Podlachien
Podlachien | |
Hauptstadt | Białystok |
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Einwohnerzahl | 1.193.348 (2014) |
Fläche | 20.180 km² |
Postleitzahl | |
Vorwahl | |
Webseite | www.wrotapodlasia.pl |
Die Woiwodschaft Podlachien (polnisch: Województwo podlaskie) liegt im Nordosten Polens mit der Hauptstadt Białystok. Bis auf die Hauptstadt gibt es keine weiteren Großstädte. Die Woiwodschaft grenzt an die Woiwodschaften Ermland-Masuren und Masowien im Westen sowie Lublin im Süden. Internationale Grenzen hat sie mit Russland, Litauen und Belarus. Der Name lässt sich als Land unter dem Wald übersetzen. Podlachien ist, wie der Name vermuten lässt, durch den Wald geprägt. Es zählt zu den am dünnsten besiedelten und waldreichsten Woiwodschaften Polens. Gleichzeitig gilt Podlachien zusammen mit Ermland-Masuren als das Armenhaus Polens, wobei die unmittelbar westlich angrenzende Woiwodschaft Masowien die reichste ist. Podlachien dagegen gilt als die Region mit den niedrigsten Preisen in der EU.
In der Woiwodschaft Podlachien liegen vier von den 23 polnischen Nationalparks, womit Podlachien nach der Woiwodschaft Kleinpolen, das über sechs verfügt, Platz zwei innerhalb Polens einnimmt. Es gilt als der "wilde Osten" Polens mit dem letzten Urwald Mitteleuropas. Hier leben die letzten Wisente in Europa in freier Wildbahn. Elche, Wölfe und Braunbären sind auch anzutreffen. Zahlreiche Zeugnisse jüdischer Kultur und des Reichtums der polnischen Magnaten. Das Branicki-Schloss in Białystok gilt als polnisches Versailles. Die Renaissance-Synagoge in Tykocin gilt als die schönste in Europa. Hier leben auch die polnischen Muslime - die Tataren zusammen mit orthodoxen und katholischen Polen. In Supraśl steht die wahrscheinlich schönste orthodoxe Kirche Polens. Die Kajakroute entlang der Czarna Hańcza zählt zu den attraktivsten in Polen. Im Seengebiet Wigry im äußersten Nordosten Polens gibt es exzellente Wassersportmöglichkeiten. Der hierzu gehörende See Hańcza ist mit über 100 m der tiefste in Polen und dem gesamten nordeuropäischen Tiefland von Frankreich bis Estland.
Regionen
BearbeitenDer Name Podlachien leitet sich von dem Wald ab, der hier in zahlreichen noch erhaltenen Urwäldern auftritt. Die historische Region Podlachien nimmt jedoch nur einen Teil der Woiwodschaft ein und liegt auch außerhalb dieser in Masowien und Lublin sowie Belarus, ist also nicht deckungsgleich mit dieser. Die Woiwodschaft Podlachien umfasst nur ca. die Hälfte der Fläche des historischen Gebietes Podlachien.
Den Südöstlichen Teil der Woiwodschaft macht der Nordwestliche Teil des historischen Podlachiens aus. Im Norden gehören auch Teile der historischen Region Suwalszczyzna, im Westen Teile Masowiens und im Osten Teile Trakens zur Woiwodschaft Podlachien. Die Suwalszczyzna und Traken waren nach der Lubliner Union von 1569 Teil des litauischen Teils der polnisch-litauischen Adeslrepublik. Zu kleinen Teilen hat die Woiwodschaft auch Anteil an den historischen Regionen Polesie und Schwarze Rus, die heute größtenteils in Belarus und der Ukraine liegen.
Geographisch lässt sich die Region in vier Teile einteilen. Im Norden liegen die Seen- und Moränenlandschaften der Suwałki-Seenplatte und der Lycker Seenplatte, die zu einem großen Teil mit den Urwäldern der Rominter Heide, Johannesburger Heide und Augustów-Heide bewachsen sind. Südlich daran schließen sich die Sümpfe der Biebrza an, die bis zur Knyszyn-Heide reichen. Daran wiederum schließen sich südlich und westlich die Feuchtwiesen der Narew und ihrer Nebenflüsse an, sowie im Osten der Białowieża-Urwald. Der Süden und Südwesten wird vom Tal des Bug geprägt.
- Die Suwalszczyzna um Suwałki nimmt über ein Drittel der Woiwodschaftsfläche ein und ist der am dünnsten besiedelte Teil der Region. Hier ist auch die litauische Minderheit in Polen zuhause.
- Das historische Masowien nimmt etwa ein Füntel der Fläche der Woiwodschaft ein und ist insbesondere von der Narew und dem Bug geprägt.
- Traken im Osten befindet sich an der Grenze zu Belarus. Hier wurden im 17. Jahrhundert die Tataren angesiedelt, die älteste muslimische Minderheit in Polen.
- Die Mitte und den Süden nimmt das historische Podlachien ein, das knapp die Hälfte der Woiwodschaftsfläche ausmacht.
Orte
BearbeitenMit weniger als 60 Einwohner pro km² ist Podlachien die am dünnsten besiedelte Woiwodschaft Polens. Der Landesdurchschnitt liegt bei 123 Einwohner pro qkm. Nur die Woiwodschaftshauptstadt ist mit 300.000 Einwohnern eine Großstadt. Weitere Orte sind:
Suwalszczyzna
BearbeitenMasowien
Bearbeiten- 6 Rajgród
- 7 Grajewo
- 8 Szczuczyn
- 9 Goniądz
- 10 Stawiski
- 11 Kolno
- 12 Nowogród
- 13 Jedwabne
- 14 Łomża
- 15 Zambrów
- 16 Wysokie Mazowieckie
- 17 Czyżew
Traken
BearbeitenPodlachien
BearbeitenWeitere Ziele
BearbeitenDer wertvollste Schatz Podlachiens ist die Natur. Circa 30% der Woiwodschaftsfläche unterliegen dem Naturschutz. Die Woiwodschaft wird aufgrund des Naturreichtums „Die Grünen Lungen Europas“ und „Die Grünen Lungen Polens“ genannt. Die Woiwodschaft hat Anteil an fünf großen Urwäldern:
- 1 Rominter Heide im äußersten Norden
- 2 Johannisburger Heide im äußersten Westen
- 3 Augustów-Heide südlich der Suwałki-Seenplatte
- 4 Knyszyn-Heide im Zentrum
- 5 Białowieża-Urwald im Südosteng
Nationalparks
BearbeitenIn Podlachien gibt es vier Nationalparks:
- Der 6 Nationalpark Wigry liegt um den gleichnamigen See, der mit 73 m zu den tiefsten in Polen zählt. In dem Gebiet sind etwa 190 Vogelarten heimisch, in den Gewässern leben 25 Fischarten. Auf einer Landzunge befindet sich ein barockes Kloster der Kamadulenser, das mit seinen zwölf Einsiedeleien heute als Hotel genutzt wird.
- Der 7 Nationalpark Biebrza gilt als größtes und wertvollstes Moorgebiet in Mitteleuropa. Auf einer Länge von 135 km blieb der Biebrza-Fluss in seinem natürlichen Lauf erhalten. Regelmäßig werden beim Frühjahrs-Hochwasser große Landstriche unter Wasser gesetzt. Mehr als 270 verschiedene Vogelarten haben in dem Schutzgebiet ihren Lebensraum und ihre Brutstätten. Vor allem im Frühjahr zieht der Nationalpark Ornithologen aus aller Welt an. Für Touristen sind innerhalb des Nationalparks rund 480 km Wanderwege und 400 km Radwege ausgewiesen. Per Kajak kann man auf einer 135 km langen Strecke auf dem Biebrza-Fluss durch den Park fahren. Die Nationalparkverwaltung unterhält bei Osowiec-Twierda ein Informationszentrum. Dort werden auch Kajaks vermietet.
- Der 8 Nationalpark Narew gilt als polnischer Amazonas, wie der Narew-Fluss mit seinen zahllosen Nebenarmen bezeichnet wird. Das Gebiet ist seit 1996 als Nationalpark geschützt. In diesem Bereich sind etwa 200 Vogelarten heimisch, von denen die meisten dort auch brüten. Sitz der Nationalparkverwaltung ist in Kurowo in einem alten Herrenhaus. Dort finden Ausstellungen statt und man kann von hier aus einen Lehrpfad begehen.
- Der 9 Nationalpark Białowieża ist der bekannteste Nationalpark Podlachiens, der von der UNESCO als Weltnaturerbe registriert wurde. König Władysław Jagiełło ging hier schon 1409 zur Jagd. Auch in den folgenden Jahrhunderten waren die Wälder ein bevorzugtes Jagdgebiet der Herrschenden. Das trug mit dazu bei, dass der Urwald bis heute erhalten blieb. Der Wald nimmt eine Gesamtfläche von 1250 Quadratkilometern ein und erstreckt sich bis nach Belarus. Die Natur ist hier sich selbst überlassen. Nur ein Teil des Urwalds darf mit Führern auf ausgewiesenen Wegen besucht werden. Insgesamt finden sich hier rund 5000 verschiedene Pflanzen sowie 15000 Tierarten. Die ältesten Bäume sind schon rund 500 Jahre alt. Größe Bewohner des Urwalds sind die Wisente. Etwa 250 von ihnen leben dort in freier Wildbahn. Ausgangspunkt für Touren in den Nationalpark Białowieża ist das Urwalddorf Białowieża. Dort gibt es eine gute touristische Infrastruktur mit mehreren neuen Mittelklassehotels. Im Schlosspark befindet sich das Informationszentrum der Nationalparkverwaltung mit einem neu eingerichteten Museum.
Neben den Nationalparks gibt es als Schutzgebiete:
- drei Landschaftsparke (Suwalski, Łomżyński, Narew-Täler),
- den Park der Knyszyn-Heide,
- 88 Naturschutzgebiete,
- und 15 andere geschützten Naturgebiete.
Kajak- bzw. Hausbootwanderwege
Bearbeiten- Augustów-Kanal
- Biała
- Biebrza
- Brok
- Bug
- Czarna Hańcza
- Kamianka
- Leśna Prawa
- Marycha
- Narew
- Narewka
- Netta
- Nurzec
- Orlanka
- Płoska
- Rominte
- Rospuda
- Scheschuppe
- Sokołda
- Supraśl
- Swislatsch
- Wołkuszanka
- Ślina
Seen
BearbeitenHintergrund
BearbeitenDas große Waldgebiet zwischen Polen und Litauen rückte erst in den Fokus, als sich die beiden Staaten in der Union von Krewno im 14. Jahrhundert unter den Jagiellonen vereinten. Die polnisch-litauischen Könige, die nun zwischen Krakau und Vilnius pendelten, ließen Burgen und Städte an ihrem Weg durch die Heidelandschaft errichten und entdeckten die Wälder für die Jagd. Podlachien lag auch nach dem Aussterben der Jagiellonen 1572 weiterhin an der inneren Grenze der polnisch-litauischen Adelsrepublik. In dieser Zeit entdeckten die polnisch-litauischen Magnaten die Gegend und ließen sich prächtige Schlösser und Paläste im Stil des Barocks, Rokokos und Klassizismus mit barocken oder romanitischen Parks hier errichten.
Hinsichtlich des Kulturreichtums ist Podlachien die multiethnischte Woiwodschaft in Polen.Jahrhundertelang wurde dieses Gebiete von Polen, Belarusen, Juden, Litauer, Ukrainer, Russen, Sinti und Roma, Tataren, Deutschen und Gläubigen der Kirche des alten Ritus bewohnt. Hier sind viele Kulturdenkmäler dieser Menschen geblieben.
Nach den drei Teilungen Polens im 18. Jahrhundert kam Podlachien zu Russland und kehrte nach dem Ersten Weltkrieg zu Polen zurück, wobei es damals in der nördlichen Mitte Polens lag und eine beliebte Ausflugsregion der Warschauer Eliten der Zwischenkriegszeit darstellte. 1921 wurde in Białowieża einer der ersten Nationalparks Europas gegründet, in dem das anderenorts bereits ausgestorbene Wisent geschützt wurde und wird.
Im Ort Suchowola befindet sich das im Jahre 1775 errechnete geographische Zentrum Europas. Hier überschneiden sich die Geradelinien, die den europäischen Kontinent in die Länge und Breite einteilen und die entferntesten Punkte Europas verbindend sich hier.
Sprache
BearbeitenPolnisch ist die Amts- und Umgangssprache. Man spricht Polnisch mit östlichem Dialekt. Für viele Polen außerhalb der Region hören sich die örtlichen Dialekte wie Singen an. In Podlachien sind die Fremdsprachenkenntnisse der Bevölkerung gut. Fast alle jüngeren Bewohner sprechen sehr gut oder gut Englisch. Und schließlich ist das Polnische nicht so schwer zu erlernen, wie man vielleicht zunächst meint. Zu den Minderheitensprachen gehören Belarusisch und Litauisch.
Anreise
BearbeitenDie Anreise empfiehlt sich mit dem Flugzeug, PKW, Bus oder der Bahn.
Polen hat seit Herbst 2020 wegen der Flüchtlingskrise für einen 3 km breiten Grenzstreifen zu Belarus den Notstand ausgerufen und die Bürgerrechte ausgesetzt. Dies kann ebenso wie eine weißrussische Beteiligung an den kriegerischen Handlungen in der Ukraine zu Schließung der Grenze oder einzelner Übergänge führen. Hier muss man sich tagesaktuell vor Ort informieren. (Stand: 2022) |
Mit dem Flugzeug
BearbeitenDie Woiwodschaft verfügt über keinen internationalen Flughafen. Mit dem Flugzeug kann man von Deutschland, Österreich und der Schweiz den 1 Flughafen Warschau (IATA: WAW) , den 2 Flughafen Modlin (IATA: WMI) bei Warschau oder den 3 Flughafen Allenstein (IATA: SZY) bei Olsztyn anfliegen.
Straße
BearbeitenDie Straßenverhältnisse sind nicht besonders gut. Die Straßenverbindungen Warschau−Białystok und Warschau-Suwałki sind jedoch sehr gut und wurden/werden zur Schnellstraße ausgebaut.
Mit der Bahn
BearbeitenDas Schienennetz ist nicht besonders eng, der Zugverkehr Warschau−Białystok kann sich aber sehen lassen. Alle anderen Ziele sollten von Białystok angefahren werden.
Mit dem Schiff
BearbeitenAuf dem Augustów-Kanal kann man mit dem Hausboot anreisen.
Mobilität
BearbeitenDas Zentrum von Podlachien ist Białystok. Von da aus sind alle wichtigen Orte mit dem PkW, der Bahn oder den Omnibussen gut erreichbar. Die Fahrpreise sind sehr niedrig. Das Benzin ist innerhalb Polens in Podlachien am günstigsten.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Tykocin − eine hübsche barocke Kleinstadt, liegt westlich von Białystok. Hier gibt es eine barocke Synagoge aus dem Jahr 1642. Sie war von den Nazis zerstört worden und wurde nach dem Krieg wieder aufgebaut. Heute ist darin ein jüdisches Museum untergebracht. Sehr schön restauriert ist auch die barocke Pfarrkirche. Die Renaissance-Synagoge und jüdischer Renaissance Friedhof in Tykocin sind sehenswert. Unweit von Tykocin befinden sich das Storchendorf Pentowo sowie das rustikale Gasthaus und Hotel in Kiermusy „Dworek nad Łąkami".
- Supraśl ist eine Kleinstadt nordöstlich von Białystok. Hier gibt es ein sehr schön restauriertes griechisch-orthodoxes Kloster der Basilianer aus dem 16. Jahrhundert. Die Kirche war von den Nationalsozialisten zerstört worden und wurde erst in den vergangenen Jahren wieder aufgebaut. Die geretteten Ikonen werden in einem kleinen Museum gezeigt. Das uniierte Kloster von Supraśl gilt als schönstes dieser Art in Polen.
- Białystok erlebte im frühen 19. Jahrhundert seinen Aufschwung mit der Entwicklung der Textilindustrie. Im Zweiten Weltkrieg stark zerstört zählt die Stadt heute rund 300.000 Einwohner und ist Verwaltungssitz der Woiwodschaft Podlachien. In Bialystok wurde einst Ludwik Zamenhof geboren. Dass er die Weltsprache Esperanto erfand, war kein Zufall. Denn in Białystok lebte schon seit langem ein buntes Völkergemisch zusammen. Es gab Polen, Juden, Belarussen und Litauer, Roma und Tataren, es gab Katholiken, Orthodoxe, Altgläubige und Muslime. Die Juden haben die Zeit des Nationalsozialismus nicht überlebt. Ihre große Synagoge in Białystok wurde 1941 mitsamt rund 1000 Menschen verbrannt. Wichtigstes Baudenkmal ist das barocke Branicki-Palast im Stadtzentrum, das wegen der im Rokoko-Stil angelegten Gartenanlagen auch „polnisches Versailles" genannt wird. Das Bauwerk wird von der Medizinischen Universität genutzt. Das Rathaus am alten Marktplatz, Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet, beherbergt heute das Museum für regionale Kultur. Gezeigt werden dort Arbeiten der Webkunst sowie wertvolle Fresken aus dem 16. Jahrhundert. In Białystok gibt es mehrere Theater und eine Philharmonie. Am Rande der Stadt befindet sich ein großes Flugsportzentrum, wo Ballonflüge und Rundflüge angeboten werden. Sehenswert ist auch die russisch-orthodoxe Nikolaus-der-Wundertäter-Kirche und die neogotische Marien-Kirche.
- In Choroszcz hatten die Branickis ihre Sommerresidenz, ein schönes barockes Palais mit barockem Garten.
- Suwałki wurde 1993 für seine Bemühungen zum Schutz der natürlichen Umwelt vom Europarat ausgezeichnet. Im Zentrum der Stadt, rund um den Plac Piłsudskiego, gibt es einige schöne spätklassizistische Bauten.
- Łomża liegt am Rande der Puszcza Kurpiowska. In der einst stark zerstörten Stadt wurden einige wichtige Bauwerke wieder errichtet. Wahrzeichen ist die Anfang des 16. Jahrhunderts erbaute Kathedrale. Im Bezirksmuseum an der ul. Krzywe Koło 1 werden archäologische und volkskundliche Sammlungen gezeigt. Im nahe gelegenen Nowogród gibt es ein Freilichtmuseum mit alten Bauernhäusern sowie Windmühlen und Werkstätten aus der Region. In Łomża ist eine bekannte Brauerei (Browar Łomża) tätig.
- Augustów ist von drei Seen umgeben. Die 30 000 Einwohner zählende Stadt ist ein bekanntes Segelzentrum. Von hier aus finden auch Ausflugsfahrten der Weißen Flotte statt. Die Puszcza Augustowska ist eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Polens. Eine beliebte, fast 100 Kilometer lange Paddelstrecke führt durch den Urwald über den Augustów-Kanal und weiter über den Fluss Czarna Hańcza.
- Bielsk Podlaski mit seinen barocken Klöstern war einst ein wichtiges Handelszentrum der Region.
- Zambrów war eine wichtige Stadt im Kurpengau (Kurpie).
- Hajnówka ist das Tor zum Nationalpark Białowieża.
- Grajewo liegt am Südrand der Lycker Seenplatte.
- Die tatarischen Dörfer liegen östlich von Białystok, nahe der Grenze zu Belarus. In Kruszyniany und Bohoniki leben noch Nachfahren der Tataren, die bis heute ihren moslemischen Glauben bewahrt haben. In den Dörfern gibt es noch hölzerne Moscheen und moslimische Friedhöfe. Im 17. Jahrhundert kamen die Krimtataren auf Einladung von König Jan Sobieski nach Ostpolen. Im Laufe der Jahrhunderte wurden ihre Familiennamen polonisiert, ihren Glauben behielten sie bis heute und Vornamen wie Ali und Mohammed sind dort keine Seltenheit. Die älteste polnische Moschee befindet sich in Kruszyniany.
- das aus dem 18. Jahrhundert stammende Barockkloster der Kamedulen am Wigry-See
- das Klosterkomplex der Jesuiten in Drohiczyn
- die russisch-orthodoxe Verklärung-Christi-Kirche an der Święta Góra Grabarka (Heiliger Berg Grabarka)
Aktivitäten
Bearbeiten- Fahrt mit einer der historischen Schmalspurbahnen
- Wandern in dem Hügelland der Suwalszczyzna oder den Wäldern
- Reiten entlang der Flüsse
- Wassersport auf der Seenplatte
- Kanu oder Kajak auf den Flüssen
- Schlemmen in Knyszyn bei frischen Produkten aus dem Wald
- Fahrradfahren entlang der Narew oder dem Bug
- Hausboot/Hausfloß auf dem Augustów-Kanal
Küche
BearbeitenZur polnischen Küche siehe den entsprechenden Abschnitt beim Artikel Polen.
Die regionale Küche wird durch die zahlreichen Seen und Flüsse sowie Urwälder geprägt. Fisch, Pilze, Wild und Waldfrüchte stehen auf dem Speiseplan. Als Sättigungsbeilage gibt es Kartoffeln in allen möglichen Zubereitungen. Dazu gehört Kartoffel-Babka, ein Kuchen und die lokale Variante, die „Kartoffel-Wurst,“ bei der die entsprechende Masse in Därme gestopft gebacken wird.
Die anderorts als Pyzy bekannten, gefüllten halb-und-halb Knödel heißen regional um Suwałki Kartacze („Kartätschen“).
Pilzsuppe vom honiggelben Hallimasch genießt man Ende September im Bereich des Białowieża-Waldes, wo der Pilz häufig ist.
Zaguby ist ein Gericht aus Kartoffeln eingerollt in Pierogi-Teig und bestreut mit ausgelassenem Fett vom Speck und dessen Grammeln. Ursprünglich ein Arme-Leute-Essen oder Fastenspeise serviert man es frisch gekocht aus der Brühe oder danach noch geschnitten und aufgeschmalzt. Populär ist das Gericht entlang des Bug vor allem in Drohiczyn und Siemiatycze.
Der Eigentümer des tatarischen Restaurants 1 Tatarska Jurta in Kruszyniany, hat bei der EU die Anerkennung als regionales, geschütztes Produkt für sein Pierekaczewnik erreicht. Hierbei handelt es sich um ein aus sechs dünnen, gefüllten Teiglagen bestehendes Gericht, das Fleisch, Fetakäse, Rosinen oder Trockenpflaumen usw. enthält. Die osmanische Herkunft wird nicht abgestritten, die Ähnlichkeit zur Börek-Schnecke ist augenfällig.
Ebenso herkunftsgeschützt, für die Gemeinden Korycin, Suchowola und Janów, ist der aus Rohmilch hergestellte „Hausmacherkäse aus Korycin“ (Ser koryciński swojski).
Getränke
BearbeitenBeliebte Biermarken der Region sind Łomża, Dębowe Mocne und Żubr. Podlachien ist auch Heimat der Grasovka/Żubrówka, des Wodkas mit dem Bisongras.
Kwas und Podpiwek sind, früher für den Hausgebrauch selbst hergestellte, sommerliche Erfrischungsgetränke mit geringem Alkoholanteil (0,4-0,5 %). Ersteres auf Brotbasis, zweiteres mit Malz und Zichorien. Beide gibt es inzwischen kommerziell auf Flaschen gezogen.
Der lokale Hausgebrannte, der „graue Wodka“ (auch „Siwucha“ oder „Samogon“) nennt sich im Verkauf „Bimber.“ Es gibt ihn auch kommerziell in etikettierten Flaschen.
Nachtleben
BearbeitenIn der Woiwodschaft Podlachien gibt es eine große Anzahl uriger Kneipen und Gaststätten. Das Nachtleben konzentriert sich auf die Woiwodschaftshauptstadt Białystok.
Sicherheit
BearbeitenEs ist eigentlich recht sicher, man sollte jedoch in großen Menschenmengen, z. B. auf großen Märkten oder Bahnhöfen - wie überall auf der Welt - die notwendige Sorgfalt nicht außer Acht lassen.
Klima
BearbeitenDas Klima ist ein Übergangsklima von gemäßigt zu kontinental. Die Sommer sind allgemein warm mit Mitteltemperaturen zwischen 16 °C und 19 °C und die Winter kalt, mit Mitteltemperaturen um 0 °C im Nordwesten und bis zu -5 °C im Südosten. Niederschlag fällt vor allem im Frühjahr und Herbst, wobei die Niederschlagsmengen geringer sind als in Süd- und Westpolen.
Ausflüge
BearbeitenWoiwodschaft Podlachien grenzt an die Woiwodschaften Masowien, Ermland-Masuren und Lublin. Sowohl die beliebte Ferienregion Masuren, wie die stürmische polnische Metropole Warschau sind nicht weit. Weitere Naturschönheiten werden in den Nationalparks in vier südlicheren Nationalparks der "Polnischen Ostwand" in den Woiwodschaften Karpatenvorland und Lublin geschützt, insbesondere in den wilden Waldkarpaten.
Weblinks
Bearbeiten- www.wrotapodlasia.pl – Offizielle Webseite von Podlachien