Sachsen

Land der Bundesrepublik Deutschland
Bundesland Sachsen
HauptstadtDresden
Einwohnerzahl4.089.467(2023)
Fläche18.416 km²
Postleitzahl
Vorwahl
Webseitewww.sachsen.de
Bornholm (zu Dänemark)Helgoland (zu Schleswig Holstein)

Der Freistaat Sachsen ist ein Bundesland im Osten Deutschlands. Benachbart sind die Länder Brandenburg im Norden, Sachsen-Anhalt im Norden und Nordwesten, der Freistaat Thüringen im Westen, der Freistaat Bayern im Südwesten sowie die Republiken Tschechien im Süden und Polen im Osten.

Regionen

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Landschaften
Sächsische Schweiz

Sachsen lässt sich in diese touristischen Regionen oder Landschaften einteilen:

  • Westsachsen
    • mit dem Pleißenland, dem sächsischen Teil des Osterlandes
  • Vogtland – idyllische Hügellandschaft durchschnitten von Flusstälern, bekannt für seine Handwerkstraditionen wie Spitzenklöppelei und Musikinstrumentenbau
  • Erzgebirge – Sachsens höchstes Mittelgebirge (mit Gipfeln von bis zu 1215 Metern) mit jahrhundertealter Bergbautradition, Wander- und Wintersportziel sowie „Weihnachtsland“
  • Leipziger Tieflandsbucht – größtenteils flache Kulturlandschaft rund um Leipzig, zu einer Seenlandschaft rekultivierte ehemalige Tagebaue
  • Mittelsächsisches Hügelland – Sachsens „Burgenland“ mit zahlreichen Festungen, Schlössern, Kirchen und Klöstern; schmucke Klein- und Mittelstädte
  • Sächsisches Elbland – das historische und politische Herz Sachsens mit barocken Prachtbauten und Weinbergen an der Elbe
  • Sächsische Schweiz – Sandsteingebirge mit oft bizarren Felsformen, ein Paradies für Kletterer (bis zum Schwierigkeitsgrad XIc) und Wanderer; eine besondere Tradition ist das „Boofen“, d.h. die Übernachtung unter einem Felsvorsprung im Freien
  • Oberlausitz – Heimat der Sorben mit ihrer eigenen Kultur und Traditionen, vielseitige Landschaften mit Bergen, Hügeln, Heide- und Moorgebieten, geschichtsreiche Städte
Semperoper in Dresden

Die größten Städte in Sachsen sind:

  • Dresden − die Landeshauptstadt mit über einer halben Million Einwohnern, barocke Altstadt "Elbflorenz" mit Frauenkirche, Brühlsche Terrasse, Residenzschloss, Zwinger und Semperoper,
  • Leipzig − Industrie- und Handelszentrum im Norden Sachsens mit über einer halben Million Einwohnern, Völkerschlachtdenkmal, Passagen mit Auerbachs Keller und Messe,
  • Chemnitz − traditionelle Industrie- und Arbeiterstadt, ein Wahrzeichen der ehemaligen Karl-Marx-Stadt ist immer noch die monumentale Büste des kommunistischen Philosophen,
  • Zwickau, Robert-Schumann-Stadt und Wiege der sächsischen Automobilindustrie, kratzt mit knapp 100.000 Einwohnern an der Schwelle zur Großstadt.

Weitere touristisch bedeutende Orte:

  • Meißen – inmitten des sächsischen Weinbaugebiets, im Mittelalter politisches Zentrum des heutigen Sachsens, älteste Porzellanmanufaktur Europas und malerische Altstadt
  • Görlitz – die östlichste Stadt Deutschlands an der Grenze zu Polen und eine von vier Zipfelgemeinden; sehr gut erhaltene historische Altstadt – von Mittelalter bis Jugendstil
  • Bautzen – das Zentrum der Oberlausitz, sehenswerte Altstadt mit zahlreichen mittelalterlichen Türmen
  • Freiberg – auf halber Strecke zwischen Dresden und Chemnitz, bedeutender Dom und renommierte Ingenieursakademie
  • Plauen – das Zentrum des Vogtlands in Südwestsachsen, weltbekannt für seine Spitze
  • Oberwiesenthal – Wintersportort am Fichtelberg (1214 m), der höchsten Erhebung Sachsens
  • Pirna – das „Tor zur Sächsischen Schweiz“, malerisches Stadtbild
  • Radebeul – Zentrum der sächsischen Weinbauregion; der Ortsteil Altkötschenbroda bildet einen sehr gut erhaltenen, typisch sächsischen Stadtanger
  • Riesa – mittelgroße Industriestadt mit großer Sporttradition
  • Torgau – einstige Residenz der sächsischen Herzöge, Hochburg der Reformation
  • Grimma - historische Altstadt mit wundervollen Gebäuden

Weitere Ziele

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Hintergrund

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Das heutige Sachsen war bis zum frühen Mittelalter von Slawen besiedelt, auf die auch viele Orts- und Flurnamen zurückgehen. Im 10. Jahrhundert wurde die Markgrafschaft Meißen errichtet und durch deutsche Siedler kolonisiert. Der Name „Sachsen“ war damals noch mit einer Region in Norddeutschland verbunden, die großenteils dem heutigen Niedersachsen entspricht. Der sächsische Herzogstitel fiel im 15. Jahrhundert aber an die Markgrafen von Meißen und damit übertrug sich der Name Sachsen auch auf deren Land und seine Leute.

1485 teilte sich das Herrscherhaus der Wettiner in eine albertinische (nach ihrem Stammvater Herzog Albrecht) und eine ernestinische Linie (nach Kurfürst Ernst) auf. Während die Ernestiner fortan in Thüringen regierten (die meisten thüringischen Fürstenstaaten hatten deshalb auch „Sachsen“ im Namen, z.B. Sachsen-Weimar-Eisenach oder Sachsen-Coburg-Gotha), bauten die Albertiner ihre Herrschaft im Kurfürstentum Sachsen auf. Sachsen war eines der ersten Länder, das die Reformation annahm und nach dem Augsburger Religionsfrieden mussten, da die Kurfürsten evangelisch waren, es auch deren Untertanen sein.

Vor allem im 17. und 18. Jahrhundert war Sachsen, unter anderem dank der ergiebigen Silberminen im Erzgebirge sowie des regen Handels, eines der reichsten Länder Deutschlands. Dieser Wohlstand lässt sich etwa an den barocken Repräsentationsbauten in Dresden und den unermesslichen Schätzen des Grünen Gewölbes ablesen.

Das Kurfürstentum wurde 1806 von Napoleon zum Königreich erhoben, musste dafür jedoch auf dem Wiener Kongress 1815 die Niederlausitz (heute in Brandenburg) und den Süden des heutigen Sachsen-Anhalts an Preußen abtreten. Im 19. Jahrhundert war Sachsen ein Vorreiter der Industrialisierung in Deutschland, vor allem die Textilindustrie, der Maschinenbau und das Druckereiwesen in Leipzig und Chemnitz boomten ungemein und ließen die sächsischen Großstädte rapide wachsen. Die Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie betrieb ab 1839 die erste Fernbahnlinie in Deutschland. Die vielen Industriearbeiter machten Sachsen zu einer Wiege der Sozialdemokratie und gaben ihm den Beinamen „Rotes Königreich“. Mit Horch in Zwickau (einem Vorläufer von Audi) war Sachsen neben Württemberg eines der frühen Zentren der deutschen Automobilproduktion.

Mit dem Ende des Kaiserreichs 1918 musste auch König Friedrich August III. abdanken. Dies soll er mit dem in Sachsen bekannten Satz „Nu da machd doch eiern Dregg alleene!“ (Na dann macht doch euren Dreck alleine!) getan haben, was aber historisch nicht belegt ist. Bis 1933 war Sachsen ein Freistaat und von 1945 bis 1952 ein Land innerhalb der Sowjetischen Besatzungszone. Danach wurde es in die drei Bezirke Leipzig, Dresden und Karl-Marx-Stadt (bis 1990 der Name von Chemnitz) aufgeteilt. Plauen und Leipzig waren im Herbst 1989 zwei der frühesten Ausgangspunkte der Friedlichen Revolution in der DDR. Seit 1990 ist Sachsen wieder ein Freistaat und östlichstes Bundesland der Bundesrepublik Deutschland. Unter den neuen Bundesländern ist Sachsen das bevölkerungsreichste und wirtschaftlich stärkste. Nach dem zwischenzeitlichen Zusammenbruch der sächsischen Industrie ist Sachsen heute auch wieder ein Automobil- (VW in Zwickau, BMW und Porsche in Leipzig) und Hightechstandort (z.B. Infineon in Dresden).

Amtssprache in ganz Sachsen ist Deutsch; in den Gemeinden mit sorbischer Bevölkerung in der Lausitz zusätzlich Sorbisch, eine slawische Sprache, die mit dem Polnischen und Tschechischen verwandt ist (alle Sorben sind aber bilingual und sprechen auch fließend Deutsch).

Anders als die meisten Nicht-Sachsen annehmen, wird in Sachsen kaum Dialekt gesprochen. Das was man heute als „Sächsisch“ oder „Sächseln“ bezeichnet, ist tatsächlich nur eine regionale Umgangssprache. Das „echte“ Sächsisch ist in den meisten Teilen Sachsens bereits vor 100 Jahren ausgestorben, lediglich im Erzgebirge und Vogtland wird heute noch von breiteren Bevölkerungsschichten Mundart gesprochen. Der Grad der sächsischen Einfärbung variiert von Sprecher zu Sprecher und reicht von einer nur leicht „sächselnden“ Aussprache des Hochdeutschen bis zu kaum verständlich. Da es sich aber nicht um einen wirklichen Dialekt, sondern lediglich eine Variante des Hochdeutschen handelt (letzteres hat sich übrigens hauptsächlich aus der Kanzleisprache sächsischer Beamter entwickelt – auch das dürfte Hannoverer & Co. überraschen!), dürfte man sich recht schnell „reinhören“. Viele Sachsen geben sich außerdem Mühe, deutlicher zu sprechen, wenn sie merken, dass der Gesprächspartner von „außerhalb“ ist.

Mit dem Flugzeug

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Der Flughafen Leipzig Halle (IATA: LEJ) und der Flughafen Dresden (IATA: DRS) sind die beiden internationalen Flughäfen in Sachsen. Vom Dresdner Flughafen gelangt man mit der S-Bahn zum Citytarif in das Stadtzentrum. Der Flughafen Leipzig-Halle liegt zwischen den beiden namensgebenden Städten, es halten am zugehörigen Flughafenbahnhof S-Bahnen sowie Fernverkehrszüge.

Zum internationalen Drehkreuz Flughafen Frankfurt (IATA: FRA) sind vier bis sechs Stunden Zugfahrt anzusetzen. Abhängig vom Zielort kann auch der Flughafen Prag (IATA: PRG) eine verkehrsgünstige Alternative darstellen.

Mit der Bahn

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Dresden mit seinen zwei Fernbahnhöfen ist an IC/EC-Verbindungen von Hamburg, Berlin, Wien und Budapest, sowie ICE-Verbindungen von Wiesbaden/Frankfurt am Main angeschlossen.

Leipzig ist der größere Bahnknoten in Sachsen mit regelmäßigen ICE-Verbindungen aus Richtung Frankfurt am Main via Erfurt, München und Berlin sowie IC-Zügen aus Richtung Köln/Ruhrgebiet bzw. Bremen, Hannover und Magdeburg. Im Zuge des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit 8 (VDE8) wurde bis 2017 die ICE-Verbindung von Leipzig nach Nürnberg bzw. Berlin ausgebaut. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2015 ging der Abschnitt nach Erfurt in Betrieb und hat die ICE-Fahrzeit zwischen Erfurt und Leipzig um 27 Minuten verkürzt.

Ab Hof mit Anschluss aus Richtung Nürnberg verkehren RegionalExpress-Züge über Zwickau und Chemnitz bis Dresden.

Mit dem Bus

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Hauptartikel: Fernbusse in Deutschland

Mehrere Fernbuslinien führen nach Dresden und Leipzig, zum Beispiel aus Richtung Berlin oder Frankfurt am Main. Die Entwicklung des Fernbusmarktes unterliegt derzeit einem raschen Wandel, sowohl hinsichtlich Anbieter als auch hinsichtlich Routen.

Auf der Straße

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Aus Richtung Thüringen führt die A 4 nach Sachsen. Auf sächsischem Gebiet ist sie von der Landesgrenze aus sechsspurig bis nach Dresden ausgebaut. Aus Richtung Bayern führt die A 72 aus Hof nach Sachsen. Sie kreuzt bei Chemnitz die A 4 und führt dann weiter in Richtung Leipzig.

Wer aus Nordwestdeutschland anreist, wird wohl die A 14 ab Magdeburg Richtung Leipzig und Dresden nehmen. Berliner und Brandenburger können über die A 13 nach Dresden oder über die A 9 nach Leipzig anreisen und aus Tschechien kommt man über die tschechische Autobahn D 8 aus Richtung Prag nach Dresden, auf deutscher Seite wird sie zur A 17.

Mobilität

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Mit dem Sachsen-Ticket kann eine Person für 24,- € (Dez. 2017) mit allen Nahverkehrszügen durch Sachsen, durch Thüringen und durch Sachsen-Anhalt fahren. 4 weitere Personen zahlen jeweils 6,- € zusätzlich. Eigene Kinder/Enkel bis 14 Jahre fahren kostenlos mit. Das Ticket gilt zumindest in Sachsen in allen Nahverkehrs- und Regionalzügen sowie in Bus und Straßenbahn, Mo. bis Fr. ab 9 Uhr, am Wochenende und feiertags ganztags bis 3 Uhr am Folgetag.

Für Einzelreisende gibt es das Regio120-Ticket bis 120 km, Regio 120 plus bis 150km in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt sowie ausgewählte Strecken in Brandenburg, Berlin, Bayern, Hessen und Niedersachsen für 17€ bzw. 22,50 €. Diese Tickets gelten nur in Regional-/Nahverkehrszügen werktags ab 9 Uhr bzw. Sa./So. ganztags. Mit dem Regio 120-Ticket kann man z. B. von Leipzig nach Dresden oder Zwickau bzw. von Chemnitz nach Dresden oder Hof fahren; mit dem Regio 120plus sogar von Leipzig oder Dresden nach Berlin.

Ein Hopperticket (Pauschalpreis für Fahrten unter 50 km) analog zu Thüringen bzw. Sachsen-Anhalt gibt es in Sachsen nur im Tarifgebiet des MDV und dort nur als Handyticket für 9,50 Euro (Hin- und Rückfahrt bis max. 6 Zonen).

Das Territorium von Sachsen wird flächendeckend von fünf Verkehrsverbünden abgedeckt, welche in folgender Tabelle mit deren relevanten Punkten und unterschiedlichen Tarifbedingungen aufgeführt sind. Im Liniennetzplan des Schienenpersonennahverkehrs in Sachsen zeigt sich deren Abdeckung.

Mitteldeutscher Verkehrsverbund (MDV) Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) Verkehrsverbund Vogtland (VVV) Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON)
LandkreiseLeipzig-Land, NordsachsenErzgebirgskreis, Mittelsachsen, ZwickauBautzen (tlw.), Meißen, Sächsische SchweizVogtlandkreisBautzen (tlw.), Görlitz
kreisfreie StädteLeipzigChemnitzDresden----
weitere StädteBorna, Delitzsch, Eilenburg, Geithain, Grimma, Torgau, WurzenAnnaberg-Buchholz, Aue, Döbeln, Freiberg, Glauchau, Mittweida, Stollberg WerdauDippoldiswalde, Freital, Großenhain, Hoyerswerda, Kamenz, Meißen, Pirna, Riesa, SebnitzPlauen, ReichenbachBautzen, Görlitz, Zittau
Ausdehnung außerhalb SachsensSachsen-Anhalt (Halle, Saalekreis, Burgenlandkreis), Thüringen (Altenburger Land)--Tschechien mit "Elbe-Labe-Ticket" (Bezirk Usti nad Labem)--Tschechien und Polen mit "Euro-Neiße-Ticket" (Bezirk Liberec, Bezirk Usti (tlw.), Zgorzelec, Bolesławiec, Lubań, Jelenia Góra)
BahnCardrabatt auf Verbundfahrscheinenein DB-Tarif mit BahnCard-Rabatten anwendbar bei reiner Bahnnutzung ohne Umsteigeberechtigung (gilt nicht innerhalb der und zwischen den Tarifzonen 110 (Stadtgebiet Leipzig) und 210 (Stadtgebiet Halle))neinneinneinnein
Fahrradmitnahmein Zügen kostenlos, sonst Zusatzfahrschein erforderlich (in Sachsen-Anhalt generell kostenlos ausser Tarifzone 210 (Stadtgebiet Halle)kostenlosZusatzfahrschein erforderlich (für Inhaber von Monats- und Jahreskarten frei)kostenlosZusatzfahrschein erforderlich
Gültigkeit Sachsen-, Sachsen-Anhalt-, Thüringen-Ticketin allen Verkehrsmittelnin allen Verkehrsmittelnin allen Verkehrsmittelnin allen Verkehrsmittelnin allen Verkehrsmitteln

Wer Sachsen per Rad kennen lernen möchte kann einen der zahlreichen Radwanderwege erstrampeln. Besonders beliebt ist der Elbe-Radweg .

Sehenswürdigkeiten

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Welterbe in Sachsen

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  • Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau, größter englischer Landschaftspark in Kontinentaleuropa, UNESCO-Welterbe
  • Die Kulturlandschaft Dresdner Elbtal mit den prächtigen Barockgebäuden der Dresdner Altstadt und den Elbschlössern gehörte von 2004 bis 2009 zum Welterbe, wurde dann aber wegen des Baus der Waldschlösschenbrücke von der Liste gestrichen – weniger sehenswert ist sie dadurch nicht geworden
  • Die Bergbau- und Kulturlandschaft Erzgebirge mit zahlreichen technischen Denkmälern und mit der jahrhundertelangen Geschichte des Bergbaus in Verbindung stehenden Gebäuden und Einrichtungen wurde von Deutschland und Tschechien zur Aufnahme in die Welterbeliste nominiert

Weitere Top-Sehenswürdigkeiten in Sachsen

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  • Altstadt von Bautzen – mittelalterlich geprägt, mit simultan von katholischer und evangelischer Kirche genutztem Dom, Ortenburg, zahlreichen Türmen
  • Altstadt von Görlitz – in kaum einer deutschen Stadt kann man die historische Entwicklung so gut ablesen wie hier, von spätgotischen, Renaissance- und Barockbürgerhäusern bis zu Gründerzeitvierteln und Jugendstilbauten; im Krieg kaum zerstört und in den letzten Jahren vorbildlich denkmalgerecht rekonstruiert; daher eine beliebte Filmkulisse
  • Leipziger Innenstadt mit zahlreichen historischen Handelshäusern, Messehöfen und Passagen
  • Völkerschlachtdenkmal in Leipzig – mit 91 Metern Höhe eines der größten Denkmäler Europas
  • Dom und Albrechtsburg in Meißen
  • Schloss Moritzburg nördlich von Dresden – märchenhaftes Jagd- und Lustschloss, umgeben von einer Teichlandschaft, anreisen kann man mit einer historischen Dampf-Schmalspurbahn
  • Schloss Hartenfels in Torgau mit der Schlosskapelle – dem ersten protestantischen Kirchenneubau der Welt
  • Greifensteine bei Ehrenfriedersdorf im Mittleren Erzgebirge – markante Granit-Felsformation mit fantastischer Aussicht sowie einer Naturbühne mit regelmäßigen Theater- und Musicalaufführungen
  • Pfaffenstein – Tafelberg in der Sächsischen Schweiz mit grandiosem Ausblick sowie „Barbarine“, einer bizarren Felsnadel und Wahrzeichen dieser Landschaft
  • Basteibrücke bei Rathen – 76 Meter lange Sandsteinbrücke aus der Mitte des 19. Jahrhunderts über ein Labyrinth aus Schluchten und steil aufragenden Felsen, einer der schönsten Aussichtspunkte in der Sächsischen Schweiz
  • Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen in Meißen. Sehr schöne Ausstellung mit Porzellankunst aus der gesamten Produktionszeit. Informative Führung zur Produktion der Porzellanobjekte. Shops und nett eingerichtetes Café, das Kaffee und Kuchen natürlich auf Meissener Porzellan serviert.

Aktivitäten

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Skipiste am Fichtelberg in Oberwiesenthal
In der Sächsischen Staatsoper (Semperoper)

Festivals und regelmäßige Veranstaltungen

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Osterreiter
Dresdner Striezelmarkt
  • Januar: Dresdner Opernball
  • März: Leipziger Buchmesse, eine der beiden großen deutschen Buchmessen, zahlreiche Veranstaltungen rund ums Lesen, gleichzeitig Manga-Comic-Convention
  • Ostern: Osterreiten der Sorben in der Oberlausitz
  • Mai: Internationales Dixieland Festival Dresden
  • Pfingsten: Wave-Gotik-Treffen in Leipzig, internationales Festival der „Schwarzen Szene“
  • Mai/Juni: Dresdner Musikfestspiele, Festival der klassischen Musik
  • Juni: Annaberger Kät in Annaberg-Buchholz, größtes Volksfest im Erzgebirge und eines der größten in Deutschland mit über 100 Schaustellern
  • Juni: Bachfest Leipzig, internationales Musikfestival
  • Juni: Bunte Republik Neustadt, links-alternatives Stadtteilfest in Dresden-Neustadt
  • Juni: Kosmonaut Festival, großes Musikfestival am Stausee Oberrabenstein bei Chemnitz mit vielfältigem Programm von (Indie-)Pop über Punkrock bis Hip-Hop und Rap mit zahlreichen bekannten Headlinern (2016: 35.000 Besucher)
  • Juli: With Full Force, großes Metal-, Hardcore- und Punkfestival auf dem Segelflugplatz Roitzschjora bei Löbnitz
  • August: Highfield-Festival am Störmthaler See in Großpösna, größtes Indie-Rock-Festival in den neuen Bundesländern (im Schnitt 25.000 Besucher)
  • August: Görlitzer Altstadtfest
  • September: Tag der Sachsen, großes Volks- und Heimatfest an jährlich wechselndem Ort
  • Dezember: Der Dresdner Striezelmarkt und Leipziger Weihnachtsmarkt gehören zu den größten und schönsten Weihnachtsmärkten in Deutschland; das Erzgebirge verwandelt sich in ein „Weihnachtsland“ – viele Dörfer werden auf das aufwendigste mit Schnitzkunst und Lichtern geschmückt; die meisten Orte im Erzgebirge halten in der Adventszeit auch ihre Bergparade ab.

Vor allem in Leipzig, Dresden und Chemnitz gibt es vielfältige Einkaufsmöglichkeiten, sowohl in Malls und großen Warenhäusern als auch in kleineren, individuellen Läden. Auch in den mittelgroßen Städten gibt es meist noch ein befriedigendes Angebot. In einigen Kleinstädten und Dörfern ist jedoch ein Lädensterben zu beobachten, da die Bewohner zum Shoppen in die Großstadt bzw. Einkaufszentren auf der grünen Wiese fahren oder im Internet bestellen. Hier muss man froh sein, überhaupt noch einen kleinen Laden zu finden.

Typische Spezialitäten Sachsens, die es sich mitzunehmen lohnt, sind zum Beispiel die bekannte Plauener Spitze, welche in Plauen besonders günstig zu erwerben ist, erzgebirgische Weihnachtsschnitzereien oder den Dresdner Stollen, den man ebenfalls in der Weihnachtszeit vor Ort sehr günstig erstehen kann.

Traditionelles Paradeunternehmen Sachsens ist die Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen in Meißen. Wenn es ein stilvolles Souvenir aus Sachsen sein soll, dann muss es aus dieser Manufaktur kommen. Am Produktionsort in Meißen kann Porzellan in verschiedener Qualität (1. und 2. Wahl) eingekauft werden. Auch in Dresden ist ein Meissen-Shop und ein Meissen-Outlet zu finden.

Quarkkeulchen
Dresdner Eierschecke

Die typisch sächsische Küche ist überwiegend deftig, ähnlich der thüringischen. Dazu gehören z.B. die Sächsische Kartoffelsuppe und der Sauerbraten. Zu vielen Gerichten werden Klöße oder Knödel gereicht. Auch das Leipziger Allerlei, ein Gemüsegericht aus jungen Erbsen, Karotten, Spargel und Morcheln, sollte man probieren.

Sachsen ist aber auch ein „süßes Paradies“, z.B. Quarkkäulchen (gebratene Klößchen aus einem Kartoffel-Quark-Teig mit Rosinen, Zucker und Zimt) oder (Dresdner) Eierschecke (dreischichtiger Blechkuchen: dünner Boden aus Hefeteig, Quark-Pudding-Schicht in der Mitte, oben breite Schicht lockerer Eigelbcreme). Kein deutsches Bundesland steht derart für Kuchen und Torten – Gaffee un Guchn ist für viele „Kaffeesachsen“ eine notwendige Mahlzeit.

Die Lokalküche variiert natürlich von Ort zu Ort, vor allem im niederschlesischen Landesteil im Osten, im Erzgebirge und im Vogtland gibt es ganz eigene Kochtraditionen, die sich deutlich vom Rest Sachsens unterscheiden können, siehe dazu in den jeweiligen Regionenartikeln.

Nachtleben

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Vor allem in Leipzig, Dresden und Chemnitz gibt es eine Vielzahl an Kneipen, Bars und Diskotheken, sodass sämtliche Wünsche abgedeckt werden können. Auf dem Land sind die Angebote dagegen – wie in den meisten Regionen – eher rar gesät.

Feiertage

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TerminNameBedeutung
Mi, 1. Jan. 2025Neujahr Neujahrstag
Fr, 18. Apr. 2025Karfreitag höchster christlicher Feiertag, Gedenken an die Kreuzigung Christi
So, 20. Apr. 2025Ostersonntag Ostern, Gedenken an die Auferstehung Christi
Mo, 21. Apr. 2025Ostermontag Ostern, Gedenken an die Auferstehung Christi
Do, 1. Mai 2025Maifeiertag Internationaler Tag der Arbeit
Do, 29. Mai 2025Christi Himmelfahrt 40 Tage nach Ostern, Gedenken an die Himmelfahrt Christi
So, 8. Jun. 2025Pfingstsonntag 7 Wochen nach Ostern, Gedenken an die Ausschüttung des heiligen Geistes
Mo, 9. Jun. 2025Pfingstmontag 1 Tag nach Pfingstsonntag, Gedenken an die Ausschüttung des heiligen Geistes
Do, 19. Jun. 2025Fronleichnam (nur in katholischen Gemeinden der Oberlausitz) Katholisches Hochfest der leiblichen Gegenwart Christi in der Eucharistie
Fr, 3. Okt. 2025Tag der Deutschen Einheit Nationalfeiertag
Fr, 31. Okt. 2025Reformationstag Evangelischer Feiertag im Gedenken an die Reformation der Kirche durch Martin Luther
Mi, 19. Nov. 2025Buß- und Bettag Evangelischer Feiertag
Mi, 25. Dez. 20241. Weihnachtstag Weihnachten, Gedenken an Christi Geburt
Do, 26. Dez. 20242. Weihnachtstag Weihnachten, Gedenken an Christi Geburt

Der Buß- und Bettag wurde 1994 in Deutschland als gesetzlicher Feiertag gestrichen. Eine Regelung im Interesse der Arbeitgeber, um die Mehrbelastung mit der Erweiterung der Sozialversicherungen für Arbeitnehmer (Pflegeversicherung) abzufedern. Nur in Sachsen blieb der Feiertag erhalten, dafür müssen hier Arbeitnehmer einen höheren Versicherungsbetrag zahlen. Was zu dem Effekt führt, dass dieser Feiertag von jedem regulär Beschäftigten in Sachsen nachrechenbar auf seiner Gehaltsabrechnung selbst finanziert wird.

In einigen Gemeinden der Oberlausitz mit vorwiegend sorbischer, also auch katholischer Bevölkerung ist Fronleichnam gesetzlicher Feiertag, der dort mit Gottesdiensten und den Fronleichnamsprozessionen in Erinnerung an das Letzte Abendmahl auch würdig begangen wird.

Keine gesetzlichen Feiertage sind Heiligabend (24. Dezember) und Silvester (31. Dezember). Dennoch sind an diesen Tagen viele Betriebe ganztägig und viele Läden und Freizeiteinrichtungen ab mittags geschlossen. Je nach Stadt kann der öffentliche Nahverkehr ab dem Nachmittag stark eingeschränkt oder sogar eingestellt sein. Heiligabend ist auch der Großteil der Restaurants geschlossen.

Schulferien

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Schulferien in Sachsen
Ferien2023202420252026
Winter 13.02.-24.02.12.02.-23.02.17.02.-.01.0309.02.-21.02
Ostern 07.04.-15.04.28.03.-05.04.18.04.-25.04.03.04.-10.04.
Himmelfahrt /
Pfingsten
19.05.10.05. /
18.05.-21.05.
30.05.15.05.
Sommer 10.07.-18.08.20.06.-02.08.28.06.-08.08.04.07.- 14.08.
Herbst 07.10.-19.10. /
30.10.
07.10-19.10.06.10.-18.10.12.10.-24.10.
Weihnachten 23.12.-02.01.23.12.-03.01.22.12.-02.01.23.12.-02.01.

Des weiteren gibt es in Sachsen einen bis zwei bewegliche Ferientage, die lokal festgelegt werden. Die langfristig festgelegten Sommerferientermine können bei der Kultusministerkonferenz nachgelesen werden.

Sicherheit

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Wie allgemein in Deutschland ist die allgemeine Sicherheitslage gut.

Ausnahme sind in erster Linie Veranstaltungen in den großen Städten wie z.B. im Umfeld von Fußballspielen (hier haben vor allem Lok Leipzig und Dynamo Dresden traurige überregionale Bekanntheit erlangt; auch der Chemnitzer FC hat eine offensichtlich problematische Fanstruktur), sowie aufgrund von politischen Demonstrationen und Gegendemonstrationen, bei denen es durchaus zu Verletzten und Verhaftungen kommen kann.

Vor allem in ländlichen Teilen Sachsens, oft in Kleinstädten, haben sich örtlich offene Neonazi-Szenen herausgebildet und es kommt immer wieder zu rechtsextremer Gewalt gegen Menschen mit scheinbar ausländischem oder „alternativem“ Aussehen. In Einzelfällen sind hier auch so genannte „Normalbürger“ beteiligt, so dass ein problematisches Umfeld nicht alleine an den typischen Szene-Outfits identifiziert werden kann. Nach Vorfällen wo auch US-Bürger betroffen waren wurden auf der Website des U.S. DEPARTMENT OF STATE Reisehinweise veröffentlicht, die die Situation gut beschreiben: Hooligans, most often drunken “skinheads,” have harassed and attacked perceived foreigners or members of rival groups. Seemingly racially-motivated assaults (because of a “foreign” appearance) against U.S. citizens have occurred.

Auch wenn es sich längst nicht nur um Einzelfälle handelt, kann man (noch) nicht von No-Go-Areas sprechen und wenn man Sachsen insgesamt betrachtet, ist das individuelle Risiko Opfer eines derartigen Angriffs zu werden, nur gering. Eine erhöhte Aufmerksamkeit ist dennoch angebracht.

Literatur

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Brauchbarer Artikel
Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.