Bytom Odrzański

Stadt in Polen
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Bytom Odrzański
WoiwodschaftLebus
Einwohnerzahl4.051(2021)
Höhe
Lagekarte von Polen
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Bytom Odrzański

Bytom Odrzański (deutsch: Beuthen an der Oder) ist eine Stadt in der westpolnischen Woiwodschaft Lebus an der Oder. Der Ort liegt im Grenzgebiet der historischen Regionen Neumark sowie der Niederlausitz und Niederschlesien, rund 90Kilometer östlich von Cottbus und etwa 120Kilometer nordwestlich der niederschlesischen Hauptstadt Breslau.

Hintergrund

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Beuthen im 18. Jahrhundert

Das Gebiet am Rande der Dalkauer Berge war schon in der Steinzeit besiedelt. An einer Furt durch die Oder entstand eine Landesfeste der schlesischen Piastenherzöge, deren Kastellane seit 1203 nachweisbar sind. Sie wurde im Jahre 1109 belagert, aber König HeinrichV. gelang es 1109 nicht, sie einzunehmen. 1157 wurde die Feste durch Herzog BolesławIV. niedergebrannt, als das Heer FriedrichBarbarossas nach Polen eindrang.

Die erste Kirche in dem Burgort Bythom, ab Mitte des 15.Jahrhunderts Beuthen genannt, war die Stephanskirche, die 1175 dem Zisterzienserkloster Leubus überlassen wurde. Um 1263 erhielt Bythom deutsches Stadtrecht. Noch vor 1300 wurde vom Herzog HeinrichIII. von Glogau in Beuthen ein Magdalenerinnenkloster gegründet, das allerdings bereits 1314 nach Sprottau verlegt wurde.[1] In den Jahren 1395 und 1464 brachen Pestepidemien in Beuthen aus. 1475 war der Kaufmann Andreas Neumann Besitzer von drei Vierteln der Stadt, der Rest gehörte Georg von Glaubitz. Johann von Rechenberg war ab 1524 der alleinige Besitzer Beuthens. Die Reformation fand bereits 1528 in Beuthen Eingang.[2] Der deutsche Hans, wie er von Martin Luther genannt wurde, führte sie 1540 umfänglich in Beuthen ein.

Franz von Rechenberg verkaufte 1561 die Herrschaften Beuthen mit Polnisch Tarnau und Carolath an den Ritter Fabian von Schoenaich, der zu einem der größten Grundbesitzer Schlesiens wurde. Sein Vetter und Nachfolger Georg Freiherr von Schoenaich ließ das Oderufer zwischen Beuthen und Schlawa urbar machen, förderte den Obst- und Weinbau. Unter seiner Herrschaftszeit entstand zwischen 1602 und 1609 ein neues Rathaus, der Turm der Stephanskirche wurde erhöht, das Georgenhospital errichtet sowie eine Brücke über die Oder und der erste Oderdamm, der Schoenaichdamm, entstanden. 1601 begründete Freiherr von Schoenaich eine Hochschule. Die Universität, das Gymnasium academicum, umfasste 12 Lehrstühle, unter anderem für Theologie, Recht und Astronomie. 1616 wurde eine Stadtbefestigungsanlage mit drei Stadttoren nach Plänen des Festungsbaumeisters Andreas Hindenberger errichtet. Mit Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges und dem Tod des schlesischen Kanzlers Georg von Schoenaich im Jahre 1619 war es mit der Blüte der Stadt vorbei.

Im Dezember1620 war Beuthen Station des „Winterkönigs“ FriedrichV. auf seiner Flucht aus Böhmen. Mit der Besetzung der Stadt durch die Liechtensteiner erfolgte 1628 die Rekatholisierung, und die als calvinistisch geltende Universität wurde durch Kaiser FerdinandII. aufgelöst. 1639 errichtete der schwedische General Stalhansch sein Hauptquartier in der Stadt. 1653 verfügte Kaiser FerdinandIII. die Übergabe der evangelischen Hospitalkapelle, der Stephanskirche und des Hospitals an die Katholiken. Dem Stadtbrand von 1694 fielen unter anderem das Universitätsgebäude, das Rathaus und das Hospital zum Opfer. Nach der Besetzung Schlesiens durch Preußen entstanden Evangelische Schule und Bethaus neu. Beuthen wurde von 1766 bis 1884 zur Garnisonsstadt. Am 30.August1813 wurden hier die auf dem Rückzug von der Katzbach befindlichen Franzosen von Teilen der Schlesischen Armee besiegt.[2]

1871 erfolgte der Anschluss an die Eisenbahn zwischen Breslau und Stettin bzw. Berlin. Ab 1884 entstand um Beuthen Braunkohlentagebau. Haupterwerb der Einwohner waren Ackerbau, Handel und Schifffahrt. Um 1900 hatte Beuthen eine evangelische und eine katholische Kirche, ein Schloss und ein Amtsgericht.[2] 1907 wurde eine neue Brücke über die Oder errichtet.

1932 erfolgte eine Gebietsreform, die zur Folge hatte, dass Beuthen nicht mehr zum Landkreis Freystadt, sondern fortan zum Landkreis Glogau gehörte. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt im Frühjahr 1945 fast zur Hälfte zerstört und anschließend von der Roten Armee besetzt. 1967 zerstörte ein Brand die Bürgerhäuser am Markt (Rynek), die nach 1970 wieder aufgebaut wurden. Vom großen Oderhochwasser im Jahre 1997 war Bytom Odrzański stark betroffen.

Karte
Karte von Bytom Odrzański

Ca. 6 Kilometer westllich befindet sich eine Abfahrt der S2 von Zielona Góra nach Lubin. Die Anreise von Zielona Góra dauert ca. 0 Minuten (38km). Der 1 Bahnhof liegt am südlichen Stadtrand. Es gibt lokale Verbindungen nach Zielona Góra Główna, Głogów, Breslau sowie Intercity-Verbindungen nach Szczecin, Krakau und Przemyśl. 70km nördlich der Stadt liegt der 2 Flughafen Zielona Góra-Babimost (IATA: IEG) mit einer Verbindung nach Warschau. Etwas weiter ist es zum Flughafen 3 Nikolaus-Kopernikus-Flughafen Breslau (IATA: WRO)  (115km).

Sehenswürdigkeiten

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Sehenswürdigkeiten
Rathaus und Marktplatz im Stadtzentrum
  • 1 Renaissance-Rathaus, (Ratusz w Bytomiu Odrzańskim) . Ein erstes Rathaus wurde 1483 errichtet und zum Ausgang des 16.Jahrhunderts wieder abgerissen. Ein Neubau entstand in den Jahren 1602 bis 1609. 1694zerstörte es ein Brand und es wurde 1697 wieder aufgebaut. Die Kuppel fiel 1950 einem Blitz zum Opfer. 1964wurde sie im Stil des Barocks neu errichtet. Das Gebäude ist ein enkmal der Renaissancearchitektur mit einem siebenstöckigem Turm, der auch eine Aussichtsplattform bietet.
  • 1 Hieronimuskirche (Kościół św. Hieronima w Bytomiu Odrzańskim) . Erste Erähnungen finden sich in Dokumenten aus dem Jahre 1175. Der erste, romanische, Bau erfuhr im 14. Jh. einen Umbau im gotischen Stil und bekamm im 15. Jh. einen Turm. Nach dem Schutzpatron St. Hieronymus ist sie seit 1503 benannt. Von 1524 bis 1590 war die Kirche evangelisch und erfuhr 1584-1586 weitere Umbauten. Eine weitere protestantische Phase gab es in den Jahren 1653 bis 1746. 1822 gabe es eine Renovierung des Turms und drei neue Glocken.
  • 2 Evangelische Kirche (Kościół ewangelicki w Bytomiu Odrzańskim) . Spätbarocke Kirche, Turm mit neugotischem Helm.
  • 2 Brunnen am Markt
  • 3 Promenade. Überreste der ehemaligen Oderbrücke sind als Promnenade gestaltet und bieten einen Ausblick auf die Oder.
  • Einige historische Bürgerhäuser. befinden sich noch am Markt, an dem sie ein schönes Ambiente bilden.

Aktivitäten

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  • Im 44km nordöstlich liegenden 1 Sława (Schlawa) am Jezioro Sławskie (Schlawasee) gibt es einige Naherholungsmöglichkeiten.

Einkaufen

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In der Stadt ist nur der übliche Einzelhandel vertreten. Einen 1 Geldautomaten findet man in der Straße Szkolna.

  • 1 Pod Złotym Lwem, Rynek 15, 67-115 Bytom Odrzański . Merkmale: Terrasse, polnische Küche.

Nachtleben

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In der kleinen Stadt gibt es kein Nachtleben. Zur nächsten Bar muss man die 22km Weg bis nach Głogów auf sich nehmen.

Unterkunft

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  • 1 Zamek Czerna, Zamkowa 1, 67-231 Czerna (7km südöstlich von Bytom Odrzański im Dorf Czerna). Tel.: +48 692 26 65 18, +48 76 831 44 56 . Schönes Hotel ein einem Schloss mit einem Park. Merkmale: Sauna, Terrasse, polnische Küche. Geöffnet: täglich 8:30–21:30. Preis: 41  (DZ).

Gesundheit

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Am Markt befinden sich zwei Apotheken,

Praktische Hinweise

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Eine 1 öffentliche Toilette befindet sich in der Straße Narożna nordwestlich des Marktes.

Ausflüge

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  • 2 Zielona Góra (Grünberg), Regierungssitz der Woiwodschaft Lebus, ist weithin bekannt für das größte Weinfest Polens (Winobranie). Es findet jedes Jahr im September statt. Die Stadt liegt ca. 36Kilometer nordöstlich. Nach 13Kilometern durchquert man die Stadt 3 Nowa Sól (Neusalz an der Oder)
  • 44km nordöstlich liegt Sława (Schlawa) am Jezioro Sławskie (Schlawasee) mit einigen Naherholungsmöglichkeiten.
  • Richtung Osten bietet sich ein Ausflug nach 4 Głogów (Glogau) an. Die Stadt liegt 22km entfernt an der Oder.
  • Westlich liegen die Städte 5 Żary (Sorau) (60km) mit den Barock-Ruinen des Dewiner Schloss und des Promnitzer Palasts und weiterer sehenswerter Gebäude und 6 Żagań (Sagan) (42km) mit dem Wallenstein-Palast. Auf dem Weg dorthin kann man einen Umweg durch 7 Szprotawa (Sprottau) machen.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. vgl. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1886, Nr. 2543; Bd. 16, 1892, Nr. 2700, 3437, 3446.
  2. 1 2 3 Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 2, Leipzig/Wien 1905, S. 120.
Lebus
Woiwodschaft Lebus – Orte, Landschaften und Reiserouten
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