Nil
Nil · نهر النيل | |
Länge | 6.650 (5.500–7.100) km |
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Höhenunterschied | etwa 2.700 m |
Einzugsgebiet | 3.255.000 km² |
Der Nil ist der bedeutendste der afrikanischen Ströme, nicht nur weil er mit etwa 6.650 km der längste von allen und der (mindestens) zweitlängste weltweit nach dem Amazonas, sondern auch weil er der historisch wichtigste ist. Er entspringt einerseits in den Bergen von Ruanda und Burundi, andererseits in Äthiopien und mündet vom Nildelta in Ägypten ins Mittelmeer. Als Victoria-Nil und Weißer Nil durchquert er Uganda, Südsudan und Sudan, wo er sich mit dem aus Äthiopien stammenden wasserreichen Blauen Nil bei Omdurman vereinigt.
Touristisch am intensivsten wird der Fluss in Ägypten genutzt. Sowohl auf dem Nassersee als auch auf dem Nil zwischen Kairo und Assuan werden Flusskreuzfahrten auf unterschiedlichen Schiffen angeboten. In den letzten Jahren wird der Nil auch von Sportbootfahrern erschlossen.
Hintergrund
BearbeitenLage
BearbeitenDas Flusssystem des Nils befindet sich im Osten Afrikas. Sein Einzugsgebiet reicht vom Mittelmeer an der Küste Ägyptens bis über den Äquator hinaus. Zwei Flusssysteme, der Weiße und der Blaue Nil, vereinen sich bei Omdurman westlich der sudanesischen Hauptstadt el-Charṭūm.
Der Weiße Nil besitzt das ausgedehntere Einzugsgebiet, liefert aber nur etwa 20 % der Gesamtwassermenge des vereinten Flusses. Als Ursprung des Weißen Nils wird meist der Victoria-See in Uganda angegeben, obwohl der Fluss streng genommen diesen Namen erst beim Abfluss aus dem No-See in Südsudan erhält. Als eigentliche Quelle wird heutzutage die Quelle des Luvironza in Burundi angesehen, der später in den Ruvuvu und über den Kagera-Nil in den Victoria-See mündet. Der Blaue Nil fließt aus dem Tanasee in Äthiopien ab. Als eigentliche Quelle wird die des Gilgel Abay angesehen, der den Tanasee speist.
Namen und Namensherkunft
BearbeitenIm Altertum nannten die alten Ägypter den Nil und den Nilgott meist Hapi (ḤꜤpj), während die Griechen mit Aigyptos Αἴγυπτος sowohl den Fluss Nil als auch das Land Ägypten benannten. Die heutzutage in den westlichen Sprachen und im Arabischen benutzte Bezeichnung Nil (arabisch: النيل, an-Nīl) ist dem griechischen Νεῖλος, Neilos/Nīlos, und dem lateinischen Nilus entlehnt. Der Name des Flussgottes des Nils, der später auf den Fluss selbst übertragen wurde, ist erstmals im 7. Jahrhundert v. Chr. vom griechischen Dichter Hesiod in seinem Werk Theogonie („Entstehung der Götter“) erwähnt worden.[1] Der Ursprung des Worts Nilus ist noch nicht bekannt und umstritten.
Die Namen „Weißer Nil“ und „Blauer Nil“ sind Lehnübersetzungen der arabischen Begriffe النيل الأبيض, an-Nīl al-Abyaḍ, bzw. النيل الأزرق, an-Nīl al-Azraq, „der blaue/dunkle Nil“, wobei die Übersetzung des Blauen Nils als Dunkler Nil aufgrund seiner Sedimentfracht eigentlich die geeignetere Übersetzung wäre.
Die Bezeichnungen in anderen Sprachen unterscheiden sich jedoch. So wird z. B. der Blaue Nil in Äthiopien im Amharischen ዓባይ Abbai genannt.
Forschungsgeschichte
BearbeitenIm Meyers Konversationslexikon aus dem Jahr 1892 ist zu lesen, dass man über das Quellgebiet des Blauen Nils bereits in den ersten Jahrhunderten unserer Ära durch Kosmas Indikopleustes unterrichtet war. Die alte Kunde vom Ursprung dieses Baḥr el-Azraq im wurde aufgefrischt durch die portugiesischen Missionare, welche im 17. Jahrhundert in TanaseeAbessinien weilten, geriet aber so in Vergessenheit, dass der Schotte James Bruce (1730–1794) dafür gefeiert wurde, im November 1770 die eigentlichen Quelle des Blauen Nils, die des Kleinen Nils/Gilgel Abay (amharisch: ግልገል አባይ, Gǝlgäl Abbai, „Kleiner Abbai/Nil“), der im Gish-Gebirge entspringt und den Tanasee speist, entdeckt zu haben.[2][3]
Erst 1839 begann man ernstlich an die Entdeckung der Quellen des Weißen Nils zu denken. Der ägyptische Vizekönig Mehmed Ali Pascha rüstete eine [erste] Expedition aus, welche am 27. Januar 1840 bis 6° 33′ nördl. Br. [im heutigen Südsudan] gelangte, während eine zweite, auf welcher sich die Franzosen Joseph-Pons d’Arnaud (1813–1884), Louis Sabatier und Georges Thibaut (1795–1869) sowie der Deutsche Ferdinand Werne (1800–1874) befanden, 1841 bis 4° 42′ nördl. Br. [bei Juba in Südsudan] vordrang.[4] Zahlreiche Reisende suchten seitdem vergeblich das alte Rätsel zu lösen, bis es 1863 den Engländern John Hanning Speke (1827–1864) und James Augustus Grant (1827–1892) gelang, den zu entdecken, welcher als die Ursprungsstätte des Stroms angesehen wurde. Victoriasee[2] 1893 entdeckte der österreichische Geograf und Kartograf Oscar Baumann (1864–1899) in Burundi die Quelle des Luvironza, des südlicheren, längeren Quellflusses des den Victoriasee speisenden Kagera-Nils.[5] Diese Quelle wird heutzutage als die eigentliche Quelle des Nils angesehen. Mitte August 1898 fand der Deutsche Richard Kandt in Ruanda den nördlichen, kürzeren Quellfluss Rukarara, der ebenfalls zum Kagera-Nil führt.[6]
Klimazonen und Landschaften
BearbeitenDie Quellflüsse des Nils, der Victoria-See, Uganda und der Süden Südsudans liegen im Gebiet des tropischen Regenwalds auf einem Hochplateau in etwa 1.100 m Höhe. Das Gebiet verfügt über eine üppige Vegetation und eine reichhaltige Tierwelt. Hier herrscht tropisch-warmes Klima mit Regenzeiten zwischen März bis Mai und September bis November.
Aber bereits im Norden Südsudans und im Süden des Sudans wechselt das Klima in einem verhältnismäßig schmalen Streifen zu tropischen Klima mit Savannen und Trockenwäldern. Bereits südlich der sudanesischen Hauptstadt bis zum Mittelmeer herrscht Wüstenklima. Hier stellt der Nil mit seinen schmalen fruchtbaren Uferstreifen die wichtigste Voraussetzung für menschliches Leben dar.
Tierwelt
BearbeitenAnreise
BearbeitenMit dem Flugzeug
BearbeitenMehrere am Nil und seinen Zuflüssen gelegene Städte verfügen über internationale oder Inlandsflughäfen, z. B. Kairo, Assuan, el-Charṭūm und Entebbe bei Kampala. Der Flughafen von Entebbe befindet sich auf einer Halbinsel im Victoriasee. Die Weiterfahrt zum Nil erfolgt meist mit Taxis, PKWs oder Bussen.
Mit dem Schiff
BearbeitenInsbesondere am Victoriasee liegen mehrere Hafenstädte wie Entebbe/Jinja in Uganda, Kisumu in Kenia und Mwanza in Tansania. Hier verkehren hauptsächlich Fähren, die teilweise auch für Fahrzeuge geeignet sind. Eine weitere internationale Fähre verkehrt zwischen Assuan in Ägypten und Wādī Ḥalfā in Sudan.
Zudem fahren zwischen dem Weißnilhafen im südlichen Sudan und Jūbā in Südsudan über Malakāl (ebenfalls in Südsudan) Binnenschiffe, manchmal auch noch Dampfschiffe, jedoch in unregelmäßigen, teils wochenlangen Abständen. Sie dienen hauptsächlich dem Warentransport. Kūstī
Mit dem Bau von Brücken geht auch der Einsatz von Fähren zwischen den Nilufern zurück. Sie sind unterschiedlich groß, und nur ein Teil von ihnen eignet sich für den Transport von PKWs oder LKWs.
Auf der Straße
BearbeitenViele Zufahrtsstraßen zum Nil und zu den am Nil gelegenen Ortschaften sind nur Natur- oder Schotterpisten, für die man meist, insbesondere in den Regenzeiten, geländegängige Fahrzeuge benötigt.
In Ägypten und im Sudan ab el-Charṭūm verlaufen Asphaltstraßen meist in unmittelbarer Nähe zum Nil. Es gibt einen öffentlichen Nahverkehr in Form von Bussen oder Minibussen. An Freitagen erhöht sich häufig das Minibusaufkommen für Transporte zu den lokalen Märkten.
Mit dem Zug
BearbeitenDie Bahnverbindung zwischen Kairo und Assuan verläuft zum Großteil in unmittelbarer Flussnähe.
Mobilität
BearbeitenMit dem Schiff
BearbeitenDer Nil mit seinen Neben- und Zubringerflüssen ist nur in Teilen schiffbar. Es gibt natürliche und künstliche Hindernisse wie Katarakte, Wasserfälle, Sumpfgebiete und Staudämme/Staumauern. Der Sudd in Südsudan besitzt zwar eine Fahrrinne, die aber aufgrund des Bürgerkriegs im Südsudan nicht ausreichend gewartet wird. Kreuzfahrttourismus ist im Wesentlichen auf Ägypten beschränkt.
Einen Linienverkehr mit Schiffen gibt es kaum noch. Der in den Sommermonaten bei hohem Wasserstand durchgeführte Schiffsverkehr zwischen Karīma und Dunqulā im Sudan wurde in den 1990er-Jahren eingestellt. Die hierfür genutzten Dampfschiffe verfallen mittlerweile.
An verschiedenen Stellen können Ruder-, Motor- oder Segelboote wie Feluken oder Dahabiyen genutzt werden, um insbesondere zu den Nilinseln zu gelangen. Mit ihnen lassen sich auch Ausflugsfahrten mit oder ohne Picnic über eher kürzere Entfernungen durchführen.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenKagera-Nil und seine Zuflüsse
BearbeitenDer Kagera-Nil , auch Akagera-Nil, mit seinem Flusssystem ist der größter Zufluss des Victoriasees und stellt 28 Prozent der Gesamtwasserzuflussmenge. Der zweitgrößte Zufluss, der kenyanische Nzoia , liefert etwa 15 %.
Am Zufluss des Akanyaru in den Nyabarongo in Ruanda bildet sich der Vorläuferfluss des Kagera-Nils, der gelegentlich ab dieser Stelle auch schon Kagera-Nil genannt wird. Der Nyabarongo ist der zweitlängste Quellfluss des Weißen Nils, der längste ist der aus Burundi stammende Luvironza. Als Grenzfluss zwischen Ruanda und Burundi setzt der Nyabarongo seinen Lauf fort und mündet schlussendlich in den 18 km langen 1 Rugwero-See . In unmittelbarer Nähe der Mündung des Nyabarongo in den See befindet sich der Abfluss, der nun Kagera-Nil heißt. Einige Mündungsarme des Nyabarongo sind direkt mit dem Kagera-Nil verbunden.
Der Kagera-Nil bildet teilweise den Grenzfluss zwischen Ruanda, Burundi, Tansania und Uganda. Nach etwa 500 km ergießt sich der Fluss in den Victoriasee.
Der 110 km lange Luvironza mündet in den Ruvuvu , der wiederum in den Kagera-Nil mündet. Der Nzoia mündet nach 334 km in den Victoriasee.
Weißer Nil
BearbeitenDer Weiße Nil besitzt gegenüber dem Blauen Nil ein etwa fünfmal größeres Einzugsgebiet, stellt jedoch nur zwanzig Prozent der Gesamtwassermenge.
- 2 Victoriasee – Größter Binnensee Afrikas mit 68.870 km² Fläche, 337 km Länge und nach dem Oberen See in Nordamerika der flächenmäßig zweitgrößte Süßwassersee der Welt, der an die Staaten Uganda, Kenia und Tansania grenzt. Er wurde nach der Königin Victoria (1819–1901) benannt. Der Victoriasee hat reichlich zwanzig Zuflüssen, darunter mit dem Kagera-Nil den größten. Der Victoria-Nil ist der einzige Abfluss des Sees und somit die hydrologisch eingestufte Quelle des Nils. In der Nähe des Austritts des Victoria-Nils befindet sich auf dessen Ostseite die Stadt Jinja.
- 1 Entebbe – Die ehemalige Hauptstadt Ugandas befindet sich auf einer Halbinsel im Norden des Victoriasees und besitzt den internationalen Flughafen Entebbe. Entebbe ist 35 km von der heutigen Hauptstadt Kampala entfernt.
- 1 Owen-Falls-Damm – 1954 vollendete, 813 m lange Staumauer neben dem Kraftwerk Nalubaale Power Station bei Jinja in Uganda, etwa 3,2 km unterhalb des (einstigen) natürlichen Abflusses aus dem Victoriasee.
- 3 Bujagali-Stromschnellen – Einstige Stromschnellen bei Jinja, die im bis 2011/2012 angelegten Bujagali-Stausee untergegangen sind.
- 4 Kyogasee – Seichter See in Zentral-Uganda. Sein Zufluss ist der Victoria-Nil, der als Kyoga-Nil abfließt.
- 5 Karuma Falls – Stadt und einstiger Wasserfall in Uganda, in deren Nähe das Karuma-Wasserkraftwerk, das größte seiner Art in Uganda, angelegt wird.
- 6 Murchison Falls (Kabalega Falls) – Wasserfall im Murchison Falls National Park zwischen dem Albertsee und dem Victoriasee. Der Hauptfall befindet sich in einer sieben Meter breiten Schlucht, in der das Wasser 42 m in die Tiefe stürzt.
Grenze Uganda/Kongo
Bearbeiten- 7 Albertsee – Der See hat eine Länge von 160 km, Fläche von 5.347 km² und befindet sich an der Grenze zwischen Uganda und Kongo. Er wurde nach dem Prinzgemahl der Königin Victoria, Prinz Albert (1819–1861), benannt. Neben dem Victoria-Nil wird der See auch vom Semliki, dem einzigen Abfluss des Eduardsees, gespeist. Sein Abfluss ist der Albert-Nil, der einen Teil des (späteren) Weißen Nils bildet.
- 2 Jūbā (Ǧūbā, Dschuba) – Hauptstadt des Südsudan am westlichen Nilufer.
- 8 Sudd – Der Sudd ist ein aus dem Albert-Nil gebildetes 390 km langes und mindestens 30.000 km² großes Sumpf- und Überschwemmungsgebiet im Südsudan, das eines der größten Sumpfgebiete der Welt darstellt. In diesem Gebiet verbreitert sich der Albert-Nil mit verschiedenen Flussarmen.
- 9 No-See – Der etwa 100 km² große See befindet sich im Norden des Sudd. Neben dem Albert-Nil (Baḥr al-Dschabal) wird der See vom Baḥr ez-Zarāf und den Baḥr el-Ghazāl gespeist. Bis zu seinem Zusammenfluss mit dem Blauen Nil bei Omdurman heißt der Abfluss des No-Sees nun Weißer Nil.
- 3 Malakāl – Hauptstadt des Bundesstaates Central Upper Nile am östlichen Nilufer.
- 4 Kūstī − Stadt im Süden des Sudan auf der Nilwestseite mit einem Flusshafen. Auf der gegenüber liegenden Flussseite befindet sich die Stadt Rabak.
- 5 el-Chartum – Sudanesische Hauptstadt, östlich von Omdurman gelegen. Mit bedeutenden Museen.
- 6 Omdurman – Stadt, an der sich der Weiße und der Blaue Nil vereinigen. Den Zusammenfluss kann man auf einer Motorbootfahrt, die üblicherweise in el-Chartum beginnt, vom Fluss aus besichtigen.
Blauer Nil (Abbai)
BearbeitenDer Blaue Nil ist mit 80 Prozent der Wassermenge am Zusammenfluss der wasserreichere Zufluss. Die Wassermenge ist aber stark jahreszeitabhängig und besitzt sein Minimum in den Wintermonaten.
- 7 Gish Abay (ግሽ አባይ) – Dorf südlich des Tanasees im Gish-Gebirge, in dessen Nähe sich die Quelle des Gilgel Abay (amharisch: ግልገል አባይ, Gǝlgäl Abbai, „Kleiner Abbai/Nil“) befindet, der den Tanasee speist. Diese Quelle gilt als eigentliche Quelle des Blauen Nils. Die Christen Äthiopiens verehren den Fluss als Fluss Gihon, der aus dem Paradies fließt (1 Mos 2,13 ).
- 10 Tanasee (ጣና ሐይቅ) – Der 11 Blaue Nil , auch Abbai genannt, ist der natürliche Abfluss des Tanasees. Er befindet sich im Südosten des Sees bei Bahir Dar. Der Abfluss lässt sich z. B. bei einer Motorbootfahrt besichtigen.
- Der Gǝlgäl Abbai bei Hochwasser
- Der Abfluss des Blauen Nils aus dem Tanasee
- Wasserfälle Tis Issat des Blauen Nils
- Der Blaue Nil in einer Schlucht bei Bahi Dar
- 12 Tis Issat (ጥስ እሳት) – Der Wasserfall des Blauen Nils gehört zu den größten Wasserfällen Afrikas. Die umfangreichsten Wassermassen fallen hier in den Monaten August bis November nach der Regenzeit. Den Wasserfall erreicht man auf einer längeren Wanderung, die im Dorf Tis Abbai beginnt.
- 2 Grand-Ethiopian-Renaissance-Talsperre – Der seit 2011 in Bau befindliche Staumauer befindet sich etwa 10 km östlich der Grenze zum Sudan und staut einen See mit 74 Milliarden Kubikmetern Speicherraum. Das angeschlossene Kraftwerk ist das größte Afrikas und hat eine Leistung von bis zu 6.000 Megawatt.
- 3 Roseires-Damm – 1966 fertiggestellter 25 km langer Beton- und Erdstaudamm am Blauen Nil mit 55 km langem Stausee. Er ist der erste Staudamm hinter der Grenze zu Äthiopien.
- 4 Sannar-Damm – 1925 fertiggestellte 3 km lange Talsperre im Blauen Nil bei Sannar mit 25 km langem Stausee.
- – Stadt, an der sich der Weiße und der Blaue Nil vereinigen. Den Zusammenfluss kann man auf einer Motorbootfahrt, die üblicherweise in el-Chartum beginnt, vom Fluss aus besichtigen. Omdurman
Nil bis zum Nasserstausee
Bearbeiten- 13 6. Nilkatarakt – Zwischen dem 6. und dem 5. Katarakt befinden sich östlich des Weißen Nils in einiger Entfernung die archäologischen Stätten von Meroë, al-Muṣawwarāt aṣ-Ṣafrāʾ und an-Naqʿa.
- 14 5. Nilkatarakt – Der Katarakt befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Stadt ʿAtbara.
- 5 Marawī-Staudamm (Hamdab High Dam) – Der 2008/2009 fertiggestellte Staudamm befindet sich an der Stelle des einstigen 4. Nilkatarakts. Zwischen dem Staudamm und dem 3. Katarakt befinden sich die Städte Dunqulā, Marawī und Karīma sowie die archäologischen Stätten von Karma an-Nuzul, Tumbus, Alt-Dunqulā, al-Kurrū, Dschabal al-Barkal und Nūrī.
- 15 3. Nilkatarakt – Nördlich des 3. Katarakts befinden sich die archäologischen Stätten von Ṣulib, Ṣādīnqā und Sīsibī.
- 16 Ṣāi – Mit 12 km Länge und 5,5 km Breite ist die Nilinsel eine der größten im Sudan. Auf ihr befinden sich archäologische Überreste wie Tempel und Festungsbauten, die zwischen dem (altägyptischen) Mittleren Reich und dem Mittelalter errichtet und ausgebaut wurden.
- 17 Nubia-See – Südlicher, im Sudan gelegener Teil des Nasserstausees.
Nasserstausee
Bearbeiten- 6 Neu-Abu Simbel – Dorf am Westufer des Stausees mit den Felsentempeln Ramses’ II. und dem Hathortempel für seine Ehefrau Nefertari.
- Im Nassersee befindet sich die Insel Qaṣr Ibrīm mit den Überresten einer einstigen Siedlung. Am Westufer des Sees wurden in Neu-Kalābscha, Neu-Subūʿ und Neu-Amādā mehrere pharaonische Tempelanlagen wiedererrichtet, die sonst in den Fluten des Nassersees untergegangen wären.
- 7 Assuan-Hochdamm (السد العالي) – Zwischen 1960 und 1971 errichteter Staudamm mit knapp 4 km langer Krone, der 13 km südlich von Assuan gelegen ist. Der Stausee ist etwa 500 km lang. Der Damm besitzt keine Schifffahrtsrinne. Preis: Eintritt etwa LE 150 (Stand 2020). (23° 58′ 17″ N 32° 52′ 49″ O)
- Zwischen dem alten und dem Hochdamm befinden sich mehrere Inseln wie Agilkia, Heiṣa und Bīga. Auf der Insel Agilkia wurde der altägyptische Tempel von Philae wiedererrichtet.
- 8 Alter Assuan-Staudamm (خزان أسوان) – 1902 fertiggestellte Staumauer, die 1912 und 1934 nochmals erhöht wurde. Auch nach den Erhöhungen konnte die Staumauer ausreichend Wasser nur für die Niedrigwasserperiode speichern, so dass der Neubau des Assuan-Hochdamms erforderlich wurde. (24° 2′ 2″ N 32° 51′ 57″ O)
Nil in Ägypten
Bearbeiten- 8 Assuan – Stadt nördlich des Nassersees mit archäologischen Stätten auf der Nilinsel Elephantine, auf dem Ostufer wie dem unvollendeten Obelisken und auf dem Westufer.
- 9 Gebel es-Silsila – In altägyptischer Zeit genutzter Steinbruch auf beiden Seiten des Nils. Auf dem Westufer befinden sich der Felsentempel des Haremhab und mehrere Kapellen.
- 10 Esna-Stauwehr – Zwei Wehre im Norden der Stadt Esna. Das alte, südlicher gelegene Stauwehr wurde 1906 bis 1909 errichtet und in den 1990er-Jahren um ein neues ergänzt. Beide Dämme besitzen am Westufer eine Fahrrinne mit Schleuse.
- 9 Luxor – Bedeutendstes Reiseziel in Oberägypten. Neben den Tempeln von Karnak und Luxor auf der Nilostseite gibt es auf der Westseite eine ausgedehnte pharaonische Nekropole mit Totentempeln und Gräbern von Königen, Königinnen und hochgestellten Beamten.
- 10 Qinā – Stadt in Oberägypten 60 km nördlich von Luxor, von der man den Tempel von Dendera erreicht.
- 11 Sōhāg – Stadt im Süden Mittelägyptens, in deren Westen sich das Weiße und das Rote Kloster befinden.
- 11 Asyūṭ-Stauwehr – Zwei Wehre im Norden der Stadt Asyūṭ. Das erste, südlichere Stauwehr wurde 1898 bis 1902 errichtet und 2018 durch den nördlicher gelegenen Neubau ersetzt. Östlich neben beiden Wehren gibt es eine Fahrrinne. In der Stadt gibt es noch die Kanalwehr, die den hier beginnenden künstlich angelegten Ibrāhīmīya-Kanal reguliert. In Deirūṭ wird der Kanal am dortigen Stauwehr in den Ibrāhīmīya-Kanal nach Osten und den natürlichen Baḥr Yūsuf (Josefskanal) nach Westen aufgeteilt. Letzterer Kanal durchzieht am Ende in mehreren Teilkanälen das Faiyūm und mündet in den Qārūn-See.
- Kanalwehr in Asyūṭ
- Stauwehr in Deirūṭ
- Boote am Qārūn-See
- 12 el-Minyā – Stadt in der nördlichen Hälfte Mittelägyptens mit bedeutenden archäologischen Stätten auf der Nilostseite wie Benī Ḥasan und Tell el-ʿAmārna.
- 13 Beni Suef – Stadt im Norden Mittelägyptens, von der aus sich die Pyramide von Meidūm auf der Nilwestseite und das Faiyūm erreichen lassen.
- 14 Kairo – Hauptstadt Ägyptens auf der Nilostseite südlich der Stelle, an der sich das Nildelta auffächert. Die Welterbestadt verfügt über zahlreiche Zeugnisse aus islamischer Zeit und ein umfangreiches Kulturangebot. Ihre Schwesterstadt auf der Nilwestseite ist el-Gīza, in deren Westen sich die weltberühmten Pyramiden von Gīza befinden. Bedeutende Nilinseln zwischen beiden Städten sind el-Gazīra und er-Rōḍa. Südlich von Kairo befindet sich die Stadt Helwan.
Nildelta
Bearbeiten- 12 Delta Barrages – Staudämme unmittelbar nach der Verzweigung des Nils in den Rosetta- und den Damietta-Arm.
- 13 Ziftā-Stauwehr – Stauwehr nördlich der Stadt Ziftā am Damietta-Nilarm.
- 15 Raschīd (Rosetta) – Stadt am am Westufer des Rosetta-Nilarms südlich der Mündung des Nilarms in das Mittelmeer mit sehenswerter Altstadt mit Bürgerhäusern aus dem 16. bis 19. Jahrhundert mit ihrem charakteristischen Ziegelmauerwerk aus roten und schwarzen Ziegeln.
- Raschīd am Rosetta-Nilarm
- Mündung des Rosetta-Nilarms ins Mittelmeer
- Fischer im Burullus-See
- Dumyāṭ am Damietta-Nilarm
- 18 Burullus-See – See östlich des Rosetta-Nilarms mit einer Verbindung zu diesem Nilarm. Der See gehört zu den recht wenig gestörten Feuchtgebieten von internationaler Bedeutung und gehört zum gleichnamigen Natur- und Vogelschutzgebiet.
- 16 Dumyāṭ (Damietta) – Stadt hauptsächlich am Ostufer des Damietta-Nilarms 13 km südlich der Mündung des Nilarms in das Mittelmeer. Die ʿAmr-ibn-el-ʿĀṣ-Moschee ist die zweitälteste Moschee Ägyptens. Neben Dumyāṭ liegen noch die Städte Banhā und el-Manṣūra am bzw. im Bereich des Damietta-Nilarms.
Aktivitäten
Bearbeiten- Nilkreuzfahrten in Ägypten, insbesondere auf der Strecke von Luxor bis Assuan, seltener zwischen Luxor und Kairo sowie zwischen Assuan und Kairo, als auch auf dem Nassersee. Weiterhin Motor- und Segelbootfahrten auf kürzeren Strecken.
- Sportbootfahren auf dem Nil bei Kairo, Luxor und Assuan.
- Motorbootfahrten auf dem Nil in al-Charṭūm, u. a. mit Picnic. Buchung im Blue Nile Sailing Club.
- Fischfang auf dem Nassersee.
- Tierbeobachtungen am und auf dem Nil.
Sicherheit
BearbeitenKlima
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- : der Wettlauf zu den Quellen. Frankfurt am Main: Eichborn, 1993, Die Andere Bibliothek ; 107, ISBN 978-3-8218-4107-6. : Nilfieber
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Theogonie. Zeile 338. :
- 1 2 Nil (Quellen, Oberlauf). In: Meyers Konversationslexikon; Bd. 12: Nathusius–Phlegmone. Leipzig, Wien: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1885–1892 (4. Auflage), S. 185. :
- ↑ Reisen zur Entdeckung der Quellen des Nils in den Jahren 1768. 1769. 1770. 1771. 1772. und 1773. : in fünf Bänden. Leipzig: Weidmann, 1790–1791. Übersetzung aus dem Englischen. — ; Gussenbauer, Herbert (Hrsg.): Zu den Quellen des Blauen Nils : die Erforschung Äthiopiens 1768 - 1773. Stuttgart: Ed. Erdmann, 2000, Alte abenteuerliche Reiseberichte, ISBN 978-3-522-60031-6. :
- ↑ Allgemeine Preußische Zeitung, Nr. 204, Mittwoch, 24. Juli 1844, S. 1147–1148. — : Expedition zur Entdeckung der Quellen des Weißen Nil (1840–1841). Berlin: Reimer, 1848. : Bericht über die Teilnahme an der 2. Expedition zur Entdeckung der Nilquelle. In:
- ↑ : Durch Massailand zur Nilquelle : Reisen und Forschungen der Massai-Expedition des deutschen Antisklaverei-Komité in den Jahren 1891 - 1893. Berlin: Reimer, 1894.
- ↑ German Contributions to the Cartography of South West and East Africa from Mid 19th Century to World War I. In: Mapping approaches into a changing world : International Cartographic Conference ; 9 - 16 July, A Coruña (Spain) ; technical sessions ; proceedings. A Coruña: ICA, 2005, International Cartographic Conference ; 22, ISBN 0-958-46093-0, S. 893–907, insbesondere S. 900; PDF. — : Caput Nili : eine empfindsame Reise zu den Quellen des Nils. Berlin: Reimer, 1904, S. 319–323, insbesondere S. 322. :