Neu-Amādā

Archäologische Stätte in Ägypten
Fassade des Tempels von Amada
Neu-Amādā · أمادا الجديدة
GouvernementAssuan
Einwohnerzahl
Höhe173 m
Lagekarte von Ägypten
Lagekarte von Ägypten
Neu-Amādā

Neu-Amada (arabisch: ‏أمادا الجديدة, Amādā al-ǧadīda) ist eine ägyptische archäologische Stätte am Westufer des Nassersees. Hier wurden die Tempel von Amādā und ed-Derr bzw. das Felsgrab des Pennūt wiedererrichtet, weil sie an ihren ursprünglichen Standorten von den Wassermassen des Nassersees überflutet worden wären. Die pharaonischen Denkmäler am Nassersee gehören zum Unesco-Weltkulturerbe.

 
Lageplan für Neu-Amādā

Der Besuch von Neu-Amada ist momentan nur mit einer Kreuzfahrt auf dem Nassersee möglich. Die 1 Anlegestelle befindet sich im Süden des Areals.

Neu-Amada besitzt zwar auch eine Straßenanbindung, der Ort ist jedoch nur über einen 2 Abzweig von der Direktverbindung AssuanNeu-Abu Simbel erreichbar. Am Abzweig befindet sich auch ein Parkplatz. Über eine Asphaltstraße gelangt man zum Nordteil des Areals.

Mobilität

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Das Gelände ist überschaubar, alle Stätten sind zu Fuß erreichbar.

Sehenswürdigkeiten

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Öffnungszeiten: 9:00–17:00 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt LE 150 und für Studenten LE 75 (Stand 12/2023). Die Bezahlung erfolgt bargeldlos mit Kredit- oder Debitkarten (z. B. MasterCard oder Visa).

Es empfiehlt sich, eine Taschenlampe mitzunehmen.

Tempel von Amādā

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Der 1 Sandstein-Tempel von Amada (arabisch: ‏أمادا, Amādā) wurde unter Thutmosis III., Amenophis II. und Thutmosis IV. (18. Dynastie) für die Götter Amun-Re und Re-Harachte errichtet. Der Tempel ist ca. 10 m breit und 24 m lang und das älteste der nubischen Monumente am Nassersee. Er besteht aus einer 10 m langen Pfeilerhalle mit anschließendem Portikus, es folgt eine Querhalle, die den Zugang zum Sanktuar (Allerheiligstes) und seinen beiden Nebenräumen ermöglichte. Im hinteren Teil des Sanktuars erreicht man zwei weitere Seitenräume.

Bezüglich seiner Dekoration gehört er zu den schönsten Tempeln Unternubiens. Das steinerne Portal des Tempels zeigt Amenophis II. (links) bzw. Thutmosis III. (rechts), wie er von Amun-Re zu Re-Harachte geführt wird. Die Texte beschreiben Erneuerungsarbeiten von Sethos I. und Ramses II. Auf einer Stele auf der linken Laibung des Eingangs beschreibt Merenptah, der Nachfolger Ramses’ II., wie er im vierten Regierungsjahr eine Invasion der Libyer abwehrt.

Die Darstellungen auf den Pfeilern und Seitenwänden der Pfeilerhalle zeigen Thutmosis IV. bei zahlreichen Opfer- und Ritualhandlungen. Die Säulen im rückwärtigen Teil der Halle enthalten Inschriften Thutmosis’ III. (rechts) und Amenophis’ II. (links), der Architrav trägt die Widmungsinschrift Thutmosis’ IV.

 
Pfeilersaal im Tempel von Amada

Die Fassade zur Querhalle zeigt Thutmosis III. im Beisein von Anukis und Re-Harachte (links) bzw. Chnum, Re-Harchte und Amun (rechts). Die linke Eingangswand der Querhalle zeigt Amenophis II., wie er von Thot und Horus gereinigt wird, die linke Wand Amenophis beim Kultlauf zum Krönungsjubiläum, die rechte Eingangswand Thutmosis III., wie er von Isis umarmt wird, und Amenophis II. beim Weihrauchopfer vor Amun-Re und die rechte Wand Thutmosis III., wie er von Horus umarmt wird und er Leben von Re-Harachte erhält. Die Rückwand zeigt Amenophis II., wie er von Re-Harachte umarmt wird (links), und Thutmosis III., wie er von Amun-Re umarmt wird.

Das Sanktuar besitzt an den Seitenwänden je zwei Szenen. Die linke Wand zeigt Amenophis, von Hathor umarmt, vor Re-Harachte und bei der Opferweihe vor Amun-Re. Die rechte Wand zeigt Thutmosis III., von Satis umarmt, wie er Leben von Amun-Re erhält und bei der Opferweihe vor Re. Die Rückwand zeigt Amenophis II., wie er an Re-Harachte und Amun-Re Wein opfert. Darunter befindet sich eine Inschrift des Königs aus seinem dritten Regierungsjahr über die Vollendung des Tempels und seinen Syrien-Feldzug.

Beide Seitenkapellen zeigen Thutmosis III. und Amenophis bei verschiedenen Ritualhandlungen. Die rechte Seitenkapelle zeigt insbesondere Thutmosis III. bei der Tempelgründung und -übergabe. Die Außenseiten des Tempels sind, von einigen Graffiti abgesehen, undekoriert.

Der Tempel wurde 1964 – 1965 von französischen Ingenieuren um 2,6 km landeinwärts hydraulisch verlegt.

Tempel von ed-Derr

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Erste Pfeilerhalle des Tempels von ed-Derr
 
Grab des Pennut aus 'Aniba
 
Zweite Pfeilerhalle des Tempels von ed-Derr
 
Die südliche Laibung am Eingang zum Grab des Pennut zeigt den Grabherrn und seine Ehefrau Takha

Der 2 Felsentempel von ed-Derr (arabisch: ‏الدر, ad-Durr / ad-Dirr, „die Perlen“) wurde unter Ramses II. für Re-Harachte, Amun-Re, Ptah und den vergöttlichten Ramses II. errichtet. Er befand sich ursprünglich auf dem Ostufer des Nils. Der 37 m lange Tempel ähnelt in seiner Anlage dem Tempel von Abu Simbel, die Ausführung erreicht aber nicht dessen Qualität.

Die erste Pfeilerhalle besaß 12 Pfeiler, davon sind die vier hinteren Osiris-Pfeiler. Sie führte zu einer zweiten Pfeilerhalle mit sechs Osiris-Pfeilern, an deren Ende sich das Sanktuar mit zwei Nebenräumen anschloss. Das Sanktuar enthält an seiner Rückwand die Statuen der verehrten Gottheiten.

Die erste Pfeilerhalle zeigt Feldzugdarstellungen Ramses’ II. nach Nubien auf der rechten Seite, rechts der Tür zur zweiten Pfeilerhalle ist ein Löwe zu sehen, wie er einen Feind am Bein packt. Man sieht Ramses II. bei der Feindniederschlagung und seine Kinder, acht Prinzen zur Linken und neun Prinzessinnen zur Linken.

Die weiteren Szenen im Tempelinneren zeigen Ramses II. bei religiösen Handlungen. An beiden Seitenwänden der zweiten Pfeilerhalle erkennt man u.a. die Prozession der heiligen Barke des Re-Harachte. An der rechten Eingangswand dieser Halle erkennt man, wie der König des Krönungssymbol (hebsed) von der Göttin Sefchet-abu (Seschat) erhält und wie er von Harsiese und Thot gereinigt wird.

Im Sanktuar sieht man den König u.a. beim Weihrauch- und Wasseropfer. An der Rückwand sieht man von links nach rechts die Überreste die Statuen des Ptah, des Amun-Re, des vergöttlichten Ramses II. und des Re-Harachte. In christlicher Zeit wurde das Sanktuar als Kirche benutzt.

1964 wurde der Tempel teilweise aus dem Felsen geschnitten und nach Neu-Amādā verlagert.

Felsgrab des Pennūt

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Das 1 Felsgrab des Pennūt , auch Penne, ist eine Besonderheit: es ist das einzige Beispiel dieser Denkmälergattung, dass nicht den Fluten des Nassersees überlassen wurde, und das einzige Denkmal der Festung bzw. der Friedhöfe von 'Anība (arabisch: ‏عنيبة, ʿAnība), dem antiken Miam, 40 km südlich der heutigen Lage. Das Grab stammt von einem Beamten aus der Zeit Ramses’ VI. Ob es sich hier um einen Ägypter handelt, ist nicht mit Bestimmtheit zu sagen. Die Lage seines Grabes außerhalb des Heimatlandes wäre zumindest ungewöhnlich.

Der Grundriss ist einfach: an der Rückwand einer Querhalle befindet sich eine Statuennische, die mittlere Statue ist die der kuhköpfigen Hathor des Westens, die beiden anderen wohl die des Grabherrn und seiner Ehefrau.

An der linken Laibung der Eingangstür sieht man den anbetenden Grabherrn Pennūt, dem Verwalter für Nubien, mit seiner Ehefrau Takha, einer Priesterin im Horus-Tempel zu Miam. Die Darstellungen im Grab sind im versenkten Relief in zwei Registern ausgeführt. Sie sind heute aber nur noch zum Teil vorhanden, das untere Register ist stark zerstört.

Die linke Seite enthält Jenseits-Darstellungen wie Wäge- und Mundöffnungszeremonien, die Mumie auf dem Totenbett im Beisein von Isis und Nephthys und den Grabherrn vor der Hathor-Kuh im Westgebirge. Die rechte Seite zeigt eher weltliche Handlungen: Die rechte Eingangswand enthält einen Stiftungstext für eine Statue Ramses’ VI. und die Auszeichnung des Grabherrn mit zwei Silbervasen durch den König. Die rechte Wand zeigt den Verstorbenen, einen Vizekönig von Kusch und den Gutsverwalter Meri beim Anbeten einer Statue Ramses VI. und einen Vizekönig vor Ramses VI. im Schrein. Das untere Register zeigt Opferszenen vor Verwandten, Propheten und Sängerinnen. Die rechte Rückwand zeigt den Grabherrn mit seiner Ehefrau und seinen sechs Söhnen und das Ehepaar vor Osiris.

Unterkunft

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Eine Unterkunft findet man auf seinem Kreuzfahrtschiff.

Ausflüge

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Der Besuch von Neu-Amādā lässt sich mit dem weiterer Denkmäler am Nassersee verbinden.

Literatur

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  • Tempel von Amādā
    • Gauthier, Henri: Le Temple d'Amada. Le Caire: Impr. de l’Inst. français d’archéologie orientale, 1913–1926, Les temples immergés de la Nubie ; [6]. Zwei Teilbände.
    • El Achiery, H. ; Barguet, P. ; Aly, Mohamed ; Černý, Jaroslav u.a.: Le temple d’Amada. Le Caire: Centre de documentation et d’études sur l’ancienne Égypte, 1967.
    • Van Siclen III, Charles C.: The Building History of the Tuthmosid Temple at Amada and the Jubilees of Tuthmosis IV. In: Varia Aegyptiaca <San Antonio> (VA), Bd. 3 (1987), S. 53–66.
  • Tempel von ed-Derr
    • Blackman, Aylward M.: The temple of Derr. Le Caire: Impr. de l’Inst. Français d′Archéologie Orientale, 1913, Les temples immergés de la Nubie.
  • Felsgrab des Pennūt
    • Lepsius, Karl Richard : Denkmäler aus Aegypten und Aethiopien, Text, Band 5, S. 116–122; Tafeln, 3. Abth., Band 7, Tafeln 229–232.
    • Steindorff, Georg: Aniba. Glückstadt [u.a.]: Augustin, 1935–1937, S. 242–245, Tafeln 101–104 (Band 2). Zwei Bände.
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