wird voraussichtlich auf einigen innerdeutschen Strecken in direkte Konkurrenz zu Bahn und Lufthansa treten. Ryanair bietet ein umfangreiches Streckennetz von vielen deutschen Flughäfen an, jedoch kaum innerdeutsche Flüge. Innerdeutsch ist man mit der Bahn fast immer billiger unterwegs, aber manchmal gibt es - vor allem bei neueren Einstiegen in den Markt - Lockangebote, die billiger als die Bahn sind oder erscheinen. Allerdings muss man besonders bei „Billigfliegern“ oft Gebühren für diverse Dinge die beim Zug oder anderen Airlines inklusive sind (z. B. das Drucken einer Bordkarte) einkalkulieren. Zusätzlich sind einige Flughäfen die von Billigfluglinien angeflogen werden „mitten im Nirgendwo“ und die Anreise zum Flughafen kann einiges an Zeit Geld und Nerven in Anspruch nehmen.

Mit der Bahn

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ICE
ICE ist die Abkürzung für die Zuggattung InterCityExpress der Deutschen Bahn. Es handelt sich dabei um Hochgeschwindigkeitszüge mit Höchstgeschwindigkeiten von 230 km/h (ICE T mit Neigetechnik = Baureihen 411 und 415), 280 km/h (ICE 1 = BR 401, das Original und ICE 2 = BR 402, halb so lang wie ICE 1) und 330 km/h (ICE 3, darf als einziger auf die Neubaustrecke FrankfurtKöln). Geschwindigkeiten über 200 km/h werden nur auf Neubaustrecken für den Hochgeschwindigkeitsverkehr (WürzburgFuldaKasselHannover, StuttgartMannheim, BerlinHannover, Frankfurt-Flughafen – Köln und Nürnberg-Ingolstadt) gefahren. Für die Benutzung der ICE benötigt man spezielle Fahrkarten, die etwas teurer sind als die normalen Fahrkarten für den Fernverkehr. Sie enthalten den Vermerk ICE und dahinter die Angabe des Streckenabschnitts mit ICE-Berechtigung.

Das Bahnsystem in Deutschland ist großenteils gut ausgebaut, in ländlichen Regionen jedoch lückenhaft. Die Reisegeschwindigkeit im Regionalverkehr lässt meist zu wünschen übrig. Deutschland hat seit 1991 ein eigenes Hochgeschwindigkeitsbahnnetz aus Neubau- und Ausbaustrecken, auf denen komfortable ICEs (Intercity-Express) mit bis zu 300 km/h fahren. Das Fernverkehrsnetz wird ergänzt durch ICs (Intercity) (grenzüberschreitend EC (Eurocity) genannt) und in grenznahen Gebieten durch ausländische Fernverkehrszüge. Deutschland gehört zur InterRail-Zone C.

Bahnfahren ist vor allem im Fernverkehr (ICE, IC/EC) relativ teuer. Die staatliche Deutsche Bahn AG ist noch immer Quasi-Monopolist. Viel Geld lässt sich mit dem Sparpreis sparen, wenn man mindestens einen Tag im voraus bucht. Die Preise richten sich nach der Auslastung der Züge. Insbesondere unter der Woche, aber auch am Samstag sind Schnäppchen oft noch am Vortag der Abreise zu bekommen. Zu beliebten Reisetagen (Weihnachten, Ostern, Freitag und Sonntag) und -zielen kann es aber schon ein oder zwei Wochen vorher teuer werden. Wenn die preiswertesten Kontingente ausgebucht sind, wird ein höherer Fahrpreis angeboten. Strecken bis 250 km werden ab 19 € angeboten, längere Strecken ab 29 €, zu zweit ab 49 € und Strecken ins Ausland ab 39 €, bei kurzen „Hopsern“ über die Grenze (z. B. Dresden-Prag) auch billiger. BahnCard 25-Inhaber erhalten auf alle Sparpreise zusätzlich 25 % Rabatt. Familienkinder unter 15 Jahren reisen kostenlos mit. Es besteht Zugbindung, das heißt man muss den angegeben Zug zur angegebenen Zeit benutzen.

Für Vielfahrer lohnt sich die BahnCard 25 oder 50. Für eine jährliche Gebühr gibt es 25 oder 50 % Ermäßigung auf den Fahrpreis, wobei mit der Bahncard 25 der oben genannte Sparpreis zusätzlich genutzt werden kann. Vorsicht: Bei Kauf einer BahnCard wird ein Abonnement abgeschlossen, das sich automatisch verlängert, wenn es nicht fristgerecht gekündigt wird.

Gerade im Nahverkehr gibt es einige Möglichkeiten zu sparen in Form von besonderen Tarifen; besonders interessant sind das Quer-durchs-Land-Ticket für überregionale Fahrten, Ländertickets bei regionalen Fahrten und das Deutschlandticket.

Mit dem Bus

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Busnetze übernehmen in Deutschland traditionell in erster Linie den Nahverkehr, haben jedoch in jüngster Zeit auch im Fernverkehr zunehmend an Boden gewonnen.

Fernbusse

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Hauptartikel: Fernbusse in Deutschland

Seit der Liberalisierung des Fernbusmarktes im Januar 2013 entsteht ein rasch wachsendes Netz von Fernbuslinien verschiedener Anbieter. Der Markt ist umkämpft, so dass die Angebote sowohl hinsichtlich der Preise als auch bei Relationen und Häufigkeit der Fahrten ständigen Veränderungen unterliegen. Der größte Anbieter ist FlixBus.

Eine Übersicht über das gesamte Busangebot versucht Simplex-Mobility, die einen monatlich aktualisierten Fahrplan aller Anbieter im Stil eines Kursbuchs herausgeben.

Eine Suchmaschine zur gezielten Suche von Einzelverbindungen und Preisen gibt es bei Busliniensuche.

Bei Fernbussen ist eine Vorausbuchung mit Reservierung dringend zu empfehlen, da nur so günstige Preise erhältlich sind. Spontankauf beim Fahrer ist möglich, allerdings zum höheren Standardtarif und mit dem Risiko, bei ausgebuchtem Bus stehenzubleiben. Generell liegen die Fahrpreise deutlich unter denen einer vergleichbaren Bahnfahrkarte.

Auf der Straße

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Hauptartikel: Autofahren in Deutschland

In Deutschland lassen sich größere Distanzen ausgesprochen schnell mit dem Auto überwinden. Dafür sorgt das gut ausgebaute Straßennetz. Gerade die Autobahnen sorgen für hohe Reisegeschwindigkeiten, da es keine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung gibt. Es sei allerdings darauf hingewiesen, dass im Falle eines Unfalls eine wesentlich höhere Geschwindigkeit als 130 km/h (= gesetzliche Richtgeschwindigkeit) in der Regel strafrechtliche Maßnahmen nach sich zieht und zu Problemen mit der Versicherung führen kann. Wenn man kein eigenes Auto besitzt, gibt es einige nationale und internationale Autovermietungen. In der Regel wird für die Anmietung eines Mietwagens in Deutschland eine Kreditkarte und ein gültiger Führerschein benötigt. Mittlerweile kann man auch über Vermittler wie z. B. Auto Europe günstiger ein Auto mieten als direkt bei der jeweiligen Autovermietung. Bei Auto Europe sind auch Einwegmieten möglich, d. h. man kann den Mietwagen in einer Stadt abholen und in einer anderen abgeben.

Für Schweizer und Liechtensteiner

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Autofahrer aus der Schweiz und Liechtenstein sollen sich folgende Unterschiede merken:

  • Die innerörtliche Geschwindigkeit von 50 km/h gilt ab Ortseingangstafel, sofern dort keine andere Geschwindigkeit angegeben ist, ebenso gilt ab Ortsausgangstafel die Außerortsgeschwindigkeit von 100 km/h. Diese Tafeln haben also nicht nur informativen Charakter. Dagegen hat eine Kraftfahrstraße (in der Schweiz „Autostrasse“) keinen Einfluss auf die erlaubte Höchstgeschwindigkeit.
  • Die Bussen bei Geschwindigkeitsübertretungen sind viel tiefer und haben weniger Folgen, was dazu führt, dass viele Fahrer es mit der Höchstgeschwindigkeit nicht so genau nehmen. Rigoros geahndet wird dagegen der Alkoholkonsum (max. 0,5 Promille) und das Überfahren roter Ampeln.
  • Innerorts - und nur dort - darf auf einer Strasse mit mehreren Fahrspuren bei Fahrzeugen unter 3,5 Tonnen die Fahrspur frei gewählt werden, rechts überholen ist dort also erlaubt.
  • Vortrittsstraßen (in Deutschland werden sie als Vorfahrtsstraßen bezeichnet) erkennt man an der Signalisation (dort Verkehrszeichen genannt). Die Farbe der Wegweiser (beige, weiß) sagen nichts darüber aus, ob auf einer Straße Vortritt herrscht. Viel mehr zeigen beige Wegweiser Ziele außerhalb des Orts an, während weiße Wegweiser auf innerörtliche Ziele hinweisen.
  • Auf Autobahnen auf der Überholspur ist es nicht ungewöhnlich, dass ein Fahrer hinten durch Lichtzeichen aufmerksam macht, den Platz freizugeben. In Deutschland wird das nicht unbedingt als grobe Unhöflichkeit angesehen, das Beste ist also, sich nicht zu ärgern und den Platz freizumachen.
  • In Deutschland ist das Einschalten des Lichtes nur bei schlechter Sicht Pflicht. Daher ist es dort nicht ungewöhnlich, Fahrzeuge ohne Licht zu sehen.
  • Auch wenn das in der Praxis kaum beachtet wird, müssen Autos mit einem CH- oder einem FL-Kleber am Heck versehen sein (man kann dazu auch magnetische Kleber an fast jedem Tankstellenshop kaufen). Akzeptiert wird nur das Großformat, das auch häufig verkaufte Kleinformat erfüllt nicht die Anforderungen.
  • Umweltplaketten für deutsche Innenstädte können für knapp 6 Euro online beim Landesamt Berlin bestellt werden (im Formular das Fahrzeugausweis hochladen), die schicken die Plaketten dann auch in die Schweiz. Wer es nicht online mag: Beim TCS ist das auch möglich (allerdings viel teurer): Dazu ist mit dem Fahrzeugausweis eine TCS-Filiale zu besuchen. Gegen eine Gebühr schicken sie die Plakette via Post, sie trifft in ein paar Tagen ein.

Mit dem Schiff

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Hauptartikel: Fähren in Deutschland

Neben einigen Fähren, um z. B. die Nordseeinseln zu erreichen, den Bodensee zu überqueren, oder verschiedene Flüsse zu kreuzen, gibt es in Deutschland auf den großen Flüssen wie dem Rhein, der Elbe oder der Donau auch Ausflugs- und Kreuzfahrten. Der Rhein ist in Deutschland auf seiner gesamten Länge für die kommerzielle Schifffahrt befahrbar.

Da die schiffbaren Flüsse durch einige Kanäle ergänzt werden, kann man auch relativ gut mit Sportbooten reisen. Bedeutende schiffbare Flüsse sind Rhein, Ems, Weser, Elbe, Oder, Donau; oftmals sind auch Nebenflüsse befahrbar. Bedeutende Binnenkanäle sind der Mittellandkanal, der Elbe-Seitenkanal, der Rhein-Main-Donau-Kanal. Hinzu kommt die See-Wasserstraße Nord-Ostsee-Kanal.

Internationale Fährterminals befinden sich in Lübeck-Travemünde, Kiel und Rostock.

Deutsch ist die offizielle Landessprache. Die meisten Menschen sprechen - ihren Regionen entsprechend - Dialekte und verwenden für ein und denselben Begriff manchmal verschiedene Ausdrücke. Hochdeutsch wird jedoch überall verstanden und zumeist mit „Auswärtigen“ auch gesprochen.

Fremdsprachenkenntnisse sind in Deutschland weniger weit verbreitet als in anderen europäischen Ländern. Zwar sind Englisch und teilweise auch Französisch (vor allem im Südwesten) verpflichtende Fremdsprachen in der Schule, sodass die jüngere Generation zumindest Grundkenntnisse dieser Sprachen hat, allerdings können nicht alle jungen Deutschen diese Sprachen auch konversationssicher verwenden. Die ältere Generation spricht in der Regel ausschließlich Deutsch, hier sind keinerlei Fremdsprachenkenntnisse zu erwarten. Im Osten Deutschlands ist teilweise noch Russisch als Fremdsprache verbreitet, da es verpflichtende Fremdsprache in der ehemaligen DDR war und heute noch an zahlreichen Schulen in Ostdeutschland als zweite Fremdsprache gewählt werden kann.

In den Städten gibt es teilweise größere Einwanderergruppierungen, in denen man mit anderen Fremdsprachen Erfolg haben kann, zu erwähnen sind vor allem Türkisch und Italienisch als Hauptsprachen der großen türkischen und italienischen Diaspora in Deutschland.

Anerkannte Minderheitensprachen in Deutschland sind Friesisch in Nordfriesland, Sorbisch in Teilen Sachsens und Brandenburgs sowie Dänisch in Südschleswig. Die ersten beiden Sprachen sind vom Aussterben bedroht, sodass man als Tourist abgesehen von Ortsschildern kaum mit ihnen in Kontakt treten wird, auch Dänisch ist in Deutschland nur sehr selten zu hören. Ebenfalls Minderheitensprache und in Norddeutschland noch sehr weit verbreitet ist Niederdeutsch (auch als „Plattdeutsch“ bekannt), das historisch als deutscher Dialekt angesehen wurde, aber mehr mit dem Niederländischen gemeinsam hat und für Sprecher aus anderen Teilen Deutschlands nur sehr schwer verständlich ist.

Aktivitäten

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Kanonenbahn im thüringischen Eichsfeld: Mit der Fahrraddraisine über das Lengenfelder Viadukt nach Großbartloff. Mit 4 Tunneln und einem großen Viadukt gehört die „Erlebnis Draisine Kanonenbahn“ mit zu den attraktivsten Strecken in Deutschland
  • Radfahren: In ganz Deutschland gibt es ein Netz von relativ gut ausgeschilderten Radwanderwegen. Diese Fahrradwege haben überwiegend eine asphaltierte oder wassergebundene Oberfläche. Teilweise verlaufen sie auf wenig befahrenen Straßen. Viele Radrouten führen entlang von Flüssen oder auf ehemaligen Bahnlinien, haben entsprechend geringe Steigungen und sind auch für Familien mit Kindern geeignet. Die Qualität von Radwegen und ihrer Beschilderung ist in den einzelnen Landkreisen und Bundesländern unterschiedlich.
  • Wandern: Viele Mittelgebirgsregionen lassen sich hervorragend auf Wanderungen entdecken. Das Wandern hat in Deutschland eine lange Tradition. In vielen Regionen gibt es ausgezeichnete Angebote. Einer der bekanntesten Wanderwege ist z. B. der Rennsteig im Thüringer Wald. Ein weiterer Klassiker ist auch die Brockenwanderung im Harz. Selbst auf Deutschlands höchsten Berg, die Zugspitze, kann man zu Fuß gelangen.
  • Wintersport: Der alpine wie auch der nordische Wintersport hat in Deutschland eine lange Tradition. Bekannt sind natürlich die Skigebiete in den deutschen Alpen. Aber auch in den Mittelgebirgen gibt es attraktive Reviere. Diese sind besonders bei den Langläufern beliebt. Wintersportinfos sind im Artikel Wintersport in Deutschland zu finden.
  • Wasserwandern: Ob im Kanu, Kajak oder auch im Ruderboot, gerade die kleineren deutschen Flüsse bieten sich für das Wasserwandern an. Hier findet meist keine oder nur noch wenig Berufsschifffahrt statt. Beliebte Reviere sind zum Beispiel die Lahn und die obere Weser. Aber auch die Mecklenburgische Seenplatte sowie der Spreewald stehen bei den Paddlern hoch im Kurs. Informationen zum Thema Wasserwandern in Deutschland sind im entsprechenden Themenartikel zu finden.
  • Ausflugsfahrt per Draisine: Das Draisinenradeln wird in Deutschland immer beliebter. Daher ist es nicht verwunderlich, dass man immer mehr stillgelegte Bahnstrecken mit Draisinen entdecken kann. Mittlerweile gibt es etwa 30 Bahnstrecken, die per gemieteter Fahrraddraisine erfahren werden können. Die größte Auswahl an Strecken hat man in Nord- und Ostdeutschland. Hier in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern hat man das touristische und wirtschaftliche Potential, das Draisinenstrecken bieten, bereits entdeckt. Süddeutschland tut sich dagegen mit dem attraktiven Freizeitspaß noch etwas schwer. Alle Draisinenstrecken sind im Artikel Draisinenstrecken in Deutschland gelistet.
  • Wellness: Wellness wird immer beliebter. Auch in Deutschland gibt es daher viele schöne Wellnesshotels und Wellness-Regionen. Diese haben sich zum Teil auf Wellnessbehandlungen mit regionalen Produkten (wie z. B. Thalasso-Kur am Meer, Vino-Wellness im Weinanbaugebiet etc.) spezialisiert. Doch auch exotischere Angebote wie Ayurveda-Hotels oder Wellnesshotels mit Spezialisierung auf Traditionelle Chinesische Medizin sind in Deutschland zu finden. Wer nicht gleich einen Wellness-Urlaub antreten möchte, der kann auch einen Wellnesstag in einem der zahlreichen Entspannungs- und Thermalbäder oder einem Day Spa erleben. In Deutschland gibt es neben sehr modernen und großen Anlagen auch historische Bäderhäuser und Bäderanlagen mit zum Teil barockem Vorbild.
  • Reise zu den deutschen Zipfelgemeinden

Einkaufen

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Das gültige Zahlungsmittel ist der Euro. Deutschland ist (neben der Schweiz) eine der wenigen industrialisierten Länder, in denen immer noch überwiegend mit Bargeld bezahlt wird (2022: 60% Bargeld, 40% Kartenzahlung). Die Akzeptanz von Kartenzahlung hat sich in den letzten Jahren zwar deutlich verbessert, aber es gibt immer noch zahlreiche Dienstleistungen, die immer oder fast immer ausschließlich mit Bargeld bezahlt werden können: kleine Geschäfte wie Bäcker und Metzger, andere kleine unabhängig geführte Läden, Marktstände (Wochen- oder Weihnachtsmarkt), Taxi (in einigen Städten wie Berlin kann das Taxi auch mit Karte bezahlt werden), Parkgebühren, die meisten Restaurants bis hin zur gehobenen Kategorie. Schecks werden seit Jahren nicht mehr akzeptiert.

Die bedeutendsten Banken sind: Sparkassen, Commerzbank, Deutsche Bank, Volksbank-Raiffeisenbanken, Postbank und Sparda-Banken. Die Bargeldversorgung wird durch ein dichtes Geldautomaten-Netz garantiert, für welches sich die Banken einem von vier großen Geldautomatenverbunden angeschlossen haben: Sparkassennetz (Sparkassen), BankCard ServiceNetz (v. a. Volksbank-Raiffeisenbanken), Cash Group (u. a. Commerzbank, Deutsche Bank, Postbank) und Cashpool (u. a. Sparda-Banken). An den Automaten kann man problemlos mit Kredit- und Debitkarten, sowie allen Karten, die dem weltweiten Maestro-Verbund angehören, Geld abheben. Gehört der Automat zum Geldautomatenverbund der eigenen Bank, ist das Abheben i. d. R. (abhängig von der Karte!) gebührenfrei, ansonsten können jedoch unter Umständen recht hohe Gebühren anfallen. Einige Banken bieten auch die Möglichkeit, an einigen Supermarktkassen Geld abzuheben, soweit ein Mindestkaufbetrag überschritten wurde. Nähere Informationen zu gebührenfreien Geldautomaten erteilt die kartenausgebende Bank bzw. Kreditkartenfirma.

Bei kleinen Beträgen wird Bargeld in der Regel wegen der geringeren Kosten bevorzugt, dies gilt besonders für Cafés und Restaurants. Teilweise gibt es auch Mindestzahlbeträge, ab denen erst Kartenzahlung akzeptiert wird. In einem kleinen Laden kann es auch passieren, dass zwar ein Kartenlesegerät vorhanden ist und grundsätzlich auch benutzt wird, die Kassierer bis dato aber noch nie vor der Situation gestanden haben, damit einen kleineren Betrag abzurechnen.

Die Akzeptanz von (ausländischen) Kreditkarten ist in Deutschland sehr gering, da auch die meisten Deutschen keine Kreditkarte besitzen (eigentlich nur solche, die regelmäßig ins Ausland reisen). Visa und Mastercard sind dabei am weitesten verbreitet, American Express und Diners Club sind in Deutschland nahezu nutzlos. Am ehesten kann man – selbst bei kleinen Geldbeträgen – bei Supermarktketten und Tankstellen auf die Akzeptanz von Kreditkarten hoffen, aber kleinere Supermärkte oder freie Tankstellen akzeptieren häufig keine Kreditkarte. Sogar das Taxi vom Flughafen (Beispiel Berlin) kann nur mit Bargeld oder mit Girocard bezahlt werden, nicht aber mit Kreditkarte. Wer vom Ausland abreist, muss als erstes direkt am Flughafen Bargeld abheben, das ist aber dank des dichten Netzes an Geldautomaten in Deutschland kein größeres Problem. Hotels in den großen Städten lassen sich fast immer mit Kreditkarte bezahlen, wer aufs Land reist oder wer plant, in einer Ferienwohnung unterzukommen, sollte besser vorab über ein Hotelportal buchen oder genug Bargeld mitnehmen. Kartenzahlung akzeptiert bezieht sich fast ausschließlich auf die Girocard/EC-Karten, die es so nur in Deutschland gibt und die hier gelegentlich auch als „normale Karte“ bezeichnet wird.

Kontaktlos bezahlen mit Handy: Ist noch in der Anfangsphase und wird nur in den großen Supermarktketten Rewe/Aldi/Lidl und an Markentankstellen akzeptiert. An freien Tankstellen und kleineren Supermarktketten ist es nur selten möglich.

Trinkgeld

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Es ist in Deutschland generell weniger üblich, Trinkgeld zu geben, als zum Beispiel in den USA. Wenn mit Bargeld gezahlt wird, ist es üblich „aufzurunden“ (z. B. 4 € statt 3,70 €), oder einen Schein der etwas mehr als der verlangte Betrag ist zu geben und zu sagen „stimmt so“ (d. h. das Rückgeld wird als Trinkgeld gegeben). Das beispielsweise in den USA übliche Eintragen eines Trinkgeldes auf der Kreditkartenquittung ist in Deutschland nicht möglich. In Restaurants hat es sich eingebürgert, in etwa zehn Prozent Trinkgeld zu geben, wobei es nicht völlig unüblich ist, kein Trinkgeld zu geben, wenn der Service schlecht oder unfreundlich war. Für Taxis genügt üblicherweise das oben erwähnte Aufrunden.

In Hotels wird das offene Liegenlassen von Bargeld als Trinkgeld ans Putzpersonal oft nicht verstanden.

Öffnungszeiten

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Die Ladenöffnungszeiten sind in der Zuständigkeit der Bundesländer und so gibt es keine bundeseinheitliche Regelung. Zwölf der 16 Bundesländer geben die Öffnungszeiten montags bis freitags völlig und samstags bis 20:00 oder 22:00 Uhr frei. In Rheinland-Pfalz und Sachsen müssen die Geschäfte um 22:00 Uhr schließen; in Bayern und im Saarland darf bereits ab 20:00 Uhr nicht mehr verkauft werden.

In den meisten Regionen in Deutschland sind die Geschäfte nicht länger als 20:00 Uhr geöffnet, nur einzelne Supermarktketten und Einkaufsmeilen in Großstädten haben die Öffnungszeiten bis 22:00 Uhr ausgeweitet. Auf dem Land kann es vorkommen, dass Geschäfte von 12:30 bis 14:30 Mittagspause machen sowie mittwochs Nachmittag geschlossen haben. Oftmals wurde die historisch bedingte abendliche Schließzeit um 18:30 Uhr beibehalten.

Touristen aus dem Ausland sind immer wieder überrascht, dass am Sonntag in Deutschland fast alle Geschäfte geschlossen sind. Nur Bäckereien (allerdings meist nur drei Stunden morgens) und Tankstellen sind auch sonntags geöffnet. Ausnahmen gelten nur für Geschäfte an Flughäfen und Bahnhöfen sowie in Kurorten, dort allerdings mit einem saftigen Preisaufschlag. Wer am Sonntag anreist, sollte sich deshalb gleich am Flughafen/Bahnhof mit dem Nötigsten eindecken. In einigen Städten gibt es verkaufsoffene Sonntage, an denen ausnahmsweise auch am Sonntag eingekauft werden darf.

Restaurants, Kneipen, Cafés und dergleichen sind nicht an das Ladenschlussgesetz gebunden; die Öffnungszeiten werden von der Gemeinde geregelt und variieren dementsprechend. Der Montag gilt davon unabhängig in der Gastronomie traditionell als Ruhetag, ein Teil der Restaurants haben an diesem Tag geschlossen.

Banken und Postfilialen haben vergleichsweise eingeschränkte Öffnungszeiten. Postfilialen sind meist montags bis freitags zwischen 9:00 und 18:00 Uhr geöffnet, samstags bis 12:00 Uhr. Dies kann bei kleineren Filialen (vorwiegend in ländlicher Gegend) erheblich reduziert sein. Banken schließen in der Regel bereits um 16:00 Uhr und sind samstags gänzlich geschlossen.

An vielen Bankfilialen befinden sich jedoch Geldautomaten, die rund um die Uhr zugänglich sind. Seit einigen Jahren etablieren sich an größeren Bahnhöfen und (Autobahn-)Tankstellen Geldautomaten. Hier ist jedoch Vorsicht geboten. Man sollte sich vorher am Automaten über die Höhe der Gebühren informieren.

Eine spezifische deutsche Küche gibt es nicht, stattdessen existieren viele recht unterschiedliche Regionalküchen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die deutsche Küche zudem durch die Besatzungsmächte signifikant beeinflusst - während im Osten heutzutage osteuropäische Gerichte (insbesondere Soljanka (Eintopf) in zahlreichen Variationen) üblich sind, hat sich bei Schnellimbissbetrieben im Westen (insbesondere im Ruhrgebiet) eine schnelle, sättigende Küche durchgesetzt (Brathähnchen, Pommes frites, Frikadellen, Currywurst). Die heimische Küche sowie die gehobene Restauration im Westen unterscheidet sich von diesem Vorurteil deutlich. Während die badische Küche - wahrscheinlich durch die Nähe zu Frankreich bedingt - durch ihre vergleichsweise hohe Qualität und Größe der Portionen überzeugt, tut dies die friesische Küche (in Norddeutschland) vor allem durch ihre Originalität.

In Deutschland gibt es auch eine große Auswahl an internationalen Restaurants. Gute Qualität bieten oftmals italienische, griechische, kroatische, chinesische Betriebe; in vielen Orten sind sie den Betrieben mit deutscher Küche überlegen. Bei türkischen Betrieben überwiegen Imbiss-Restaurants; es gibt jedoch auch in vielen Städten Restaurants mit anspruchsvollerer türkischer Küche.

Das Rauchen in Restaurants ist bundesweit nicht erlaubt. Einige Bundesländer sehen Ausnahmen von diesem Rauchverbot vor, wenn ein separater Raucherraum vorhanden ist, oder für sogenannte „Eckkneipen“ mit einer Grundfläche von weniger als 75 m², wobei dann aber der Zutritt für Personen unter 18 Jahren verboten ist.

Gastronomiebewertungen

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Eine offizielle Bewertungsstelle für die Küchenleistungen eines Restaurants gibt es in Deutschland nicht, es gibt aber verschiedene inoffizielle und auch bekannte Bewertungssysteme.

Guide Michelin

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Das international bekannteste Bewertungssystem ist der Guide Michelin Rouge des französischen Autozulieferers Michelin. In Deutschland werden seit 1966 Sterne vor allem für die Spitzenküche vergeben. Die Bewertung wird alljährlich neu überprüft, die Tester besuchen und verkosten anonym. Die Sterne sind an den Koch des jeweiligen Restaurants gebunden: wenn der den Betrieb verlässt, gehen auch die Sterne.

In Deutschland werden derzeit (2013) elf Drei-Sterne-Häuser, 37 Zwei-Sterne- und 226 Ein-Sterne-Restaurants geführt. Insgesamt gibt es in Deutschland damit 274 Sterne-Adressen; mehr gibt es weltweit nur noch in Frankreich.

Gault Millau

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Der Gastroführers Gault Millau stammt ebenfalls aus Frankreich und wurde 1969 dort von den beiden Journalisten Henri Gault und Christian Millau gegründet, die deutsche Ausgabe existiert seit 1983. Für die Gastronomiebetriebe vergibt der Gault Millau in Anlehnung an das französische Schulnotensystem zwischen 0 bis maximal 20 Punkte und bis zu vier Hauben (auch Mützen) an die „Haubenköche“. Bewertet wird nur die Küche und nicht die Ausstattung und das Ambiente, das wird nur wortreich bis aggressiv beschrieben. Das Maximum von 20 Punkte gibt es nach dem Willen der Gründer nur in Frankreich und nicht im Ausland. Der Gault Millau galt lange als ein Verfechter für die moderne Küche, allerdings gibt es nach eigener Aussage keine Tendenz zu einem Kochstil. Im Jahre 2013 wurden in Deutschland 1.040 Restaurants getestet, davon bekamen 858 mindestens 13 von 20 Punkten und damit eine Auszeichnung.

Der Gault Millau klassifiziert auch Wein: Nach einem 100-Punktesystem werden 12.000 ausgewählte Weine von einem Dutzend ausgesuchter Weinjournalisten bewertet, den Juroren ist dabei der Wein bekannt.

Nachtleben

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Das Nachtleben ist in den Großstädten am vielfältigsten. Besonders im Bereich der elektronischen Musik (Techno, House, Electro) gilt das Land als eines der Zentren der weltweiten Szene. Einige der berühmten Clubs, in denen in den 80er und 90er Jahren neue Richtungen entstanden, sind noch in Betrieb und auch bei Besuchern beliebt, auch wenn die meisten inzwischen geschlossen wurden. Aber auch in Rock, Pop, Reggae und Metal gibt es in vielen Städten Bars und Clubs. Deutschland gilt auch als eines der Zentren der sogenannten Schwarzen Szene, die Gothic, Darkwave und ähnliche „düstere“ Richtungen umfasst. In vielen dieser Richtungen gibt es Festivals von internationaler Bedeutung.

In ländlichen Gegenden dagegen sind Großraumdiskotheken typisch, die sich oft an Autobahnen oder in Gewerbegebieten befinden. Diese versuchen mit verschiedenen Musikrichtungen so viele Jugendkulturen wie möglich anzuziehen.

Aber nicht nur für Jugendliche und junge Erwachsene gibt es nächtliche Vergnügungsstätten. So gibt es beispielsweise in vielen Städten Jazzbars. Einige Casinos, wie etwa das von Baden-Baden, besitzen ebenfalls Weltruf.

In einigen deutschen Städten gibt es feste Sperrstunden, typischerweise zwischen 3:00 Uhr und 6:00 Uhr. In vielen Städten wurden die Regelungen aber in den letzten beiden Jahrzehnten deutlich gelockert.

Unterkunft

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Der DEHOGA (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband) definiert ein Hotel als einen Beherbergungsbetrieb, der u. a. über eine Rezeption, tägliche Zimmerreinigung, mindestens über ein Restaurant für Hausgäste und Passanten, und außerdem über mehr als 20 Gästezimmer verfügen muss.

Die Deutsche Hotelklassifizierung ist ein Bewertungssystem von eins bis fünf Sternen und lehnt sich dabei an das internationale Fünfsternesystem an. Die Klassifizierung erfolgt nach einem Punktesystem und nach einem festgelegten Kriterienkatalog auf freiwilliger Basis, auch ein nichtklassifiziertes Hotel kann daher sehr hohe Anforderungen erfüllen. Zuständig für die Bewertung und die Überprüfung ist der DEHOGA. Festgelegte Begriffe sind dabei der Zusatz garni für einen Hotelbetrieb, der neben der Beherbergung, Frühstück und Getränken höchstens kleine Speisen anbietet. Der Zusatz superior kennzeichnet Spitzenbetriebe, die innerhalb einer Kategorie die erforderlichen Anzahl an Wertungspunkten deutlich überschreiten.

Die G-Klassifizierung (Deutsche Klassifizierung für Gästehäuser, Gasthöfe und Pensionen) umfasst ebenfalls Kategorien von eins bis zu fünf Sternen und wird auch vom DEHOGA und auf freiwilliger Basis vergeben. Bewertet werden Beherbergungsbetriebe mit mehr als neun Gästebetten und nicht mehr als 20 Gästezimmern, die keinen Hotelcharakter (zur Definition siehe vor) aufweisen und in deren Betriebsname daher der Begriff Hotel nicht enthalten sein darf.

Der Deutsche Tourismusverband klassifiziert Ferienwohnungen und Privatzimmer ebenfalls nach einem System mit eins bis fünf Sternen von einfach bis exklusiv.

  • Jugendherbergen/Herbergen – In allen größeren Städten gibt es Jugendherbergen oder Hostels, die preisgünstig Unterkunft anbieten. Für Herbergen des DJH (Deutsches Jugendherbergswerk) ist eine Mitgliedschaft erforderlich, die man aber auch beim Einchecken erwerben kann. Der Standard ist im Vergleich zu anderen Ländern relativ hoch (zum Teil besser als manches 2-Sterne-Hotel). Achtung: DJH-Herbergen bieten zwar meist Frühstück, manchmal auch Abendessen an, dafür sind sie nur selten mit Gäste-Küchen ausgestattet! Für privat geführte Hostels ist keine Mitgliedschaft erforderlich. Die Preise liegen im Durchschnitt zwischen 12 € und 20 € pro Nacht in 4- bis 12-Bett-Zimmern/Dorms. Diese unabhängig und individuell geführten Häuser sind erste Wahl für alle die dem DJH-Flair entfliehen wollen. Viele Backpacker Hostels sind in Deutschland dem Backpacker Network Germany angeschlossen. Bettwäsche kann normalerweise vor Ort ausgeliehen werden oder ist im Preis inbegriffen. In die Kategorie fallen auch „Naturfreundehäuser“ sowie Betriebe von Wandervereinen. Hier erhalten Mitglieder der jeweiligen Vereine Vorzugspreise.
  • Hotels/Pensionen – Ansonsten gibt es Pensionen (ca. 20 € – 40 € pro Person Ü/F) und natürlich Hotels aller Preislagen. Günstige Hotels liegen in der Regel außerorts an stark befahrenen Straßen mit schlechter ÖPNV-Anbindung. Vor allem mittelgroße Hotelketten wie Ringhotels oder Romantik-Hotels bieten in der Regel ein verlässliches Preis-Leistungs-Verhältnis. Üblicherweise sind die Preise in Großstädten und in beliebten Kurorten höher als in den übrigen Orten. Preiszuschläge werden auch zu bestimmten Saisonzeiten verlangt. Dazu lohnt sich auch ein Blick in die Messekalender. In den meisten Fällen wird „Übernachtung mit Frühstück“ angeboten, manche Hotels und Pensionen jedoch berechnen das Frühstück separat.
  • Privatzimmer Privat betriebene Gästehäuser und Gästezimmer gibt es in Deutschland natürlich auch. Üblicherweise wird Übernachtung mit Frühstück angeboten, oft etwas preiswerter als Pensionen. Bundesweiter Verband siehe bed-and-breakfast.de.
  • Campingplätze – Es gibt in den meisten Gegenden einen oder mehrere Campingplätze; insgesamt mehr als 3.500. In Urlaubsregionen gibt es reichlich Campingplätze. Viele der Plätze sind fast das ganze Jahr (bis auf Dezember/Januar) oder sogar das ganze Jahr geöffnet (Dusch-/Waschräume geheizt). Preise (1 Nacht/2 Personen/1 Zelt/1 Auto): ca. 13 € - 20 € (wobei die Preisspanne mit ca. 7 € - 40 € sehr groß ist). Die große Mehrheit der Plätze ist weitgehend belegt durch Dauercamper. Für Nicht-Dauercamper gibt es meist eine mehr oder weniger große Wiese. Für die Duschen müssen auf den meisten Plätzen Duschmarken gekauft werden.
  • Wohnmobil – Stellplätze sind flächendeckend vorhanden. In ländlichen Gegenden ist die Benutzung kostenfrei, ansonsten ist im Allgemeinen ein Parkticket zu kaufen. Ver- und Entsorgung wenn vorhanden 1 € – 2 €.
  • Wildcampen - In allen Bundesländern außer Mecklenburg-Vorpommern,[1] Schleswig-Holstein[2] und Brandenburg[3] (eine Nacht, abseits von Campingplätzen, nur für nichtmotorisierte Reisende) ist Wildcampen offiziell verboten, und an einigen Stellen ist auch Lagern (d. h. im Schlafsack oder unter einer Decke übernachten) untersagt, insbesondere in Naturschutzgebieten. In der Realität ist Wildcampen durchaus möglich – vor allem in dünn besiedelten Gegenden z. B. neben wenig begangenen/befahrenen Waldwegen und in Schutzhütten, wenn man sich still verhält und sich Stellen aussucht, die nicht von Häusern einsehbar sind.
  • Ferienwohnungen sind häufig eine preislich sehr günstige Alternative. Kurzaufenthalte sind aufgrund des Reinigungsaufwandes teilweise mit Preisaufschlägen verbunden. Sofern der Vermieter im gleichen Haus wohnt, kann auch Frühstück angeboten werden. Zudem eignen sich solche Unterkünfte für Familien und Gruppenreisende.
  • Mietwohnungen – Wer für längere Aufenthalte eine Wohnung mieten will, sollte wissen, dass in Deutschland Wohnungen normalerweise ohne Möbel und Küche vermietet werden (Ausnahme: Ferienwohnungen). Die Möbel muss der Mieter selbst mitbringen. Ausnahme sind spezielle möblierte Wohnungen, die oft für berufliche Aufenthalte von einigen Monaten vermietet werden. Sie sind dann teurer als nicht-möblierte Wohnungen. Möblierte Wohnungen gibt es meistens nur in Gegenden, in denen sich Ferienwohnungen für die Vermieter nicht lohnen. In typischen Feriengebieten sind solche Wohnungen kaum vorhanden. Außerhalb der Saison kann sich aber eine Nachfrage bei Vermietern von Ferienwohnungen lohnen. Allerdings herrscht in bestimmten Großstädten (z. B. München, Hamburg, Frankfurt/Main) eine aktuelle Wohnungsknappheit. Hier kann es schwierig sein, überhaupt eine Wohnung zu bekommen und wenn, dann nur zu einem hohen Preis.

Lernen und Studieren

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Das deutsche Bildungssystem gilt im internationalen Vergleich als relativ gut, wenn es auch qualitativ hinter dem vieler anderer Dienstleistungsnationen zurückbleibt. Prinzipiell hat jeder Bewohner Deutschlands ein staatlich zugesichertes Recht auf Bildung. Studiengebühren für ein Erststudium werden in keinem Bundesland (mehr) erhoben. In drei von 16 Bundesländern werden Studiengebühren für ein Zweitstudium erhoben. In fünf Bundesländern gibt es Gebühren für Langzeitstudenten. Obligatorisch ist der Semesterbeitrag, je nach Hochschule 60-400 €. Darin enthalten ist je nach Hochschule das Semesterticket, mit dem man im weiten Umkreis Busse und Bahnen kostenlos nutzen kann.

Bei der akademischen Ausbildung muss differenziert werden zwischen folgenden Ausbildungsstätten:

  • Universität: Hochschulen mit Promotionsrecht
  • Fachhochschule/Hochschule: Hochschulform, die Lehre und Forschung auf wissenschaftlicher Grundlage mit anwendungsorientiertem Schwerpunkt betreibt. An einer solchen University of Applied Sciences kann man aber i.d.R. weder promovieren noch habilitieren.
  • Berufsakademie - Studium mit paralleler praktischer Ausbildung in einem Betrieb

Ausländische Studenten können ein Studentenvisum beantragen, das auch begrenzt (120 ganze oder 240 halbe Tage im Jahr plus max. 20 Wochenstunden während des Semesters, bei EU-Bürgern unbegrenzt) die Aufnahme einer Arbeit zur Finanzierung des Studiums erlaubt. Es ist sowohl möglich, ein volles Studium aufzunehmen, als auch ein Auslandssemester in Deutschland zu machen. Nach einem Vollstudium darf man 18 Monate lang Arbeit im Land suchen. Obwohl Deutschland viel Werbung im Ausland für seine Universitäten macht, werden viele leider durch die Bürokratie abgeschreckt. So muss man nach Berichten bei den Verlängerungen des Visums im Ausländeramt auch persönliche Fragen über sich ergehen lassen. Wenn möglich, bitte einen deutschen Freund, dich zum Ausländeramt zu begleiten. Das sorgt häufig nicht nur für besseres Verständnis der bürokratischen Vorgänge, sondern auch für freundlichere Behandlung. Weitere Kritik richtet sich gegen Zusatzgebühren, die von einigen Unis von Ausländern erhoben werden. Ungeachtet dieser Kritik machen die meisten ausländischen Studenten in Deutschland gute Erfahrungen, es ist aber bei weitem nicht alles perfekt. Interessierte sollten die Seite des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) konsultieren.

Arbeiten

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Die Stellenbörse der Bundesagentur für Arbeit bietet in vielen Fällen einen ersten Überblick über Arbeitsplatzangebote in Deutschland. Neben der Bundesagentur für Arbeit vermitteln auch private Arbeits- und Ausbildungsvermittlungen freie Stellen.

Die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse ist in Deutschland schwierig und bürokratisch, besonders für Arbeitnehmer aus einem Nicht-EU-Land. Die Anerkennung kann Jahre dauern oder auch ganz unterbleiben. Es gibt viele ausländische Arbeitnehmer mit Universitätsabschluss, die deshalb eine einfache, ungelernte Arbeit annehmen müssen. Deutschland ist ein Land, in dem eine offiziell anerkannte Berufsausbildung sehr wichtig ist, oft wichtiger als tatsächliches Können.

Deutschland verfügt über zahlreiche weltbekannte, große Unternehmen. Es gibt aber auch sehr viele mittlere und kleine Unternehmen, die sich sehr gut als Arbeitgeber eignen. Besonders im technischen Bereich handelt es sich häufig um die größten und bekanntesten Firmen ihrer Branche weltweit, auch wenn sie nur einige hundert oder tausend Angestellte haben.

In Deutschland gibt es viele freie Arbeitsplätze in bestimmten Berufen. Besonders gesucht sind Erzieher oder Fachkräfte für Krankenhäuser und Altenpflege. Ebenfalls gute Aussichten haben Handwerker, Techniker und Ingenieure, wenn sie gut ausgebildet sind. Allerdings sind die Chancen auf Arbeit nicht in allen Regionen gleich. In Ostdeutschland ist die Arbeitslosigkeit hoch, gesucht werden Arbeitskräfte besonders im Süden. Während viele Einwanderer sich auf die großen Städte konzentrieren, suchen oft mittlere Firmen in kleineren Städten gutes Personal. Diese Firmen bieten dafür oft viel Unterstützung für Einwanderer nach Deutschland an, wenn sie gut ausgebildet sind. Wer keine Ausbildung hat, hat in Deutschland weniger Chancen auf Arbeit, wer zusätzlich die deutsche Sprache nicht kann, wird kaum Arbeit finden.

Das durchschnittliche Gehalt eines Angestellten liegt bei einer 40-Stunden-Woche nach Beruf etwa zwischen 2.000 € und 5.000 € monatlich, manchmal auch höher. Davon abzuziehen sind neben Steuern noch die Kosten für die Sozialversicherung (Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung). Manche Arbeitgeber versuchen immer wieder, Angestellte in Verträge zu drängen, in denen keine Sozialversicherung bezahlt werden muss. Dies ist oft nicht legal und kann Ärger mit der Polizei bringen, für den Arbeitgeber wie für den Arbeitnehmer. In Gegenden mit hohen Mieten wie z. B. München kann es sehr schwierig werden, sich auch nur ein einfaches Leben zu leisten, erst recht, wenn eine Familie zu versorgen ist. Wichtig: Nur weil für einen Beruf dringend Arbeitskräfte gesucht werden, heißt das nicht, dass die Bezahlung gut ist. Erzieher oder Krankenpfleger werden nicht gut bezahlt, auch wenn die Arbeitgeber verzweifelt Bewerber suchen.

Deutschland gehört zu den Ländern mit den besten Sozialversicherungen, auch wenn die Sozialleistungen in den letzten Jahrzehnten immer wieder eingeschränkt wurden. Allerdings führt dies auch zu erheblichen Abzügen vom Einkommen.

Feiertage

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In Deutschland gelten neben den bundeseinheitlichen Feiertagen unterschiedliche Regelungen auf der Ebene der Bundesländer. Diese Feiertage sind in den entsprechenden Länderartikeln zu finden.

Bundeseinheitliche Feiertage:

Termin Name Bedeutung
Mi, 1. Jan. 2025 Neujahr Neujahrstag
Fr, 18. Apr. 2025 Karfreitag Gedenken an die Kreuzigung Christi
So, 20. Apr. 2025 Ostersonntag Ostern, Gedenken an die Auferstehung Christi
Mo, 21. Apr. 2025 Ostermontag Ostern, Gedenken an die Auferstehung Christi
Do, 1. Mai 2025 Maifeiertag Internationaler Tag der Arbeit
Do, 29. Mai 2025 Christi Himmelfahrt Gedenken an die Himmelfahrt Christi
So, 8. Jun. 2025 Pfingstsonntag Gedenken an die Ausschüttung des heiligen Geistes
Mo, 9. Jun. 2025 Pfingstmontag Gedenken an die Ausschüttung des heiligen Geistes
Fr, 3. Okt. 2025 Tag der Deutschen Einheit Nationalfeiertag
Mi, 25. Dez. 2024 1. Weihnachtstag Weihnachten, Gedenken an Christi Geburt
Do, 26. Dez. 2024 2. Weihnachtstag Weihnachten, Gedenken an Christi Geburt

Keine gesetzlichen Feiertage sind Heiligabend (24. Dezember) und Silvester (31. Dezember). Dennoch sind an diesen Tagen viele Betriebe ganztägig und viele Läden und Freizeiteinrichtungen ab mittags geschlossen. Je nach Stadt kann der öffentliche Nahverkehr ab dem Nachmittag stark eingeschränkt oder sogar eingestellt sein. Heiligabend ist auch der Großteil der Restaurants geschlossen.

Sicherheit

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Deutschland gilt als sicheres Reiseland. An Bahnhöfen, auch Flughäfen und anderen Menschenansammlungen wird vor Taschendieben gewarnt.

Zum Trickbetrug, der sich besonders an Touristen richtet, gehört das sogenannte Hütchenspiel. Hier verschiebt ein Betrüger auf offener Straße eine kleine Kugel unter mehreren Schalen. Der Tourist soll raten, unter welcher Schale sich die Kugel befindet. Der Spieleinsatz ist hoch, meist hundert Euro pro Versuch. Der Tourist hat keine Chance, mit einem geschickten Trick wird die Kugel so verschoben, dass er es nicht sehen kann. Die „Zuschauer“ um den Spieler sind Partner des Betrügers, sie „gewinnen“ auch manchmal, um Touristen anzulocken und zu täuschen. Daher sollte man auch wissen: bei einem Streit mit dem Betrüger hat er mehrere Helfer, die auch vor Gewalt nicht zurückschrecken. Diese Banden sind vor allem in Berlin tätig.

Ebenfalls besonders in Berlin verkaufen Straßenhändler angebliche Stücke aus der Berliner Mauer oder russische Uniformen. Üblicherweise sind beides Fälschungen.

Rassistische Angriffe durch Neonazis finden wesentlich seltener statt als von Ausländern gefürchtet, einzelne Fälle gibt es allerdings schon. Obwohl in Deutschland inzwischen Millionen Menschen aus allen Teilen der Welt leben, fallen ausländische Touristen vor allem auf dem Land und wenn sie „anders“ aussehen durchaus gelegentlich auf. Normalerweise muss man aber nicht mit mehr als neugierigen Blicken rechnen. Kleinere Ortschaften, sowie Plattenbausiedlungen, im Osten, aber auch teilweise im Westen sowie die Fankurven bestimmter Fußballvereine haben eine besonders schlechte Reputation, allerdings sind gewaltsame Vorfälle auch hier extrem selten. Rassistische Überfälle werden von der Justiz üblicherweise konsequent bestraft.

Die Toleranz gegenüber offen gezeigter Homosexualität hat sich in den letzten Jahren positiv entwickelt und gerade in den großen Städten ist nicht mit Anfeindungen oder Angriffen zu rechnen. Traurige Ausnahmefälle - unter anderem im Zusammenhang mit Rechtsextremismus und religiösem Fanatismus vor allem männlicher Jugendlicher - sind selten und sollten Touristen nicht allzu sehr besorgen.

Deutschland ist ein wenig korruptes Land. Korruption gibt es vor allem in der Geschäftswelt und durch Schwarzarbeit. Im Alltag bei Behörden, Polizei und Justiz spielt sie keine Rolle. In Deutschland können Versuche, Beamte zu bestechen, schnell im Gefängnis enden. Die nationale Polizeinummer ist 110, sie kann aber auch über die Euronotrufnummer 112 oder 911 erreicht werden.

Gesundheit

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Die ärztliche Versorgung ist gut, der medizinische Standard sehr hoch. Es gibt sowohl ein flächendeckendes Rettungswesen als auch einen ärztlichen Notdienst. Den Rettungsdienst und die Feuerwehr erreicht man unter der europaweit einheitlichen Notrufnummer 112. Diese Nummer ist für reine Notfälle vorgesehen und kostenlos.

Bei gesundheitlichen Problemen außerhalb der Sprechzeiten gibt es einen ärztlichen Bereitschaftsdienst. Welcher Arzt diesen am aktuellen Tag gerade durchführt ist bundesweit unter der einheitlichen Nummer 116 117 zu erfahren. Da die Ärzte diesen Dienst reihum versehen kann die aktuelle Praxis auch am anderen Ende des Ortes oder im Nachbarort liegen.

 
Apotheken-Zeichen in Deutschland

Ähnlich ist es mit den Apotheken geregelt. Im Umkreis von 20 km hat außerhalb der üblichen Geschäftszeiten immer mindestens eine Apotheke Notdienst, die man online recherchieren kann. Außerdem kann man dafür kostenlos die Telefonnummer +49 8000 022833 nutzen (vom Mobiltelefon die 22833 zu max. 69 Cent/Min.) oder in der nahegelegenen Apotheke auf den dortigen Aushang schauen. Die Dienste von Arzt und Apotheke sind räumlich nicht aufeinander abgestimmt, sodass man evtl. nochmal einen anderen Nachbarort aufsuchen muss, um das verschriebene Medikament zu bekommen. Für die Nutzung des Apothekennotdienstes ist unter Umständen (z. B. nachts) eine Notdienstgebühr von 2,50 € zu zahlen.

Das Leitungswasser hat Lebensmittelqualität und kann überall ohne Bedenken getrunken werden (Ausnahme: ein Schild Kein Trinkwasser).

Die Badegewässer sind von unterschiedlicher Qualität, ausgewiesene Schwimmbäder haben meist gute Wasserqualität, Naturbäder sind von aktuellen Gegebenheiten abhängig (Wasserstand, Einleitungen, Auftreten von Blaualgen, etc.) und manchmal mit Koli-, Cyano- oder anderen Bakterien verseucht. Deswegen sind Schilder mit Badeverbot unbedingt zu beachten. Die Wasserqualität wird überwacht. Nähere Auskünfte können bei den Gemeinden eingeholt werden. Das Umweltbundesamt stuft die Badegewässer jährlich neu ein, die Beurteilung wird im Internet veröffentlicht.

In der Südhälfte der Bundesrepublik herrscht erhebliche Gefahr von FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und anderer Erkrankungen, die durch Zeckenbiss übertragen wird. Bei Naturausflügen in diesem Gebiet werden entsprechende Vorsichtsmaßnahmen sowie eine Schutzimpfung empfohlen. Das staatliche Robert Koch-Institut gibt Epidemiologische Bulletins zu FSME: Risikogebiete in Deutschland heraus (Text ist für Ärzte, Kliniken und Labore gedacht), für den Laien verständlicher aufbereitete Daten (einschl. Landkarte unter „Service“) finden sich auf der Webseite zecken.de.

Klima und Reisezeit

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Deutschland liegt in der gemäßigten Zone, Extremwerte treten nur selten auf. Im Westen ist das Klima ozeanisch, gekennzeichnet durch milde Winter und kühle Sommer. Die Durchschnittstemperatur im Winter liegt meist zwischen 1 °C und 3 °C, im Sommer bei 10 °C – 18 °C. Niederschläge fallen das ganze Jahr hindurch, im Westen mehr im Osten weniger. Im Osten ist das Klima kontinental, gekennzeichnet durch kalte Winter und warme Sommer. Die Durchschnittstemperaturen bewegen sich im Winter zwischen -3 °C und 0 °C, im Sommer von 18 °C – 20 °C. Eine Besonderheit stellt der Oberrheingraben (Kaiserstuhl) dar, hier sind teilweise subtropische bzw. mediterrane Mikroklimata vorzufinden. Dadurch herrschen hier die höchsten Durchschnitts- und auch die höchsten Spitzentemperaturen.

Regeln und Respekt

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Wie in allen Ländern sollte man eine gewisse Zurückhaltung zeigen, wenn es um politische oder religiöse Themen geht. Man sollte aufpassen, dass in anderen Ländern zum Teil übliche abfällige Äußerungen oder Gesten in Deutschland eine Straftat (Beleidigung) darstellen können.

Nationalsozialismus

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Die Verwendung nationalsozialistischer Symbole oder Gesten, wie z. B. des Hakenkreuzes oder des Hitlergrußes sind in Deutschland eine Straftat. Die Strafe kann eine Geld- oder eine mehrjährige Haftstrafe sein. Benutzen Sie NIEMALS solche Symbole oder Gesten; Sie können in ernste Schwierigkeiten mit der Polizei geraten. Das gleiche gilt für die Verherrlichung des Nationalsozialismus oder das Leugnen des Holocaust .

Beispielsweise hat 2008 eine mexikanische Touristin in München am Platz der Opfer des Nationalsozialismus mit dem Hitlergruß posiert, für ein Urlaubsfoto. Sie wurde festgenommen und konnte ihre Reise erst nach Bezahlen von 450 € Strafe fortsetzen.[4]

Die allermeisten Deutschen lehnen die Ziele und Verbrechen des Dritten Reiches strikt ab. Niemals darf man als ausländischer Besucher Uniformen oder Symbole aus dieser Zeit als Partygag tragen oder den Hitlergruß für einen guten Scherz halten. Selbst wenn die Polizei nichts davon erfährt, würde man damit keine Lacher bekommen, sondern nur die entsetzten Gesichter der anderen Personen.

Auch nach Kriegsende ist das Dritte Reich immer noch tabu-behaftet, auch wenn fast jeden Tag in Fernsehen und Zeitung Berichte über diese Zeit erscheinen. Viele Deutsche kann man problemlos nach dem Nationalsozialismus fragen, solange man diplomatisch bleibt. Und man sollte die Person dazu erst privat besser kennen und eine passende Gelegenheit abwarten. In Geschäftsverhandlungen sollte man das Thema komplett vermeiden. Deutsche erwarten außerdem, dass man keine persönlichen Vorwürfe erhebt. Schließlich leben fast acht Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkriegs nur noch relativ wenige Menschen, die das Dritte Reich miterlebt haben. Die meisten Deutschen sind erst Jahrzehnte nach Ende des Dritten Reiches geboren worden und kennen die Zeit auch nur aus dem Schulunterricht oder aus Filmen.

Religiöse Gebäude

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Viele der deutschen Kulturgüter sind Kirchengebäude oder Gebäude anderer Glaubensgemeinschaften, die noch religiös verwendet werden. Für gläubige Besucher sind sie also Stätten der Andacht. Dementsprechend sollten alle Besucher sich zurückhaltend und ruhig verhalten, um niemanden zu stören. Das Herumlaufen und Fotografieren während der Gottesdienste wäre absolut unangebracht. Von männlichen Besuchern wird erwartet, dass sie ihre Kopfbedeckungen in Kirchen abnehmen. Beim Betreten von Moscheen werden üblicherweise die Schuhe abgelegt. Eine gute Gelegenheit, eine Moschee in Deutschland auch als nicht-Muslim zu besuchen, ist jährlich der Tag der offenen Moschee am 3. Oktober (Nationalfeiertag Tag der Deutschen Einheit). Beim Betreten von Synagogen sollten männliche Besucher eine Kopfbedeckung tragen. Bei Führungen wird derlei meist gestellt. Auf Friedhöfen gilt es generell ruhig zu sein und Rennen zu vermeiden. Während auf christlichen Friedhöfen Blumen üblich sind, legt man auf jüdischen Friedhöfen Steine aufs Grab, um die Unvergänglichkeit der Erinnerung zu symbolisieren.

Persönlicher Umgang

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In Deutschland ist es nicht üblich, Einladungen als Floskel auszusprechen. Wer Deutsche zu einem Essen oder einem Besuch einlädt, muss damit rechnen, dass ihn Deutsche ernst nehmen und sich melden, um einen Termin zu vereinbaren.

Fragt man in Deutschland nach dem Weg, bekommt man entweder eine direkte Antwort oder die Auskunft, dass der Angesprochene den Weg nicht kennt.

Auch in Deutschland gibt es unpünktliche Leute. Aber für Deutsche sind Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit tatsächlich wichtiger als in anderen Ländern. Wer mehr als 15 Minuten zu spät zu einem Termin kommt, sollte anrufen und sagen, wie viele Minuten man etwa später erscheint. Wer zu einem Termin ohne Erklärung nicht erscheint, wird es danach schwer haben, egal ob im Geschäftsleben oder im Privaten.

Gerade ältere Deutsche wirken zuerst distanziert gegenüber Unbekannten. Spontane Einladungen von Fremden nach Hause sind vollkommen unüblich. Jüngere sind da etwas lockerer. Allerdings können Freundschaften in Deutschland lebenslang halten, selbst über große Entfernungen hinweg und auch, wenn man sich nur selten sieht. Auch für das Verhalten während einer Einladung gelten in Deutschland zum Teil andere Regeln als in manchen anderen Ländern. Während beispielsweise in den USA Konventionen klar regeln, dass alle Gäste sich nach zwei Stunden verabschieden sollten, sind Einladungen zum Nachmittagskaffee und insbesondere zum Abendessen in Deutschland grundsätzlich open end. Als ausländischer Gast bleibt man dann entweder, bis die Gastgeber durch Gähnen, erlahmenden Gesprächsfluss oder Ähnliches signalisieren, dass es für den anderen Zeit zum Gehen ist, oder man kündigt bereits bei der Zusage zur Einladung an, dass man leider nur soundso lange bleiben kann.

Spontane Besuche ohne Ankündigung gelten bei vielen in Deutschland als unhöflich.

Viele Deutsche sind keine großen Freunde von Smalltalk, sondern kommen oft schnell zum Thema. Dahinter steckt die Einstellung, dass man keine Zeit damit verschwenden will, weder von anderen noch seine eigene. Auch werden höfliche Floskeln und umständliche Formulierungen vermieden. Gerade im Geschäftsleben gilt oft: Es ist genau so gemeint, wie es gesagt wurde.

In Deutschland ist es üblicher als anderswo, auch Menschen gegenüber, die man gerade erst kennengelernt hat, politische, religiöse oder ethische Themen anzuschneiden. Über die Verhältnisse in anderen Ländern sind Deutsche durch die Medien oft ausgezeichnet orientiert, nehmen Anteil daran und nutzen die Begegnung mit einem Einwohner des betreffenden Landes gern als Gelegenheit, um dessen persönliche Einschätzungen einzuholen. Das unverblümte Ansprechen potenziell heikler Themen erfolgt dabei kaum aus Streitlust, sondern meist naiv, weil der Betreffende sich – möglicherweise irrtümlich – nicht vorstellen kann, dass der Gesprächspartner anders denkt. Falls das Gespräch unangenehm wird, kann es eine gute Idee sein, bei der ersten sich bietenden Gelegenheit das Thema zu wechseln.

Post und Telekommunikation

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Festnetzanschlüsse für Telefonie sind heute in Deutschland oft bereits VOIP-Anschlüsse oder mitbenutzte (TV-)Kabelanschlüsse. Neben dem Nachfolger der Bundespost „Deutsche Telekom“ sind weitere Anbieter aktiv. Mit Blick auf die Kosten für den Anrufenden eines Festnetzanschlusses spielt der Anbieter des Anschlusses des Angerufenen keine Rolle.

Es gibt mehrere Betreiber von Mobilfunknetzen, die im Grundsatz jeweils das gesamte Bundesgebiet abdecken. Wie gut das tatsächlich geschieht, ist ein gern diskutiertes Thema. An der Spitze kämpfen die Telekom und Vodafone um die Nummer 1, während O2 in der Wahrnehmung Lücken bei einer stabilen Netzabdeckung aufweist. Im ländlichen Raum haben alle Anbieter regional Probleme bei der Bereitstellung schneller Datenübertragung. Prepaidkarten sind weit verbreitet und praktisch. Eine Gesprächsminute im Inland liegt hier zwischen 7 und 9 Cent. Die Karten sind bei Lebensmitteldiscountern (Aldi, Lidl, Norma) teilweise auch als Eigenmarke erhältlich, Zeitschriftenhändler und Drogeriemärkte führen eine größere Auswahl an Anbietern. Seit 2017 besteht eine Registrierungspflicht für Prepaid-SIM-Karten. Nicht-EU-Ausländer müssen einen Ankunftsnachweis oder Aufenthaltstitel vorlegen.

Wer in Deutschland keinen Wohnsitz vorweisen kann (also die Mehrzahl der ausländischen Besucher), wird eventuell mehr oder weniger große Schwierigkeiten haben, eine Prepaidkarte zu verwenden. Dabei ist nicht der Erwerb der Karte das Problem, sondern deren Registrierung. Diese erfolgt online, was ohne Internetzugang für viele Besucher aus dem Ausland schon an sich eine unüberwindliche Hürde bildet; die zweite Hürde besteht dann eventuell darin, dass kein deutscher Wohnsitz angegeben werden kann. Ein bewährter Ausweg aus diesen Dilemmata besteht darin, die Prepaid- oder SIM-Karte nicht in irgendeinem Discounter, Supermarkt oder Kaufhaus zu erwerben, sondern gezielt in einem unabhängig geführten, serviceorientierten kleinen Elektronikfachgeschäft mit fachkundigem Personal. Diesem trägt man dann seinen Wunsch vor, die Karte dort nicht nur zu kaufen, sondern den Laden auch nicht zu verlassen, bevor sie registriert ist und das frisch aufgerüstete Gerät tatsächlich allen Erwartungen gemäß funktioniert.

Wer beispielsweise aus den USA einreist und mit seinem dortigen Provider ein Leistungspaket abgeschlossen hat, das Internetzugang übers Mobilfunknetz einschließt, ist überaus gut beraten, sich vor einer Reise nach Europa mit diesem Provider eingehend zu unterhalten. Ohne zusätzlich gebuchte Leistungen fallen bei der Benutzung ausländischer Mobilfunknetze nämlich erstaunlich hohe Roaminggebühren an, und zwar selbst dann, wenn man Textnachrichten oder Telefonate lediglich empfängt und nicht selbst initiiert. Im Zweifelsfall also sämtliche Geräte vor dem Abflug nach Europa in den Flugzeugmodus schalten und diesen erst dann wieder deaktivieren, wenn man zurück auf amerikanischem Boden ist. In Deutschland hangelt man sich dann von WLAN-Hotspot zu WLAN-Hotspot durch (bei aktivem Flugzeugmodus). Telefonieren ist auf diese Weise nur mit Hilfe eines Instant-Messaging-Dienstes (z. B. WhatsApp, Signal) möglich.

Im Vergleich zu anderen Ländern Europas liegt Deutschland in Sachen öffentliches WLAN (WiFi) deutlich hinter anderen Ländern zurück; der Ausbau von WLAN-Hotspots wird jedoch schnell vorangetrieben: Vor allem in öffentlichen Gebäuden, auf öffentlichen Plätzen (sogar in vielen kleineren Orten), in Hotels, Café-, Gastronomie- und Supermarkt-Ketten haben ausgeschilderte Hotspots mittlerweile eine gewisse Verbreitung erlangt. Unter dem Namen Freifunk betreiben Freiwillige zudem punktuell öffentliche WLANs; schwerpunktmäßig in Städten. Deutsche Flughäfen bieten grundlegend WLAN, jedoch funktioniert dieses (z. B. im Berliner Flughafen BER) gelegentlich verblüffend schlecht. In den meisten größten Bahnhöfen betreibt die Deutsche Bahn kostenfreies und unlimitiertes WLAN.[5] In kleineren Bahnhöfen – etwa solchen, wo nicht einmal ein öffentlich zugängliches Bahnhofsgebäude existiert – ist dagegen meist keines vorhanden. In Fernverkehrszügen und, je nach Region, Zügen des Nahverkehrs wird mittlerweile ebenfalls meist kostenfreies, aber gedeckeltes WLAN angeboten. Deutsche Telekom und Vodafone betreiben ebenfalls viele Hotspots in Deutschland, meist aber nur mit unter einer Stunde kostenfrei oder gleich ausschließlich kostenpflichtig. Bessere Hotels bieten ihren Gästen heute in der Regel kostenloses WLAN; in Ferienwohnungen und einfachen Unterkünften darf man jedoch nicht ungeprüft damit rechnen, dass überhaupt WLAN vorhanden ist.

Post-Dienstleistungen werden vorwiegend durch die Deutsche Post angeboten, welche verpflichtet ist eine Grundversorgung für ganz Deutschland als sogenannten Universaldienst anzubieten. Das heute börsennotierte Unternehmen und einer der Nachfolger der Deutschen Bundespost befindet sich noch zu gut 20 % im Bundesbesitz. Zum Filialnetz gehören heute auch viele Postagenturen oder Annahmestellen in Zeitungsläden oder Ähnlichem. Briefmarken können dort auch einzeln erworben werden. Es gibt für Briefpost inzwischen einige weitere Anbieter die auch eigene Briefkästen aufstellen. Für Briefe und Postkarten ins Ausland mit „der Post“ können nur die gelben Briefkästen der Deutschen Post genutzt werden. Innerhalb Deutschlands kommen Briefe meist in 1 bis 2 Werktagen an. Pakete werden meist innerhalb von 3 bis 4 Werktagen zugestellt.

Portokosten

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[6] Inland Ausland
Brief 0,85 € 1,10 €
Postkarte 0,70 € 0,95 €

Praktische Hinweise

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Nacktheit in der Öffentlichkeit

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Wie in anderen Staaten in Mittel- und Nordeuropa auch, wird in Deutschland in bestimmten Situationen Nacktheit toleriert oder sogar gefordert. Siehe auch Artikel Nudismus.

Das Stillen von Säuglingen ist kein Problem, man sollte aber dezent bleiben. Manche öffentlichen Toiletten verfügen aber auch über einen eigenen Raum dafür.

An Badestränden ist ein nackter Oberkörper für Frauen nichts Besonderes. Völlige Nacktheit von Männern und Frauen ist seltener, kommt aber auch vor und wird meist toleriert. Mit Blicken muss man aber rechnen. In öffentlichen Schwimmbädern ist Nacktbaden meist nicht erlaubt.

In Deutschland gibt es eine lange Tradition des Nudismus, die Freikörperkultur (FKK). Zwar reicht diese Tradition in wilhelminische Zeiten zurück, doch war FKK in der DDR besonders beliebt und noch heute gibt es ein gewisses Ost-West Gefälle. Anhänger des FKK gehen an spezielle FKK-Strände oder FKK-Campingplätze. Hier muss man z. B. bei Kälte zwar nicht ständig ausgezogen sein. Personen, die sich jedoch überhaupt nicht ausziehen wollen, sind hier aber nicht gern gesehen. Üblich ist es für Nackte, immer beim Sitzen ein Handtuch unterzulegen. Wer in sichtgeschützten Bereichen heimlich Fotos von Nackten macht, begeht eine Straftat und muss mit Gefängnis rechnen.

Viele natürliche Strände sind gemischt, an denen es jedem selbst überlassen ist, ob er nackt ist oder nicht. Hier gilt meist die Regel: in den zentralen Bereichen wird angezogen gebadet, an weiter abgelegenen Orten ist es einem selbst überlassen.

Dieser Nudismus hat mit sexuellen Handlungen nichts zu tun. Sex in der Öffentlichkeit wird üblicherweise als „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ gewertet und stellt damit eine Straftat dar.

Für Ausländer ist es wichtig zu wissen, dass die Worte „FKK“ und „Saunaclub“ oft bei Werbung für Prostitution benutzt werden. Für Deutsche ist es meist leicht, das von einfachem Nudismus zu unterscheiden, Fremde sollten aufpassen, dass sie dieses nicht verwechseln.

Es ist in Deutschland üblich, dass Männer und Frauen gemeinsam in die Sauna gehen. In manchen Saunabereichen gibt es einen Tag oder einen Zeitraum pro Woche, der den Damen vorbehalten ist, seltener auch für Männer. Saunabereiche sind normalerweise Nacktbereiche, anders als in manchen anderen Ländern geht man komplett unbekleidet in die Sauna oder Dampfkammer, nur ein Handtuch zum Sitzen oder Liegen muss mitgenommen werden (Motto: Kein Schweiß aufs Holz). Im Dampfbad nicht mal das, hier wäscht man den Platz nachher mit Kaltwasserschläuchen. Vom Gesetz her ist diese Regelung aber dem jeweiligen Betreiber der Sauna (Hotelbesitzer oder Badbetreiber) durch das Hausrecht überlassen. Daher kann es in seltenen Fällen sein, dass er es freistellt, in Badekleidung zu bleiben. Schreibt der Betreiber in seinen Baderegeln das unbekleidete Saunieren vor, muss man mit einem Verweis des Raumes rechnen, wenn man sich nicht daran hält. Wenn man unsicher ist, sollte man Aushänge lesen oder das Personal fragen.

Deutschland gilt bei Homosexualität und Transgender mittlerweile als ein tolerantes Land. Gesetzliche Beschränkungen wurden in den letzten Jahrzehnten abgeschafft. Seit 1. Oktober 2017 ist die Ehe auch für homosexuelle Paare geöffnet, im Vorfeld gab es seit längerem die „eingetragene Lebenspartnerschaft“ („Homoehe“). Gesellschaftlich ist Homosexualität in weiten Teilen der Bevölkerung akzeptiert. Nicht zuletzt gab und gibt es viele anerkannte berühmte und erfolgreiche Homosexuelle in vielen Bereichen darunter auch Politik und Wirtschaft. Gewalttätige Übergriffe auf Homosexuelle und transgender Menschen sind relativ selten und werden von der Polizei und der Justiz konsequent verfolgt.

Als die LGBTQ+-freundlichsten Reiseziele in Deutschland gelten Berlin, München, Hamburg, Frankfurt, Köln, Düsseldorf, Leipzig und Stuttgart, wobei in allen Fällen einige Stadtteile, über die man sich am besten vorab informiert, toleranter sind als andere.

Praktisches

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Wer aus serviceorientierten Ländern wie z. B. den USA kommt, wird bald merken, dass in Deutschland in manchen Bereichen Selbsthilfe, Selbermachen und Improvisieren angesagt ist. Für Reisende betrifft das insbesondere das Waschen von Kleidung. Hotels haben für ihre Gäste meist keine Münzwaschmaschinen, und auch Waschsalons mit Münzwaschmaschinen findet man meist nur in großen Städten.

Chemische Reinigungen dagegen gibt es in Deutschland in großer Zahl; bevor man seine schmutzigen Sachen kurzerhand alle dort ablädt, empfiehlt sich eine Vorabfrage, was es denn kosten wird.

Die Inländer empfinden diese Servicelücke übrigens kaum als Problem, weil sie sich traditionell auf dreierlei Weise helfen: von vornherein genug Kleidung einpacken; Oberbekleidung mehrere Tage hintereinander tragen; kleine Handwäschen im Hotelzimmer zwischendurch.

Öffentliche Toiletten

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Öffentliche Toiletten sind in Deutschland vor allem im Vergleich zu anderen Ländern sehr selten, was sich im Ernstfall als großes Problem erweisen kann. Die meisten Städte haben entweder gar keine öffentlichen Toiletten, oder diese sind nur gegen Gebühr (die nur in bar und meist auch nur passend in Münzen beglichen werden kann) zu benutzen. Einige Tipps, wenn man dringend mal "muss":

  • In einem Café oder Bäckerei eine Kleinigkeit bestellen (ein Kaffee, ein belegtes Brötchen oder auch nur eine Süßigkeit), dann erhält man Zugang zur Kundentoilette.
  • Einige öffentliche Gebäude wie Rathäuser, Büchereien etc. verfügen über Toiletten, die man während der Öffnungszeiten nutzen kann.
  • Stille Örtchen gibt es überraschend oft am stillsten Örtchen - auf dem Friedhof.

Nicht zu empfehlen sind Toiletten an Bahnhöfen und in Zügen, diese werden nur sehr unzureichend gepflegt und geputzt und sind deshalb häufig entweder defekt oder in einem absolut miserablen Zustand.

„Wildpinkeln“ (urinieren in der Öffentlichkeit) gilt offiziell als Ordnungswidrigkeit, wird aber gerade bei Großveranstaltungen oder in der freien Natur häufig toleriert.

Auslandsvertretungen

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Das Auswärtige Amt in Berlin führt eine Übersicht aller deutschen Botschaften mit Adressen wie auch die Liste der in Deutschland ansässigen Botschaften anderer Länder.

Republik Österreich

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  • 1 Österreichische Botschaft Berlin, Stauffenbergstraße 1, 10785 Berlin. Tel.: +49 30 20287-0, Fax: +49 30 2290569, E-Mail: . Geöffnet: Öffnungszeiten der Konsularabteilung (zuständig für alle Bundesländer außer Baden-Württemberg und Bayern): Mo–Di, Do–Fr 9:00–13:00, Mi 12:00–16:00; an österreichischen Feiertagen geschlossen.
  • Generalkonsulat in München (zuständig für die Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern)
  • Honorarkonsulate in Bremen, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Fürth, Hamburg, Hannover, Kiel, Lübeck, Rostock, Saarbrücken und Stuttgart

Schweizerische Eidgenossenschaft

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  • Generalkonsulate in Frankfurt am Main, München und Stuttgart
  • Honorarkonsulate in Bremen, Dresden, Düsseldorf, Emmendingen, Erfurt, Hamburg und Nürnberg

Literatur

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Einzelnachweise

  1. § 28 Abs. 2 NatSchAG M-V, Gesetz des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Ausführung des Bundesnaturschutzgesetzes. In: Landesrecht Mecklenburg-Vorpommern, abgerufen am 1. Januar 2022 (in Deutsch).
  2. § 37 Abs. 2 LNatSchG, Gesetz zum Schutz der Natur. In: Landesrecht Schleswig-Holstein, abgerufen am 1. Januar 2022 (in Deutsch).
  3. § 22 Abs. 2 Satz 2 LNatSchG, Brandenburgisches Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz. In: Landesrecht Brandenburg, abgerufen am 1. Januar 2022 (in Deutsch).
  4. Mexikanerin posiert mit Hitlergruß. In: Süddeutsche Zeitung, Montag, 17. Mai 2010, abgerufen am 1. Januar 2022 (in Deutsch).
  5. WLAN im Bahnhof: Surfen Sie an unseren Bahnhöfen kostenlos im Internet. Deutsche Bahn, abgerufen am 1. Januar 2022 (in Deutsch).
  6. Die Portopreise auf einen Blick. Deutsche Post, abgerufen am 1. Januar 2022, PDF (in Deutsch).
 
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