Blick auf Bordschomi, den Kurpark und die Seilbahn
Bordschomi, ბორჯომი, Боржоми, Borjomi
RegionSamzche-Dschawachetien
Einwohnerzahl11.194 (2023)
Höhe820 m
Tourist-Info+995 (0)367 22 13 97
Lagekarte von Georgien
Lagekarte von Georgien
Bordschomi

Bordschomi (georgisch: ბორჯომი, Боржоми, Borjomi, was auch die im Lande übliche Romaniisierung ist) ist ein Kurort und Hauptstadt des gleichnamigen Verwaltungsbezirkes in der südgeorgischen Region Samzche-Dschawachetien. Bekannt ist der Ort unter anderem für seine Mineralwasserquellen, deren Wasser unter dem Namen „Borjomi“ Weltruhm erlangte. Ferner ist die Stadt für ihren ausgedehnten Kurpark und die zahlreichen Sanatorien bekannt. Bordschomi ist einer der Zugangsorte zum Bordschomi-Charagauli-Nationalpark.

Hintergrund

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Bordjomi ist ein traditioneller Kurort, gut geeignet für die „Sommerfrische“ mit Familien oder Gruppen. Außer Entspannung in angenehmer Umgebung ist dem Individualreisenden wenig geboten.

Geschichte

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Bordschomi wurde erstmals im 7. Jahrhundert als Tori erwähnt und lag an einer Handelsstraße. Bereits damals waren die Heilquellen bekannt, wie der Fund der Ruinen eines Badehauses beweisen. Der Ort wurde im 8. Jahrhundert von arabischen, im 13. Jahrhundert von mongolischen Invasoren verwüstet. Ende des 16. Jahrhunderts siedelten die Osmanen die Einwohner Bordschomis und 42 weiterer Dörfer nach Kartlien um. Im Vertrag von Adrianopel fiel Tori 1829 an Russland und der Ort bekam seinen heutigen Namen.

Ab 1850 entwickelte sich der Kurtourismus, der sich vorerst auf die russische Oberschicht beschränkte. 1864 machte der russische Vizekönig Bordschomi zu seiner Sommerresidenz. 1892 bis 1895 wurde das zweistöckige hölzerne Palais für den russischen Zaren ausgebaut. 1894 wurden eine Eisenbahnverbindung und ein repräsentativer Bahnhof eingeweiht.

Reiche Perser, Aserbaidschaner und Russen bauten prächtige Villen. Es entstanden große Kurhotels und mehrere Parks. Zu den Kurgästen in Bordschomi zählten der Komponist Pjotr Iljitsch Tschaikowski und der Schriftsteller Leo Tolstoi. In der Sowjetära übernahm Moskaus Nomenklatura die Villen, der weise Genosse Josef Stalin und Geheimdienstchef Lawrenti Beria machten Urlaub im Zarenpalais. Die Residenz wurde um einen Sanatoriumskomplex erweitert.

Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und den russische Aggressionen (1991/1 und 2008) mit den Kriegen um Abchasien und Südossetien blieben russische Kurgäste fern, in die Hotels wurden Flüchtlinge einquartiert. Heute ist Bordschomi im Sommer hauptsächlich unter den Hauptstädtern beliebt. 2003 wurde direkt an den westlichen Stadtgrenzen der 76.000 Hektar große Bordschomi-Charagauli-Nationalpark ausgewiesen. 2005 bewarb sich Bordschomi vergeblich als Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2014 – man wollte ein politisches Zeichen setzen gegen die russische Bewerbung in Sotschi. 2006 wurde der Sanatoriumskomplex an der Zarenresidenz für zehn Millionen US-Dollar an das staatliche Ölunternehmen Kasachstans, KazMunayGas, verkauft.

Wirtschaft

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Mineralwasser der Marke Borjomi in Glasflaschen

Neben dem Tourismus, der langsam wieder in die Gänge kommt, ist die Abfüllfabrik für Mineralwasser der wichtigste Wirtschaftsbetrieb in Bordschomi. Sie wurde 1896 gegründet und 1906 unter Großfürst Nikolai Michailowitsch Romanow mechanisiert. Sie stieg in den Folgejahren zu einer Weltmarke auf. Die Anlage ist heute im Eigentum der niederländisch-georgischen Firma Georgian Glass and Mineral Water (GG&MW). Die Firma exportiert vor allem nach Russland, aber auch nach Westeuropa, in die USA und Israel. Der Export von Mineralwasser macht über zehn Prozent des georgischen Exportvolumens aus.

Weiters gibt es in der Region um Bordschomi ausgedehnte Nordmanntannenwälder, deren Zapfen als Saatgut für Weihnachtsbäume geerntet und nach Westeuropa exportiert werden. Doch die Tannenbestände sind inzwischen derart dezimiert, dass die Zapfenernte den Aufwand in der Region nicht mehr lohnt.

Oberhalb Bordschomis verläuft die Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline. Weil die Stadt in einer erdbebengefährdeten Region liegt, befürchten Umweltschützer bei einem Störfall massive Schäden am Ökosystem durch auslaufendes Öl.

Mit dem Flugzeug

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Nächste Flughäfen mit Linienbetrieb: Tiflis und Kutaissi (je ca. 160 km), weitere Flughäfen gibt es in Kars und Gjumri.

Mit der Bahn

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In der Stadt gibt es zwei Bahnhöfe: Bordschomi-2 (engl. angeschrieben als „Bordjomi-Freight“) und die zentrale Endsation Bordschomi-Parki. Züge von und nach Tiflis fahren zwei Mal täglich (Preis: 2 Lari) bis Bordschomi-Parki, die Züge der Schmalspurbahn „Kukuschka“ nach Bakuriani fahren vom etwa 2 km weiter talauswärts gelegenen Bahnhof Bordschomi-2 ab. Züge von und nach Tiflis halten u. a. auch in Chaschuri, Gori und Mzcheta. Die Bahnstrecke weiter nach Achalziche und Vale hat keinen Personenverkehr mehr.

  • Von Tiflis gibt es ein Zugpaar täglich, Fahrzeit ca. 4 1/2 Stunden: Ab Tiflis 18:30, ab Bordschomi-Parki 05:55.
  • Die Schmalspurbahn „Kukuschka” verbindet mit zwei täglichen Zugpaaren den Bahnhof Bordschomi mit Bakuriani, Fahrzeit ca. 2½ Stunden: Ab Bordschomi 07:15 und 10:55, ab Bakuriani 10:00 und 14:15. Weil die Fahrpläne nicht aufeinander abgestimmt sind, hat man bei einer Zugfahrt von Tiflis nach Bakuriani meist mehrere Stunden Umsteigezeit totzuschlagen, die man z. B. im Kurpark nutzen kann.

Mit dem Bus

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Busse und Marschrutkas fahren zwischen Bordschomi und allen größeren Orten der Umgebung. Ab Tiflis fahren Busse nach Bordschomi vom Busbahnhof Didube ab.

Von Busbahnhof Borjomi (gegenüber der 2 Supermärkte, unterhalb der Goria-„Festung“) kommt man für 2 Lari mit der Maschrutka nach Chaschuri, von dort kann man nach Kutaisi weiterfahren. Selbst am Sonntag fahren diese. Es ist ausreichend, sich an die Hauptstraße zu stellen und mit Handzeichen eine Maschrutka anzuhalten, um nach Chaschuri gen Westen zuzusteigen.

Auf der Straße

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Bordschomi liegt an der Fernstraße ს 8 Chaschuri-Achalziche-Türkei. Von Borjomi führt die Regionalstraße შ 20 gut ausgebaut nach Bakuriani, die weitere Strecke nach Achalkalaki ist aber in schlechtem Zustand.

Es gibt ausgewiesene Wanderwege durch den Bordschomi-Charagauli-Nationalpark, so kann man theoretisch auch zu Fuß von Charagauli oder Abastumani kommen. Dauer: mehrere Tage.

Mobilität

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Vom Eingang des Kurparks führt eine Seilbahn (6 Lari - 2018) auf einen nahegelegenen Berg, von wo aus man einen guten Blick auf die Stadt hat.

Bordschomi selbst ist klein genug, um alle wichtigen Punkte zu Fuß zu erreichen. Man kann zu den entlegeneren Orten auch Taxis für wenige Lari nehmen. Auch in die Umgebung sind Taxis eine preisgünstige Alternative, wenn man kein Auto hat und sich nicht mit Marschrutkas herumärgern möchte.

Es gibt ansonsten auch moderne Stadtbusse, die in regelmäßigen Abständen festgelegte Haltestellen anfahren und um den Outdoormarkt im Stadtzentrum abfahren. Bus Nummer 1 fährt von dort nach Likani (auf der Straßenseite in Richtung Süden), Bus Nummer 3 fährt nach Kvibisi und Bus Nummer 4 fährt weiter nach Süden in Richtung Atskuri. Eine Fahrt kostet 20 Tetri (0,20 GEL).

Um den Kurpark und die Goria-Festung gibt es vier gut markierte, als leicht bis mittelschwer ausgewiesene Wanderwege, deren Runden in 2–3 Stunden zu gehen sind.

Sehenswürdigkeiten

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Altes Sanatorium
  • Der spätromatische, mit polnischer Entwicklungshilfe 2006 sanierte Kurpark (Tageskarte 2 Lari - 2018) beinhaltet neben den zahlreichen Mineralwasserquellen, an denen man sich nach Herzenslust bedienen kann, auch einen kleinen Vergnügungspark, Sportanlagen sowie eine Seilbahn, mit der man einen Aussichtspunkt erreicht. Der Kurpark ist aber eigentlich erst da schön, wo die Vergnügungsanlagen aufhören - nach ca. 2 km erreicht man auf herrlichster Strecke die Schwefelbäder (Eintritt 5L, unbedingt reinspringen!).
  • Nahe des Kurparkes befinden sich zahlreiche alte Villen mit prächtigen Holzbalkonen.
  • Der Bahnhof Bordschomi-Parki gehört zu den schönsten Bahnhöfen in Georgien. Er wurde kürzlich sehr gut renoviert, ist aber abgesehen von einem Hotel im Obergeschoss leer.
  • Die „Romanov-Villa“ liegt etwas über einen Kilometer vomBusbahnhof in einem weitläufigen Park.

Umgebung

  • Die mittelalterliche Festung Zichisdschwari hielt 1261 einer Belagerung durch die Mongolen stand
  • Das Kloster Timothes Ubani mit einer Kreuzkuppelkirche aus dem 12. und 13. Jahrhundert
  • Sadgeni mit einer Kirche aus dem 14. und 15. Jahrhundert und einer Burg aus dem 18. Jahrhundert
  • das Tadsrisi-Kloster aus dem 9. Jahrhundert
  • die Klöster Kwiriketi und Nedswi, gegründet 840. Das Kloster Nedswi beherbergte 1060 den georgischen Theologen und Übersetzer Giorgi Mtazmindeli.

Aktivitäten

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  • Ausgedehnte Spaziergänge im Kurpark, inklusive Mineralwasser direkt von der Quelle. Allerdings hat man nach einer Stunde im Kurpark alles gesehen.
  • Im Kurpark befindet sich ein ausgedehnter Kinderspielplatz ("Fairy Land" / ზღაპარის ქალაქი (Zghaparis Kalaki)), wo die Kleinen durchaus einige Stunden beschäftigt werden können.
  • Wandern im Bordschomi-Charagauli-Nationalpark - ein Infocenter befindet sich in der Mes'cheti-Straße 23. In der Theorie ist es möglich, Mehrtagestouren zu unternehmen, jedoch waren schon im April 2018 die meisten Wege nach einigen Kilometern völlig verwildert. Ein Grund dafür könnte es sein, dass die hauptsächlich russisch und iranischen Touristen sich eher für den Vergnügunspark interessieren. Vorteil für den Naturfreund - im Park hat man definitiv seine Ruhe! Auf jeden Fall ein GPS mitnehmen, da man sonst schnell die Orientierung verlieren kann.
  • Geheimtipp: zur Goria-Feste laufen, von dort aus dem Berg in Richtung der beiden Bergkreuze folgen. Die Goria-Feste besteht nur aus zwei verfallenden Wänden, weswegen man sie nur als Orientierungspunkt ansehen sollte. Von den Bergkreuzen jedoch hat man eine herrliche Aussicht. Vom zweiten Bergkreuz an ist ein Weg mit weiß-grün-weiß markiert. Dieser führt durch tiefen Wald rechts um den Hügel herum, sodass man nach zwei Stunden wieder in Borjomi ist. Hält man sich jedoch zu sehr links-talwärts, gelangt man an einen Flusslauf. Der Pfad, der diesem in die Berge folgt, endet aber ca. Nach einem weiteren Kilometer. Der steile Bergpfad steht in einem herrlichen Kontrast zu den tiefen, ruhigen Wäldern auf der Nordseite des Berges!
  • Schifahren, Langlaufen und Wandern in Bakuriani

Einkaufen

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  • Nahe des Kurparkes kann man große Plastikgebinde kaufen, um auch größere Mengen Mineralwasser mitnehmen zu können. Ebenso beim Eingang zum Kurpark wird Honig und Marmelade (u.A. aus Kiefernzapfen) aus heimischer Produktion verkauft; auch die üblichen Ramschsouvenirs wie Kühlschrankmagnete werden feilgeboten.
 
Mineralwasserquelle der Hl. Katharina im Kurpark.

Das Mineralwasser „Borjomi“ kann an verschiedenen Quellen kostenfrei entnommen werden. Am Brunnen im Kurpark hat es etwa 36 Grad Celsius und ist mit leichter natürlicher Kohlensäure versetzt. Es ist ein Hydrogencarbonat-Natrium-Säuerling, der gegen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, der Leber, der Bauchspeicheldrüse und Stoffwechselerkrankungen wirkt. Wegen seines hohen Fluoridgehalts wird das Wasser auch zur Vorbeugung gegen Karies eingesetzt. Aufgrund des hohen Eisengehalts, der bei der Abfüllung in Flaschen teilweise reduziert wird, ist der Geschmack stark gewöhnungsbedürftig. Vor dem Park gibt es die „Borjomi“-Quelle, am Kiosk daneben verkauft man 5-Liter-Plastikflaschen zu Befüllen.

Nachtleben

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Unterkunft

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Das unerträgliche Borjomi Hostel (20 Lari) besteht aus schmutzigen Hinterzimmern eines Restaurants mit Plumpsklo im Hof. Als offensichtlich westlicher Tourist wird man oft schon im Zug von Tiflis, am Busbahnhof oder auf der Straße vergleichsweise unaufdringlich von Vermietern für Privatunterkünfte angesprochen. Der genannte Preis – auch für Mittelklassehotels – scheint 2015 bei standardmäßig fünfzig Lari zu liegen, ist aber bei mehrtägigen Aufenthalten besonders außerhalb der Hauptsaison (Juli bis September) auf vernünftige 20–30 Lari verhandelbar.

Gesundheit

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Das schwefelhaltige Wasser der Zarenquelle wird für Erkrankungen des Bewegungsapparats angeraten.

Praktische Hinweise

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Georgische Tourismusinformation, Rustaweli-Straße. Tel.: +995 367 221397, E-Mail: Geöffnet: Mo – Sa 10.00 – 18.00 Uhr.

In einem der kleinen Läden hinter am Busbahnhof gibt es eine freundlich geführte, kleine Internet-Bude (ab 0,50 Lari).

Ein Postamt liegt in einer Seitenstraße der Rustaveli ortsauswärts Richtung Osten, gut 300 m von der Touristeninfo. (Es gelten die allgemeinen Einschränkungen hinsichtlich des Postdienstes in Georgien.)

Ausflüge

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Literatur

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Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.