Rochlitz
Die Kleinstadt Rochlitz liegt zwischen Chemnitz und Leipzig im Tal der Zwickauer Mulde. Das Rochlitzer Schloss ist eines der bekanntesten in Sachsen.
Rochlitz | |
Bundesland | Sachsen |
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Einwohnerzahl | 5.622 (2021) |
Höhe | 163 m |
![]() ![]() Rochlitz |
Hintergrund Bearbeiten
Rochlitz, ursprünglich eine Burg in der Mark Zeitz, fiel unter Bischof Eberhard (1045-78) an Naumburg, später an die Grafschaft Groitzsch und um die Mitte des 12. Jhs. an Dedo den Dicken von Meißen-Landsberg. 1289 wurde hier ein Vergleich zwischen Albrecht dem Unartigen und seinen Söhnen, am 1. Juni 1403 aber ein Erbfolgevertrag zwischen den Landgrafen Balthasar und Wilhelm von Thüringen abgeschlossen. Später schenkte es Johann Georg seiner Geliebten, dem von ihm zur Gräfin von Rochlitz erhobenen Fräulein von Neitschütz. In dem bald darauf folgenden Dreißigjährigen Krieg wurde Rochlitz hart mitgenommen. In den Jahren 1802, 1804 und 1834 brannte ein großer Teil der Stadt ab.
Anreise Bearbeiten
Rochlitz ist über die Bundesstraße 107 von Grimma (A 14) nach Chemnitz, über die Bundesstraße 175 von Glauchau (A 4) nach Döbeln (A 14) und über die Bundesstraße 7 von Altenburg mit Endpunkt in Rochlitz erreichbar. Wer aus Richtung Chemnitz kommt, benutzt statt der B 107 besser die bis zur Anschlussstelle Rochlitz fertiggestellte A 72 und anschließend die genannte B 175.
Die Muldentalbahn, an der Rochlitz liegt, wurde wegen des schlechten Streckenzustandes ab 1997 schrittweise stillgelegt. Das Hochwasser 2002 gab ihr schließlich den Rest. Die von der Stadt gewünschte Wiederaufnahme des Personenverkehrs kommt nicht in absehbarer Zeit. An manchen Wochenenden kann man mit dem Schienentrabi (Termine) bis nach Göhren fahren. Die Nebenbahnen von Waldheim und Narsdorf sind ebenfalls nicht mehr in Betrieb.
Mobilität Bearbeiten
Sehenswürdigkeiten Bearbeiten
Von markanter Statur ist das alte 1 Rochlitzer Schloss mit zwei hohen, starken Türmen, „Rochlitzer Jupen“ genannt, und einer fein verzierten spätgotischen Schlosskapelle. Die spätgotische 1 Kunigundenkirche ist bekannt für ihre kunstvollen Verzierungen in rötlichem Rochlitzer Porphyr, ein vulkanisches Gestein. Auch die 2 Petrikirche ist eine spätgotische Hallenkirche mit harmonischem Innenraum und schönen Gewölbefiguren.
Aktivitäten Bearbeiten
Südwestlich der Stadt erhebt sich der isoliert stehende, 349 m hohe Rochlitzer Berg mit schönem steinernen Aussichtsturm (1860) und großartigen Porphyrsteinbrüchen, deren Ausbeute schon in mittelalterlichen Gebäuden Verwendung fand. Der Porphyrlehrpfad zeigt die Geschichte des Steinabbaus.
- 1 Bürgerhaus Rochlitz, Leipziger Str. 15, 09306 Rochlitz. Zentraler Anlaufpunkt für viele Veranstaltungen.
Einkaufen Bearbeiten
Küche Bearbeiten
Nachtleben Bearbeiten
Unterkunft Bearbeiten
- 1 Waldhotel am Reiterhof, Seelitz, Kolkauer Straße 25 (Seelitz). Tel.: +49 (0)3737 42343, Fax: +49 (0)3737 7703040, E-Mail: kontakt@waldhotel-am-reiterhof.de. Preis: Einzelzimmer ab 32 €, Doppelzimmer ab 42 € p.P.
Ausflüge Bearbeiten
Die nächsten größeren Orte in der Umgebung sind:
- Geithain (8 km westlich, B 7) - an der Bahnstrecke Chemnitz–Leipzig gelegen; Kirche 3 St. Nikolai sowie Stadtmauer und Stadttor.
- Colditz (10 km nördlich, B 107) - das Schloss Colditz war im Zweiten Weltkrieg ein Kriegsgefangenenlager, dessen prominentester Gefangener Winston Churchills Neffe Giles Romilly gewesen ist.
- Wechselburg (11 km südlich, B 175 Ri. Penig, nach 6 km links auf die S 242) - ab Rochlitz flussaufwärts gelegen; 4 Kloster Wechselburg Benediktiner-Klosteranlage mit einer der am besten erhaltenen romanischen Kirchen östlich der Saale, Barockschloss und Klosterpark; Göhrener Eisenbahnviadukt.
- Bad Lausick (16 km nordwestlich, S 49) - St. Kilianskirche und Freizeitbad RIFF.
- Rochsburg (17 km südlich, B 175 bis Narsdorf) - 2 Renaissanceschloss mit spätgotischer Schlosskapelle
- Hartha (17 km nordöstlich, B 175) - die Stadt Hartha liegt 4 km westlich des Zschopautals; neoromanische Stadtkirche und Museum für Industriegeschichte.
- Mittweida (18 km südöstlich, S 250 über Erlau) - Evangelisch-Lutherische Stadtkirche „Unser lieben Frauen“.
- Penig (18 km südlich, B 175) - Stadt an der Zwickaue Mulde; Rathaus und zwei Schlösser. Wer den Weg über Wechselburg wählt, kann kurz vor Penig einen Abstecher nach Amerika machen.
Literatur Bearbeiten
- Rochlitz, Kunigundenkirche und Petrikirche. München: Dt. Kunstverl., 1998, Große Baudenkmäler ; 526 (in Deutsch). :
- Weitere stadtarchäologische Untersuchungen in Rochlitz. In: Archäologie aktuell im Freistaat Sachsen. 1996 (4. Auflage), S. 231–235 (in Deutsch). :
- Zwischen Rochlitz und Wechselburg. In: Leipzig und sein Umland: Archäologie zwischen Elster und Mulde. Stuttgart: Theiss, 1996 (32. Auflage), ISBN 978-3-8062-1272-3, S. 208–222 (in Deutsch). :
- 1000 Jahre Rochlitz: Festschrift. Beucha: Sax, 1995, ISBN 978-3-930076-16-1; 168 Seiten (in Deutsch).
- „… gegeben zu Rochlitz“: ein historischer Streifzug durch Schloß und Stadt Rochlitz. Horb am Neckar: Geiger, 1995, ISBN 978-3-89570-040-8; 84 Seiten (in Deutsch). :
- Die Straßennamen der Stadt Rochlitz: ein Lexikon zur Stadtgeschichte. Beucha: Sax, 1994, ISBN 978-3-930076-06-2; 83 Seiten (in Deutsch). :
Weblinks Bearbeiten
- www.rochlitz.de (de) – Offizielle Webseite von Rochlitz