Achalziche (georgisch: ახალციხე, Akhaltsikhe) ist die Hauptstadt der Verwaltungsregion (Mchare) Samzche-Dschawachetien und gleichzeitig Hauptstadt des Verwaltungsbezirkes (Raioni) Achalziche. Die Stadt liegt am Fluss Potskhovi und hat etwa 15.000 Einwohner.

Burgruine Rabati in Achalziche
ახალციხე, Akhaltsikhe (Achalziche), Ахалцихе, Ախալցխա, Ahıska, hist: Lomisa
RegionSamzche-Dschawacheti
Einwohnerzahl14.722 (1864)
Höhe1.029 m
Tourist-Info+995 (0)365 22 50 28
Lagekarte von Georgien
Lagekarte von Georgien
Achalziche

Hintergrund Bearbeiten

 
Karte von Achalziche

Achalziche ist eine multiethnische Stadt, neben Georgiern leben hier auch Russen, Meschetische Türken und Armenier. Von daher gibt es für Achalziche zahlreiche fremdsprachige Exonyme: russisch Ахалцихе, armenisch Ախալցխա, türkisch Ahıska. Achalziche auf Deutsch übersetzt bedeutet „neue Burg.“

Geschichte Bearbeiten

Die Stadt wurde im 12. Jahrhundert unter dem Namen Lomisa erstmals schriftlich erwähnt, bis ins 13. Jahrhundert war sie Sitz der Herrscher von Samzche. Vom 13. bis 17. Jahrhundert wurde die Stadt von der Adelsfamilie Dschaqeli beherrscht. 1576 wurde sie vom Osmanischen Reich erobert und 1628 das Zentrum der türkischen Provinz Achalziche.

Während des 8. Russischen Türkenkriegs nahmen russische Truppen unter dem Kommando von General Paskewitsch am 27. August 1828 Achalziche ein. Ein Versuch der Türken unter Achmed Pascha, im März 1829 Festung und Stadt zurückzuerobern, wurde durch General Bebutow vereitelt. Im Frieden von Adrianopel (1829) wurden die Stadt und andere türkisch besetzte Gebiete Georgiens Russland zugeschlagen.

Wirtschaft Bearbeiten

In früheren Jahrhunderten war die Stadt Achalziche ein wichtiger Marktplatz im Menschenhandel. Heute hingegen lebt die Stadt sowie die ganze Region vorwiegend von der Landwirtschaft.

Achalziche wurde in den letzten Jahren aber eine wichtige Drehscheibe im internationalen Energiehandel: Die Baku-Tbilisi-Çeyhan-Pipeline transportiert aserbaidschanisches Erdöl nördlich der Stadt vorbei in die nahe Türkei. Auch die Energieübertragungsbrücke des Schwarzmeer-Energieverbundes, die es Georgien ermöglicht, elektrischen Strom aus Wasserkraft an die Türkei zu verkaufen, befindet sich im Dorf Zikilia unweit von Achalziche.

Auch als Transitstadt hat Achalziche eine große Bedeutung. 20 km Südwestlich der Stadt befindet sich der Grenzübergang Posof-Vale mit der Türkei, mit der geschlossenen türkisch-armenischen Grenze verläuft der kürzeste Weg von Westarmenien nach Kars durch Achalziche.

Anreise Bearbeiten

Entfernungen
 Bordschomi52 km
 - Wardsia65 km
 Achalkalaki71 km
 Chaschuri79 km
 - Ardahan120 km
 -Մ1Gjumri162 km
  Batumi180 km
 - Tiflis203 km
 - - Kars206 km
 - - Artvin230 km

Mit dem Flugzeug Bearbeiten

Nächstgelegene Flughäfen mit Linienverkehr sind in Tifis und Kutaissi (je ca. 220 km), im armenischen Gyumri (ca. 180 km) und türkischen Kars (ca. 200 km).

Mit der Bahn Bearbeiten

Der 1 alte Bahnhof befindet sich westlich des Stadtzentrums jenseits des Flusses Potskhovi. An der Bahnstrecke Kars–Achalkalaki–Tiflis–Baku seit Februar 2021 für Fracht in Betrieb, die Aufnahme des angekündigten Personenverkehrs wurde mehrfach verschoben und ist wohl auch 2022 noch nicht zu erwarten.[veraltet]

Mit dem Bus Bearbeiten

 
Die kostenpflichtige öffentliche Toilette in der Busstation Achalziche.

Der 2 Busbahnhof (ავტოვაგზალი, Awtowagsali) befindet sich gegenüber der Stadtverwaltung mitten im Ort. Einige Marshrutki nach Tiflis fahren bei der rompetrol-Tankstelle gegenüber der Polizeiwache ab (keine 100 m von Busstation).

Sowohl ab Tiflis, Bordschomi und Achalkalaki bzw. Ninozminda gibt es zahlreiche Bus- und Minibusverbindungen am Tag. Auch aus der Türkei (Kars und Artvin) sowie Armenien (Gyumri) verkehren regelmäßig Busse nach Achalziche. Winters sind diese Fahrten stark ausgedünnt. Wer aus den beiden Nachbarländern anreist, kann jedoch auch einen Bus bis zur Grenze nehmen, diese zu Fuß überqueren und dann nach der Grenze in einen anderen Bus umsteigen. Diese Variante ist deutlich günstiger, aber auch zeitaufwändiger. Zahlreiche Reisende berichten, dass die Busanschlüsse an der Grenze nur mit langen Wartezeiten verfügbar waren, auch Taxis für eine Weiterfahrt sind nur schwer zu bekommen.

Auf der Straße Bearbeiten

In Achalziche treffen sich die Fernstraße   (Chaschuri-Bordschomi-Achalziche-Vale-Türkei) und die Fernstraße   (Achalziche-Achalkalaki-Ninozminda-Armenien), beide Straßen sind zweispurige Landstraßen in gutem Zustand und relativ beschaulichem Verkehrsaufkommen.

Die Regionalstraße   beginnt einige Kilometer westlich von Achalziche und führt über den Goderzi-Pass nach Batumi. Der Pass ist im Winter (Nov.-April) wegen Schnee unpassierbar. Weiters ist die Strecke auf einer Länge von gut 40 km in schlechtem Zustand, ein Geländefahrzeug ist empfehlenswert. Von daher ist es anzuraten, sich vor Ort über den Zustand der Straße zu informieren und im Zweifelsfall von oder nach Batumi den Umweg über Chaschuri und Kutaissi zu nehmen. Minibusse ab Batumi (ab 8.00; retour ca. 11.00 und 15.00 Uhr) kosten (März 2022) auf dem langen Weg über Bordjomi 25 L. und brauchen fast 5 Stunden.

Der 3 Grenzübergang Vale (GE) - Posof (TK) ist Stand Sommer 2014 rund um die Uhr geöffnet und kann mit Auto, zu Fuß und mit Fahrrad passiert werden, die Abfertigung ist in der Regel rasch und effizient und verläuft auf beiden Seiten unspektakulär.

Mobilität Bearbeiten

Die Stadt ist klein genug, um sie zu Fuß zu erkunden. In die umliegenden Dörfer fahren Marschrutkas, man kann aber auch relativ günstig auf Taxis zurückgreifen, um die abgelegenen Sehenswürdigkeiten zu besuchen.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

In Akhaltsike
 
Blick von der Burgruine Rabati auf das Stadtzentrum.
  • 1 Burgruine Rabati (რაბატისციხე, ​Rabatisziche) . 13-14 Jh., mit ehemaliger Moschee, die Renovierung 2012, bei der die Moschee ein goldenes Dach erhielt, war in Georgien nicht nur wegen Denkmalschutzbedenken umstritten, sondern auch wegen der dubiosen Finanzierung, die aus dem Budget der Polizei kam. Insgesamt mag die Renovierung nicht authentisch gewesen sein, ist aber gelungen. Für Fußkranke sind die vielen steilen Treppen oft ohne Geländer und Pflaster nicht zu begehen. Absolut ungeeignet für Rollstühle und Kinderwägen. Ein Teil der Anlage ist kostenlos zu besichtigen, der größere, renovierte Teil ist das Historische Museum der Region Samzche-Dschawacheti, wo man neben den renovierten Gebäuden auch archäologische Funde und historische georgische Handschriften bewundern kann.
  • Zum Spazierengehen bietet sich das historische Viertel mit kleinen Gassen zwischen Burg und Bahnhof an, das man passieren muss, wenn man zu Fuß vom Stadtzentrum zur Burgruine geht.
  • 1 Amaghleba-Kirche und Denkmal für Königin Tamar, Didmamischwili-Straße. Geöffnet: 10:00–17:00.

Umgebung Bearbeiten

  • 2 Kloster Sapara (საფარის მონასტერი) . (9. Jh., ausgebaut ab dem 13. Jh.) befindet sich etwa 15 km südlich der Stadt am Ende der Regionalstraße შ 125, eine schlechte Schotterpiste. Östlich des Zentrums, wenn man Ri. Achalkalaki fährt, muss man nach rechts abbiegen.
  • 3 Burgruine Atskuri (აწყური) . (10. Jh) befindet sich in der gleichnamigen Ortschaft 10 km nordöstlich der Stadt, sie ist von der Straße Bordschomi-Achalziche gut zu sehen.
  • 3 Vale: Theotokos-Kirche (10. Jh.) ausgebaut als dreischiffige Basilika im 16. Jh.

Aktivitäten Bearbeiten

  • Im 1 Gino Wellness Rabati. (Einzelheiten bei „Unterkunft“) Wellness, Spa, Sauna und Swimmingpool für externe Gäste.
  • 2 Freibad. Eingezäunter etwa 200 × 80 m großer Badesee mit Sprungbrett und Kiosk an einer Ecke.

Einkaufen Bearbeiten

  • Der kleine 1 Markt (Bazroba) befindet sich im Stadtzentrum am südlichen Ende der Tamar-Mepe-Str.
  • 2 Smart Market, Tamaraschwili Str. ggü. Busbahnhof hinter Wissol-Tankstelle, zwischen Stadtverwaltung und Polizeiwache. Gut sortierter Supermarkt, wo man auch Snacks und frischen Kaffee bekommt. Geöffnet: Täglich 10-22 Uhr.
  • Am Gelände der Burgruine gibt es einige Shops, wo man Souvenirs und Wein kaufen kann. Das Angebot ist touristisch und leicht überteuert.

Küche Bearbeiten

Abgesehen von den Hotels, wo man auch essen kann, gibt es in Achalziche nur wenige Restaurants:

  • 1 Daviti, Aghmaschenebeli Str. 1 . Geöffnet: 8:30-20 Uhr.

Nachtleben Bearbeiten

  • 3 Meskheti State Drama Theatre (Kreuzung Didmamishvili / Vazha Pshavela)

Unterkunft Bearbeiten

Abgesehen von den unten genannten Hotels gibt es in der Stadt und Umgebung auch zahlreiche Privatquartiere, Richtpreis um die 50 GEL p.P. inkl. 2 Mahlzeiten.

Günstig und mittel Bearbeiten

  • 1 Mimono (vom Busbahnhof an der rompetrol vorbei, unter der Brücke durch direkt am Eck). Familienpension mit vier großen Doppelzimmern (Etagenbad), Gemeinschaftsküche, Klavier im Salon. Tip-top sauber. Preis: NS: 30 L.

Folgt man der hier beginnenden Straße hinauf zur Burg, so ist jedes zweite Haus ein kleines Hotel, gesamt bestimmt 20. Viele machen Winterpause.

Gehoben Bearbeiten

  • 3 Gino Wellness Rabati, in der Burg. Tel.: +995 599 88 09 24, E-Mail: Im Hotel gibt es auch Wellness, Spa, Sauna und Swimmingpools für externe Gäste. Auffahrt und Zugang nicht rollstuhlgerecht. Check-in: 14:00. Check-out: 12:00. Preis: Standard-Doppel: 230 L, Einzelbelegung 195 L.; Lux-Apartment 390 L als Doppel, 330 Einzel. Alle Preise inkl. 2 Std. Wellness/Spa und Frühstück.


Sicherheit Bearbeiten

Die Sicherheitslage in Achalziche weicht nicht von der im übrigen Land ab.

Gesundheit Bearbeiten

  • 1 Krankenhaus. Das Krankenhaus befindet sich östlich des Stadtzentrums.

Praktische Hinweise Bearbeiten

Postleitzahl: 0800
Ortsvorwahl: 0365

Ausflüge Bearbeiten

Achalziche ist ein gutes Basislager für Ausflüge bzw. Besichtigungstouren in der Region, zum Beispiel nach Wardsia und Abastumani. Auch bietet sich die Stadt als Zwischenstopp am Transit in die Türkei bzw. Armenien an.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

 
Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.