Mittelsächsisches Hügelland

unscharf begrenzte Landschaft im Zentrum Sachsens
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Das Mittelsächsische Hügelland stellt den Übergang zwischen dem Erzgebirge und dem Norddeutschen Tiefland, genauer der Leipziger Tieflandsbucht und dem Sächsischen Elbland, dar. Grob gesagt liegt es im Dreieck zwischen Leipzig, Dresden und Chemnitz.

Die märchenhafte Burg Kriebstein, die hoch über dem Tal der Zschopau thront, ist eines der Wahrzeichen der Region

Beworben wird die Region auch unter dem Namen Sächsisches Burgenland. In wohl keinem anderen Teil des Freistaats findet man so viele gut erhaltene und romantisch gelegene Burgen aus Mittelalter und Renaissance, Klöster und schmucke alte Stadtkerne mit großen Marktplätzen, eingebettet in eine idyllische Landschaft von Hügeln und Flusstälern.

Regionen Bearbeiten

 
Übersichtskarte des Mittelsächsischen Hügellands
 
Wanderweg im Zellwald
  • Klosterbezirk Altzella – rund um den Zellwald, bildet den östlichsten Teil der Region, ungefähr auf halbem Weg zwischen Meißen und Chemnitz.
  • Kohrener Land – Landschaft und touristische Region um Kohren-Sahlis mit den Städten Geithain und Frohburg, Übergang zur Leipziger Tieflandsbucht; liegt etwa auf halber Strecke zwischen Chemnitz und Leipzig.
  • Muldental – macht den flächenmäßig größten Teil der Region aus und erstreckt sich nördlich von Chemnitz bzw. südöstlich von Leipzig.
  • Unteres Zschopautal – diese Landschaft erstreckt sich entlang des gleichnamigen Flusses, genau in der Mitte des Dreiecks Chemnitz–Dresden–Leipzig. Zu ihr gehört u. a. auch die beliebte Talsperre Kriebstein. (Das obere Zschopautal ab Flöha wird hingegen zum Erzgebirge gezählt)

Gelegentlich wird auch die Lommatzscher Pflege zum Mittelsächsischen Hügelland gezählt. Wir rechnen sie dem Sächsischen Elbland zu, was auch dem Verständnis des gleichnamigen Tourismusvereins entspricht.

Orte Bearbeiten

 
Muldental und Stadtbild von Grimma
 
Rathaus Döbeln

Eine Auswahl der größten und sehenswertesten Städte (weitere Städte in den Artikeln der vier Unterregionen):

  • Colditz – das Schloss Colditz war im Zweiten Weltkrieg ein Kriegsgefangenenlager für britische Offiziere.
  • Döbeln – zweitgrößte Stadt im Mittelsächsischen Hügelland.
  • Frankenberg – hier wurde in der DDR der „Barkas“ gebaut.
  • Frohburg – größte Stadt im Kohrener Land.
  • Grimma – größte Stadt im Muldental und im Mittelsächsischen Hügelland insgesamt. Sehr sehenswerte Altstadt und Muldebrücke.
  • Mittweida – die Stadt liegt wie Frankenberg an der Zschopau; evangelische Stadtkirche „Unser lieben Frauen“.
  • Nossen – Schloss, Zellwald und Kloster Altzella.
  • Rochlitz – Kleinstadt mit Schloss an der Zwickauer Mulde.
  • Wurzen – Domstadt; das Schloss Wurzen gilt als ältestes Schloss im deutschsprachigen Raum; Geburtsort des Dichters Joachim Ringelnatz

Weitere Ziele Bearbeiten

 
An der Kriebstein-Talsperre

Hintergrund Bearbeiten

Das Mittelsächische Hügelland gehört zur Zone der Lössgefilde zwischen dem Erzgebirge und dem Norddeutschen Tiefland. Der Untergrund besteht meist aus Granit, Schiefern und Porphyr, vor allem letzterer ist ein beliebtes und charakteristisches Baumaterial in der Region. Hier hat der Wind Löss abgelagert, was die Entstehung fruchtbarer Bodenarten begünstigt. Die Region ist daher eine geschichtsreiche Kulturlandschaft.

Sprache Bearbeiten

Anreise Bearbeiten

Der nächstgelegenen Flughäfen sind Leipzig/Halle (LEJ) und Dresden (DRS).

Auch mit der Bahn wird die Anreise von weiter entfernten Orten in der Regel über Leipzig gehen. Unter Umständen bietet sich aber auch ein Umstieg in Riesa an. In der Region selbst gibt es keinen Fernverkehrshalt. Sie wird durch Regionalexpress- (Leipzig–Bad Lausick–Geithain–Burgstädt–Chemnitz) und Regionalbahnlinien (Leipzig–Grimma–Leisnig–Döbeln; Riesa–Döbeln–Mittweida–Chemnitz) erschlossen. Der äußerste Nordwesten der Region ist noch mit der S-Bahn Mitteldeutschland von Leipzig (Frohburg, Geithain), ihr Süden mit der City-Bahn Chemnitz erreichbar (Burgstädt, Mittweida, Frankenberg, Hainichen).

Die Autobahn A 4 (Erfurt–Chemnitz–Dresden) führt am Süd- bzw. Südostrand der Region entlang (vorbei an Frankenberg, Hainichen, Siebenlehn, Nossen), die A 14 (Leipzig–Dresden) durch ihren Norden und Nordosten (Grimma, Leisnig, Döbeln, Roßwein). Die A 72 (Hof–Chemnitz–Leipzig) erschließt den westlichen Teil des Hügellands (Burgstädt, Penig, Rochlitz, Geithain, Frohburg).

Mit dem Fahrrad kann man auf dem (Zwickauer bzw. Freiberger) Muldental-Radweg oder Zschopautal-Radweg aus der Region Chemnitz oder dem Erzgebirge anreisen, auf der Sächsischen Städteroute aus Richtung Dresden und Elbtal, oder auf dem Döbeln-Elbe-Radweg, der eine Verbindung vom Elbe-Radweg herstellt. Aus dem Raum Leipzig führen der Leipzig-Elbe-Radweg und die Parthe-Mulde-Radroute ins Mittelsächsische Hügelland.

Mobilität Bearbeiten

Die oben im Abschnitt #Anreise genannten Bahnlinien können natürlich auch zur Fortbewegung innerhalb der Region genutzt werden. Sie werden ergänzt durch sogenannte Plusbus-Linien, die im Stundentakt verkehren (Grimma–Bad Lausick, Grimma–Colditz, Döbeln–Nossen). Abseits der Verbindungen zwischen größeren Städten gibt es aber oft nur lokale Busse, die nur wenige Male am Tag verkehren.

Daher bietet sich an, das Fahrrad mitzunehmen oder vor Ort eines auszuleihen. Zschopau- und Muldental-Radweg gehören sicher zu den schönsten Routen, um im Mittelsächsischen Hügelland von einem Ort zum nächsten zu gelangen.

Wer gut zu Fuß ist, kann außerdem die vielen schönen Wanderwege der Region nutzen.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Burg Gnandstein

Das mittelsächsische Hügelland ist seit dem Mittelalter eine bedeutende Kulturlandschaft. Eine Vielzahl von Burgen, Schlössern, Klöstern und Kirchen ist in ihrer mittelalterlichen oder Renaissance-Form erhalten. Typisch für die Region sind zudem Klein- und Mittelstädte, deren Bild von gepflegten, rekonstruierten historischen Bauwerken und jeweils einem großen Marktplatz und meist prächtigem Rathaus im Zentrum geprägt ist. Im Folgenden nur eine Auswahl überregional bedeutender Höhepunkte. Details finden sich in den Subregionen bzw. Ortsartikeln.

Burgen und Schlösser Bearbeiten

 
Schloss Rochsburg
  • Burg Gnandstein in Kohren-Sahlis – gut erhaltene spätromanische Höhenburg aus dem frühen 13. Jahrhundert
  • Burg Kriebstein im Zschopautal bei Waldheim – bilderbuchartige Burg aus dem 14. Jahrhundert auf einem Felsen über dem Fluss, die gerne als Drehort für Märchen- und Historienfilme genutzt wird
  • Schloss Colditz – 1000 Jahre alte Höhenburg, die zu einem Renaissanceschloss umgebaut wurde und während des Zweiten Weltkriegs Bekanntheit als Gefangenenlager für alliierte Offiziere erlangte
  • Schloss Rochsburg bei Penig – Spornburg aus dem 12. Jahrhundert; während die Gesamtanlage und die Vorburg noch eine hochmittelalterliche Form aufweisen, wurde der Wohnbau zu einem komfortableren Renaissanceschloss umgebaut
  • Schloss Wurzen – die spätgotische Anlage war von Anfang an als Schloss und nicht als Burg konzipiert, damit ist es eines der ältesten (reinen) Schlösser im deutschsprachigen Raum.

Kirchen und Klöster Bearbeiten

 
Basilika von Kloster Wechselburg
  • Kloster Altzella bei Nossen
  • Kloster Wechselburg an der Mulde bei Rochlitz, ehemalige Benediktinerabtei mit bemerkenswerter spätromanischer Basilika

Verschiedenes Bearbeiten

 
Göhrener Viadukt über der Zwickauer Mulde
  • historische Eisenbahn-Viadukte: Das Dreieck zwischen Leipzig, Dresden und Chemnitz wurde bereits Mitte des 19. Jahrhunderts durch Eisenbahnlinien erschlossen und das Hügelland mit seinen Flusstälern musste durch zahlreiche Viadukte überbrückt werden. Erbe davon sind einige sehenswerte alte Eisenbahnhbrücken, die noch aus Natur- oder Ziegelsteinen statt aus Beton bestehen. Die „Bankrottmeile“ an der Zschopau bei Waldheim trägt beispielsweise ihren Namen, weil hier so viele aufwändige Viadukte errichtet werden mussten, dass die zunächst private Chemnitz-Riesaer Eisenbahn-Gesellschaft daran pleite ging (sie wurde dann vom Staat übernommen). Ein anderes herausragendes Beispiel ist das Göhrener Viadukt bei Wechselburg an der Zwickauer Mulde.

Aktivitäten Bearbeiten

  • Radfahren, z. B. auf dem Muldental-Radweg oder Zschopautal-Radweg. Die sanft hügelige Landschaft stellt in der Regel keine größeren Herausforderungen an die Ausdauer und ist auch für eher untrainierte Radfahrer geeignet.
  • Wandern oder Spazieren auf zahlreichen ausgeschilderten Wanderwegen durch die idyllische Landschaft
  • Paddeln oder Schlauchbootfahren auf der Mulde

Küche Bearbeiten

Nachtleben Bearbeiten

Sicherheit Bearbeiten

Klima Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

 
Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.