Wandern im Schwarzwald
Im Schwarzwald gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Wanderwegen, größtenteils betreut durch Deutschlands ältesten Wanderverein, den Schwarzwaldverein, sowie die Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord und Südschwarzwald oder die lokalen Gemeinden.
Die Liste ist nach der regionalen Bedeutung der Wanderrouten angeordnet. Sie fängt deshalb mit dem Europäischen Fernwanderweg durch den Schwarzwald an, gefolgt von weiteren Fernwanderwegen, Pilgerwegen, regionalen Wegen und schließlich den örtlichen Wanderstrecken für Tagesausflüge.
Markierungssystem
BearbeitenDer Schwarzwaldverein betreibt ein Netz von Wanderwegen mit einer Länge von mehr 24.000 km, das sich über den gesamten Schwarzwald und seine angrenzenden Regionen erstreckt. Alle Wege des Schwarzwaldvereines sind mit einer Raute gekennzeichnet, die ein geschlossenes Netz bilden. Am häufigsten trifft man dabei auf die gelbe Raute, die örtliche Wege kennzeichnet, die nicht Teil eines Fernwanderweges sind. Sie sind als Netz angelegt, bilden also keine Rundtouren. Die Rauten der Fernwanderwege sind in unterschiedlichen Farben und Symbolen gestaltet, um sie klar voneinander abgrenzen zu können. Außerdem gibt es zahlreiche Wege mit blauen Rauten, die regionalen Wege, die wichtige Orte untereinander oder mit den Fernwanderwegen verbinden.
An den Knotenpunkten, wo mehrere Wege aufeinander treffen, befinden sich Wegweiserstandorte mit Namen und Höhenangaben, die die Entfernung zu den nächsten Standorten oder weiteren interessanten Zielen auf den Wegen angeben. Teilweise sind an den Wegweisern neben den Rautensymbolen auch Tourenschilder für Wanderwege, die ebenfalls auf den Wegen des Schwarzwaldvereines verlaufen, angebracht.
Zwischen den Wegweisern findet man auch entlang der Wege immer wieder kleine Metallplaketten mit den Symbolen der Wege, auf denen man sich gerade befindet, um nicht vom richtigen Weg ab zukommen.
Fernwanderwege
BearbeitenEuropäische Fernwanderwege
BearbeitenDie Europäischen Fernwanderwege sind von der Europäischen Wandervereinigung eingerichtet worden. Ein Ziel bei deren Gründung im Jahr 1969 war, ein völkerverbindendes Netz von Weitwanderwegen durch Europa und möglichst durch alle Länder und Landschaften zu schaffen. Im Laufe der Jahre wurden auf dieser Basis elf große Fernwanderwege eingerichtet, deren Gesamtlänge ungefähr 55.000 km beträgt. Davon ist ein Teil bis jetzt allerdings noch nicht oder nur sehr unzureichend markiert oder bis heute real noch nicht vorhanden. In Mitteleuropa sind die Wege und Markierungen in einem überwiegend guten bis sehr guten Zustand.
Titel | Wegzeichen | Länge | Startpunkt / Endpunkt | Beschreibung |
---|---|---|---|---|
Europäischer Fernwanderweg E1 | Weißes Kreuz auf schwarzem Grund | 4900 km | Nordkap - Umbrien | Aus dem Kraichgau kommend folgt das Teilstück im Schwarzwald von Pforzheim bis nach Feldberg exakt dem Westweg. Von dort an verläuft der Weg südöstlich, vorbei am Schluchsee, und folgt dann dem Querweg Freiburg-Bodensee bis nach Konstanz, von wo aus er über die Schweiz nach Italien weiterführt. Da der E1 größtenteils anderen Wegen folgt, ist sein Wegzeichen nur spärlich zu finden. |
Höhenwege
BearbeitenDie drei Haupt-Höhenwege des Schwarzwaldvereines bestehen seit über 100 Jahren und beginnen in Pforzheim. Von dort aus führen sie in Richtung Süden auf unterschiedlichen Strecken über die Höhenzüge des Schwarzwaldes bis zur Schweizer Grenze. Ein weiterer Höhenweg führt über die Moos und den Kandel im Mittleren Schwarzwald.
Titel | Wegzeichen | Länge | Startpunkt / Endpunkt | Beschreibung |
---|---|---|---|---|
Westweg | Rote Raute auf weißem Grund | 285 km | Pforzheim - Basel | Der Höhenwanderweg wurde im Jahre 1900 als erster Fernwanderweg in Deutschland angelegt und zählt auch heute noch zu den bekanntesten und beliebtesten Europas. Bei guter Kondition benötigt man gut zwei Wochen für diese Wanderung über die Gipfelgebiete und Passhöhen des Schwarzwaldes. |
Mittelweg | Rote Raute mit weißem senkrechtem Strich auf weißem Grund | 230 km | Pforzheim - Waldshut | Dieser Höhenwanderweg führt durch die Hochmoore des Nordschwarzwalds über Freudenstadt und weiter durch den Mittleren Schwarzwald über den Fohrenbühl und St. Georgen zum Hochfirst. Im Südschwarzwald geht der Mittelweg durch die Täler von Schwarza und Schlücht (westliche Route) oder Mettma (östliche Route) und erreicht den Hochrhein bei Waldshut. |
Ostweg | Schwarz-Rot senkrecht geteilte Raute auf weißem Grund | 240 km | Pforzheim - Schaffhausen | Der Ostweg verläuft zunächst entlang des Nagoldtals über Freudenstadt und Villingen-Schwenningen nach Schaffhausen am Hochrhein. Die zwölf Etappen können leicht in zwei Wochen bewältigt werden und erreichen anders als die anderen beiden Höhenwege nicht die Tausend-Höhenmeter-Marke. |
Kandelhöhenweg | Rote Raute mit einem K auf weißem Grund | 112 km | Oberkirch - Freiburg | Der Kandelhöhenweg führt aus dem Renchtal von Oberkirch über den Mooskopf ins Kinzigtal nach Gengenbach. Danach quert er das Elztal bei Waldkirch. Nach dem schweren Aufstieg auf den Kandel verläuft die Strecke dann über St. Peter nach Freiburg. |
Querwege
BearbeitenQuer zu den Höhenwegen verlaufen die Schwarzwald-Querwege in Ost-West-Richtung. Da der Schwarzwald eher in Nord-Süd-Richtung ausgedehnt ist sind die Querwege entsprechend kürzer als die Höhenwege, dafür gibt es sie aber in etwas größerer Anzahl. Man erkennt die Symbole der Querwege eindeutig am gelben Hintergrund.
Titel | Wegzeichen | Länge | Startpunkt / Endpunkt | Beschreibung |
---|---|---|---|---|
Schwarzwald-Nordrandweg | Weiße Raute mit stilisiertem „n“ auf gelbem Grund | 55 km | Mühlacker - Durlach | Vom Ausgangspunkt Mühlacker führt der Weg über Öschelbronn und Eutingen an der Enz zum nördlichen Stadtrand von Pforzheim. Am Wallberg vorbei geht es durch abwechslungsreiche, offene Landschaft weiter nach Ellmendingen, Dietenhausen und Langensteinbach. Über Thomashof und Turmberg wird der Endpunkt Karlsruhe-Durlach erreicht. |
Gengenbach–Alpirsbach | Blaue Raute auf gelbem Grund | 51 km | Gengenbach - Alpirsbach | Der Weg beginnt in Gengenbach im unteren Kinzigtal und führt parallel zum Flusslauf quer durch den Nordschwarzwald. Auf den drei Etappen werden die Täler der Nordrach, Wolf und Kleinen Kinzig gequert und am Endpunkt in Alpirsbach wird das Kinzigtal wieder erreicht. Die An- und Abstiege sind meist auf Wanderpfaden geführt; ebene Abschnitte (insbesondere auf der zweiten Etappe) folgen meist geschotterten Forstwegen. |
Rottweil–Lahr | Rot-blaue Raute auf gelbem Grund | 99 km | Rottweil - Lahr | Der Querweg führt aus dem Neckartal zunächst über freies Gelände mit Ausblicken auf die Höhen des Mittleren Schwarzwaldes. Ab Königsfeld geht der Weg am zweiten Tag durch Wälder hinab nach Hornberg im Gutachtal. Nach steilem Aufstieg zur Wasserscheide zwischen Kinzig und Elz am dritten Tag geht es am vierten Tag weiter ins Schuttertal nach Lahr. |
Schwarzwald–Kaiserstuhl–Rhein | Rote Raute auf gelbem Grund | 109 km | Donaueschingen - Breisach | Durch das Bregtal führt der Weg hinauf zur Wasserscheide Donau–Rhein. Durch das Simonswälder Tal und das Elztal erreicht er die Rheinebene und den Kaiserstuhl. Er endet in Breisach am Rhein. |
Schwarzwald-Jura-Bodensee-Weg | Grüne Raute auf gelbem Grund | 113 km | St. Georgen - Gaienhofen | Von St. Georgen führt der Querweg über die Höhen südlich der Brigach nach Villingen-Schwenningen. Bei Immendingen quert der Weg das Donautal und führt hinter Engen über die Vulkankegel der Hegauberge nach Singen. Kurz vor der Ziel Gaienhofen bieten sich schöne Blicke auf den Bodensee. |
Freiburg–Bodensee | Weiß-Rot senkrecht geteilte Raute auf gelbem Grund | 180 km | Freiburg - Konstanz | Der Querweg führt von Freiburg in steilem Aufstieg zu den Felskanzeln rechts des Höllentales. Von Hinterzarten verläuft der Weg dann am Titisee vorbei über den Hochfirst hinunter in die Wutachschlucht, die in ihrer ganzen Länge durchwandert wird. Von Achdorf steigt der Weg über Blumberg auf den Buchberg. Danach geht es auf dem Alten Postweg aussichtsreich nach Engen. Über die Vulkankegel der Hegauberge wird Singen erreicht. Durch den bewaldeten Bodanrück führt der Querweg hinunter nach Konstanz am Bodensee. |
Hotzenwald-Querweg | Weiß-Schwarz senkrecht geteilte Raute auf gelbem Grund | 46 km | Schopfheim - Waldshut | Der Hotzenwald-Querweg führt von Schopfheim im Wiesental über den Dinkelberg und durch das Wehratal mit dem Wehra-Stausee nach Herrischried. Am zweiten Tag geht die Wanderung von dort durch das Murg- und das Albtal nach Waldshut. Auf den zwischen den Tälern liegenden Bergen bieten sich prächtige Ausblicke auf den Hochrhein, den Schweizer Jura und die Alpen im Süden sowie die Berge des Hochschwarzwalds im Norden. |
Hochrhein-Höhenweg | Weiß-Blau senkrecht geteilte Raute auf gelbem Grund | 123 km | Basel - Schaffhausen | Dieser aussichtsreicher Querweg führt über die südlichsten Höhenzüge des Schwarzwaldes entlang der deutsch-schweizerischen Grenze am Hochrhein von Basel nach Schaffhausen. Vorbei an Rheinfelden durchquert der Weg das Wehratal in Wehr, das Albtal und danach das Wutachtal in Waldshut-Tiengen. Das große Highlight gegen Ende der Wanderung ist der Rheinfall bei Schaffhausen. |
Weinwege
BearbeitenDie drei Wein-Fernwege führen durch die badischen Weinregionen Ortenau, Breisgau und Markgräflerland an den Westhängen des Schwarzwaldes. Die Wege sind untereinander verbunden und jeweils etwas weniger als 100 km lang. Da die Wege neben bildschönen Weindörfern und -städtchen größtenteils durch Weinreben führen, bieten sie zwar weniger Schatten als die meisten anderen Wanderwege im Schwarzwald, dafür aber umso mehr schöne Panoramen und kulinarische Erlebnisse.
Titel | Wegzeichen | Länge | Startpunkt / Endpunkt | Beschreibung |
---|---|---|---|---|
Ortenauer Weinpfad | Blaue Weintraube in roter Raute auf weißem Grund | 99 km | Gernsbach - Diersburg | Von Gernsbach verläuft der Weinpfad über Baden-Baden durch die Weinanbaugebiete bei Bühl, Achern, Oberkirch und Offenburg. Nach der Durchquerung des Kinzigtals durch Gengenbach geht der Weg in Diersburg in den Breisgauer Weinweg über. Entlang des Weges gibt es auch einige „Weinschleifen“, die als kleine Abstecher vom Hauptweg zu interessanten Zielen führen. |
Breisgauer Weinweg | Grüne Weintraube in roter Raute auf weißem Grund | 99 km | Diersburg - Freiburg | Im Norden an den Ortenauer Weinpfad anschließend führt der Weg von Diersburg fast ausschließlich durch Weinreben über Lahr und Ettenheim nach Emmendingen. Von dort aus quert der Weg zwischen Denzlingen und Waldkirch die Elz, bis er in Freiburg in das Markgräfler Wiiwegli übergeht. |
Markgräfler Wiiwegli | Gelbe Weintraube in roter Raute auf weißem Grund | 92 km | Freiburg - Grenzach | Wie die anderen Weinwege auch führt das Wiiwegli durch zahlreiche Weinberge, Obstwiesen, Wäldchen und durch Weindörfer. Von Freiburg über Staufen und Müllheim bis Grenzach durchquert es das Markgräflerland einmal von Nord nach Süd. |
Thematische Fernwanderwege
BearbeitenTitel | Wegzeichen | Länge | Startpunkt / Endpunkt | Beschreibung |
---|---|---|---|---|
Albsteig | Blaues stilisiertes „s“ in grün umrandeter weißer Raute | 80 km | Albbruck - Feldberg | Der Albsteig beginnt in Albbruck nahe der Mündung der Alb in den Hochrhein. Von dort aus schlängelt sich der Weg mal links, mal rechts der Alb, mal näher am Fluss, mal weiter oben über dem Tal nach Norden bis nach Sankt Blasien. Hinter dem Ort teilt sich die Alb in die Menzenschwander Alb und die Bernauer Alb und auch der Wanderer hat hier die Wahl, welchem der beiden Arme er auf dem Albsteig folgt. Beide Zweige enden schließlich im Ferienort Feldberg kurz unterhalb des höchsten Gipfels des Schwarzwaldes. |
Gäurandweg | Grüne Raute mit roter Hagebutte auf weißem Grund | 120 km | Mühlacker - Freudenstadt | Der Gäurandweg verläuft zwischen dem Nordschwarzwald im Westen und dem Stroh- und Heckengäu im Osten. Aus dem Enztal von Mühlacker führt der Weg über zahlreiche Felder, Wälder und Ortschaften, bevor er in Nagold das Nagoldtal erreicht. Über Haiterbach führt die Strecke nach Freudenstadt. |
Hansjakobweg I | Schwarzer Hansjakobhut in weißer Raute | 44 km | Schapbach | Der kleinere der beiden Hansjakobwegen ist nach dem badischen Volksschriftsteller und Pfarrer Heinrich Hansjakob (1837–1916) benannt und führt an Schauplätzen aus seinen Erzählungen Erzbauern (1899), Waldleute (1897) und Abendläuten vorbei. Start- und Endpunkt ist der Ortsteil Schapbach der Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach. |
Hansjakobweg II | Schwarzer Hansjakobhut in weißer Raute | 93 km | Haslach im Kinzigtal | Der größere der beiden Hansjakobwegen ist nach Heinrich Hansjakob (1837–1916) benannt und führt an zahlreichen Infotafeln zum Leben des badischen Volksschriftstellers und Pfarrers vorbei. Der Rundweg beginnt und endet in Haslach im Kinzigtal und passiert unter anderem Zell am Harmersbach und Hausach. |
Murgleiter | Grünes, stilisiertes „m“ in blau umrandeter grauer Raute | 110 km | Gaggenau - Schliffkopf | Die Murgleiter führt im parallel zur Murg von Gaggenau, das am Eintritt des Flusses in die Oberrheinische Tiefebene liegt, flussaufwärts betrachtet über Gernsbach, Forbach und Baiersbronn zum Schliffkopf, an dem die Rechtmurg als rechter Quellbach der Murg entspringt. |
Renchtalsteig | Blau-grüne Raute mit stilisiertem „rs“ auf weißem Grund | 98 km | Oberkirch | Vom Ausgangspunkt in Bottenau bei Oberkirch verläuft der Renchtalsteig durch Weinberge zum Schloss Staufenberg und weiter zum Mooskopf mit dem Moosturm. Mit teils steilen Auf- und Abstiegen führt der Weg auf der Südseite des Renchtals an Oppenau und Bad Peterstal-Griesbach vorbei zur Alexanderschanze. Nach der Renchquelle wird am Schliffkopf der höchste Punkt erreicht. Der Weg führt hinab zur Klosterruine Allerheiligen und den Wasserfällen. Zurück im Renchtal wird bei der Ruine Schauenburg bei Oberkirch der Endpunkt erreicht. |
Schluchtensteig | Stilisierter Flusslauf mit Berg und Tal | 119 km | Stühlingen - Wehr | Der Schluchtensteig führt von Stühlingen durch die Wutachschlucht und über Lenzkirch zum Schluchsee. Er passiert den Dom zu St. Blasien, überquert die hügeligen Hochflächen von Dachsberg und Ibach und windet sich schließlich von Todtmoos durch das Wehratal dem Ziel in Wehr entgegen. |
Seensteig | Blau-grüne Sonne am Horizont mit stilisiertem blauem „s“ in grün umrandeter weißer Raute | 91 km | Baiersbronn | Dieser Rundweg führt Wanderer an allen der sechs idyllischen Karseen rund um Baiersbronn, wie unter anderem dem Mummelsee, vorbei. Einige Abschnitte teilt sich der Weg mit dem Westweg und der Murgleiter. |
Wasserweltensteig | Blau-grüner Wasserfall in schwarz umrandeter weißer Raute | Triberg - Neuhausen am Rheinfall | Dieser 2019 eröffnete Fernwanderweg folgt einigen Flussläufen im Südschwarzwald und passiert dabei wunderschöne Wasserfälle, Bäche und Seen. | |
Zweitälersteig | Stilisiertes Herz auf grüner Raute | 108 km | Waldkirch | Der Zweitälersteig führt von Waldkirch entlang des Bergrückens zwischen dem Glottertal und dem Elztal steil hinauf zum Kandel, durch das Simonswäldertal und durch die Teichschlucht auf die Gipfel östlich des Elztals. Über die Höhenhäuser führt der Steig zusammen mit dem Kandelhöhenweg wieder nach Waldkirch. |
Pilgerwege
BearbeitenPilgern hat eine lange Tradition im Christentum und reicht weit in dessen Geschichte zurück. Die Pilgerwege waren für die Menschen eine Reisestrecke zu einem Pilgerziel (Heiliger Ort oder Naturdenkmal), auf der innere Ruhe und neue Lebenskraft zu finden waren. Auch heute erfreuen sich die meist hunderte Kilometer langen Wege noch großer Beliebtheit. Am bekanntesten sind wohl die Jakobswege, die ganz Europa durchziehen und mit der Zeit alle in Richtung Santiago de Compostela ineinander münden. Auch der Schwarzwald wird von einigen Pilgerwegen durchquert.
Titel | Wegzeichen | Länge | Startpunkt / Endpunkt | Beschreibung |
---|---|---|---|---|
Jakobsweg Rottenburg-Thann | Gelbes Strahlenbündel auf blauem Grund | Rottenburg am Neckar - Thann | Dieser Hauptweg des europäischen Jakobswegenetzes verbindet einige schwäbische Jakobswege östlich des Neckars mit den aus dem Norden kommenden Elsässer Jakobswegen. Dabei durchquert der Weg den Schwarzwald zunächst im oberen Kinzigtal und nach einem kleineren Stück über einen Gebirgszug durch das Elztal. Nachdem er Freiburg passiert hat, quert der Weg bei Fessenheim den Rhein. | |
Badischer Jakobusweg | Gelbes Strahlenbündel auf blauem Grund | 300 km | Malsch (bei Heidelberg) - Breisach | Der in Malsch (bei Heidelberg) beginnende Pilgerweg führt in drei Teilen bis nach Breisach. Der nördliche Teil verläuft über Ettlingen bis Offenburg durch die Rebberge und bewaldeten Hänge am westlichen Rand des Schwarzwaldes, während der südliche Teil pilgerfreundlich, ohne nennenswerte Steigungen durch die Oberrhein-Ebene, vorbei am Kaiserstuhl nach Breisach führt. |
Himmelreich-Jakobusweg | Gelbes Strahlenbündel auf blauem Grund | 165 km | Hüfingen - Weil am Rhein | Dieser Pilgerweg durchquert den Hochschwarzwald von Hüfingen an der Breg, vorbei am Titisee, durch das Höllental über St. Peter bis Freiburg. Dort knickt der Weg nach Süden ab und führt durch das Markgräflerland nach Weil am Rhein. |
Hochschwarzwald-Jakobusweg | Gelbes Strahlenbündel auf blauem Grund | 27 km | Villingen-Schwenningen - St. Peter | Dieser eher kurze Jakobusweg-Abschnitt durchquert den Hochschwarzwald von Villingen-Schwenningen bis St. Peter, wo er in den Himmelreich-Jakobsuweg mündet. Dabei werden große Steigungen vermieden, lediglich nach Hammereisenbach erklimmt der Weg einen größeren Höhenunterschied. |
Kinzigtäler Jakobusweg | Stilisierte rote Jakobsmuschel auf weißem Grund | 130 km | Loßburg - Kehl | Der Weg führt von der ehemaligen Jakobuskirche (heute Bürgerhaus) in Loßburg durch das Kinzigtal nach Kehl. Von dort geht es über einen Zubringerweg nach Straßburg, wo man auf dem Elsässer Jakobsweg weiterpilgern kann. |
Schwarzwaldrand-Pilgerweg | Gelbes Strahlenbündel auf blauem Grund | 45 km | Schiltach - Unterkirnach | Der Weg zweigt in Schiltach vom Jakobsweg Rottenburg-Thann ab und führt, wie der Name sagt, am östlichen Rand des Schwarzwaldes entlang nach Unterkirnach, wo er in den Hochschwarzwald-Jakobusweg einmündet. |
Regionale Wege
BearbeitenUnter „Regionalen Wegen“ versteht man im Schwarzwald die mit der blauen Raute markierten, in der Länge sehr unterschiedlichen Wanderrouten. Viele davon dienen lediglich als Verbindungswege zwischen wichtigen Ortschaften oder von Ortschaften zu den Hauptwanderwegen, aber einige sind auch mit Namen versehen und bieten reizvolle Abschnitte.
Titel | Länge | Startpunkt / Endpunkt | Beschreibung |
---|---|---|---|
Albtalweg (Graf-Rhena-Weg) | 30 km | Ettlingen - Bad Herrenalb - Westweg | |
Elztalweg | 29 km | Gutach im Breisgau - Westweg | |
Enztalweg | 18 km | Bad Wildbad - Gompelscheuer | |
Glatttal-Höhenweg | 19 km | Freudenstadt - Leinstetten | |
Graf-Eberhard-Weg | 17 km | Bad Wildbad (Mittelweg) - Zavelstein (Ostweg) | |
Grenzweg | 10 km | Alexanderschanze (Westweg) - Mittelweg | |
Gutachtalweg | 19 km | Triberg - Hausach | |
Hanauer Weg | 30 km | Kehl am Rhein - Oberkirch | |
Lauterbacher Wandersteig | 36 km | Lauterbach (Rundweg) | |
Lierbachtalweg | 10 km | Oppenau - Allerheiligen-Wasserfälle | |
Murgtal-Wanderweg | 96 km | Rhein bei Steinmauern - Schliffkopf | |
Ortenau-Baar-Weg | 54 km | Lahr - Triberg | |
Richard-Massinger-Weg | 24 km | Ettlingen - Bernstein | |
Saumweg | 46 km | Baden-Baden - Karlsruhe-Durlach | |
Schwarzwald-Schönbuch-Weg | 37 km | Bühl - Gompelscheuer | |
Simmersfelder Weg | 41 km | Bad Liebenzell (Ostweg) - Besenfeld (Mittelweg) | |
Teinachtalweg | 14 km | Neuweiler - Bad Teinach |
Örtliche Wege
BearbeitenÖrtliche Wege sind kürzere Strecken für Tagesausflüge oder kleine Spaziergänge, die meist als Rundweg angelegt sind und von den örtlichen Tourismus-Behörden angelegt und gepflegt werden, in der Regel aber größtenteils dem Wegenetz des Schwarzwaldvereins folgen.
Schwarzwald Genießerpfade
BearbeitenDie als Genießerpfade bezeichneten Wege haben allesamt das selbe Wegesymbol in Form von einem roten Bollenhut auf schwarzblauem Grund (Logo von Schwarzwald-Tourismus). Außerdem sind die Wege mit dem Wandersiegel Premiumweg des deutschen Wanderinstituts ausgezeichnet.