Patagonia Argentina

Region im Süden Argentiniens
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Lago Futalaufquen, ein See in den Südanden

Der argentinische Teil Patagoniens, genannt Patagonia Argentina, ist eine rauhe und windige Landschaft im Süden Südamerikas.

Das Gebiet beginnt südlich des Flusses Río Colorado und ist in zwei sehr unterschiedliche Hälften geteilt: die trockenen Küsten- und Mesetagebiete und die feuchten, bewaldeten Südanden. Ganz im Süden liegt das Archipel Feuerland, dessen Ostteil zu Argentinien gehört und auf kleiner Fläche zahlreiche subpolare Landschaftstypen ballt.

Regionen

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Patagonien kann man in folgende Großregionen einteilen:

Wichtige Oberzentren

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  • Neuquén, 250.000 Einwohner, größte Stadt Patagoniens, Industrie- und Handelsmetropole
  • Comodoro Rivadavia, 150.000 Einwohner, Zentrum der Erdölförderung mit Badeort am Atlantik
  • Trelew, 100.000 Einwohner, Handels- und Industriestadt im Nordosten der Provinz Chubut
  • Río Gallegos, 65.000 Einwohner, Hauptstadt der Provinz Santa Cruz, Einfallstor nach Feuerland

Touristenzentren

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  • San Carlos de Bariloche, 100.000 Einwohner, Touristenzentrum inmitten des Nationalparks Nahuel Huapí in den Südanden
  • El Calafate als Ausgangspunkt zum weltberühmten Perito Moreno Gletscher im Nationalpark Los Glaciares
  • El Chaltén, Argentiniens "Trekkinghauptstadt" am "Fitz Roy", Nationalpark Los Glaciares
  • Puerto Madryn, 65.000 Einwohner. beliebter Bade- und Tauchort sowie Ausgangspunkt für die Halbinsel Valdés, Walbeobachtung
  • Ushuaia, 60.000 Einwohner, südlichste Stadt der Welt auf Feuerland
  • San Martín de los Andes, 30.000 Einwohner, beliebter Touristenort in den Südanden, am Lacar-See

Weitere Ziele

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Hintergrund

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Pinguine in Punta Tombo, Chubut

In Patagonien erwartet den Besucher eine weite, rauhe Schichtstufenlandschaft mit urwüchsiger, vielfältiger Natur. Gletscher, Cañons, an die Alpen erinnernde Berggegenden, bizarre Vulkane und ein ständig wehender Wind geben dieser Region ein eigenes Gepräge.

Ein Besuch in dieser Gegend ist auch heute noch ein Abenteuer. Die Region ist sehr dünn besiedelt - auf einen Quadratkilometer kommt immer noch weniger als ein Mensch. Vielerorts ist man auf ein eigenes, am besten geländegängiges Fahrzeug angewiesen.

Die Küstenstädte und einige Flusstäler haben im 20. Jahrhundert dagegen einen schnellen Boom durchlebt, mit einem hohen Bevölkerungswachstum. Dies lag zum einen an der zunehmenden Bedeutung der Erdölförderung in Zentralpatagonien, und an der Landwirtschaft in den künstlich bewässerten Flusstälern des Río Negro und des Río Chubut. Doch in letzter Zeit war es vor allem die Aussicht auf Tourismus, der der Region diese Entwicklung bescherte. Das Beispiel der Kleinstadt El Calafate in der Nähe des berühmten Nationalparks Los Glaciares bestätigt dies, die 1990 etwas mehr als 2.000 Einwohner hatte und heute auf 18.000 angewachsen ist. Besonders die Wirtschaftskrise 2001-2002, in der eine der wenigen Chancen auf Entrinnen der Arbeitslosigkeit die Hoffnung auf das große Geschäft mit ausländischen Touristen war, trieb viele junge Leute in diese Gegend, von denen viele auch Erfolg mit ihren Hotels und Reisebüros hatten.

Der patagonische Dialekt liegt von der Aussprache nahe am "Standard-Argentinisch" der Pampa-Region. Der Sprachfluss ist jedoch schneller und wirkt hektischer.

Der Nordwesten Patagoniens ist das Gebiet Argentiniens mit der noch am stärksten präsenten indigenen Kultur Argentiniens, die der Mapuche. Etwa 60.000 Menschen sprechen als Muttersprache noch Mapundungun, die Sprache dieses Volkes.

Die empfehlenswerteste Form der Anreise ist wegen der großen Entfernungen das Flugzeug. Direktverbindungen gibt es derzeit nach einer drastischen Ausdünnung des argentinischen Flugnetzes infolge der Wirtschaftskrise fast nur noch aus Buenos Aires, ansonsten muss man auf dem Aeroparque Jorge Newbery umsteigen. Ein Spartipp ist die staatliche Airline LADE, die von Buenos Aires und einigen anderen Städten mehrere patagonische Ziele zu niedrigen Preisen anfliegt sowie Dienste zwischen den verschiedenen Städten, auch abgelegeneren Orten anbietet. Informationen dazu auf der Website der Fluggesellschaft. Auch die Regionalfluggesellschaft Sol fliegt inzwischen auch nach Patagonien.

Fast alle Ziele der Region sind auch über den Landweg, am besten über die Ruta Nacional 3 zu erreichen, die durchgängig geteert ist. Buslinien fahren mit der höchsten Frequenz auf den Strecken Buenos Aires - Bahía Blanca - Trelew - Río Gallegos und Jujuy - Córdoba - San Antonio Oeste - Trelew - Río Gallegos. Direke Anschlüsse gibt es auch nach Mendoza und Rosario, ansonsten muss man auf jeden Fall umsteigen.

Für Westpatagonien geht die Anreise meist über die Stadt Neuquén, die ebenfalls gut an das argentinische Busnetz angeschlossen ist. Viele Busgesellschaften fahren von Buenos Aires und Córdoba auch direkt in die Touristenorte, wie San Carlos de Bariloche oder San Martín de los Andes.

Für besonders Preisbewusste gibt auch einen wöchentlichen Zug der Gesellschaft Ferrobaires, der für 54 AR$ (billigste Fahrkarte 1. Klasse!) die Strecke Buenos Aires - Carmen de Patagones zurücklegt. Von dort aus kann man einen weiteren Zug (SEFEPA, zweimal wöchentlich) nach San Carlos de Bariloche nehmen, der in der 2. Klasse nur 40 AR$ kostet. Dies dürfte nach dem in der Gegend beinahe unmöglichen Trampen die günstigste Möglichkeit zur Anfahrt nach Patagonien sein.

Achtung: Bei der Fahrt mit dem eigenen Auto sollte man beachten, dass an der Grenze zu den südlich des Río Colorado gelegenen Provinzen eine Gepäckkontrolle stattfindet und man in diese Gegend keine frischen bzw. unbearbeitete pflanzliche und tierische Substanzen (z.B. Fleisch, Obst und Gemüse) ohne Genehmigung einführen darf.

Mobilität

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San Martín de los Andes und der Lácar-See

An der Ruta Nacional 3 an der Küste sowie im Hochtal des Río Negro und auf den Strecken nach San Carlos de Bariloche, San Martín de los Andes, El Bolsón und Esquel gibt es sehr gute Busverbindungen. Auf den Rest der Gegend trifft dies nicht zu; selbst nach El Calafate sind die Frequenzen sehr dünn. Empfehlenswert ist in jedem Fall das Netz der Fluggesellschaft LADE (s.o.), die auch kleinere Städte und Orte anfliegt.

Bei der Fahrt mit dem eigenen Auto oder Motorrad sollte man darauf achten, dass nur sehr wenige Wege geteert sind und die restlichen Wege besonders moderne Hightech-Gefährte schnell in die Knie zwingen. Ein Auto mit großer Bodenfreiheit, am besten ein Pickup oder ein Geländewagen, sind daher sehr zu empfehlen, wenn man die Auswahl hat.

Achtung: Der Weg auf die Insel Feuerland ist nur über das Nachbarland Chile möglich. Dies bedeutet nicht nur, dass die Busfahrt überaus langwierig ist und eine Fährverbindung miteinbezieht, sondern auch, dass man auf eine solche Reise Artikel aller Art wie bei einer Auslandsreise verzollen muss und bestimmte Dinge, z.B. Lebensmittel pflanzlicher Herkunft, gar nicht mitführen darf.

Sehenswürdigkeiten

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Die Sehenswürdigkeiten Patagoniens sind vor allem landschaftlicher Natur, siehe dazu den Abschnitt "Weitere Ziele".

Aktivitäten

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Insbesondere im Andengebiet gibt es sehr gute Möglichkeiten, jede Art von Outdoor-Sport zu betreiben - Trekking, Bergsteigen, Kanu-Rafting, Gleitschirmfliegen, Reiten und Skifahren sind nur einige Beispiele.

Die Küste bietet die Möglichkeit, Wassersport aller Art zu betreiben. Insbesondere die Provinzen Río Negro und Chubut sind zum Baden ideal - das Wasser ist angenehm, das Klima sonnig und die Strände oft vom Massentourismus vollkommen unentdeckt. Auch Tauchen ist möglich, am besten von Puerto Madryn und Las Grutas aus. In Balneario El Cóndor kann man ideal strandsegeln.

Besonders beliebt in Patagonien ist Lammfleisch, da es Schafe im Überfluss gibt. Rindfleisch ist dagegen teuer und manchmal schwer erhältlich, insbesondere in kleinen Ortschaften. An der Küste gibt es viele gute Fischrestaurants.

Nachtleben

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Die Patagonier sind äußerst feierfreudig - selbst in kleinen Orten gibt es Discos und Pubs. Als Ausgehtag neben dem Wochenende hat sich der Mittwoch eingebürgert. Beim Ausgehen kann man sich auf ein deutlich liberaleres Klima als im Norden einstellen, Schwule und Lesben sind fast überall willkommen.

Sicherheit

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Die Stadt Neuquén ist zwar innerhalb Patagoniens berüchtigt für ihre hohe Kriminalitätsrate (besonders rund um die Brücke über den Río Neuquén, die man besser nicht zu Fuß überquert), aber selbst nach europäischen Maßstäben relativ sicher und mit etwa Buenos Aires nicht zu vergleichen; ähnliches gilt für Comodoro Rivadavia, Bariloche und Río Gallegos. Ansonsten sind die meisten Städte ruhig.

An der gesamten Atlantikküste kann es zu einer Algenpest, der Marea Roja kommen. An Tagen, an denen dieses Phänomen auftritt, sollte man nicht baden und vor allem keine Fische und andere Meerestiere essen, da die Algen giftig sind und gesundheitliche Schäden verursachen können (es gab deshalb schon Todesfälle).

Das Klima Patagoniens ist in den Subregionen unterschiedlich.

An der Atlantikküste bis etwa Caleta Olivia ist das Klima gemäßigt und das ganze Jahr über trocken, mit warmen bis heißen Sommern und milden Wintern. Am Golfo San Matías (z.B. Las Grutas) können bis zu 45°C erreicht werden, Tage mit über 35°C sind keine Seltenheit, der Wind mildert jedoch die Hitze etwas ab. Die Durchschnittstemperatur am Tag im Sommer liegt in Caleta Olivia bei 24 °C, in San Antonio Oeste bei 31 °C, im Winter sind es zwischen 10°C und 13 °C. Weiter südlich fallen die Werte schnell ab.

Die ebenfalls trockene Meseta ist deutlich kontinentaler; die Sommertemperaturen sind etwas höher als an der Küste, im Winter liegen die Werte jedoch nur um 0 °C-5 °C.

In den Südanden ist das Klima das ganze Jahr über feucht und kühl. Die Temperaturen variieren in Nord-Süd-Richtung recht wenig, hängen dafür um so mehr mit der Höhenlage zusammen. In Bariloche liegen die mittleren Tageswerte im Sommer um 21 °C, in Calafate um 18 °C, während im Winter überall 0 °C-5 °C am Tag gemessen werden; nachts gibt es fast immer Frost.

Feuerland hat deutlich weniger Temperaturschwankungen als Nordpatagonien. Im Sommer liegen die Tageswerte bei nur 15 °C, im Winter immer noch bei 5 °C. Das Klima ist im Norden trocken, im Süden relativ feucht.

Ausflüge

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Von Südpatagonien kann man einen Abstecher in den Süden Chiles machen, wo der weltberühmte Nationalpark Torres del Paine und die südlichste Ansiedlung der Welt überhaupt, Puerto Williams südlich von Ushuaia, locken. Nach Torres del Paine gelangt man von El Calafate über Río Turbio aus; nach Puerto Williams gibt es eine Fähre von Ushuaia aus.

In die Antarktis kommt man am besten von Ushuaia (oder vom chilenischen Punta Arenas) aus, man tut aber gut daran, die Reise mehrere Monate vorher zu buchen. Einige Reisen schließen Übernachtungen auf dem weißen Kontinent ein.

Zu dem Falklandinseln (die man in Argentinien niemals so nennen sollte, sondern Islas Malvinas) wurden von Argentinien aus alle Flüge nach dem Falklandkrieg 1982 eingestellt, inzwischen gibt es wieder einen wöchentlichen Flug von Río Gallegos aus. Die Inseln sind jedoch von Chile, von Punta Arenas aus, besser zu erreichen. Der weniger als eine Stunde dauernde Flug führt in eine andere Welt, die "britischer als Großbritannien" sein soll.

Literatur

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Argentinien - Regionen und Provinzen

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