Saguramo
Saguramo, საგურამო | |
Region (Mchare) | Mzcheta-Mtianeti |
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Einwohnerzahl | ca. 2000 |
Höhe | 550 m |
Saguramo |
Saguramo (საგურამო) ist ein Dorf am Fluss Tesami, 10 km nordöstlich von Mzcheta in der Region (Mchare) Mzcheta-Mtianeti. Bekannt ist der Ort dafür, dass er einerseits der Wohnort von Ilia Tschawtschawadse war, dessen Anwesen heute als Museum besichtigt werden kann. Andererseits aber auch dafür, dass aus dem Ort die Zufahrt zum Kloster Sedaseni erfolgt.
Hintergrund
BearbeitenSaguramo war der Wohnort des georgischen Nationalhelden und Heiligen Ilia Tschawtschawadse 1837-1907 w:wiki/Ilia_Tschawtschawadse. Ab ca. 1880 hatte er sein Landhaus in Saguramo, einem damals schon beliebten Rückzugsort der Reichen der Hauptstadt. Das Dorf ist auch heute noch Rückzugsgebiet wohlhabender Tbilisianer und es finden sich dort zahlreiche hochpreisige Villen der Prominenz aus Politik und Kultur.
Rund um Saguramo gibt es zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe sowie lebensmittelverarbeitende Fabriken, wie die Abfüllanlage des Fruchtsaftherstellers Campa und die Brauerei Zedazeni.
Der Name Saguramo bedeutet übersetzt "Dorf des Guram", wobei die georgische Vorsilbe sa- den Besitzer oder Widmungsträger bezeichnet (vgl. Georgien in der Landessprache = Sakartwelo = Land der Kartwelier) und Guram ein gängiger männlicher Vorname in Georgien ist.
Anreise
BearbeitenVon der Autobahn ს 1 nimmt man östlich von Mzcheta die 1 Ausfahrt Saguramo, Zedazeni und folgt der Regionalstraße შ 149 für ca. 5 km. Alternativ kann man auch vom Tifliser Stadtteil Gldani die Regionalstraße შ 30 Richtung Tianeti fahren und vor der Ortschaft Zchwaridschamia nach links auf die შ 149 abbiegen. Die 2 Abzweigung შ 30 / შ 149 ist nicht ausgeschildert und befindet sich in einer scharfen Rechtskurve auf der Passhöhe.
Mobilität
BearbeitenFür die Zufahrt zum Kloster Sedaseni ist ein Geländewagen empfehlenswert.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenWohnhaus und Garten von Ilia Tschawtschawadse
Bearbeiten1 Ilia-Tschawtschawadse-Museum: Ilia Tschawtschawadse (1837-1907) war im 19. Jahrhundert einer der Mitbegründer des modernen georgischen Nationalbewusstseins, das sich bewusst von der russischen Fremdherrschaft abzugrenzen versuchte. Er war stark von den Nationalbewegungen in den Vielvölkerstaaten des damaligen Europa geprägt und hat als Autor und Prominenter seinen Einfluss verwendet, diese Ideale auch nach Georgien zu bringen.
Seine Residenz wurde 1951 zu einem Museum umgebaut und wird seit 2005 vom Ministerium für Kultur und Denkmalschutz betrieben. Die Villa vermittelt einen guten Eindruck vom Leben der kulturellen Eliten Georgiens Ende des 19. Jahrhunderts. Das Obergeschoß zeigt zahlreiche Privatgegenstände Tschawtschawadses als Exponate, wie Kleidungsstücke – sein Zylinder aus Studententagen beispielsweise – und Spazierstöcke. Dass Tschawtschawadze auch die deutsche Kultur geschätzt hat, ist an der Einrichtung seines Arbeitszimmers zu erkennen. Auf dem tragbaren Lesetisch befindet sich eine Ausgabe des Buches „Das Georgische Volk“, geschrieben von Arthur Leist im Jahre 1904. Neben dem Tisch stehen zwei Rattanstühle der Wiener Firma Thonet aus dem späten 19. Jahrhundert.
Das Untergeschoß zeigt neben zeitgenössischen teuren Möbelstücken aus europäischer und georgischer Produktion auch Aquarelle des Malers Henryk Hryniewski (1869-1939). Der polnisch-georgische Maler ließ sich von Tschawtschawadses Gedichten inspirieren und malte Szenen daraus nach.
Das Museum ist für georgische Verhältnisse sehr gut besucht, beinahe überlaufen. Regelmäßig werden busweise Schulklassen herangekarrt. Die Exponate sind zwar sehr gut aufbereitet, jedoch werden nicht alle Ausstellungsstücke auf Englisch beschrieben. Im Eintrittspreis von zwei Lari ist eine Führung enthalten, doch bei Massenandrang können Kleingruppen nicht betreut werden.
Das Museum steht im großen Garten, der bereits eine Attraktion für sich ist. Ein gut gepflegtes Erholungsgebiet, das zum Spazierengehen einlädt und bei gutem Wetter einen tollen Fernblick auf den Kaukasus bietet. Vor der Villa werden manchmal gratis Weinverkostungen veranstaltet, der Vorraum der Villa kann auch für Feiern gemietet werden.
- Eintritt: 3 Lari ins Museum (ermäßigt 1 Lari), Eintritt in den Garten frei
- Öffnungszeiten: Di – So 10-18 Uhr, Montag Ruhetag.
- Anreise: In der Ortschaft Saguramo muss man etwa 600 Meter nach der westlichen Ortseinfahrt nach rechts auf eine Wohnstraße mit begrüntem Mittelstreifen abbiegen, das braune Hinweisschild mit einem Symbol für ein Museum ist deutlich zu sehen. Nach weiteren 600 Metern bergauf befindet sich auf der rechten Straßenseite der Eingang zum Museumskomplex.
Sedaseni
BearbeitenDas georgisch-orthodoxe Kloster 2 Sedaseni (ზედაზნის მონასტერი, Sedasenis Monasteri; engl. Zedazeni Monastery; veraltet auch ზედაზნელი, Sedasneli) befindet sich am Gipfel des Sedaseni-Berges südlich der Ortschaft Saguramo. Das Kloster wurde um 540 vom Heiligen Johannes, einer der 13 assyrischen Mönche, gegründet, um das Christentum in der Region zu verankern. Die Bewohner der Region folgten in vorchristlicher Zeit einem heidnischen Kult, in dem der Saden der Gott der Fruchtbarkeit war, von daher rührt auch der Name des Klosters.
Die dreischiffige Basilika mit schlichtem Äußeren steht im Zentrum der Anlage und das Grab des Heiligen Johannes ist in den Bau integriert. Die Fresken stammen aus dem 18. Jahrhundert. Die Befestigungsmauer und der Glockenturm wurden im 19. Jahrhundert errichtet. Während der Sowjetzeit war das Kloster ungenutzt und erst wieder in den 1990er-Jahren besiedelt. Aus dieser Zeit stammt auch das riesige Stahlkreuz vor dem Eingang zum Komplex, welches von weither sichtbar ist.
Von Sedaseni hat man einen tollen Ausblick auf Tiflis und Mzcheta.
Anfahrt: Von der Ortsmitte Saguramos nach Süden über eine etwa 10 km lange Bergstraße mit engen Kurven und starken Steigungen. Anfang 2019 war diese in sehr schlechtem Zustand und nur mit Geländewagen zu befahren. Zu dieser Zeit waren jedoch Bauarbeiten im Gange um die Straße zu verbessern.
Zchwaridschamia
BearbeitenIn der Ortschaft Zchwaridschamia (ცხვარიჭამია, engl. Tskhvarijamia) - der Name bedeutet "Schafesser" - befindet sich ein großes 3 Jugendlager , zu Sowjetzeiten Pionierlager.
Südlich der Ortschaft befindet sich an der Stützmauer neben der შ 30 das mehrere hundert Meter lange 4 Wandmosaik "Jugend der Sowjetunion" , dass das Leben der Sowjetjugend zum Thema hat.
Sonstiges
Bearbeiten- 5 Weinkeller von Taddeoz Guramishvili (თადეოზ გურამიშვილის მარანი / Tadeos Guramischwilis Marani): Historischer Weinkeller mit Winzereinrichtung aus dem 18. Jahrhundert. Etwa 500 m nördlich des Tschawtschawadse-Museums in einem Park gelegen. Weinverköstigung möglich.
- Oberhalb des Tschawtschawadse-Museums befindet sich ein neu errichtetes 6 Kloster
- Einige Kilometer südlwestlich des Ortes nahe der Autobahnabfahrt befindet sich an der Regionalstraße eine wunderschöne 7 Bushaltestelle , die zu Ehren Ilia Tschawtschawadses gestaltet wurde.
Aktivitäten
BearbeitenWanderungen rund um Sedaseni und Zchwaridschamia
Einkaufen
BearbeitenKüche
BearbeitenAn der Autobahn bei Mzcheta sowie in und um Mzcheta gibt es eine große Auswahl an Restaurants.
Unterkunft
BearbeitenLiteratur
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Eine offizielle Webseite ist nicht bekannt.