Georgien

Staat im Kaukasus
Georgien
Lagekarte
Flagge
Kurzdaten
HauptstadtTiflis
RegierungsformSemipräsidentielles Regierungssystem,
Einheitsstaat,
parlamentarische Republik,
Republik
Währunggeorgischer Lari (GEL)
Fläche69.700 km²
Einwohnerzahl3.717.100 (2017)
AmtsspracheGeorgisch, Abchasisch
Religion83.4% Orthodox, 9% Muslimisch, 2% Katholisch, 2,9% Armenische Apostolische.
Strom/Stecker220 V, 50 Hz;
Eurostecker/​Schuko
Telefonvorwahl+995
Domain.ge
ZeitzoneMEZ+3, keine Sommerzeit

Georgien (georgisch: საქართველო, Sakartwelo) ist ein Land im Südkaukasus, an der Grenze zwischen Europa und Asien.

Zu den touristischen Attraktionen Georgiens zählen die majestätischen Berglandschaften des Großen Kaukasus, die kulturhistorisch reiche Altstadt von Tiflis mit ihren Schwefelbädern und bunten Häusern, die traditionsreiche Weinregion Kachetien, die als Wiege des Weinbaus gilt, die beeindruckenden Höhlenklöster von Wardsia und Uplisziche, die spektakuläre Region Swanetien mit ihren mittelalterlichen Wehrtürmen, die ursprünglichen Strände und modernen Sehenswürdigkeiten von Batumi am Schwarzen Meer sowie beeindruckende Nationalparks wie der Borjomi-Kharagauli-Nationalpark, die eine Vielzahl von Wander- und Outdoor-Aktivitäten bieten.

Regionen

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Regionen Georgiens

Georgien lässt sich topographisch in West- und Ostgeorgien einteilen, die beiden Teile werden durch die Zusammenkunft des Kleinen mit dem Großen Kaukasus gebildet. Die Flüsse Westgeorgiens entwässern ins Schwarze Meer, die Flüsse Ostgeorgiens ins Kaspische Meer, dazwischen befinden sich der Rikotipass und der Goderdzipass.

Westgeorgien ist klimatisch mild bis subtropisch, an der Küste und im Flachland kommen nur selten Frosttemperaturen vor. Die Vegetation ist mediterran. Verwaltungsregionen Westgeorgiens sind:

Sowie die historische Provinz Swanetien, die verwaltungstechnisch zwischen Mingrelien und Ratscha aufgeteilt ist.

Ostgeorgien ist vom Klima kontinental gemäßigt geprägt, die Vegetation entspricht eher der von Mitteleuropa. Verwaltungsregionen Ostgeorgiens sind:

Dazu haben folgende historische Provinzen touristische Bedeutung:

Die Regionen Abchasien und Südossetien nehmen eine Sonderstellung ein. Beide Regionen haben ihre Unabhängigkeit von Georgien erklärt, diese wurde jedoch nur von wenigen Staaten anerkannt. Im Konsens des größten Teiles der internationalen Staatengemeinschaft werden sie als zu Georgien gehörig betrachtet. Beherrscht werden sie de-facto von russischen Marionettenregierungen. Abchasien ist von Kerngeorgien aus nur schwer, Südossetien für Ausländer gar nicht zu bereisen.

Eine Regioneneinteilung Georgiens nach Großlandschaften:

  • Großer Kaukasus (Böyük Qafqaz)
  • Kleiner Kaukasus (მცირე კავკასიონი)
  • Kolchische Tiefebene (კოლხეთის დაბლობი)
  • Tal des Mtkwari
  • Alasanital (ალაზნის ვაკე)
  • Aserische Steppe. im Südosten des Landes.
 
Karte von Georgien
  •   1 Tiflis (თბილისი, ​Tbilisi) . Hauptstadt kulturelles und wirtschaftliches Zentrum und einzige Großstadt Georgiens, etwa ein Drittel der Bevölkerung des Landes lebt hier. Sie ist eine lebendige Stadt, die eine perfekte Mischung aus moderner Architektur und historischen Gebäuden bietet. Die Altstadt von Tiflis ist besonders sehenswert, mit engen gepflasterten Gassen, traditionellen Gebäuden und einer Fülle von Cafés, Restaurants und Kunstgalerien.
  • 2 Kutaissi (ქუთაისი) . zweitgrößte Stadt, Parlamentssitz und Hauptstadt von Imeretien dabei kulturelles Zentrum Westgeorgiens.
  • 3 Batumi (ბათუმი) . drittgrößte Stadt, Hauptstadt der autonomen Republik Adscharien, wichtiger Schwarzmeerhafen und Stranddestination.
  • 4 Rustawi (რუსთავი) . Industriestadt südlich von Tiflis, besticht durch gut erhaltene Sowjetarchitektur.
  • 5 Sochumi (სოხუმი) . Hauptstadt der abtrünnigen Republik Abchasien
  • 6 Sugdidi (ზუგდიდი) . Hauptstadt von Mingrelien, wichtige Transitstadt auf dem Weg nach Abchasien und Swanetien
  • 7 Gori (გორი) . Stalins Geburtsstadt.
  • 8 Poti (ფოთი) . wichtiger Schwarzmeerhafen.
  • 9 Zchinwali (ცხინვალი) . Hauptstadt der abtrünnigen Republik Südossetien
  • 10 Telawi (თელავი) . Hauptstadt des Weinlandes Kachetien
  • 11 Mzcheta (მცხეთა) . Als eine der ältesten Städte Georgiens und ehemalige Hauptstadt ist Mzcheta ein wichtiges kulturelles Zentrum. Sie ist bekannt für ihre prächtigen Kirchen, darunter die Swetizchoweli-Kathedrale und das Dschwari-Kloster, die beide zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.
  • 12 Achalziche (ახალციხე) . Hauptstadt von Samzche-Dschawachetien und wichtige Transitstadt von und nach Armenien und in die Türkei
  • 13 Tschiatura (ჭიათურა) . Seilbahn- und Bergbaustadt.

Weitere Ziele

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Orte und Landschaften
 
Swanetien, eine historische Region Georgiens im Großen Kaukasus.

Religiöse Stätten

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  • 1 Mzcheta . Die historischen Kirchen von Mzcheta, der ehemaligen Hauptstadt Georgiens, sind herausragende Beispiele mittelalterlicher religiöser Architektur im Kaukasus. Sie zeigen das hohe künstlerische und kulturelle Niveau dieses alten Königreichs.
  • 2 Gelati Kloster (გელათის მონასტერი) . Das 1106 im Westen Georgiens gegründete Kloster Gelati ist ein Meisterwerk des Goldenen Zeitalters des mittelalterlichen Georgiens, einer Zeit politischer Stärke und wirtschaftlichen Wachstums zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert. Es zeichnet sich durch die Fassaden aus glatt gehauenen großen Blöcken, ausgewogenen Proportionen und Blindbögen für die Außendekoration aus. Das Gelati-Kloster, eines der größten orthodoxen Klöster des Mittelalters, war auch ein Zentrum für Wissenschaft und Bildung, und die Akademie, die es beherbergte, war eines der wichtigsten Kulturzentren im alten Georgien.
  • 3 Bagrati Kloster (ბაგრატის ტაძარი) . Die Kathedrale aus dem 11. Jahrhundert ist ein Meisterwerk der mittelalterlichen georgianischen Architektur und wurde im Laufe der Jahrhunderte schwer beschädigt und ab den 1950er Jahren schrittweise in ihren heutigen Zustand versetzt. Die UNESCO hat die Kathedrale von Bagrati im Jahr 2017 aus der Weltkulturerbeliste entfernt, da ihre umfassende Rekonstruktion ihre Integrität und Authentizität beeinträchtigt.
  • 4 Kloster Dawit Garedscha. Höhlenkloster.
  • 5 Kloster Wardsia (ვარძია) . Höhlenkloster.
  • 1 Bordschomi-Charagauli-Nationalpark (ბორჯომ-ხარაგაულის ეროვნული პარკი) . Der gebirgige, bewaldete Park ist von April bis Oktober geöffnet. Er verfügt über zehn Wanderpfade in verschiedenen Schwierigkeitsstufen, die von Mai bis Oktober oder November begehbar sind.
  • 2 Nationalpark Mtriala (მტირალას ეროვნული პარკი) . Der um Chakvistavi gelegene Teil des Parkes ist teilweise touristisch erschlossen. Die Parkverwaltung hat hier ein Informationszentrum mit Ausstellung zum Park eingerichtet und es existieren Übernachtungsmöglichkeiten. Des Weiteren starten von hier ausgeschilderte Wanderwege.
  • 3 Naturreservat Waschlowani (ვაშლოვანის სახელმწიფო ნაკრძალი) . Er zeichnet sich durch sein trockenes Klima, steppenartige Vegetation und bizarre Fels- und Hügelformationen aus, die etwas an die Badlands der USA erinnern. Daneben gibt es auch lichte Wälder und Buschgebiete.
  • 4 Nationalpark Tuschetien (თუშეთის დაცული ლანდშაფტი) . Die wichtigsten Tierarten im gebirgigen Park sind der anatolische Leopard (Panthera pardus ambornii), Bär, Gämse, Falke, Steinadler, Lämmergeier, Luchs, Wildziege und Wolf. Der Park wurde 2011 von BudgetTravel als einer der "12 besten Orte, von denen Sie noch nie gehört haben" ausgezeichnet, nicht nur wegen seiner reichen Artenvielfalt, sondern auch wegen seines ästhetischen Geländes, seiner Weiler, alten Verteidigungstürme, seiner Küche und seiner Volkskultur.
  • 5 Kachetien (კახეთის მხარე) . Das Weinland mit zahlreichen weltbekannten Kirchen und Klöstern.
  • 6 Pschawi und Chewsureti (ხევსურეთი) . Bergregionen mit zahlreichen alten Wehrtürmen.

Andere Sehenswürdigkeiten

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  • 1 Uplistsikhe (უფლისციხე) . faszinierende Höhlenstadt, die in den Felsen eingebaut ist und eine bedeutende archäologische Stätte darstellt.
  • 1 Bergdörfer von Oberswanetien . Die Region Oberswanetien im Kaukasus ist ein außergewöhnliches Beispiel für eine Berglandschaft mit mittelalterlichen Dörfern und Turmhäusern. Das Dorf Chazhashi hat immer noch mehr als 200 dieser sehr ungewöhnlichen Häuser, die sowohl als Wohnhäuser als auch als Verteidigungsposten gegen die Invasoren genutzt wurden, die die Region plagten.
  • Alte Kurorte: 14 Bordschomi , 15 Zqaltubo , 16 Abastumani , 17 Sairme , 18 Bachmaro , 19 Surami und 20 Bakuriani .
  • Alte Siedlungen der Kaukasusdeutschen wie 21 Bolnissi und 22 Assureti

Selbstständig entdecken

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In Georgien gilt wie in nur wenigen anderen Ländern: Es gibt viel zu entdecken, besonders abseits der Touristenpfade. Leicht findet man einmal im Wald die Ruine einer alten Festung oder Kirche. Diese Objekte sind auch der örtlichen Bevölkerung fast gänzlich unbekannt und auch nirgends dokumentiert. Daher sollte man immer die Augen offen halten.

Interessant sind auf jeden Fall die Überbleibsel der Sowjetzeit. Auch wenn Vieles schon verschwunden ist, kann man immer wieder noch Hammer und Sichel oder den einen oder anderen roten Stern sehen. Die zahlreichen prachtvollen Wandmosaike an Fabriken und öffentlichen Gebäuden gehören ebenso zu den sehenswerten Objekten wie auch die vielen prachtvollen Bushaltestellen, die übers Land verteilt herumstehen. Erwähnenswert ist hier der ehemalige Ferienort Zkaltubo, fast schon eine Geisterstadt. Zur längst vergangenen Tradition der Alltagskunst gehören auch die vielen - teilweise prachtvollen - handgemalten Geschäftsschilder, die heute mehr und mehr vorproduzierten selbstklebenden Leuchtlettern und bedruckten Bannern weichen müssen.

Hintergrund

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Georgien, das Land zwischen dem großen und kleinen Kaukasus und dem schwarzen Meer, ist einer der ältesten Siedlungsräume der Menschheit. Gleichzeitig ist es eines der ältesten christlichen Länder der Welt. Die Schmiede der antiken Welt lag allerdings auch immer wieder im Aufmarschgebiet anderer Mächte wie der Griechen, der Perser, der Römer, der Türken und der Russen. All diese kulturellen Einflüsse haben das Land und die gesamte Region mitgeprägt und ihre Spuren hinterlassen.

Geschichte

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Geschichtliches
 
Männlicher Torso im Stil der römischen Antike, 2. Jahrhundert v. Chr., Georgisches Nationalmuseum.

Georgien ist bereits seit der Altsteinzeit besiedelt. Es war die Zeit des frühen Menschen wie des Homo erectus. Später kamen der Neandertaler und schließlich der Homo sapiens dazu. Letzterer breitete sich vom östlichen Mittelmeerraum weiter aus. Diese Periode lag ca. 40.000 Jahre v.u.Z. In der Folge wurde ca. 4000 Jahre v.u.Z. die Metallbearbeitung begonnen, die sich von Bronze über Kupfer hin zu Eisen entwickelte.

Aus den Stammesgebieten der Diaochi und Kolcha, die sich etwa ab der Mitte des zweiten vorchristlichen Jahrtausends bildeten, entstanden im 6. Jh. v. Chr. die beiden antiken Königreiche von Kolchis und Iberien. Das Königreich Kolchis mit seiner Küstenregion am Schwarzen Meer war Ziel der Argonauten, der legendären Sagengestalten um den Helden Jason. Hier fanden sie das Goldene Vlies. In der Antike war das heutige Georgien das metallurgische Zentrum. Hier wurden nicht nur die Erze abgebaut, sondern auch hervorragende Schwerter gefertigt, die in die damalige antike Welt exportiert wurden.

Im Zuge der Kriege um die Nachfolge Alexanders des Großen, den sogenannten Diadochenkriegen, wurde Kolchis eine Provinz und Iberien ein Vasall des Königreiches Pontos, das durch Pompeius um 64 v.u.Z. erobert wurde. Damit wurden sie römische Vasallen. In Gonio ist ein Kastell aus der römischen Kaiserzeit wieder hergestellt worden.

Im 4. Jahrhundert (337 durch König Mirian III.) konvertierte Georgien zum Christentum und wurde damit einer der ersten christlichen Staaten der Welt. Kolchis war seit dem ersten Jahrhundert zerfallen und Iberien wurde im 3. Jahrhundert ein Lehen Persiens. Wechselnde Allianzen prägten die folgenden Jahrhunderte, wobei Byzanz als Orientierungspunkt obsiegte.

Ab der Mitte des 7. Jahrhunderts drängten die Araber in den transkaukasischen Raum und erstmals nach Georgien. Anfänglich konnten sie das Land nicht erobern, in den Folgekriegen gelang es ihnen jedoch bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts, als 755 in Tiflis ein Emir eingesetzt wurde. Die Königreiche Lasika und Iberien waren zu kleinen Fürstentümern zerfallen, aber es begann unter den Arabern eine Einigung des Landes. Bewirkt wurde diese unter anderem durch die Ausbreitung der Kirchensprache als Gegenbewegung zu Islamisierungsversuchen der Araber.

Mit dem König Bagrat III. wurde Georgien ein geeintes Königreich. Die ursprünglich von den Arabern eingesetzten Bagratiden konnten so von Abchasien aus das Königreich einen. In der Folge gab es ein Intermezzo der Seldschuken und später der Mongolen, wobei sich Georgien insgesamt jedesmal befreien und behaupten konnte.

Das fand jedoch durch zwei Ereignisse ein Ende. Die Pest wütete Mitte des 14. Jahrhunderts in Georgien, und die Eroberungs- und Raubzüge des Timur Leng von 1385 bis 1403 zerstörten die einheitliche Herrschaftsstruktur. Danach zerfiel das Königreich 1442 vollends.

Mit dem Fall Konstantinopels 1453 wurde das christliche Georgien isoliert. In der Folge kam es zu Konflikten mit den wieder erstarkten Persern und den Osmanen. Teile wurden wechselnd besetzt, und der Sklavenhandel blühte. So geriet in der Konsequenz der Ostteil unter persische und der Westteil unter türkische Herrschaft.

Ab dem späten 18. Jahrhundert wurde Russland immer mehr zur bestimmenden Macht, und auch ein kurzer Feldzug durch Aga Khan, der 1795 Tiflis eroberte, konnte das Vordringen des russischen Imperiums nicht aufhalten. Ostgeorgien wurde annektiert, und 1810 begann die Annexion der westgeorgischen Landesteile, die 54 Jahre später abgeschlossen war. Die intensive Russifizierung in der Folge der Eroberung trug nicht zur Beruhigung bei. Georgien drängte auf Eigenständigkeit. Zwar kam es zu Verbesserungen durch die Modernisierung des Handels und der Infrastruktur sowie der Abschaffung der Leibeigenschaft 1866 durch den vom Zar eingesetzten Vizekönig Graf Michail Woronzow. Er gründete auch die erste Bibliothek und das erste Theater Georgiens.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich aus der Unzufriedenheit eine nationale Befreiungsbewegung, die 1905 in einen Bauernaufstand mündete. Eine sozialdemokratische Bewegung entstand. Nach der Februarrevolution 1917 in Russland erklärte sich Georgien für unabhängig. Diese Unabhängigkeit hielt bis zum 11. Februar 1921. Dann marschierte die Rote Armee ein, und Georgien wurde sowjetisiert. Ein Aufstand 1924 wurde niedergeschlagen, und im Zuge der stalinistischen Säuberungen wurden 50.000 Georgier getötet.

Im Zuge der Glasnost-und-Perestroika-Bewegung kam es am 31. März 1991 zu einem Referendum über die staatliche Unabhängigkeit, das mit 98,9% der Stimmen bestätigt wurde. Georgien erklärte sich am 9. April 1991 für unabhängig.

Am 8. August 2008 marschierten georgische Truppen in Südossetien ein. Es folgten heftige Kämpfe vor allem in Tschinwali. Zahlreiche Menschen flohen nach Wladikawkas im russischen Nordossetien. Das vorgewarnte Russland antwortete militärisch und stieß nach Georgien vor. Abchasien nutzte die Gunst der Stunde und führte eine Offensive im georgisch kontrollierten Kodori-Tal durch. Im weiteren Verlauf des Konfliktes blockierten russische Schiffe den georgischen Hafen Poti, den sie bis zum 13. September kontrollierten.

Aus den Gebieten Südossetiens und Abchasiens sind zahlreiche Georgier vertrieben worden. Die Grenzregionen gelten als sehr unsicher.

Die russischen Interessen in Georgien werden auch 2021 noch von der Schweiz wahrgenommen. Reisen zwischen den Ländern sind problemlos möglich.

Die Parlamentswahlen 2012 brachten einen friedlichen Machtwechsel von Micheil Saakaschwilis Partei UNM (Vereinte Nationale Bewegung), der durch die Rosenrevolution Schewardnadzes Regierung ablöste, bis 2012 Bidsina Iwanischwilis konservative Partei „georgischer Traum“ die Wahlen für sich entschied. Unter Iwanischwilis Nachfolgern regiert die Partei auch 2021 noch.

Georgien verfolgt eine pro-westliche Außenpolitik und ist neben Moldau das einzige pro-EU orientierte Land in der Region. Im Zuge der östlichen Partnerschaft wurde 2014 ein Assoziierungsabkommen mit der EU verabschiedet. Georgien beabsichtigt den Beitritt zur Nato und eventuell der EU.

Einreisebestimmungen

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Seit dem 8. Juni 2015 besteht für die Staatsangehörigen von 94 Staaten die Möglichkeit, für Aufenthalte bis zu einem Jahr nach Georgien visumfrei einzureisen, darunter auch für Deutsche, Österreicher und Schweizer.[1] . Weiterhin dürfen Angehörige weiterer 49 Staaten, die eine gültige EU-Daueraufenthaltsberechtigung besitzen, bis zu 90 Tagen visumsfrei einreisen.

  • Botschaft, Rauchstraße 11, 10787 Berlin; Konsularabteilung: Drakestraße 6, 10787 Berlin. Tel.: +49 (30) 484907 0. Geöffnet: Konsulat: Di., Mi., Fr. 9.00-13-00 (Telephonische Terminabsprache erwünscht).
    • Generalkonsulat, Bockenheimer Landstr. 97-99, 60325 Frankfurt. Tel.: +49 (0)69 9767 1137. Geöffnet: Mo, Mi, Fr. 9.30-13.00 (Telephonische Terminabsprache erwünscht).
  • Section consulaire de l'Ambassade, Seftigenstrasse 7, CH-3037 Bern. Tel.: (0)31 351 58 61.
  • Botschaft Georgiens in Wien, Doblhoffgasse 5/5, 1010 Wien; Konsulat: Marokkanergasse 18, 1030 Wien. E-Mail:

Aufenthaltserlaubnisse für längere geschäftliche oder Studienaufenthalte können im Lande in den Bürgerzentren der größeren Städte (public service Hall) beantragt werden. Sollte die Aufenthaltsfrist bereits abgelaufen sein, liegt eine bußgeldbewehrte Ordnungswidrigkeit vor. Das Bußgeld beläuft sich auf 180 ₾ bei Überschreiten der legalen Aufenthaltsfrist von bis zu drei Monaten, auf 360 ₾ bei Überschreiten von mehr als drei Monaten.[2]

Zollfreigrenzen: Die Freimengen sind vergleichsweise großzügig geregelt. Für Waren aus EU-Ländern besteht seit Herbst 2014 prinzipiell Zollfreiheit. An Tabakwaren dürfen 400 Zigaretten oder 50 Zigarren eingeführt werden, Alkohol bis vier Liter.[2]

Nicht von Georgien verwaltete Gebiete

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Abchasien und Südossetien haben sich unabhängig erklärt, werden seitens der georgischen Regierung aber als Teil des Staatsgebietes gesehen, stehen jedoch de facto nicht unter der Kontrolle georgischer Behörden. Für eine Reise in diese Regionen hat der Reisende spezielle Regeln zu beachten:

Für Reisen nach Abchasien wird ein gesondertes Visum benötigt. Die Einreise kann von Russland aus über den Grenzübergang Leselidse (bei Sotschi) und von Kerngeorgien aus über den Grenzübergang Inguri (bei Sugdidi) erfolgen. Der Transit durch Abchasien ist jedoch verboten und wird von georgischen Behörden als illegaler Grenzübertritt gewertet. Wichtig ist, dass man, wenn man aus Georgien nach Abchasien eingereist ist, wieder nach Georgien zurück muss. Ebenso muss man, wenn man aus Russland nach Abchasien gereist ist, wieder dorthin zurück. Hierfür ist für die meisten Westeuropäer ein russisches Visum zur mehrfachen Einreise nötig. Kann man nicht sowohl einen korrekten georgischen Einreisestempel wie auch Ausreisestempel im Pass vorweisen, kann das bei der Ausreise aus Georgien oder bei einer neuerlichen Einreise zu massiven Problemen und hohen Geldstrafen bis hin zu Inhaftierung führen.

Die Region Südossetien ist - Stand Mai 2019 - vom georgischen Kerngebiet nur mit Sondergenehmigung zu bereisen. Eine Sondergenehmigung wird praktisch nur für Diplomaten und Journalisten erteilt. Die Einreise aus Russland ist durch den Roki-Tunnel möglich, die Weiterreise nach Kerngeorgien aber untersagt. Es gilt ansonsten das zu Abchasien Erwähnte.

Flugzeug

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Der neue Terminal des Flughafen Tiflis wurde 2007 eröffnet

Georgien hat drei internationale Flughäfen:

  • Der 1 Flughafen Tiflis (IATA: TBS) ist der größte, zahlreiche europäische Fluglinien verbinden ihn mit europäischen Metropolen.
  • Der 2 Flughafen Kopitnari (IATA: KUT) im Westen des Landes ist seit dem Markteinstieg von Wizzair 2012 zum Drehkreuz für Rucksacktouristen speziell aus Polen und der Ukraine aufgestiegen. Im deutschen Sprachraum bedient man (Stand Sommer 2018) Dortmund, Memmingen, Berlin sowie 2018 auch Wien.
  • Der 3 Flughafen Batumi (IATA: BUS) bietet speziell im Sommer einige Verbindungen in die Ukraine und nach Russland, ansonsten verbinden ihn türkische Fluglinien mit Istanbul, da dieser Flughafen auch als türkischer Inlandsflughafen für die Region Artvin betrieben wird.
  • Es gibt nächtliche Bahnverbindungen zwischen 4 Tiflis-Zentralbahnhof und Baku (Aserbaidschan) und jeden zweiten Tag zwischen Tiflis und Jerewan (Armenien). Im Sommer verkehrt ein täglichen Zug zwischen Jerewan und Batumi, der unterwegs ebenfalls in Tiflis sowie anderen größeren Städten hält.
  • Mit der geplanten Eröffnung der Eisenbahnlinie Tiflis-Kars soll es auch Personenzüge zwischen der Türkei und Georgien bzw. Aserbaidschan geben. Die Aserbaidschanischen Eisenbahnen haben bereits eine Bestellung für Personenzüge abgegeben, die dann Baku mit Istanbul verbinden sollen und wahrscheinlich auch zumindest in Tiflis halten werden. Die Bahnlinie wurde im Herbst 2017 in Betrieb genommen, vorerst jedoch nur für Güterverkehr. Personenzüge zwischen Georgien und der Türkei sind geplant, aber fahren bis heute nicht.
  • Internationale Fernbusse verkehren aus den großen Städten direkt in verschiedene Städte der Türkei. Im Sommer gibt es von Batumi direkte Buslinien von/nach Iran und Aserbaidschan. Auch die direkten Fahrten nach Russland, vor allem Richtung Moskau und Rostow, ggf. weiter bis Kiew und Belarus wurden wieder aufgenommen.
  • I.d.R. kann man aus den Nachbarländern mit lokalen Bussen oder Marschrutkas zur Grenze fahren, muss diese zu Fuß überqueren und fährt dann mit einem anderen Bus weiter. So gibt es z. B. halbstündlich Busse von Hopa nach Batumi sowie mehrmals täglich Busse von Trabzon nach Batumi.
  • Außerdem gibt es zwei tägliche Marschrutkas zwischen Jerewan und Tiflis sowie im Sommer auch Marschrutkas zwischen Jerewan und Batumi.

Auto/Motorrad/Fahrrad

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Georgien ist das wichtigste Transitland der Südkaukasusregion. Da die Grenzen zwischen der Türkei und Armenien sowie Armenien und Aserbaidschan geschlossen sind, muss sämtlicher Fernverkehr dieser Region Georgien passieren.

Ein in der EU ausgestellter Führerschein bzw. der Internationale Führerschein werden anerkannt.

Die Fahrt mit dem eigenen Auto von Europa aus verläuft ohne Probleme. Die Route durch die Türkei (IstanbulSamsunTrabzonBatumi) ist derzeit zu empfehlen. Ab Deutschland sollte man pro Richtung mindestens eine Woche Zeit haben, um die Fahrt genießen zu können, auch wenn georgische Autohändler gerne behaupten, ihre in Deutschland erstandenen Gebrauchtwagen über Griechenland und die Türkei in weniger als 72 Stunden überstellen zu können.

Die Fahrtroute über Russland (Rostow am DonWladikawkas-Georgische Heerstraße–Tiflis) ist mit entsprechendem Visum für Russland ebenfalls möglich, der Weg durch die Ukraine nach Russland ist zurzeit (2024) unpassierbar, die Reisewarnungen zu Russland sollten in jedem Fall beachtet werden.

Zollbestimmungen für KfZ

Bei Einreise mit dem eigenen Auto nach Georgien gelten besondere georgische Zollbestimmungen, die eine maximale Verweildauer von 90 Tagen für das Fahrzeug vorsehen. Sollten die Fristen nicht eingehalten werden können, muss entweder eine Ummeldung erfolgen oder ein Antrag auf Fristverlängerung gestellt werden, da ansonsten erhebliche Geldbußen drohen. Wer nicht mit dem eigenen Auto fährt, benötigt eine zumindest ins Englische übersetzte Vollmacht des Zulassungsbesitzers.

Das Auto wird bei der Einreise nach Georgien in den Reisepass eingetragen. Wer ohne Auto zurückreisen möchte, muss das Fahrzeug an der Zollstelle in Rustawi importieren und ggf. weiterverkaufen. Die Bestimmungen zum Import (Abgasgrenzwerte, Alter) wurden in den letzten Jahren verschärft. Wer dauerhaft nach Georgien umzieht, muss das Fahrzeug innerhalb 30 Tagen ummelden, eventuell fälligen Zoll kann man auf der Zollwebseite errechnen. Nur mit dieser Zollbestätigung ist anschließend die Ausreise ohne Fahrzeug erlaubt. Sollte das Auto in Georgien gestohlen oder bei einem Unfall zerstört worden sein, sollte man sich unbedingt bei der Polizei nach der weiteren Vorgehensweise erkundigen, um Schwierigkeiten bei der Ausreise zu vermeiden.

Die „grüne Karte“ gilt nicht. An der Grenze ist der Abschluss einer Haftpflichtversicherung vorgeschrieben, obwohl die wenigsten Georgier über eine solche verfügen.

Grenzübergangsstellen

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Aserbaidschan
  • Von Telawi kommend, auf der ს42 ს-42, dann ს5   gut 60 km bis Lagodeki, dann 1,5 km zur 2 Grenzbrücke sind es auf der M5   zehn Kilometer bis zur ersten größeren Ortschaft Balakan.
  • Von Rustawi hat man die Wahl
    • auf der ს4/E60  /  zum 5 Übergang auf der „roten Brücke“ zu fahren, dann auf azerischer Seite weiter auf der M2/E60  /  Richtung Qazax.
    • über den kleineren 6 Übergang Ruisbolo ins azerische Sadıqlı, von dort auf der R24 ebenfalls weiter nach Qazax.
Armenien
  • Die Hauptverkehrsader ს7/M6  /Մ6 zwischen den beiden Hauptstädten geht über die 7 Grenze bei Sadakhlo/Bagratashen
  • Von Marneuli auf der ს6/E117  /  über den 8 Grenzübergang Gogavan - Guguti . Etwa zwanzig Kilometer auf der georgischen Seite ist die Straße schlecht. Die M3 geht über Tashir letztendlich nach Eriwan.
  • Ab Achalkalaki (ახალქალაქი) gut 32 km auf der ს11   zum 9 Übergang Ninotsminda/Bavra. Weiter auf der M1 Մ1, wenn man in die zweitgrößte armenische Stadt Gjumri (Գյումրի) möchte.
Russland

Die Grenze Dariali / Werchnyi Lars (an der Georgischen Heeresstraße ს3  ) Wladikawkas–Tiflis wurde wieder geöffnet, seit 2012 dürfen auch nicht-GUS-Staatsbürger diesen Übergang wieder benutzen.

Die Grenzen zwischen Abchasien bzw. Südossetien und Russland sind geöffnet, allerdings ist eine Durchreise nach (Zentral-)Georgien nicht gestattet.

Türkei
  • Der wohl am häufigste genutzte Übergang ist bei Sarpi an der Küstenstraße zwischen Trabzon nach Hopa und Batumi.
  • Eine weiter östlich gelegene „Hintertür“ ist zwischen knapp 30 km vom türkischen Posof auf der E691/D995  /D-995 bis zur 10 Grenzstation ins georgische Vale, weiter auf der ს8   bis in den nächsten größeren Ort Akhaltsikhe sind es gut 10 km.
  • Seit 2015 wieder geöffnet ist die Grenze zwischen Çıldır (von dort auch Minibusse) und 23 Aktas-Kartsakhi.

Außerdem gibt es saisonal zwei Mal pro Woche eine Schnellbootverbindung zwischen Batumi und Sotschi (ca. 100 Euro, 5 Stunden).

Mobilität

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Karte von Georgien mit eingezeichneten Fernstraßen.

Flugverkehr

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Es gibt regelmäßig (außer samstags) Inlandsflüge von Nakhtari nach Mestia und zurück. Bei der Fluggesellschaft Vanillasky kann man die Tickets ab 90 Tage im Vorfeld online buchen. Ein Transfer von Tiflis zum Flughafen ist im Ticketpreis inbegriffen. Weiterhin finden regelmäßig Flüge zwischen Tiflis und Batumi statt.

Eisenbahn

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Zugverbindungen der Georgian Railway gibt es zwischen Tiflis und den größeren Städten im Westen (Batumi, Poti, Sugdidi, Kutaissi), im Regionalverkehr ist die Bahn aber großteils unbrauchbar, da es keinen Taktfahrplan gibt und viele Nebenstrecken wie beispielsweise die Bahn nach Kachetien gar keinen Personenverkehr mehr haben. Der gesamte Fahrplan des Landes passt auf eine DIN A4-Seite. Fahrkarten kann man online oder am Bahnhof kaufen, man muss in Fernzügen jedoch einen Reisepass dabeihaben. Eine Passkopie wird am Schalter manchmal nicht akzeptiert. In Regionalzügen kann man die Karten auch im Zug beim Schaffner kaufen.

Straßennetz

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Tipp
Die Hauptstrecke von Tiflis   zum Meer wird durch chinesische Unternehmen mit zahlreichen Tunneln und Brücken bis vsl. Ende 2024 vor allem im Bereich des Rikoti-Passes zur Autobahn ausgebaut. Danach soll aus der Hauptstadt nach Batumi nur noch etwas über 3 Stunden unterwegs sein, statt bisher 5-6. Während der Bauzeit ist jedoch der Verkehr entlang der bisherigen Landstraße stark beeinträchtigt.

In Georgien herrscht Rechtsverkehr, es gelten die europäischen Verkehrszeichen. Geschwindigkeitsbeschränkungen sind 60 km/h im Ortsgebiet und 80 km/h auf Freilandstraßen, so Verkehrszeichen nichts anderes festlegen. Auf den wenigen Autobahnen sind Geschwindigkeitsbeschränkungen von 110 km/h ausgeschildert. In Georgien herrscht Alkoholverbot am Steuer (0,0 Promille)! Seit 2010 müssen auf den Vordersitzen Sicherheitsgurte angelegt werden und das Telefonieren am Steuer ist nur mit Freisprecheinrichtung erlaubt (Strafen 10-15 Lari). Seit Anfang 2019 gibt es einen TÜV, so dass die schlimmsten Rostbeulen aus dem Verkehr verschwunden sind.

Die Fahrweise in Georgien wirkt für Westeuropäer zunächst chaotisch. Geschwindigkeitsbeschränkungen werden kaum eingehalten, auch Ampeln, Bodenmarkierungen und Abbiegeverbote werden eher als Empfehlung gesehen. Überholvorgänge werden oft ohne Sicht und trotz Gegenverkehr durchgeführt. Zebrastreifen dienen allenfalls der Straßendekoration. Der Sinn und Zweck von orange blinkenden Lichtern am Auto erschließt sich georgischen Fahrern nicht, ebensowenig wissen sie, wie man solche ein- oder ausschaltet. Eine entsprechend defensive Fahrweise ist angesagt. Haftpflichtversicherungen sind freiwillig. Allerdings ist der Straßenverkehr abseits der großen Städte und der Hauptstrecke von Batumi nach Tiflis relativ gering.

Die Hauptstraßen Georgiens (Straßennummer ს…) sind generell in gutem Zustand und fast zur Gänze asphaltiert. Die E 60 und E 70 (ს 1 und ს 2) sind die Hauptverkehrsadern von der Küste in das Landesinnere. Dies bedeutet, dass über sie auch der Transitverkehr nach Aserbaidschan und Armenien läuft. Da sie überwiegend nur zweispurig ausgebaut sind, kommt es immer wieder zu teilweise lebensgefährlichen Überholmanövern. Hier gilt besondere Vorsicht oder das Ausweichen auf Nebenrouten. Mittlerweile sind die ersten Autobahnkilometer fertiggestellt.

Bei den Regionalstraßen (Straßennummer შ…, oft nicht ausgeschildert) reicht die Oberfläche von Asphalt über Schotter bis hin zu simplen Fahrwegen. Die Straße von Tiflis nach Ninozminda in Samzche-Dschawachetien ist in ausgezeichnetem Zustand, ebenso die Straße zwischen Sugdidi und Mestia oder die Verbindung SestaponiTschiatura–Gomi. Viele – auch wichtige – Regionalstraßen sind jedoch nur mit Geländewagen befahrbar, so die Straßen nach Tuschetien und Chewsuretien. Auch die შ 1 von Batumi nach Achalziche über den Goderzi-Pass hat einen Abschnitt von 60–80 km Schotter mit teilweise tiefen Auswaschungen.

Bus und Minibus

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Städtischer Bus in Tiflis

Die omnipräsenten Marschrutkas (Minibusse bzw. Sammeltaxis) verbinden die großen Städte untereinander sowie auch regionale Ziele. Dank häufiger Abfahrten und niedriger Preise kann man sich so auch sehr gut ohne eigenes Auto im Land bewegen, jedoch muss man zumindest etwas georgisch oder russisch radebrechen, um in Erfahrung zu bringen, wann wo welche Busse abfahren. Einheimische sind diesbezüglich sehr hilfsbereit.

Da Marschrutkas sehr eng und daher auf längeren Strecken recht unbequem sind, bleibt zu hoffen, dass langfristig ein Busnetz entstehen wird. Die aus ausrangierten Handwerkerkombis mitteleuropäischer Provenienz umgebauten Gebrauchtfahrzeuge werden immer mehr durch zweckgebaute, klimatisierte Fahrzeuge japanischer Produktion ersetzt. An der stickigen, bedrückenden Enge ändert sich dabei kaum etwas.

Derzeit gibt es nur auf der Strecke Tbilisi–Batumi und Tbilisi–Zugdidi Fernbusse der Firma Metro Georgia, die auch Fernbusse in die Türkei anbietet. Wer über den Flughafen Kutaissi einreist, kann von dort nach Batumi, Tbilisi und in die Stadt Kutaisi Busse von Georgian Bus benutzen, die auch im Voraus gebucht werden können. Die Busse fahren auch auf der umgekehrten Strecke, also zum Flughafen Kutaissi.

Jede größere Stadt verfügt über mindestens einen Busbahnhof, wo die Busse und Minibusse ankommen und abfahren; in der Regel handelt es sich um einen großen Parkplatz ohne viel Infrastruktur. Man kann auch unterwegs aussteigen, dann aber dennoch den vollen Fahrpreis bis zum Endpunkt bezahlen. Man kann Minibusse und Busse auch unterwegs herbeiwinken und zusteigen, wenn Platz im Bus ist. Da Busse und Minibusse i.d.R. mit der Abfahrt warten, bis sie voll sind, kann es jedoch schwer werden, außerhalb der Städte eine Mitfahrgelegenheit zu erwischen.

Mietauto und Taxi

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In Tiflis gibt es Vertretungen einiger größerer Mietwagenfirmen, in zahlreichen anderen Städten gibt es kleinere Privatunternehmen. Es ist möglich, Autos und Jeeps mit Fahrer zu chartern (ab 100 ₾ pro Tag plus Sprit), was speziell auf den schlechten Bergstraßen eine angenehmere Option ist als selbst zu fahren und im Endeffekt kaum teurer kommt als ein Mietauto.

Innerstädtisch und auf kurzen Distanzen sind Taxis ein sehr kostengünstiges Transportmittel. Eine Stadtfahrt in Kutaissi oder Batumi kostet i.d.R. um die 5 Lari in Tiflis 5-15 ₾, die Fahrt zum Tifliser Flughafen ist ab 25 ₾ zu bekommen. Auch im Fernverkehr können Taxis durchaus eine brauchbare Option sein, die Fahrt Kutaissi-Tiflis ist beispielsweise ab 100 ₾ zu bekommen; durchaus erschwinglich, wenn sich vier Leute das Taxi teilen.

Autostopp

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In Georgien ist es - speziell in den abgelegenen Bergregionen - üblich, Autofahrer um eine Mitfahrgelegenheit zu bitten. Wenn Platz im Auto ist, wird man gerne mitgenommen und muss sich i.d.R. mit ein paar Lari an den Spritkosten beteiligen, manchmal wird aber auch nichts verlangt.

Die offizielle Amtssprache ist Georgisch. Englisch, Russisch und zum Teil auch Deutsch werden vor allen in den Städten, Russisch auch auf dem Land verstanden.

Personen über 40 haben alle noch Russisch in der Schule gelernt. Vor allem junge Menschen sprechen Englisch, da es in der Schule ab der ersten Klasse unterrichtet wird. Jedoch darf man sich außerhalb der Großstädte nur wenig Englischkenntnisse erhoffen. Selbst in gehobeneren Tourismusbetrieben sind Englischkenntnisse selten. Deutsch als Fremdsprache hat seit 1990 eine große Beliebtheit bei jungen Leuten, man trifft überraschend oft Menschen, die Deutsch sprechen.

Lokale Dialekte des Georgischen, die von der Standardsprache stark abweichen, gibt es in Swanetien und Mingrelien. Im Süden des Landes gibt es zahlenmäßig bedeutende Populationen von Armeniern (Raione Ninozminda und Achalkalaki) und Aseris (Raione Gardabani und Marneuli). Zahlenmäßig sehr kleine ethnische Gruppen gibt es in den Bergen von Kachetien (Batsen, Pschawen, Tuschen), deren Sprachen vom Aussterben bedroht sind. Weitere ethnische Gruppen sind Dagestani und Tschetschenen (in Kachetien), Pontische Griechen (Raion Zalka, größtenteis nach 1990 ausgewandert), Kaukasusdeutsche (Raion Bolnisi, nur mehr einzelne Personen) und Mes'chetische Türken (rund um Achalziche).

Amtssprachen in Abchasien sind nach Auffassung des De-facto-Regimes Abchasisch (ein georgischer Dialekt) und Russisch, in Südossetien Ossetisch und Russisch.

Aktivitäten

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Einkaufen

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Geld
 
Geldscheine der 2016 eingeführten Serie..

Um die Preise in Relation zu setzen, sollte man bedenken, dass 900 Lari einen sehr guten Monatslohn darstellen, dabei jedoch viele Jobs nur 300 Lari einbringen. Als absolutes Existenzminimum gilt 2019 160 Lari pro Monat. 2021 ist die Inflation auf 14% gestiegen, bei Lebensmitteln sogar 18+%. Preisangaben in den Artikeln können daher schnell überholt sein.

Der Wechselkurs betrug im August 2024 1 Euro = um 2,8 GEL.

Offiziell sind Zahlungen nur in der einheimischen Währung (Lari) erlaubt. Viele Preise, speziell größere Beträge wie bei Autokauf und Wohnungsmieten, aber auch bei teureren Hotels, sind aber in US-Dollar angegeben. Dieser wird auch gern akzeptiert. Der Euro ist weniger beliebt, kann aber an jeder Wechselstube getauscht werden.

Tipp
Geld abheben mit der Girocard/EC-Karte ist in Georgien generell möglich, allerdings ist dies von der Karte und der Bank abhängig. Es empfiehlt sich vor einer Georgien-Reise, bei der Bank nachzufragen, ob Einschränkungen existieren. Möglicherweise muss die Karte für Abhebungen in Georgien freigeschaltet werden.

In größeren Städten ist das Abheben von Bargeld mit Girocard möglich. Es gibt aber (Stand Juli 2021) Einschränkungen zu beachten: Je nach Bank werden nur 4-stellige PINs akzeptiert - 6-stellige etwa aus der Schweiz werden also nicht akzeptiert - und die Beträge pro Transaktion sind oft auf 3-500 Lari beschränkt. Einige Automaten nehmen keine Maestrokarten an (z. B. Liberty-Bank). In kleinen Städten und ländlichen Regionen kann es aber schwierig werden, Bankomaten zu finden. Nicht alle Bankautomaten akzeptieren auch alle ausländischen Karten. Abgesehen von Lari kann man mit der Karte an einigen Automaten auch US-Dollar, manchmal sogar Euro, abheben. Bei Fahrten durch ländliche Gebiete empfiehlt es sich daher, immer eine strategische Reserve an Barem, gerne auch Euro oder Dollar, vorrätig zu halten.

In vielen besseren Hotels und größeren Geschäften sowie Tankstellen kann man mit Kreditkarte bezahlen, jedoch werden ausländische Karten nicht immer und überall akzeptiert. Manchmal ist die PIN-Eingabe erforderlich, manchmal nur die Unterschrift. In kleinen Geschäften, Taxis und auf Märkten gilt jedoch: Nur Bares ist Wahres! Man sollte nach Möglichkeit immer ausreichend kleine Scheine dabei haben, denn alles, was größer als ein Zwanziger ist, kann nur mehr schwer gewechselt werden. Dazu der praktische Hinweis: Viele Bankomaten geben auch kleine Scheine aus. Wer einen unrunden Betrag abhebt (z. B. 195 Lari), kommt nicht in die Verlegenheit, plötzlich nur mit Hundertern dazustehen.

Einkaufen ist fast zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich. Es gibt keinen offiziellen Ladenschluss, auch sonn- und feiertags nicht. Viele Apotheken, Supermärkte und Minimärkte sind bis spätabends geöffnet, oft sogar 24 Stunden. Richtwerte für typische Öffnungszeiten von Fachgeschäften sind: Morgens wird zwischen 10 und 11 Uhr aufgesperrt, am Abend gegen 20 Uhr wieder zugesperrt, oft ist auch bis 22 Uhr geöffnet. Märkte öffnen und schließen etwas zeitiger.

Seit 1. Oktober 2018 sind dünne kostenfreie Plastiktüten verboten, ein halbes Jahr später wurde das Verbot auf alle Arten von Plastikbeuteln ausgeweitet. Auf den Märkten hält sich kaum jemand daran.

Beliebte Souvenirs und Mitbringsel aus Georgien sind:

  • Wein und Spirituosen wie Tschatscha (Tresterbrand, ähnlich Grappa) oder Cognac in allen Variationen
  • Weinzubehör wie Trinkhörner, wahlweise aus echtem Horn oder aus Keramik
  • Keramikwaren (z. B. aus Schroscha)
  • Strickwaren (Mützen, Jacken) aus Mzcheta-Mtianeti
  • Teppiche: Das Auswärtige Amt weist auf folgendes hin:

„Die Ausfuhr von Kulturgütern erfordert eine Genehmigung des Kulturministeriums, die mit Hilfe der Verkäufer meist in kurzer Zeit erhältlich ist. Als Kulturgüter gelten z. B. handgefertigte, historisch wertvolle Teppiche und Gemälde, Kunstdrucke, Manuskripte, archäologische Funde, Münzen, Schmuck, Möbel und Musikinstrumente.

Eine solche Genehmigung ist nicht für moderne Arbeiten und/oder Gegenstände aus industrieller Produktion mit Souvenir-Charakter erforderlich. Hierfür kann aber vom Kulturministerium ein Bestätigungsschreiben zur Vorlage beim Zoll erstellt werden. Besonders wertvolle Antiquitäten und andere bedeutende Kulturgüter unterliegen einem Ausfuhrverbot. Vor Geschäftsabschluss sollte sich jeder Käufer unbedingt über mögliche Ausfuhrbeschränkungen informieren.“

  • Alte Alltagsgegenstände und Bücher, die auf der Straße verkauft werden, z. B. in Tiflis auf der Trockenen Brücke.
  • Lokales Kunsthandwerk (Gemälde, Skulpturen usw.)

Die Finger lassen sollte man von wirklich alten Dingen wie wertvollen Antiquitäten und von alten Ikonen. Deren Ausfuhr unterliegt strengen Beschränkungen. Fachgeschäfte können eine Ausfuhrerlaubnis organisieren, Straßenhändler jedoch nicht.

Essen und Trinken
 
Winzerei Kindsmarauli

Siehe auch: Essen und Trinken in Georgien.

Trinken
  • Georgien ist eine der ältesten Weinbauregionen, in günstigen Lagen baut beinahe jeder Haushalt eigenen Wein an. Hauptweinbaugebiete sind Kachetien, Mzcheta-Mtianeti, Adscharien und Ratscha. Bekannteste Weinsorten sind Saperavi und Khvanchkara (rot) sowie Rkaziteli, Tschinuri, Odessa und Mzwane (weiß)
  • Tschatscha: Tresterbrand, der auch vielfach privat hergestellt wird
  • Mineralwasser: Kultstatus in ehemaligen Ostblockstaaten hat das Mineralwasser Borjomi, in Georgien sind die Marken Nabeghlavi und Likani fast genauso beliebt.
  • Beliebt sind Fruchtlimonaden (z. B. Estragon, Birne), entweder industriell hergestellt oder hausgemacht. Diese werden oft von kleinen Händlern am Markt für wenig Geld verkauft.
  • Kaffee kommt in zwei Varianten: Löskaffee (Neskaffee) oder türkisch (Nalekiani Khava). Inzwischen wird auch echter Espresso immer beliebter und ist in Tiflis bereits günstiger als früher zu bekommen.
  • Georgien war einst ein großer Teeproduzent, dementsprechend gerne trinken die Menschen auch Tee. Der Teeanbau in Gurien und Adscharien wurde nach dem Ende der Sowjetzeit fast komplett eingestellt. Jedoch gibt es die georgische Firma Gureli, die in Georgien angebauten Tee in Teebeuteln verkauft.
  • In den gebirgigen Regionen Georgiens, speziell in Chewsureti und Tuscheti, gibt es eine jahrhundertealte Bierbrautradition. Auch in Georgien industriell produziertes Bier ist weitgehend verfügbar (größte Marken: Natakhtari, Zedazeni, Mtieli, Kazbegi, Karva und Kasris). Es ist gut trinkbar und durchaus zu empfehlen.
Essen

Die georgische Küche ist abwechslungsreich und bietet sowohl für Fleischliebhaber als auch für Vegetarier und sogar Veganer mehr als genügend Auswahl. Hier eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Gerichte:

  • Gurken-Tomaten-Salat (Kitri da Pomidoris Salati) wahlweise mit Nüssen (nigvzit).
  • Aubergine oder Spinat mit Nüssen (badridschani nigvzit bzw. ispanachi nigvzit).
  • Chatschapuri - eine Art Käsekuchen, in unterschiedlichen Varianten erhältlich. Billig und reichhaltig. Der Chatschapuri ist in Georgien so weit verbreitet, dass er sogar einen eigenen Verbraucherpreisindex inspiriert hat.
  • Chinkali - mit Fleisch gefüllte Teigtaschen
  • Kababi - Gegrillte Frikadellen
  • Mzwadi - Schaschlikspieße, meist über Holzkohle gegrillt
  • Brot - traditionelles Brot (Tonis Puri, Schotis Puri) wird in Steinöfen über Holzfeuer gebacken und hat die typische Form einer Linse. Diese Bäckereien findet man zu Hunderten in Stadt und Land.
  • Süßwaren: Tschurtschchela, ein Trauben-Nuss-Snack; auf einem Faden aufgefädelte Nüsse werden so lange in Traubensirup getaucht, bis sie komplett ummantelt sind. Sie werden aufgrund ihres Aussehens von Ausländern gerne mit Würsten verwechselt.
Generelles zu Restaurants

Speisekarten sind oft dreisprachig (Georgisch, Russisch, Englisch) - man kommt also ohne georgische Sprachkenntnisse aus. Will man zahlen und „pay“ wird nicht verstanden, probiere man es mit dem russischen „platitch“.

Üblicherweise werden in besseren Restaurants zehn Prozent Servicezuschlag erhoben. Das steht nicht immer auf der Karte und auch nicht auf der Rechnung, so dass die Rechnung oft wirkt, als habe man sich „nach oben verrechnet“. Beispiel: Man isst für 8 ₾ und trinkt ein Bier für 4 ₾ dazu. Auf der Rechnung steht 8+4=13 oder 13,20 (die 10% werden auch mal auf- oder abgerundet). Das ist aber kein Betrugsversuch, sondern eben der Servicezuschlag.

Soßen müssen extra bestellt werden und kosten auch extra. Und der Soßenbegriff ist weit - auch Senf gehört beispielsweise dazu.

In auf Touristen ausgerichteten Betrieben sollte man bei der glasweisen Bestellung genau auf den Preis achten. Die „billigste Hausmarke“ ist oft auch die beste Wahl und nimmt dem Kellner die Betrugsmöglichkeit, selbigen als einen „hervorragenden Tropfen“ für 25 ₾ auf die Rechnung zu setzen.

Das georgische Supra

Ein Supra (auch Keipi genannt) ist eine große Tafel, bei der es einen sogenannten Tischmeister (Tamada) gibt, der das Geschehen am Tisch lenkt und Trinksprüche ausbringt, und - um die Übersicht zu behalten - sogar einen Stellvertreter wählt. Die Trinksprüche sind im Allgemeinen keine flapsigen Bemerkungen, sondern werden von jedem, der an dem Tisch sitzt, ernst genommen und wiederholt; zum Teil variieren die Trinksprüche, da jeder auch etwas Neues dazu sagen darf, wenn der Tamada dies erlaubt. So wird vor allem auf die Gäste, die am Tisch sitzen, deren Kinder und Verwandte bzw. deren Verstorbenen, sowie auf das Land Georgien und auf die Vergangenheit des Landes getrunken. Durch diese und andere Rituale dauert das Supra in der Regel mehrere Stunden, was von allen Beteiligten auch für angemessen empfunden wird. Je wichtiger der Anlass oder die Gäste sind, desto traditioneller sind die Gerichte. Dabei wird stets im Überfluss serviert, um die Großzügigkeit des Gastgebers zu demonstrieren.

Beim Essen im Restaurant werden - wie bei einem Supra - die bestellten Speisen in die Mitte des Tisches gestellt und jeder bedient sich nach Herzenslust. Dies ist für Europäer ungewohnt. Alleinreisende haben es im Restaurant schwer, da man in Georgien nicht alleine essen geht. Manchmal kommt es daher vor, dass man als Einzelperson einfach an einen Tisch zu anderen Gästen gesetzt wird, wo man dann wie ein alter Freund aufgenommen wird. Außerdem gilt bei Lokalbesuchen die Regel: Wer das Treffen initiiert, bezahlt auch die Rechnung. Die Rechnung teilen ist unüblich, getrennt zahlen eine Unart von einem anderen Stern.

Die Tradition der Supra ist auch im Alltagsleben omnipräsent. So bestellt in Restaurants nicht jeder für sich, wie in Europa üblich, sondern es werden Speisen für den gesamten Tisch bestellt, diese in der Mitte serviert und jeder bedient sich nach Herzenslust. Alleinreisende haben es hier schwer, da die Portionen sehr groß sind und Restaurants nicht auf Einzelgäste eingestellt sind.

Nachtleben

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Klubs, Bars und Discos gibt es hauptsächlich in Tiflis. Diese zielen auch preismäßig auf Touristen und wohlhabende Georgier ab. Auch an der Küste in Batumi und Kobuleti gibt es im Juli und August ein entsprechendes Nachtleben. Der Großteil der Menschen kann sich jedoch keine Barbesuche leisten, daher wird auch in der Hauptstadt gerne zu Hause gefeiert, in der warmen Jahreszeit auch einfach auf der Straße oder in Höfen. In Tiflis gibt es inzwischen aber auch vereinzelte „Studentenlokale“, wo man in entspannter Atmosphäre ein paar Getränke einnehmen kann.

In den Regionen sind traditionelle Feste ein wichtiger Fixpunkt. Diese finden oft um hohe kirchliche Feiertage statt. In den Bergregionen wird dann oft auch ein Pferderennen veranstaltet. Unbedingt vormerken solle man sich Mariamoba (das Marienfest, 28. August) und Giorgoba (das Georgsfest, 23. November).

Unterkunft

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In den größeren Städten existieren Pensionen und Hotels. Die Preise liegen zwischen 10 und 20 Euro inklusive Essen in Pensionen abseits Tiflis’. In der Hauptstadt sind Hotels aller Preisklassen zu finden. Die Pensionen verlangen etwa 20 Euro pro Nacht.

In der Altstadt von Tiflis gibt es eine ganze Reihe von Hostels. Die Preise liegen 2019 um 15-25 ₾ pro Nacht im Schlafsaal, wobei hinsichtlich Qualität und Sauberkeit gewaltige Unterschiede bestehen (Übersicht).

In den Bergregionen gibt es nur wenige Hotels, dafür eine ganze Reihe Privatunterkünfte, die in der Ausstattung oft spartanisch sind (kein Badezimmer, Plumpsklo im Garten), oft aber die einzige Übernachtungsmöglichkeit weit und breit bieten.

Zeltplätze sind rar, am Land ist das wilde Campieren mit Lagerfeuer jedoch problemlos möglich, solange man sich nicht auf Privatgrund befindet.

Feiertage

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Termin Name Bedeutung
Mi, 1. Jan. 2025 Neujahr
Di, 7. Jan. 2025 Weihnachten orthodoxes Weihnachtsfest
So, 19. Jan. 2025 Epiphanie Taufe Jesu
Mo, 3. Mär. 2025 Muttertag
Sa, 8. Mär. 2025 Frauentag Internationaler Tag der Frau
Mi, 9. Apr. 2025 Tag der Wiederherstellung der Unabhängigkeit Georgiens Unabhängigkeit nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion
Mo, 21. Apr. 2025 Ostermontag (orthodox)
Fr, 9. Mai 2025 Siegestag Erinnerung an den Sieg über das dritte Reich
Mo, 12. Mai 2025 St. Andreas-Tag
Mo, 26. Mai 2025 Unabhängigkeitstag 1. georgische Unabhängigkeitserklärung vom 26.05.1918
Do, 28. Aug. 2025 Mariamoba orthodoxer Mariä-Himmelfahrts-Tag
Di, 14. Okt. 2025 Mzchetoba kirchliches georgisch-orthodoxes Fest, Stadtfest von Mzcheta
Sa, 23. Nov. 2024 Giorgoba Sankt-Georgs-Tag

Darüber hinaus werden folgende Tage gefeiert, auch wenn es keine offiziellen Feiertage sind: Montag, 13. Januar 2025: „Altes Neujahr“, der Neujahrstag des alten orthodoxen Kalenders, und Donnerstag, 1. Mai 2025: Tag der Arbeit.

Sicherheit

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Inzwischen gibt es fast überall auf dem Land moderne Polizeistationen

Bezüglich Kriminalität ist Kern-Georgien sehr sicher, die Kriminalitätsrate ist vergleichbar mit den sichersten europäischen Staaten. Kleinkriminalität ist kaum vorhanden. Selbst in den Großstädten ist es vollkommen ausreichend, die üblichen Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten: Im Gedränge auf Taschendiebe achten, Wertsachen nicht übermäßig zur Schau stellen und nicht mehr Bargeld als notwendig mitführen.

In Kerngeorgien hat man als Ausländer mit der Polizei oder mit Behörden keine Probleme. Kontrollen sind selten, man wird nicht schikaniert. Im Gegenteil, Polizei und andere Ämter sind sehr hilfsbereit. Wer dennoch legale Probleme bekommt, soll jedoch wissen, dass die sogenannte kleine Korruption in Georgien nicht mehr existiert. Polizei und Zoll akzeptieren keine Bestechungsgelder mehr und wer versucht, sich auf diese Weise aus kleinem Ärger herauszuwieseln, wird sich nur einen großen Ärger einhandeln!

Anderseits sind die Zustände bei der Justiz und in den Gefängnissen haarsträubend. Folter bei Verhören ist üblich. Es gilt Null Toleranz bei Verbrechen. Gerichte sprechen nur in 0,1% der angeklagten Fälle frei. Das Land hat bezogen auf die Bevölkerung den höchsten Anteil an Inhaftierten. Gefängnisse gleichen Verliesen, viele Gefangene erkranken an Tuberkulose, behandelt wird kaum.[3]

Der Gebrauch von Cannabisprodukten ist seit 2018 legalisiert (allerdings nicht der Besitz!), gegen alle anderen Suchtgifte wird rigoros vorgegangen.

Das größte Risiko in Georgien ist wohl der Straßenverkehr: Man stelle sich als Fußgänger darauf ein, dass Zebrastreifen nicht beachtet werden - man überquert diese tunlichst zusammen mit anderen Fußgängern oder wenn ein Fahrer per Lichthupe oder Handbewegung signalisiert, dass er anhält.

Gesundheit

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Hilfe
Notrufnummer(n)112,
111 (Feuerwehr),
113 (Rettungsdienst),
122 (Polizei)

Das Gesundheitsrisiko in Georgien gleicht dem in anderen europäischen Staaten. Häufige Reisekrankheiten sind:

  • Sonnenstich, Überhitzung und Dehydrierung im Sommer
  • Unterkühlung im Winter bzw. bei Bergwanderungen
  • Übermäßige Alkoholisierung (bei Festen)
  • Sportverletzungen und dgl.
  • Der Standard öffentlicher Krankenhäuser in Georgien ist dürftig, es gibt jedoch in den großen Städten zahlreiche moderne Privatkliniken, die sich ihren Service auch entsprechend entlohnen lassen. Fahrten im Krankenwagen sind für Ausländer kostenpflichtig, der Tarif liegt 2018 bei 50 L.
  • In Apotheken bekommt man inzwischen viele Medikamente nur noch gegen Rezept, dafür preisgünstig. Apotheken findet man in den meisten größeren Orten zu Dutzenden, viele davon sind 24 Stunden geöffnet. Abgesehen davon fungieren Apotheken auch als eine Art Drogeriemarkt. Sie sind oft die einzige Möglichkeit, sich mit Hygieneartikeln (Duschgel, Einwegrasierer) oder Babybedarf (Windeln, Folgemilch, Babynahrung) einzudecken.
  • In großen Städten findet man durchaus Ärzte, die des Deutschen oder zumindest Englischen mächtig sind. Die Deutsche Botschaft in Tiflis führt eine Liste mit empfohlenen Ärzten, die leider nicht online verfügbar ist.
  • Prinzipiell lässt sich sagen, dass medizinisches Personal immer noch von den guten Ausbildungsstandards der Sowjetzeit zehrt und dadurch einen Mangel an Ausrüstung durch persönliches Engagement und Improvisationstalent bis zu einem gewissen Grade kompensieren kann. Dennoch sollte man bei ernsthaften Erkrankungen überlegen, sich nach Europa oder die Türkei zu begeben.

nicht barrierefrei  Rollstuhlgerechte Wege und Straßen findet man nur in Ausnahmefällen. Überhaupt sind viele Wege und Treppen in schlechtem Zustand und enthalten viele Steigungen oder Hindernisse, die aus dem Boden ragen. Gehbehinderte oder Menschen in schlechter körperlicher Verfassung müssen mit vielen Problemen rechnen. Insbesondere alte Kirchen und Klöster liegen auf Anhöhen und sind nur über schlechte und anstrengende Fußwege zu erreichen.

Klima und Reisezeit

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Beste Reisezeit sind die Monate Mai/Juni und September/Oktober. Im Juli/August ist es im Tiefland zum Teil sengend heiß. Im Hochgebirge kann es aber auch im Hochsommer sehr kalt werden, auch Frost ist - speziell nachts - möglich.

Regeln und Respekt

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  • Kleidung: Männer wie Frauen kleiden sich in Georgien gerne leger, aber stilvoll. Als Mann sollte man auch im Hochsommer nicht auf eine lange Hose verzichten. Frauen sollten sich dezent kleiden und auf einen allzu tiefen Ausschnitt oder allzu kurzen Rock verzichten. Dafür kann man auch bei offiziellen Anlässen meist auf eine Krawatte oder das edle Abendkleid verzichten.
  • Bei Besuchen von Kirchen und Klöstern ist respektvolle Kleidung notwendig. Männer sollten lange Hosen und zumindest ein kurzärmeliges T-Shirt tragen; Frauen einen Rock, der mindestens die Knie bedeckt, des Weiteren sollten Schultern und Haare bedeckt sein. Bei manchen Kirchen können entsprechende Kleidungsstücke ausgeliehen werden. Die Durchsetzung der Kleidungsvorschriften ist jedoch unterschiedlich. In manchen Kirchen werden sie kaum beachtet, in anderen hingegen wird unpassend gekleideten Leuten sogar der Eintritt verwehrt.
  • Sexualmoral: Paare sollten in der Öffentlichkeit auf allzu intensive Zuneigungsbekundungen wie Küsse verzichten. Nackt im Fluss baden und FKK ist selbst in menschenleeren Gegenden ein No-Go! Homosexualität ist in Georgien zwar nicht strafbar, aber in der Öffentlichkeit dennoch verpönt. Homosexuelle Paare haben im Land wenig zu befürchten, sollten sich aber zurückhaltend benehmen. Der Patriarch der einflussreichen orthodoxen Kirche wettert öffentlich gegen jegliche Art von Homosexualität. 2018 kam es in Tiflis zu einer regelrechten Hatz auf Aktivisten. Auch von Frauen wird sexuelle Zurückhaltung erwartet. Außerhalb der Hauptstadt sieht man unverheiratete Pärchen in der Öffentlichkeit fast immer nur mit „Anstandswauwau“. Auch Geschiedene und Witwen gehen keine außerehelichen Beziehungen ein. Aus diesen repressiven Zuständen ergibt sich, dass Prostitution für Männer blüht. Wer als männlicher Besucher unangenehme Situationen vermeiden möchte, halte sich abends vom Bahnhofsvorplatz in Tiflis fern. Gerade im Sommer kommen auch zahlreiche Prostituierte aus ehemaligen Sowjetrepubliken in die Seebadeorte, besonders Gonio hat seit 2012 einen schlechten Ruf in dieser Richtung.
  • Zeitverständnis: Das Leben beginnt in Georgien später als in Mitteleuropa und dauert abends dafür länger. Um 7 Uhr morgens sind die Städte noch ausgestorben, erst ab 9 Uhr beginnt langsam das Leben. Arbeitsbeginn ist selten vor 10 Uhr. Frühstück im Hotel gibt es meist erst ab 8 Uhr. Macht man mit Georgiern einen (Geschäfts-)Termin aus, sollte man den Treffpunkt nach Möglichkeit nicht vor 11 Uhr ansetzen.
  • Kontaktaufnahme und Gastfreundschaft: Georgier freuen sich, mit Ausländern in Kontakt zu treten und werden sehr kommunikativ. Selbst ohne Fremdsprachenkenntnisse wird versucht, ein Gespräch aufrecht zu halten. Das kann sogar soweit führen, dass man schnell aus dem Nachbardorf irgendjemanden herkarrt, der ein paar Brocken Englisch kann. Georgier haben alle zahllose „Freunde“, was auf Deutsch besser als „(flüchtige) Bekannte“ wiederzugeben ist. Andererseits kann es sein, dass man, einmal „Freund“ geworden, von Ort zu Ort „weitergereicht“ wird.
Diskussionen über kontroverse Themen können unter Georgiern sehr emotionell werden, speziell wenn Alkohol im Spiel ist. Als Ausländer sollte man sich bei Gesprächen über aktuelle politische Themen, Homosexualität, Religion, die Regionen Abchasien und Südossetien oder die Beziehungen zu Russland zurückhalten, speziell in unbekannten Gruppen; möglichst das Thema vermeiden oder nur vage Aussagen machen.
In Georgien wird ein Gast als Geschenk Gottes betrachtet. Ist man bei Georgiern eingeladen, werden alle Register der Gastfreundschaft gezogen, das reicht über üppiges Essen bis hin zu Wein im Überfluss und auch Gastgeschenken. Man sollte mit Lob für den Gastgeber nicht sparsam sein. Gleiches gilt auch für den Touristen als Gast im Land Georgien. Man wird oft in Gespräche verwickelt, in denen die Menschen wissen möchten, wie es einem in Georgien gefällt. Auch hier sollte man sich mit Kritik zurückhalten. Vermittelt man den Eindruck, dass man das Land nicht mag, kann das als kollektives Versagen aller Georgier im Bereich Gastfreundschaft gewertet werden und der Fragende ist beschämt. Kritik am Land kann natürlich schon geäußert werden, dazu sollte man aber erst eine Vertrauensbasis aufgebaut haben und auf konkrete Fragen zu Details warten.
Einladungen und Verabredungen werden von Georgiern sehr ernst genommen. Nicht goutiert werden Ankündigungen zu gemeinsamen Unternehmungen, die danach nicht weiter verfolgt werden. Zugesagte Verabredungen müssen unbedingt eingehalten werden. Wer dennoch absagen muss, sollte dafür einen guten und ehrlichen Grund angeben und nach Möglichkeit einen verbindlichen Ersatztermin bereithalten. Einladungen zu privaten Feiern oder zu Georgiern nach Hause stellen eine große Ehrenbezeugung dar, man sollte diese nicht ohne wichtigen Grund ausschlagen. Als Grund akzeptiert ist beispielsweise eine bereits zugesagte andere Einladung zur selben Zeit, da kein Georgier erwartet, dass man jemand anderen brüskiert. Ein „keine Lust“ oder „Anfahrt zu umständlich“ ist jedoch eine Beleidigung für den Gastgeber, man darf danach erwarten, dass man anschließend nicht mehr von Einladungen oder einer Kontaktaufnahme „belästigt“ werden wird.
Ist man zu Georgiern nach Hause eingeladen, sollte man ein kleines Geschenk mitbringen. Besonders gerne gesehen sind natürlich typische Mitbringsel aus der eigenen Heimat. Sind diese nicht verfügbar, sollte man zumindest Süßigkeiten und Blumen für die Dame des Hauses mitbringen. Unüblich ist es, Essen oder Getränke mitzubringen, denn dies ist bei Einladungen im Überfluss vorhanden. Bringt man eigene Lebensmittel mit, würde man dem Gastgeber unterstellen, nicht ausreichend für das Wohl der Gäste sorgen zu können. Es schadet aber bei einer Einladung dennoch nicht, kurz zu fragen, ob man etwas Besonderes mitbringen soll.
Hinweis: Gerne gesehen sind auch edle Spirituosen wie Cognac oder Whisky, man sollte dann jedoch darauf gefasst sein, dass diese auch geöffnet und ausgetrunken werden (müssen).
Besonders als Mann wird man, als Ausländer „enttarnt,“ gerne von Einheimischen zum Trinken eingeladen. Eine Einladung zum Trinken auszuschlagen kann als Beleidigung empfunden werden, daher sollte man stets eine gute Ausrede (z. B. Auto fahren, medizinische Gründe) parat haben. Nimmt man die Einladung zum Trinken jedoch an, muss es einem bewusst sein, dass es sicher nicht nur bei einem oder zwei Gläschen bleiben wird!
Ist man zu einem Supra - einem Festbankett - eingeladen, darf nur nach einem Trinkspruch des Tamada (Tafelmeister, Zeremonienführer) getrunken werden. Wer gerne selbst einen Trinkspruch sagen möchte (z. B. um sich bei den Gastgebern zu bedanken), muss erst beim Tamada um Erlaubnis bitten - diese wird i.d.R. ohne Probleme erteilt. Wer ein Bankett vorzeitig verlassen muss, sollte ebenfalls beim Tamada ums Wort bitten und danach eine herzliche Verabschiedung aussprechen, am besten deponiert man dabei den Spruch "Daschla Armaschla", was so viel heißt wie "es ist das Ende für heute, aber nicht das Ende für immer". Ein Bankett darf man nicht nach einem traurigen Trinkspruch verlassen oder beenden (z. B. nach dem Andenken an verstorbene Verwandte), sondern nur nach einem „fröhlichen“ Trinkspruch (z. B. für die Kinder, für die Zukunft, für die Freundschaft usw.).
  • Traditionen: Georgier sind stolz auf ihre alten Traditionen und man sollte natürlich - wie überall auf der Welt - diese Traditionen respektieren und achten. Dennoch oder gerade deswegen zeigen aber auch die Georgier viel Respekt und Hochachtung gegenüber den Traditionen anderer Länder und Völker. Oft entwickeln sich Gespräche, wie denn manche Dinge im eigenen Heimatland gehandhabt werden und am Schluss versuchen die Georgier, als Achtung gegenüber des Gastes, diese Dinge dann zu imitieren. Wer manche georgische Traditionen oder Rituale nicht befolgen kann oder will, kann sich auf eigene Traditionen berufen, und das wird problemlos akzeptiert. So kann man beispielsweise auch als Moslem an einem Supra teilnehmen, wo reichlich Alkohol getrunken wird. Mit Hinweis auf die eigene Religion, die Alkohol verbietet, wird man damit nicht nur akzeptiert, sondern womöglich sogar noch mehr geschätzt.
  • Leitungen: Man sieht überall im Lande alte verrostete Rohrleitungen. Diese stellen immer noch die Versorgung mit Wasser für einzelne Häuser oder gar ganze Stadtteile oder Dörfer sicher. Keinesfalls sollte man daran herumspielen oder diese gar als Turngerät missbrauchen. Wer diese beschädigt oder zerstört, wird sich rasch Feinde machen. Und wer weiß, vielleicht verläuft in den Leitungen sogar Gas oder Strom, dann ist es auch gefährlich, damit zu hantieren.
  • Drohnen: Müssen bei der Luftfahrbehörde registriert werden, was ebenso wie der fünf Jahre gültige Sachkundenachweis online auf Englisch und kostenlos möglich ist.

Praktische Hinweise

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Gerade alte Kichen und Klöster liegen irgendwo im nirgendwo. Fast überall bieten lokale Kleinhändler auch Essbares an. Wirkliche Gastronomie kann jedoch weit entfernt sein. Bei Busrundreisen wird daher die etwas ungewöhnliche Variante der Halbpension mit Frühstück und Mittagessen angeboten, durch die man zu einem Restaurant gefahren wird. Eine solche Halbpension bei der Buchung abzuwählen, um sich stattdessen selbst zu verpflegen, kann sehr unbequem und schwierig sein und sollte daher gut überlegt werden.

Auslandsvertretungen

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Hauptartikel: Tiflis

Post und Telekommunikation

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Öffentlich zugängliches WLAN ist sehr viel weiter verbreitet als in Mitteleuropa. Praktisch alle Unterkünfte, Einkaufszentren und viele Restaurants bieten es an – oft ohne Passwort.

Mobiltelefonie: Die Abdeckung ist im Tiefland und den Küstenregionen sehr gut. In den Gebirgsregionen bestehen noch einige Funklöcher. SIM-Karten können problemlos erworben werden, z. B. bei Geocell/Silknet für 10 ₾. Sowohl Telefonieren als auch mobiles Internet ist deutlich günstiger als in Deutschland. Auch mobiles Netz in 4G-Qualität ist kostengünstig: 2018 kosteten 5 GB, gültig für einen Monat 7 ₾. Es gibt in Georgien praktisch nur Prepaid-SIM-Karten. Guthaben kann bequem bei den landesweit ubiquitär vorhandenen Automaten aufgeladen werden, von denen jedoch nur manche auch Sprachpakete installiert haben. Bei georgischen SIM-Karten muss i.d.R. nicht nur Roaming sondern auch internationale Gespräche und SMS extra freigeschaltet werden. Alle Mobilfunkanbieter unterhalten in den Großstädten Kundenzentren, wo das Personal auch Englisch spricht. Ansonsten muss man die entsprechenden USSD-codes und Preise auf den Webseiten der Anbieter mühsam zusammensuchen.

Festnetztelefonie: Funktionierende Telefonzellen sind 2022 rar geworden.

Postversand: Die Georgische Post unterhält in den größeren Städten Kundenzentren (Liste mit Karte), von wo aus man Briefe, Postkarten und Pakete verschicken kann. Ihr Inlandsdienst ist miserabel, Hauszustellung katastrophal. Sendungen ins Ausland kommen jedoch meist dort an. Der Versand ist langsam und im internationalen Vergleich teuer (Stand Fe. 2022): Für Postkarten gilt ein weltweiter Einheitstarif von 4,10 ₾ (~1,20 €), ein gewöhnlicher Brief nach Mitteleuropa 6,00 ₾ (bis 100 g: 11.80 ₾), mit tracking 16,20 ₾. Laufzeiten von mehreren Wochen sind keine Seltenheit. Briefmarken sind außerhalb der Postämter praktisch nicht zu bekommen, es gibt auch keine Postkästen auf den Straßen.

Wer in Souvenirshops Postkarten gekauft hat, kann diese am besten von zu Hause verschicken (schneller und günstiger). Wichtige Sachen, die schnell ankommen müssen, kann man mit einem der Express-Postdienste wie DHL oder UPS verschicken - sofern Geld keine Rolle spielt.

Wer in Georgien Post empfangen möchte, sollte sich im Klaren sein, dass die Zustellung ebenfalls sehr lange dauern kann. Daher ist das nur eine Option für Reisende, die sich mindestens einige Wochen am selben Ort aufhalten. Des Weiteren sollte man seine Post nicht an Privatadressen schicken lassen, sondern besser Geschäftsadressen angeben, wo auch immer jemand anwesend ist, der Sendungen entgegennehmen kann: Das Hotel bietet sich an oder auch das Büro eines Freundes.

Sind eingeschriebene Briefe oder Päckchen im Postamt abzuholen, kann es sein, dass, wenn Adresse und Namensschreibung im Pass nicht hundertprozentig zusammenpassen (z. B. „Hannes“ statt „Johannes“), die Aushändigung verweigert wird.

Literatur

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Landkarten

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  • Gute Landkarten für Georgien und Regionen gibt es in Tiflis bei Geoland. Die Karten kosten etwa 5 € pro Stück.
  • Die Abdeckung von OpenStreetMap ist recht gut, das Kartenmaterial kann kostenfrei genutzt werden.

Reiseführer

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  • Rainer Kaufmann: Reiselesebuch Georgien – ein Reiseführer, der auch Hintergrundgeschichten bringt. Erka, 2009, ISBN 3-929184-14-1, 340 Seiten, 12 zweiseitige Farbtafeln, 24 einseitige Farbtafeln, 12 s/w-Tafeln, 16 s/w-Bilder, mehrere Übersichtskarten, Preis: € 23,80

Nachrichten

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Einzelnachweise

 
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