Mzcheta (Georg: მცხეთა, eng: Mtskheta) ist Hauptstadt der Region (Mchare) Mzcheta-Mtianeti und des gleichnamigen Verwaltungsbezirkes (Raioni) Mzcheta. Die Stadt am Zusammenfluss von Mtkwari und Aragwi liegt 20km NW von Tiflis und ist somit, gemeinsam mit den umliegenden Sehenswürdigkeiten, eine lohnende Destination für einen Tagesausflug.

Die Stadt ist heute ein Zentrum der georgischen Orthodoxie. Die Religiösen Bauten von Mzcheta (Dschwari, Swetizchoweli und Samtawro) gehören zum UNESCO-Welterbe, wurden aber wegen unsachgemäßer Renovierungsarbeiten auf die Rote Liste gesetzt.

Blick auf Mzcheta und den Zusammenfluss von Aragwi und Mtkwari vom Kloster Dschwari aus
Mzcheta, მცხეთა, Mtskheta, Мцхета
Region (Mchare)Mzcheta-Mtianeti
Einwohnerzahl7500
Höhe460 m
Tourist-Info+995 (0)32 251 21 28
http://www.mtskheta.org.ge
Lagekarte von Georgien
Lagekarte von Georgien
Mzcheta
Karte
Mzcheta

Hintergrund

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Die Stadt liegt am Zusammenfluss der Flüsse Aragwi und Kura (Mtkwari) in einem kleinen Talbecken. Laut archäologischen Forschungen existiert die Stadt seit über 3000 Jahren. Fast 1000 Jahre bis zum 6. Jahrhundert war Mzcheta Hauptstadt des iberischen Reichs, neben den Königreichen Kolchis an der Schwarzmeerküste und Kartlien ein Vorgängerstaat des heutigen Georgien. Im Zentrum von Iberien gelegen, war Mzcheta eine der wichtigsten Handelsstädte zwischen Kaspischem und Schwarzem Meer an der Seidenstraße. Die römischen Historiker Strabon, Plutarch und Plinius berichteten über die Festungen der Stadt, von denen die größte Armasziche war. Ziche bedeutet im Georgischen Festung und Armasi war der Gott der kaukasischen Iberer. Die Mauern der Festung umschlossen den Königspalast und den Tempel, vor dem eine große Statue des Gottes stand.

Altstadt von Mzcheta

Mzcheta entwikelte sich in den vergangenen Jahrhunderten zu einem der wichtigsten Zentren der georgischen Orthodoxie. Die zahlreichen Kirchen wurden 1996 zum Unesco-Welterbe erklärt, vor einigen Jahren jedoch wegen unzulässiger Sanierungsarbeiten auf die Rote Liste gesetzt. Tatsächlich wurde das Stadtzentrum mit den alten Häusern und typischen Holzbalkonen in den letzten Jahren renoviert, jedoch denkmalschutztechnisch nicht authentisch.

Wirtschaftlich ist Mzcheta im Nahbereich von Tiflis ein wichtiger Tourismusort sowohl für Georgier wie auch Ausländer. Im Norden der Stadt entstanden in den letzten Jahren zahlreiche lebensmittelverarbeitende Industriebetriebe: Brauerei Natakhtari und Schokoladefabrik Barambo in Natachtari, Fruchtsaftabfüller Campa und die Brauerei Zedazeni in Saguramo sind Beispiele dafür.

Stadtteile:

  • Stadtzentrum von Mzcheta (die Gegend rund um Swetizchoweli und Samtawro
  • Bahnhofssiedlung: Auf der anderen Seite des Mtkwari
  • Narekvavi: Vorortsiedlung nördlich des Stadtzentrums

Mit dem Flugzeug

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Nächster Flughafen mit Linienverbindungen ist Tiflis. 5km N von Mzcheta, in Natachtari, befindet sich das kleine 1 Flugfeld Natachtari, von wo aus saisonal kleine Propellermaschinen und Helikopter nach Swanetien, Tuschetien und Chewsuretien fliegen bzw. kann man Flüge auch eigens chartern. Ab 18. Juli 2014 finden auch wieder Linienflüge nach Mestia statt (3x wöchentlich). Abflüge Mo, Mi unf Fr ab Natachtari 9:00, Abflüge Mo, Mi und Fr 11:00 Uhr ab Mestia. Flugpreis 65 GEL pro Richtung. Tickets können auf den Flughäfen Mestia und Natachtari sowie in Tiflis in der Rkinis Rigi 11 erworben werden. Online kann nicht gebucht werden.

Mit der Bahn

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Der 2 Bahnhof Mzcheta befindet sich südlich des Stadtzentrums an der rechten Seite des Flusses Mtkwari. Alle Züge zwischen Tiflis und dem Westen des Landes halten in Mzcheta. Es gibt jedoch keine getakteten Lokal- und Regionalzüge zwischen Mzcheta und Tiflis; wer öffentlich anreisen möchte, nimmt am besten einen Minibus (Marschrutka).

Mit dem Bus

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Minibusse fahren vom Tifliser Zentralbahnhof sowie vom Busbahnhof Didube mehrmals stündlich nach Mzcheta (Preis von Didube: 1 Lari, Stand April 2017). Wer aus dem Westen kommt (z.B. Gori, Kutaissi), muss i.d.R. bis Tiflis fahren und von einem der Busbahnhöfe wieder retour. Es bietet sich an, schon vor dem Erreichen der Busstation in Mzcheta auszusteigen, da es im Norden der Stadt nichts zu sehen gibt.

Man kann aber auch den Fahrer fragen, ob er extra den Umweg durch die Stadt Mzcheta macht und ggf. ein paar Lari aufzahlen.

Der 3 Busbahnhof befindet sich 4km nördlich des Zentrums im Stadtteil Narekwawi.

Auf der Straße

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Mzcheta wird von der Autobahn ს 1 (Tiflis-Gori) im Osten umfahren. Östlich von Mzcheta zweigt von dieser die Tifliser Umfahrungsstraße nach Rustawi und Aserbaidschan ab, Nördlich von Mzcheta die Georgische Heeresstraße (ს 3) nach Gudauri, Stepanzminda und Wladikawkas.

Von Tiflis kommend zweigt man 3km nach der Stadtgrenze von der Autobahn nach rechts ab, Mzcheta ist auf georgisch und englisch deutlich ausgeschildert. Dieser Straße folgt man für 5km bis zum Kreisverkehr, dort fährt man rechts über die Brücke und kommt in die Altstadt. Vom Norden ist die Abzweigung ebenfalls deutlich ausgeschildert, nach Verlassen der Autobahn gehts für ca. 5km einfach geradeaus.

Das Stadtzentrum ist weitgehend Fußgängerzone, das Parken auf der Straße und die Zufahrt mit Privatautos ist kaum möglich. Am nördlichen Ende des historischen Zentrums gibt es aber einen großen 4 Parkplatz (Einfahrt kostet 2 Lari, ohne Zeitbeschränkung).

Mobilität

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Innerhalb der Stadt verkehren Minibuslinien, doch ist die Stadt hinreichend klein, um zu Fuß zu gehen. Sehenswürdigkeiten außerhalb der Stadt sind, wenn man kein Auto hat, am ehesten mit dem Taxi erreichbar. Das betrifft die Kirchen und Klöster von Dschwari, Schio Mgwime und Sedaseni genauso wie etwas weiter entfernte Ausflugsziele im Bezirk (Château Mukhrani, Zilkani, Armasziche). Aufgrund der Nähe zu Tiflis empfiehlt es sich, bereits in der Hauptstadt ein Taxi für den ganzen Tag zu chartern (ab 50 Lari pro Tag plus Sprit), bzw. bieten zahlreiche Reiseunternehmen geführte Tagesausflüge nach und um Mzcheta an (ab 100 Lari p.P.).

Sehenswürdigkeiten

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Im historischen Zentrum bzw. in Gehweite davon:

  • die mittelalterliche Kathedrale Swetizchoweli
  • das Kloster Samtawro (11. Jh.)
  • 1 Antiochia-Kapelle (7. Jh.), eine kleine Kirche mit schönen Fresken, wunderschön in einem Klostergarten gelegen, direkt beim Zusammenfluss von Aragwi und Mtkwari.
  • Burgruine 1 Bebrisziche (ბებრისციხე) (14. Jh.), 2km nördlich des Stadtzentrums, leichter Aufstieg, toller Ausblick auf den Fluss Aragwi, den Teatroni-Park und die Stadt.
  • Gegenüber von Bebrisziche befindet sich die Archäologische Ausgrabungsstätte Samtavro Valley.
  • 2 Archäologisches Museum, Davit Aghmaschenebeli Str. 34. Tel.: +995 590 880112, E-Mail: Archäologische Artefakte - v.A. Fundstücke aus Armasziche-Bagineti - seit dem 4. Jt. v.C., 30.000 Exponate. Geöffnet: Di-So 10-17. Preis: 3 GEL.
  • das historische Zentrum ist sehr nett, aber etwas unauthentisch, renoviert. Die meisten Straßen sind inzwischen Fußgängerzonen und besonders an Wochenenden von Hochzeitsgesellschaften, die in einer der bedeutenden Kirchen im Minutentakt getraut werden, überlaufen.
  • Der 3 Kinopalast gegenüber des Archäologischen Museums ist nicht mehr in Betrieb - doch der Fries zur Straßenseite zeigt ein tolles Wandmosaik, im Untergeschoß befindet sich eine archäologische Ausgrabung.
  • Nördlich des Zentrums befindet sich der weitläufige 1 Teatroni-Park. Im Park befinden sich einige bizarr anmutende Gebäude, so drei halbkreisförmige ehemalige Restaurants und ein modernes Amphitheater, das ebenfalls nicht mehr benutzt wird. Vom Nordende des Parks gibt es einen Aufstieg nach Bebrisziche.

Außerhalb des Zentrums:

  • die Ausgrabungsstätte 4 Armasziche-Bagineti ist schön aufbereitet, beinhaltet allerdings einen leichten Aufstieg, für den man mit einem tollen Blick auf den Zusammenfluss von Aragwi und Kura belohnt wird.
Das Kloster von Dschwari liegt hoch über dem Tal und ist aus der Umgebung gut zu sehen
  • Die Klosteranlage Dschwari (Zufahrt von Zahesi aus)
  • Die Klosteranlage Schiomghwime (Zufahrt von Mzcheta aus ri. Westen, bei der Samtawro-Klosteranlage ausgeschildert.
  • Das 2 Kloster St. Olga (ოლღის მონასტერია, Ольгинский Монастёр / Olghis Monasteria, Olginskij Monastjor) ist ein russisch-orhodoxes Nonnenkloster südlich des Bahnhofes. Es wurde um 1890 von der trauernden Ehefrau des Eisenbahningenieurs Gornitsch gegründet, der wegen des fehlgeschlagenen Baues eines Tunnels Suizid beging. Das Kloster bietet Architektur und Dekorationen im russischen Jugendstil. Zugang vom Ende der Baginetistraße, leichter 10-minütiger Anstieg zu Fuß.
  • Der Bahnhof von Mzcheta zählt zu den schönsten seiner Art in Georgien
  • Am 5 Südende des Vorortes Narekvavi , der an das Stadtzentrum nach Bebrisziche anschließt, befindet sich ein altes, aufgelassenes Restaurant, das aussieht wie eine Ansammlung überdimensionaler Kvevris (Weinamphoren). Am Restaurantgelände befindet sich noch eine naive Statue dreier trinkender Männer. Gegenüber der Straße sind am Hang interessante Erdpyramiden zu beobachten. Nördlich des Restaurants befindet sich ein ehemaliger Tankstellenkomplex aus der Sowjetzeit mit einigen interessanten Wandreliefs.

In der Umgebung:

  • Wehrkirche in Zilkani
  • Weingut Château Mukhrani in der Ortschaft Muchrani, dort befindet sich auch eine Festung und ein Dionysiustempel
  • Das Haus-Museum mit Garten von Ilia Tschawtschawadse in Saguramo
  • Die Klosteranlage Sedaseni (Zufahrt von Saguramo aus)
  • Burgruine Ksani

Swetizchoweli

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Swetizchoweli-Kathedrale (2011)

Die 3 Swetizchoweli-Kathedrale (სვეტიცხოვლის საკათედრო ტაძარი, „Kathedrale der lebensspendenden Säule“) steht direkt im Stadtzentrum und gehört mit weiteren historischen Denkmälern in Mzcheta seit 1996 zum UNESCO-Welterbe.

An der Stelle stand bereits im 4. Jahrhundert die erste Kirche Georgiens, um die sich zahlreiche Legenden zur Christianisierung Georgiens im Jahre 317 ranken. Sie wurde unter der Herrschaft des iberischen König Mirian III. erbaut. Das Kirchengebäude wurde mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. Als die Haupt-Kathedrale 1970 und 1971 restauriert wurde, fand man in ihr die Fundamente einer Basilika. Sie war im späten 5. Jahrhundert von König Wachtang I. Gorgassali anstelle der von der Heiligen Nino erbauten ersten Kirche errichtet worden.

Die heutige Kathedrale wurde 1010 bis 1029 auf Betreiben des georgischen Katholikos Melkisedek unter der Herrschaft des Königs Giorgi II. vom georgischen Architekten Arsakidze errichtet. Sie war über mehrere Jahrhunderte die Krönungs- und Begräbniskirche der georgischen Monarchen und zugleich die Hauptkirche der Georgischen Orthodoxen Apostelkirche. 1787 wurde sie unter König Irakli II. von einer fünf Meter hohen Stein- und Backsteinmauer umgeben. Ihr oberstes Stockwerk diente militärischen Zwecken und war mit Zinnen bewehrt. Die Mauer hatte acht Türme, sechs davon zylindrisch und zwei quadratisch. Im Süden gab es einen Eingang.

1963 wurde bei archäologischen Ausgrabungen an der Südmauer ein Wohngebäude des Katholikos aus dem 11. Jahrhundert gefunden. Innerhalb der Einfriedung fand man die Überreste eines zweistöckigen Schlosses für Patriarch Anton II.

Heute ist Swetizchoweli der Sitz des Erzbischofs von Mzcheta und Tiflis, der zugleich der Katholikos-Patriarch von Georgien ist. Sie ist die zweitgrößte georgische Kirche nach der Heiligen-Dreieinigkeits-Kathedrale in Tiflis. errichtet.

Samtawro

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Samtawro

Das einstige Frauenkloster 4 Samtawro liegt wenige hundert Meter nordwestlich des Stadtzentrums. Die Anlage wurde im 4. Jahrhundert durch Königin Mirian III von Iberia gegründet, Die Heilige-Nino-Kirche der Transfiguration wurde im 11. Jahrhundert durch König Giorgi I und dem Katolikos Patriarch Melkisedek errichtet. Sie zeichnet sich durch herrlichen plastischen Fassadenschmuck und reichhaltige Steinmetzarbeiten aus. Sie wurde 1903 restauriert.

Im Klostergarten befindet sich das Grab des bedeutenden georgischen Mönchs Gabriel (1929-1995).

Dschwari

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Im Inneren der Dschwari-Kirche

Das Kloster 5 Dschwari (georgisch ჯვარი, ჯვრის მონასტერი, Dschwris monasteri), der Name wird mit "Kreuzkloster" übersetzt, ist ein georgisch-orthodoxes Kloster aus dem 6. Jahrhundert. 1996 wurde Dschwari zusammen mit anderen Monumenten von Mzcheta in die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO aufgenommen.

Nach der Überlieferung hatte die heilige Nino, die das Christentum nach Georgien gebracht haben soll, schon im 4. Jahrhundert an der heutigen Stelle des Klosters ein Kreuz errichten lassen. Eine erste kleinere Kirche wurde im Jahr 545 unter dem regierenden Fürsten Guaram I. Kuropalat erbaut. Diese Kirche ist heute nur noch als Ruine nördlich der heutigen Kirche erhalten geblieben. Unter Guarams Nachfolgern, Stefanos I. und Adarnase I. Patrikios wurde die heutige größere, daneben gelegene Kirche zwischen 586 und 605 erbaut. Diese Kirche ist 25m hoch, 20,2m lang und 16,5m breit. Durch die exponierte Lage hoch über der Stadt Mzcheta am Zusammenfluss der beiden Flüsse Aragwi und Kura (Mtkwari) ist sie weithin sichtbar. Dschwari diente als Modellkirche für viele andere Kirchen der Region.

Die Anfahrt erfolgt von Tiflis kommend über die Hauptausfallstraße nach Norden, man folgt an der Stadtgrenze den Wegweisern nach Batumi. Nachdem man die Bahn unterquert hat, ist die Ausfahrt nach rechts ausgeschildert, man folgt der kleinen Straße über den Fluss und danach geradeaus über die Umfahrungsstraße. Nach etwa 5km asphaltierter Serpentinenstraße ist man angekommen. Hat man die Abzweigung versäumt, gibt es nach der Ausfahrt Mzcheta noch eine zweite ausgeschilderte Ausfahrt, man sollte sich durch die 200m lange geschotterte (!) Autobahnabfahrt nicht abschrecken lassen. Von Norden kommend zweigt man bei der Ausfahrt zur Umfahrungsstraße (ausgeschildert: Yerevan, Baku) ab und fährt geradeaus etwa 1 km, danach biegt man nach links auf die Bergstraße ab.

Schiomghwime

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Kloster Schiomghwime

Die Klosteranlage von 6 Schiomghwime (შიომღვიმე) liegt etwa 15 Straßenkilometer westlich vom Stadtzentrum. Das Kloster zählt zu den bedeutendsten Denkmälern frühmittelalterlicher georgischer Baukunst. Das Kloster liegt am nördlichen Ende in einer engen Schlucht am linken Ufer des Flusses Mtkwari. Beim Kloster Samtawro ist die Abzweigung ausgeschildert, die Straße wird etwa bei der Hälfte der Strecke zu einer Schotterpiste, ist aber mit einem normalen Auto befahrbar.

Das Kloster wurde der Überlieferung nach im 6. Jahrhundert von einem syrischen Mönch und Missionar namens Schio gegründet. Schio soll einer der 13 legendären syrischen Mönche gewesen sein, die das Christentum nach Georgien brachten. Zunächst lebte Schio in einer Höhle und predigte in den umliegenden Dörfern. Der Name Schiomghwime bedeutet "Höhle des Schio". Schließlich wurde an dem Ort eine Kirche und später ein Kloster errichtet. Das Kloster konnte seine Anlage in den folgenden Jahrhunderten auch dank der Unterstützung vor allem der Könige Giorgi II. und David IV. des Erbauers erweitern. Der Anlage wurde mit der Zeit ein Refektorium (erbaut vom 12. bis 17. Jahrhundert) und eine kleine Kapelle (aus dem 12. Jahrhundert) hinzugefügt. 1614-16 wurde die Anlage bei einer Invasion persischer Truppen unter Schah Abbas I. zerstört. 1678 erfolgte ein Neuaufbau der zerstörten Kirche als Basilika, wobei der alte oktogonale Grundriss beibehalten wurde. Wie alle größeren Klöster Georgiens spielte das Kloster eine bedeutende Rolle bei der Pflege, Bewahrung und Entwicklung der georgischen Kultur. Viele georgische Künstler und Wissenschaftler wirkten hier.

Unmittelbar über dem Kloster befindet sich eine Felswand mit vielen natürliche Höhlen, die den Bewohnern in früherer Zeit als Schutz- und Rückzugsort dienten. Diese natürlichen Wohnstätten waren sicher auch der Grund, warum sich Schio einst hier niederließ. Im Laufe der Zeit wurden die Höhlen erweitert und dienten Eremiten und Mönchen als Wohn- und Meditationsorte.

Armasziche-Bagineti

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Die Ausgrabungen von Armasziche-Bagineti am rechten Ufer des Mtkwari wurden erst vor kurzem für Besucher aufbereitet und beinhalten auch Erklärungen in Englisch. An der Stelle befand sich hoch über dem Fluss in strategisch guter Position die Hauptfestung der antiken Stadt Mzcheta. Der Zugang zur Ausgrabungsstätte ist auf der Regionalstraße südlich von Mzcheta klein ausgeschildert, es gibt dort keine Parkplätze, man muss sich seitlich aufs Bankett stellen.

Archäologische Untersuchungen begannen 1943 und drei Hauptkulturen konnten identifiziert werden: Die ältesten Funde wurden auf das 1. Jh. v.C. bis 2. Jh. n.C datiert, die mittleren Funde auf das 3.-5. Jh. und die jüngsten auf das 6. Jh. und danach. Im 8. Jahrhundert wurde Armasziche von den Arabern zerstört.

Aufbereitet wurden ein königlicher Sarkophag, Überbleibsel der Befestigungsmauern, eines Wehrturmes und Stützsäulen, Grundmauern des Palastes, ein Badehaus, ein Weinkeller, ein vorchristlicher Tempel und Wasserleitungen und ein Kanalsystem. Aramäische und Griechische Aufschriften wurden entdeckt, Goldfunde wurden ins Museum verbracht.

Aktivitäten

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Außer Besichtigungen kann man in der Nähe von Mzcheta wandern und im Wald picknicken, sowie - bei den Hauptstädtern sehr beliebt - in einem der zahlreichen Ausflugsrestaurants in der Umgebung essen gehen. Wenn man nicht an dem Besuch von Kirchen interessiert ist, hat man innerhalb einer Stunde alles gesehen.

Einkaufen

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  • 7km südlich von Mzcheta, aber schon auf Tifliser Stadtgebiet, befindet sich die 1 Tbilisi Mall mit einem großen Carrefour-Hypermarkt und diversen Einzelhandelsgeschäften und Fast-Food-Restaurants
  • In der Altstadt gibt es zahlreiche Souvenirgeschäfte, die von authentischem lokalen Kunsthandwerk bis hin zu Chinaschrott fast alles verkaufen. In vielen dieser Geschäfte werden auch Postkarten, Wein und Keramiken verkauft.

Von den zahlreichen Ausflugsrestaurants in der Umgebung seien besonders herausgehoben:

  • 1 Armazis Tskaro. 7km W vom Bahnhof Mzcheta, mit wunderschönen Blick auf den Fluss, der mitten durch den großen Gastgarten fließt und teilweise die Tische auf Plattformen über den Bach gebaut wurden.
  • 2 Salobie. 5km östlich vom Bahnhof Mzcheta, direkt neben der Autobahnabfahrt von Tiflis kommend, befindet sich die Restaurantlegende, die es seit der Sowjetzeit gibt. Man muss an der Bar bestellen, das Essen wird frisch zubereitet und dann serviert. Besonderheit: Es sind eigentlich zwei Restaurants, die unterschiedliche Speisen anbieten. Wer beispielsweise Salat und Kababi essen will, muss das eine in einem, das andere im anderen Lokal bestellen.
  • 3 Paulaner Tower. 10km nördlich von Mzcheta, an der Georgischen Heeresstraße: bietet georgische Speisen in preislicher Mittelklasse an, das Ambiente mit einem neu gebauten Kitschturm ist aber absurd bis witzig.
  • Château Mukhrani, in Muchrani, 10km westlich von Mzcheta. Weindegustation und Essen in gehobener Preisklasse, kann auch für Feste gemietet werden. Kellerführungen werden angeboten.

Nachtleben

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Wer Disco und Nachtclub besuchen möchte, muss nach Tiflis fahren.

Mzchetoba-Swetizchowloba: Das Mzchetaer Stadtfest findet jährlich am 14. Oktober rund um die Swetizchoweli-Kathedrale statt. Volkstänze, Musik, Kunsthandwerk und religiöse Ereignisse werden geboten.

Unterkunft

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Keine erhöhte Gefahr durch Kriminalität, so wie das gesamte Land ist auch Mzcheta sehr sicher.

Gesundheit

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Praktische Hinweise

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Die 1 Touristeninfo (betrieben von der National Tourism Agency) befindet sich direkt beim Haupteingang ins Sweti Zchoweli-Kloster, in der Arsukidze-Straße 3. Tel: (+995 32) 2512128; E-Mail ticmtskheta@gmail.com, Öffnungszeiten täglich 10-18 Uhr, im Sommer bis 19 Uhr.

In und um Mzcheta ist die Netzversorgung durch die diversen Mobilfunkanbieter ausgezeichnet. Guthaben können bei den zahlreichen Verkaufsautomaten im Stadtgebiet aufgeladen werden. Serviceshops der Mobilfunkprovider findet man aber nur in Tiflis.

Ausflüge

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  • Mzcheta ist ene Zwischenstation an der historischen Georgischen Heeresstraße
  • Mzcheta ist ebenfalls eine gute Zwischenstation für Tagesausflüge von Tiflis nach Gori.

Literatur

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Brauchbarer Artikel
Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.