Jugendherberge

preisgünstige, einfache Herberge
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Internationales Logo, einzelne Verbände wandeln dies ab, ein Nadelbaum neben einem Haus ist das gemeinsame Charakteristikum und oft auch auf Wegweisern und Türschildern dargestellt.
Besonders schönes Jugendherbergszimmer in Japan.

Jugendherbergen (JH; engl. “Youth Hostel”) als Konzept entstanden im frühen 20. Jahrhundert um jungen „Wandervögeln“ u.ä. kostengünstige, sichere Unterkünfte zu bieten. Die Idee verbreitete sich schnell mit der Gründung entsprechender Verbände weltweit.

Die Ausstattung der Unterkünfte ist höchst landesspezifisch. Die primäre Zielgruppe sind immer noch Jugendliche und Schülergruppen. Traditionell schreiben die Hausordnungen Rauch- und Alkoholverbote vor. Besonders in kleineren Orten öffnen die Häuser erst ab 17.00 Uhr, außerdem gibt es fast immer eine feste Schließzeit, meist zwischen 22.00 und Mitternacht. Die meisten der rund 4500 JH sind in Europa, es gibt jedoch auch eine JH in Khartum, der Hauptstadt des Sudan.

Mitgliedschaft

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Israelischer Jugendherbergsausweis aus dem Jahre 1965.

Der geringe Mitgliedsbeitrag ist besonders für länger individuell Reisende eine lohnende Investition.

Verschiedene Verbände hatten noch in den 1980er Jahren eine Altersgrenze von meist 26-30 Jahren für Einzelreisende. Als letzter Verein schaffte Bayern dies vor etwa zehn Jahren ab. Jugendliche Mitglieder haben aber im Zweifelsfall oft noch Vorrang und zahlen oft einen geringeren Übernachtungsbetrag.

In Deutschland liegt der Beitrag 2015 bei € 7 für „Junioren“ bis 26 Jahre und € 22,50 für „Familien/Senioren.“ Die Ausweise gelten bis Ende Januar des Folgejahres. Eine zusammenreisende Familie mit gleichem Wohnsitz benötigt nur einen Ausweis. In der Schweiz zahlen „Junioren“ bis 18 22 sfr, Volljährige 33 sfr und Familien 44 sfr. In Österreich zahlt man zwischen 16 und 26 Jahren € 15, ältere € 25.
In manchen Ländern ist es Nicht-Mitgliedern möglich einen Kurzzeitmitgliedschaft zu erwerben, teilweise durch den Kauf einzelner Marken, die nach Ansammlung einer gewissen Zahl in eine Vollmitgliedschaft umgewandelt werden können.

Unterbringung

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Standarmäßiges deutsches JH-Stockbett.
 
Bewohnter JH-Raum in Gualdalajara.
 
Der typische Nessel-Jugendherbergs-Schlafsack (ca. 1970), samt Faltanleitung aus den 1950er Jahren.

Die Häuser sind höchst unterschiedlich ausgestattet und teilweise nur saisonal geöffnet. In asiatischen Ländern (außer Japan) kommt es durchaus vor, dass einfache Hotels als „Jugendherbergen“ in den Verband aufgenommen werden, ein einheitlicher Mindeststandard ist dann nicht gegeben.

Die Unterbringung erfolgt traditionell in Schlafsälen oder Mehrbettzimmern. Betten sind normalerweise selbst zu beziehen, dafür sind Laken gegen geringe Gebühr zu mieten oder der aus der Mode kommende „Jugendherbergsschlafsack“ mitzubringen. Daunenschlafsäcke sind prinzipiell verboten. Toiletten und Waschgelegenheiten sind normalerweise am Stockwerk. Waschutensilien und Handtücher müssen mitgebracht werden. Zahlreiche JH bieten heute auch Familienzimmer oder kleinere Räume zu höheren Preisen, teilweise verfügen diese sogar über eigene Bäder und Toiletten.

Üblich ist auch ein mehr oder weniger großer gemeinschaftlicher Aufenthaltsraum.

Bis vor rund zwanzig Jahren war es üblich jedem Gast eine morgendlich durchzuführende Arbeit, meist Putzen, zuzuweisen. Diese, auf den britischen Inseln als “chore” besonders berüchtigte Aufgabe, wird, seit vermehrt private Hostels aufgekommen sind, heute praktisch nirgendwo mehr verlangt.

Zimmer in Jugendherbergen
 
Die Jugendherberge Oldenburg wurde 2019 eröffnet.

Verpflegung

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In Europa ist das Frühstück fast immer im Preis inbegriffen oder muss gegen geringe Kosten mitgebucht werden. Das früher berüchtigte deutsche JH-Frühstück aus zwei Scheiben Graubrot, je einer Scheibe Dauerwurst und Käse oder künstlich schmeckende Erdbeermarmelade hat fast überall einem gemischten Büffet mit 2-3 Konfitüren ohne Warmspeisen Platz gemacht (Niveau Bundeswehr Mannschaftsdienstgrad).

Ein Lunch-Paket oder abendliche Gruppenverpflegung ist auf Bestellung vielfach erhältlich. Die Qualität erreicht dabei oft die von besseren Firmenkantinen. Besonders im anglo-sächsischen und im skandinavischen Raum gibt es Selbstversorgerküchen.

Parallel mit dem Ansteigen des Niveaus wurden auch die Übernachtungskosten angepasst. Im Jahr 2016 liegt der Durchschnittspreis in Jugendherbergen des Deutschen Jugendherbergswerks für eine Übernachtung mit Frühstück und Bettwäsche bei 21,50 Euro. Für Kinder gelten ermäßigte Sätze. Eine warme Mahlzeit kostet zwischen 4 und 5 Euro, ein Lunchpaket weniger.


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Die Verbände in entwickelten Ländern betreiben heute sämtlich Webseiten, oft auch mit Buchungsfunktion.


 
Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.