Tierra del Fuego (Provinz, Argentinien)

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Provinz Tierra del Fuego
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Die argentinische Provinz Tierra del Fuego liegt an der Südspitze des Landes und bildet den östlichen Teil der zwischen Chile und Argentinien aufgeteilten Inselgruppe Feuerland. Für Reisende ist besonders der bergige Süden mit den letzten Ausläufern der Anden, einigen Seen, der farbenfrohen Hauptstadt Ushuaia sowie dem südlichsten Skigebiet der Welt (Cerro Castor) mit Blick auf den Beaglekanal interessant.

Die Provinz ist das am dichtesten besiedelte Gebiet des Archipels und hat weitaus mehr Einwohner als der chilenische Teil. Auf argentinischen Karten werden auch die umstrittenen Falklandinseln sowie Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln und ein Teil der Antarktis der Provinz zugeschlagen, der vollständige Name der Provinz lautet auch Tierra del Fuego, Antártida e Islas del Atlántico Sur. Diese Territorien stehen jedoch unter fremder Verwaltung, im Fall der Antarktis verbietet der Antarktisvertrag Ansprüche einzelner Staaten.

Regionen

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Ushuaia und die Anden
 
Der Río Lapataia im Südwesten der Provinz
 
Der Lago Fagnano, ein großer Gletschersee im zentralen Teil der Insel
 
Landschaft in einem Tal nahe des Beaglekanals

Nahezu das gesamte Territorium mit Ausnahme der unbewohnten Isla de los Estados liegt auf der Hauptinsel des Archipels, der Isla Grande de Tierra del Fuego. Zwei Hauptregionen lassen sich unterscheiden:

  • Die Steppe im Norden, eine flache bis hügelige Graslandschaft, die natürliche Fortsetzung der patagonischen Meseta
  • Das Bergland im Süden, die letzten Ausläufer der Anden, mit einer deutlich üppigeren Vegetation mit Mooren und Wäldern.
 
Die Innenstadt von Ushuaia

Es gibt nur drei wirkliche Ortschaften im argentinischen Teil, daneben eine Reihe größerer Estancias mit teilweise beträchtlicher Infrastruktur und Einwohnerzahl.

  • Río Grande, 70.000 Einwohner, am Atlantik gelegene größte Stadt der Insel, geprägt von Schafzucht und Elektronikindustrie
  • Ushuaia, 60.000 Einwohner, am wildromantischen Beaglekanal im Süden, bekannt als südlichste Stadt der Welt.
  • Tolhuin, 6.600 Einwohner, aufstrebende kleine Retortenstadt am Ufer des langen Fagnano-Sees

Weitere Ziele

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Hintergrund

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Die Estancia Harberton war der älteste Gutshof auf Feuerland und ist heute für Besucher geöffnet

Feuerland wurde schon in der vorkolumbianischen Zeit von Indianerstämmen wie der Selk'nam (Ona) und der Yamaná bewohnt. Bis ins 19. Jahrhundert war es eine fast unbewohnte Einöde. Ab etwa 1900 wurde mit der wirtschaftlichen Erschließung, insbesondere durch Schafzucht begonnen. Trotzdem blieb bis etwa 1975 die Insel eine dünn besiedelte, ländliche Gegend, bis die Regierung eine freie Zone einrichtete und die Ansiedlung von Industrie durch Steuerermäßigungen erleichterte. Das Resultat: Die Bevölkerung der Städte verdreifachte sich zwischen 1975 und 1990 und wächst weiterhin schnell an, obwohl der erste Industrieboom vorbei scheint. Neuer Motor der Wirtschaft ist der Tourismus besonders um Ushuaia herum, eine Erschließung der bisher unentwickelten Gegenden wird schnell vorangetrieben.

Während die Insel früher ein von der Hauptstadt abhängiges "Nationalterritorium" war, wurde sie 1991 in eine eigene Provinz umgewandelt.

Für Reisende ist die Insel - neben dem Reiz, am "Ende der Welt" zu sein - vor allem wegen der wildromantischen, fast polaren Natur der Gegend um den Beaglekanal und Ushuaia attraktiv. Immer mehr Argentinier und Ausländer zieht es trotz der hohen Preise in diese unwirtliche Gegend.

Das Spanisch der Region weicht trotz der Entfernung kaum von dem der Pampa-Region ab. Von den Sprachen der Ureinwohner gibt es mittlerweile kaum noch Sprecher, auch wenn diese inzwischen von Wissenschaftlern festgehalten wurden.

Die Anreise nach Feuerland ist am einfachsten per Flugzeug, Flughäfen gibt es in Río Grande und Ushuaia. Es gibt häufige Verbindungen nach Buenos Aires sowie in die meisten Städte Patagoniens.

Per Bus muss man von Norden kommend auf jeden Fall in Río Gallegos umsteigen, von wo aus zwei Busgesellschaften Río Grande, Tolhuin und Ushuaia anfahren. Eine andere Möglichkeit ist die Anreise über das chilenische Punta Arenas, von dort aus fahren ebenfalls Busse in den argentinischen Teil.

Die selben Strecken müssen auch bei der Anreise per Auto benutzt werden. Es gibt keine Möglichkeit, direkt vom argentinischen Festland nach Feuerland zu gelangen - auch nicht mit einer Fähre - man muss auf jeden Fall durch Chile hindurch. Dort muss man an der Primera Angostura, einer Meerenge der Magellanstraße, eine etwa stündlich verkehrende Fähre nehmen und nach Feuerland übersetzen (Grenze in San Sebastián). Ebenfalls gibt es Autofähren von Punta Arenas nach Porvenir (nur 6mal die Woche).

Mobilität

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Hauptachse des Verkehrs ist die Ruta Nacional 3. Zwischen Río Grande und Ushuaia verkehren häufige Busse. Die Stichstraßen ("Ruta A" bis "Ruta K") sind wenig befahren und meist nur Schotterwege ohne öffentlichen Nahverkehr, mit Ausnahme der Strecke nach Chile.

Sehenswürdigkeiten

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  • Nationalpark Tierra del Fuego. (s.o.)
  • Fagnano-See
  • Mitre-Halbinsel. Bbisher kaum erschlossenes Naturparadies im Osten.

Aktivitäten

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Strand am Beaglekanal
 
Kanuten auf dem Lapataia-Fluss

Wandern, Reiten und Fahrradfahren kann man am besten im Nationalpark Tierra del Fuego, der allerdings in der Saison (Januar / Februar) recht voll werden kann. Aber auch der Rest der Insel ist von Pfaden durchzogen (das Betreten von eingezäunten Weiden wird normalerweise geduldet). Auf der Mitre-Halbinsel ist man noch fast auf sich allein gestellt.

Nördlich von Ushuaia liegen die Wintersportzentren Cerro Castor und Monte Martial. Trotz der verhältnismäßig kurzen und einfachen Skipisten ist der Ort äußerst attraktiv, da man bei der Abfahrt Sicht auf den Beaglekanal und die dahinter gelegene Isla Navarino hat. In vielen Gegenden rund um Ushuaia und Tolhuin kann man im Winter Motor- und Hundeschlittentouren unternehmen, sowie Langlaufski fahren.

Fürs Baden sind sowohl die Seen als auch das Meer deutlich zu kalt (maximal 10 °C).

Die Küche der Region basiert auf Lammfleisch und Fisch. Wie in den anderen Gegenden Patagoniens wird das Fleisch gerne gegrillt als Asado gegessen.

Nachtleben

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Inzwischen gibt es in den Städten ein passables Nachtleben mit Bars, Pubs und Diskotheken, auch Theater und Kinos sind anzutreffen.

Sicherheit

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Kriminalität scheint nahezu unbekannt in der Region zu sein. Dies liegt an der isolierten Lage, die ein Entkommen der Gauner nahezu unmöglich macht, da sie auf jeden Fall aus Argentinien ausreisen und damit durch eine Kontrolle müssen. Naturgefahren wie etwa Eisbären braucht man ebenfalls nicht zu fürchten - das größte Landtier ist eine (eingeschleppte) Fuchsart.

 
Tal nahe des Beaglekanals

Das Klima ist kalt-ozeanisch und nimmt nach Süden hin an Feuchte zu. Río Grande erreicht im Sommer durchschnittlich 17 °C tagsüber, Ushuaia nur 14 °C. Im Winter liegen die Werte allgemein um den Gefrierpunkt, Schnee ist sehr häufig, insbesondere im Süden.

Ähnlich wie auf den Britischen Inseln wechselt das Wetter häufig in kürzester Zeit. Man braucht den Tag also lange noch nicht abschreiben, wenn morgens ein Nieselregen mit Nebel und bedecktem Himmel herunterkommt. Dafür sind aber auch richtige Schönwetterperioden sehr selten.

Ausflüge

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Ein interessanter Ausflug von Ushuaia aus geht auf die chilenische Isla Navarino mit ihrem Hauptort Puerto Williams, die südlichste Ortschaft der Welt (ca. 2.000 Einwohner). Die Insel ist noch deutlich unberührter als Feuerland selbst und hat schneebedeckte Berge und eine reiche Tierwelt zu bieten.

Ushuaia ist ebenso einer der Ausgangspunkte für Touren in die Antarktis. Diese sollte man aber vorher arrangieren, da sie selten und teuer sind.

Literatur

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