Angola
Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland hat zu diesem Land einen besonderen Reise- und Sicherheitshinweis veröffentlicht (Weblink). Der angolanische Bürgerkrieg endete 2002, mit einem Wiederaufflammen des Konfliktes ist nicht zu rechnen. Demonstrationen und Ausschreitungen, insbesondere im Zusammenhang mit Wahlen, sind jedoch möglich und können zu gewalttätigen Auseinandersetzungen führen. Die meisten Landminen aus der Zeit des Bürgerkriegs wurden inzwischen beseitigt. In einigen Landesteilen außerhalb der großen Städte besteht jedoch weiterhin eine Gefahr durch Minen. Über Risiken an spezifischen Reiserouten sollten daher Erkundigungen eingeholt werden. HALO Trust verfügt über Übersichten der erfassten Minen. In der Provinz Cabinda gibt es Separatistengruppen, die die Unabhängigkeit von Angola fordern und hierzu in der Vergangenheit auch Anschläge verübten, von denen nur die gleichnamige Provinzhauptstadt verschont blieb. Die Sicherheitslage hat sich verbessert, bleibt aufgrund der gleichzeitigen angespannten wirtschaftlichen und sozialen Lage aber volatil. In den Provinzen Lunda Norte und Lunda Sul ist die Lage in den Diamantengebieten weiterhin unsicher. (Aktuelle Sicherheitshinweise) Datum des letzen Hinweises: 27.11.2019. |
Lage | |
Flagge | |
Kurzdaten | |
Hauptstadt | Luanda |
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Staatsform | Präsidiale Republik |
Währung | Kwanza (AOA) |
Fläche | 1,25 Mio km² |
Bevölkerung | 25,7 Mio. |
Sprachen | Portugiesisch (offiziell), Bantu und andere afrikanische Sprachen |
Religionen | traditionelle Religionen 47 %, Römisch-katholisch 38 %, Protestanten 15 % |
Telefonvorwahl | +244 |
Internet TLD | .ao |
Zeitzone | UTC +1 |
Angola liegt in Zentralafrika. Angrenzende Länder sind die Demokratische Republik Kongo, Sambia und Namibia, und über die Exklave Cabinda die Republik Kongo
RegionenBearbeiten
Geografisch lässt sich Angola in drei Regionen einteilen. Die Landschaftsräume beginnen mit der Küstenebene und gehen dann in die Übergangszone und weiter in das östliche Hochland im Landesinneren über.
Das Tiefland der Küste umfasst eine 50 bis 150 Kilometer breiten Streifen am Atlantik. Die Übergangszone ist von Hügeln geprägt und ist im Norden 150 und im Süden 30 Kilometer breit. An sie schließt sich das Hochland von Bié an. Mit einer durchschnittlichen Höhe von 1.200 bis 1.800 Metern umfasst es zwei Drittel des Landes.
Zusätzlich kann die Exklave Cabinda als eigene Region betrachtet werden, da sie im Zaire-Tiefland liegt und vom Hauptstaatsgebiet getrennt ist.
StädteBearbeiten
- Luanda - Hauptstadt
- M'banza Kongo - im Nordwesten des Landes
Weitere ZieleBearbeiten
HintergrundBearbeiten
Angola war bis zum 11. November 1975 portugiesische Kolonie. Im Anschluss an die Unabhängigkeit begann ein bis zum Jahr 2002 andauernder Bürgerkrieg zwischen den verfeindeten politischen Lagern.
AnreiseBearbeiten
Orte in Angola |
EinreisebestimmungenBearbeiten
Sowohl das deutsche als auch das Schweizer Außenministerium raten von Reisen in die Exklave Cabinda 2018 ab.
Für die Einreise benötigen Deutsche ein Visum und einen mindestens sechs Monate über die geplante Aufenthaltsdauer gültigen Reisepaß. Der deutsche Kinderausweis wird voll anerkannt. Zusätzlich ist der Nachweis über eine gültige Gelbfieberimpfung (in Berlin auch Hepatitis A und B) erforderlich. Außerdem verlangt man den Nachweis von US$ 200 pro geplantem Aufenthaltstag. Entgegen internationaler Praxis berechtigen angolanische Visa nur 60 Tage ab Ausstellung zur Einreise.
In Deutschland zuständig ist:
- Konsularabteilung der Botschaft. Die Botschaft stellt nur 30-Tage Visa aus. Die Bearbeitungszeit beträgt bis zu drei Wochen. Geöffnet: Pers. Antragstellung, wochentags außer Mi.: 9.30-12.30. Preis: Tourist (30 Tage): € 150, Expressausstellung (in 8 Tagen) € 250, (innerhalb 48 Stunden): € 500.
- Generalkonsulat der Republik Angola, Lyoner Str. 34, 60528 Frankfurt. Tel.: +49 69 660 53 78-11. Formulardownload Geöffnet: Mo.-Fr. 9.00-13.30. Preis: (s. o.).
In Österreich
- Konsularabteilung der angolanischen Botschaft, Seilerstätte 15/1/10 - 11, 1010 Wien. Tel.: +43 1 718 74 88 (Auskünfte nur 15.00-16.30). Auch zuständig für Kroatien, Slowenien, Slowakei. Formulardownlaod Geöffnet: Di.-Do. 8.30-12-30, 13.30-16.30, Fr. kürzer; Terminabsprache prinzipiell erwünscht. Preis: Tourist € 200 (Expreß € 400).
In der Schweiz
- Section consulaire de l'Ambassade, Thunstrasse 73, 3006 Berne. Ausstellungsdauer 3 Arbeitstage, jedoch Antragsabgabe mindestens 3 Wochen vor Einreise. Reisepass-Restgültigkeit mindestens ein Jahr, Unterkunftsnachweis. Geöffnet: Mo.-Do. 9.00-13.00, Fr. bis 12.00; Antragstellung nur persönlich zur Abnahme von Fingerabdrücken Mo, Di. 9.30-12.30. Preis: Tourist: 120 sfr.
- Visa-on-arrival
Seit 1. April können u.a. alle EU-Staatsangehörigen ein 30 Tage gültiges Visa-on-arrival erhalten, aber nur bei Einreise über den Flughafen Luanda.
Siehe auch: Liste der Auslandsvertretungen Angolas
ZollbestimmungenBearbeiten
Die Kontrollen am Flughafen in Luanda sind streng.
Freimengen:
- 1 l Schnaps oder 2 l Wein
- 400 Zigaretten
- 50 ml Parfüm
- Bargeld US$ 5000 (darüber Deklaration); Ein- und Ausfuhr der Landeswährung ist verboten
- max 2 gebrauchte Elektrogeräte
Mit dem FlugzeugBearbeiten
Internationaler Flughafen: Luanda (LAD) (4 de Fevereiro), 4 km südöstlich der Stadt. Flüge werden von British Airways (via London), Air Namibia, TAP Portugal (via Lissabon) und Ethiopian Airlines vom Flughafen Frankfurt am Main aus angeboten. Der Ticketpreis für Hin- und Rückflug fängt bei etwa 500 € an.
Mit der BahnBearbeiten
Es existieren keine Bahnverbindungen nach Angola.
Mit dem BusBearbeiten
Auf der StraßeBearbeiten
Grenzübergänge von Namibia sind offen. Es wurde kein Carnet de Passage verlangt (01/ 2007, Motorräder in Deutschland und der Schweiz zugelassen).
Mit dem SchiffBearbeiten
MobilitätBearbeiten
Das Straßennetz Angolas befindet sich teilweise in desolatem Zustand (Durchschnittsgeschwindigkeit Nationalstraße Huambo - Lubango unter 20 km/h). Allradangetriebene Fahrzeuge oder Enduro sind empfehlenswert. Hauptrouten sind in der Trockenzeit meist auch mit normalgetriebenen PKW zu bewältigen.
Auf einigen Routen sollte nicht von der Piste abgewichen werden. In Angola liegen noch immer zwischen acht und zwölf Millionen Minen.
Die Benzinversorgung ist gut, der Preis liegt bei ca. 40 Eurocent/Liter (95 Oktan).
SpracheBearbeiten
Amtssprache: Portugiesisch
KaufenBearbeiten
KücheBearbeiten
- Funge ist ein dicker Brei aus Maniokmehl, der normalerweise als Beilage gegessen wird. Im Süden wird der Brei auch mit Maismehl zubereitet, dann wird er Pirão genannt.
- Óleo de Palma, das Öl der roten Palmfrucht ist eine der wichtigsten Zutaten in Angola und wird fast jedem Gericht zugegeben.
- Muamba de Galinha (Chicken Muamba) ist ein typischer Hühnereintopf mit Kürbis, Okraschoten und weiteren Gemüse.
NachtlebenBearbeiten
UnterkunftBearbeiten
Angola ist ein verhältnismäßig teures Reiseland, was Übernachtungsmöglichkeiten angeht: in Luanda kommt man nicht unter 60 US-$ pro Doppelzimmer weg.
LernenBearbeiten
ArbeitenBearbeiten
FeiertageBearbeiten
Termin | Name | Bedeutung |
---|---|---|
11.November | Nationalfeiertag | Tag der Unabhängigkeit Angolas |
SicherheitBearbeiten
In Angola herrschte bis 2002 Bürgerkrieg. Die Sicherheitslage (Stand 01 /2007) kann als entspannt bezeichnet werden. Überlandfahrten mit dem eigenen Fahrzeug können im Süden und der Mitte Angolas z.Zt. ohne größeres Risiko durchgeführt werden (Nachtfahrten vermeiden). Im Norden Angolas, insbesondere an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo ist die Sicherheitslage etwas gespannter.
Minen und KriegsschrottBearbeiten
Nach fast 30 Jahren Bürgerkrieg ist das Land mit Minen und Munitionsteilen sowie Kriegsgerät verseucht. Ein schwer kalkulierbares Risiko stellen die im Bürgerkrieg verlegten Landminen dar. Nach Schätzungen liegen ca. 8 Millionen davon in Angola. Daher sind einige Grundregeln zu beachten.
Grundregeln:
- Wo kein Einheimischer geht, sollte man auch nicht gehen.
- Unbefestigte Straßen und Wege, die von Einheimischen nicht benutzt werden, sollte man auch nicht benutzen.
- Rote Steine oder Holzpflöcke sind keine Fetische, sondern kennzeichnen Minenfelder. Daneben gibt es noch Totenköpfe oder dreieckige Schilder mit der entsprechenden Aufschrift.
- Altes Kriegsgerät ist keine Gelegenheit zu spielen oder heroische Fotos zu machen, sondern eine Gelegenheit zu explodieren.
- Munition oder Munitionsteile sind kein Souvenir, sondern eine weitere Art zu explodieren (Auch wenn dort oftmals einheimische Kinder spielen).
- Nicht alles, was man sieht, muss man auch anfassen.
- Zum Pinkeln an einer Straße hinter einen Baum gehen kann tödlich sein.
Zu beachten ist auch, dass nicht alle Einheimischen auf die Gefahr achten. UNICEF hat daher ein entsprechendes Programm zur Erhöhung der sogenannten "mine awareness" gestartet (siehe auch hier).
GesundheitBearbeiten
Das Gesundheitswesen in Angola ist in desolatem Zustand. Fernab der Großstädte gibt es so gut wie keine keine medizinische Versorgung (ein Arzt auf 50.000 Einwohner). Einzige Empfehlung: Katholisches Spital in Lubango.
HygieneBearbeiten
Sauberes Trinkwasser ist rar. Weniger als 40 % des Landes hat Zugang zu sauberem Wasser. Daraus resultiert eine hohe Kindersterblichkeitsrate. Für Reisende gilt daher Filtern oder Abkochen als Methode der Wahl. Aufgrund des fäkal-oralen Übertragungsweges der Hepatitis A ist eine Impfung unbedingt empfehlenswert.
SchutzimpfungenBearbeiten
Durch den Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amtes werden Schutzimpfungen gegen Tetanus (Wundstarrkrampf), Diphtherie, Polio (Kinderlähmung), Hepatitis A und Typhus, bei Langzeitaufenthalten über vier Wochen auch Hepatitis B, Meningokokken-Krankheit (ACWY) und Tollwut empfohlen.
Besondere InfektionskrankheitenBearbeiten
Angola ist Gelbfieberinfektionsgebiet. Daher auch die Forderung nach einer Gelbfieberschutzimpfung bei allen Einreisenden über 1 Jahr. Darüber hinaus ist Angola Malariagebiet. Eine Prophylaxe wird empfohlen.
Diese medizinischen Hinweise sind sorgfältig recherchiert, allerdings erfolgen sie ohne Gewähr. Ein Gespräch mit dem zuständigen Hausarzt oder einer reisemedizinischen oder tropenmedizinischen Beratungsstelle wird bei gesundheitlichen Problemen oder Unsicherheiten empfohlen. Beachte auch: Hinweis Gesundheitsthemen |
KlimaBearbeiten
Die für europäische Touristen angenehmste Reisezeit ist Juni bis August, da dann in Angola Winter ist und angenehme 25 °C ohne große Regenzeiten die Regel sind.
Das Klima reicht von gemäßigt bis tropisch. Die jährliche Niederschlagsmenge nimmt von Norden nach Süden ab. Durch den kühlen Benguelastrom ist die Küste bis etwa zu der Stadt Benguela ziemlich trocken. Im Bereich dieser Meeresströmung wird es auch im Winter (Juni bis August) oft recht kühl. Die Stadt Namibe hat sogar ein ziemlich kaltes, aber trockenes und sonniges Klima im Winter. Im Sommer ist Namibe heiß, es regnet selten. Zum Landesinneren hin nehmen die Niederschläge zu. Städte wie Lubango und Huambo haben zwei jährliche Regenzeiten und gemäßigtes Klima. Dagegen ist Luanda, die Hauptstadt, fast ganzjährig heiß und drückend - hier sind die Wintermonate am angenehmsten.
RespektBearbeiten
Post und TelekommunikationBearbeiten
Handynetz in den größeren Städten. Swisscom-Karten funktionieren, Deutsche O2-Karten nicht. In den größeren Orten gibt es auch Kartentelefone.
LiteraturBearbeiten
Lalabo Afrika: Deutsch-angolanische Familiensaga
Bossen, Maria D (Autor), ISBN 9783939792031