Burgund

Landschaft im Zentrum Frankreichs und ehemals eigenständige französische Region
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Region Burgund
HauptstadtDijon
Einwohnerzahl1.642.687 (2013)
Fläche31.582 km²
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Burgund (französisch Bourgogne) ist eine Landschaft und historische Region im Zentrum Frankreichs. Dazu zählen die vier Départements Côte-d’Or, Saône-et-Loire, Nièvre und Yonne.

Burgund ist bekannt für seine angenehme, sanft hügelige Landschaft, reiche Kulturgeschichte, die sich in historischen Stadtzentren, großen Klöstern und Abteien, Schlössern und Burgen zeigt, hervorragende Küche und natürlich seinen Wein. Die Weinlagen und Weinanbaugebiete des Burgund stehen seit 2015 unter dem Schutz des UNESCO-Welterbes.

Abtei Cluny, Saône-et-Loire

Départements

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Karte von Burgund

  • 1 Dijon - Hauptstadt der Region, weltweit bekannt für Senf und Johannisbeerlikör, aber auch eine sehr sehenswerte und geschichtsreiche Stadt
  • 2 Auxerre - zum Teil erhaltene mittelalterliche Altstadt mit Fachwerkhäusern, Abtei und Kathedrale; Herkunft der Weißweinrebsorte Auxerrois
  • 3 Beaune - Hauptattraktion ist das Hôtel-Dieu, ein ehemaliges Hospital, dessen Dach mit charakteristisch bunten glasierten Ziegeln gedeckt ist
  • 4 Chalon-sur-Saône - Geburtsort der Photographie
  • 5 Cluny - bekannt für die Benediktinerabtei, im Mittelalter eines der wichtigsten religiösen Zentren Europas
  • 6 Mâcon - hübsche Stadt mit alter Brücke über die Saône, großem See und wichtiger Weinmesse
  • 7 Nevers - sehenswerte Altstadt mit Bürgerhäusern aus dem 14. bis 17. Jahrhundert, Überresten der mittelalterlichen Stadtbefestigung und Herzogsschloss
  • 8 Sens - mit einer der ältesten gotischen Kathedralen überhaupt und prächtigem historistischem Rathaus
  • 9 Vézelay - bedeutende Abtei und Wallfahrtsbasilika der Hl. Magdalena, die zum Welterbe gehört

Weitere Ziele

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  • Morvan, regionaler Naturpark mit ab dem 11. Jahrhundert angelegten künstlichen Seen, ideal zum Wandern, Wassersport (Kanu, Segeln oder Tretboot), Reiten oder Mountainbiking
  • Route des Grands Crus, die burgundische Weinstraße führt auf einer Länge von 60 Kilometern von der Côte de Nuits bis zur Côte de Beaune zwischen Dijon und Santenay und durchquert dabei 38 malerische Weindörfer. Website mit weiteren Informationen
  • Canal du Nivernais, Verbindung zwischen Loire und Seine, einer der landschaftlich schönsten Kanäle Frankreichs, geeignet zum Befahren mit Sport- und Hausbooten, gesäumt von einem weitgehend asphaltierten Radweg.
  • Canal de Bourgogne, ebenfalls beliebt zum Hausbooturlaub, an der Wasserscheide gibt es einen 3 Kilometer langen Tunnel

Hintergrund

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Das Burgund ist nicht nur ein Weinanbaugebiet, sondern kann auch auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück blicken.

 
Landschaft bei Pernand-Vergelesses

Am Ende der römischen Herrschaft, zog ein alemannischer Stamm, die ostgermanischen Burgunder, gegen Westen, und um 406/07 überschritten sie den Rhein. Diese Expansion wurde durch den weströmischen Heeresführer Aetius durch eine vernichtende Schlacht gestoppt. Die Reste des Stammes wurden in Savoyen angesiedelt. Im 5. Jahrhundert gewannen die Burgunder eine gewisse Selbständigkeit und konnten ihr Herrschaftsgebiet bis an den Bodensee und die Provence erweitern, „Burgund“ umfasste also viel mehr als die heutige Region. Zur gleichen Zeit herrschten die Franken über Gallien. Durch Heirat kam das Burgund unter fränkischen Einfluss. Nach dem Tod Karls des Großen wurde das fränkische Großreich und somit auch das Burgund zwischen den Erben geteilt – im Osten (zum großen Teil um den Genfer See herum) entstand das neue Königreich Burgund (Hochburgund), im Westen ein französisches Lehnsherzogtum, aus letzterem ist die heute als Burgund (Bourgogne) bekannte Region hervorgegangen.

Das Herzogtum mit der Hauptstadt Dijon behielt – obwohl unter französischer Oberherrschaft – eine weitgehende Selbstständigkeit. Im frühen bis hohen Mittelalter war Burgund die „Wiege“ oder das Zentrum des europäischen Christentums. Hier nahm im 10. Jahrhundert die einflussreiche benediktinische Klosterreform von Cluny ihren Ausgang. In Vézelay rief Bernhard von Clairvaux den zweiten Kreuzzug aus. Der letzte unabhängige Regent des Herzogtums Burgund war Karl der Kühne. Sein Bestreben, deutscher König zu werden, wurde auf Grund seines pompösen Auftretens zurück gewiesen. Mangels eines Thronfolgers fiel das Burgund nach seinem Tode 1477 an Frankreich.

 
Landschaft des Morvan

Auch für die Kunst war das Burgund eine fruchtbare Wiege.

Französisch

Mit dem Flugzeug

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In der Region selbst gibt es keinen nennenswerten Flughafen. Der Flughafen Dijon wird vorwiegend von der Luftwaffe genutzt, bietet aber keine Linienflugverbindungen.

Vom Paris-Orly (IATA: ORY) sind es in den Nordwesten Burgunds (z. B. Auxerre) ca. 150 Kilometer, für die man mit dem Auto knapp zwei Stunden, mit dem Zug um die drei Stunden braucht. Von Paris-Orly nach Dijon braucht man mit dem Zug (einmal umsteigen) etwa 2½ Stunden.

Für den Süden der Region ist der nächste Flughafen Lyon-Saint Exupery (IATA: LYS) . Von dort sind es z. B. nach Mâcon nur 90 Kilometer, für die man mit dem Auto eine Stunde braucht, mit dem Zug etwas länger.

Mit der Bahn

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Die gängigste Anreisevariante läuft über Paris, wo der Bahnhof gewechselt werden muss, da Züge aus Deutschland in den Bahnhöfen Gare du Nord und Gare de l'Est ankommen, während die Züge ins Burgund von den Bahnhöfen Gare de Lyon und Gare de Bercy abgehen. Von Paris aus gibt es täglich viele TGV-Züge, die auf ihrer Fahrt in den Süden Frankreichs auch im Burgund halten (Fahrzeit nur 60 bis 90 Minuten), darunter in Montbard, Mâcon-Loché, Le Creusot, in Chalon-sur-Saône und in Dijon. Neben den TGV-Zügen gibt es auch noch TER-Züge, also Regionalverkehrszüge, die von Paris aus ins Burgund fahren.

Als Variante bietet sich der durchgehende TGV von Frankfurt/Main nach Marseille an, der auch in Chalon-sur-Saône hält und damit eine gute direkte Verbindung für Reisende aus dem deutschen Raum anbietet, ohne in Paris umsteigen zu müssen. Aus der Schweiz bieten sich die TGV-Lyria-Züge an, die von Zürich, Basel, Genf und Bern nach Paris fahren und in Dijon halten.

Mit dem Bus

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Die Busse von Flixbus fahren auf dem Weg nach Südfrankreich und nach Spanien auch durch das Burgund und haben dort auch einige Halte, wie in Chalon-sur-Saône, Dijon oder Mâcon. Von Frankfurt am Main nach Dijon fährt man zum Beispiel 7:45 Stunden und bezahlt standardmäßig 53 €.

Außerdem gibt es im Sommer Busse aus Deutschland nach Taizé, einem kleinen Dorf im Süden Burgunds, das für seine ökumenische christliche Gemeinschaft bekannt ist. Von dort aus ist eine Weiterreise ins Burgund ohne Probleme möglich. Das Busunternehmen ist Regenbogen-Reisen

Auf der Straße

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Am einfachsten geht es über die Autobahnen A36, von Mulhouse/Freiburg/Basel nach Beaune, über die A6 von Paris nach Auxerre/Beaune/Chalon-sur-Saône/Mâcon und die A31 von Luxemburg/Trier nach Dijon. Neben den Autobahnen gibt es auch noch die Nationalstraßen in Frankreich, aber das Reisetempo auf ihnen ist längst nicht so hoch, wie auf den Autobahnen. Die meisten der erwähnten Autobahnen sind zumindest auf Teilstücken mautpflichtig. Diese Maut kostet zwar zusätzlich zu den sonstigen Reisekosten, ist aber trotz allem noch recht gering (15 € für 250 km)

Mit dem Fahrrad

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Der Radwanderweg „Karl der Kühne“ führt bei Perl im Saarland über deutsches Gebiet. Von dort geht es weiter über Metz und Nancy nach Burgund. Von Perl nach Dijon sind es ca. 430 Kilometer. Siehe auch unter #Radfahren

Von Ulm oder Basel kann man dem Europäischen Fernradweg Eurovelo 6 (Atlantik–Schwarzes Meer) bis nach Burgund folgen. Von Basel nach Chalon-sur-Saône sind es beispielsweise gut 340 Kilometer. Website

Mobilität

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Château de Commarin

Sehenswürdigkeiten

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Kirchen und Klöster

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  • Basilika Ste-Marie-Madeleine, in Vézelay. Bedeutende romanische Kloster- und Wallfahrtskirche, ebenfalls UNESCO-Welterbe.
  • 2 Abtei Cluny (abbaye de Cluny), rue du 11-Août . Das Benediktinerkloster war im frühen und hohen Mittelalter ungemein mächtig, es galt als ein Zentrum der abendländischen Christenheit, von hier ging eine einschneidende Klosterreform aus.
  • Romanische Kirchen im Brionnais: über 100 größere und kleinere romanische Kirchen und Kapellen in Südburgund zeugen vom Einfluss der Baukunst von Cluny. Manchmal stehen sie exponiert im Dorfkern, manchmal aber auch versteckt auf einer Wiese. Als Ausgangspunkt empfiehlt sich Paray-le-Monial mit seiner bedeutenden Basilika.

Schlösser und Burgen

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Burgund hat eine unwahrscheinliche Dichte von Schlösser und Burgen, teils in ihrer mittelalterlichen Form belassen, meist aber später umgebaut, um eine wohnlichere Ausstattung zu erhalten.

  • Schloss Bazoches. Auf Schloss Bazoches (Nièvre) lebte der berühmte Festungsbaumeister des 17. Jahrhunderts Vauban.
  • Burg La Rochepot (Côte-d’Or). Romantisches Musterbild einer hochmittelalterlichen Burg mit vielen spitzen Türmen, war allerdings nach der Französischen Revolution zur Ruine verkommen und wurde erst um 1900 im historistischen Stil rekonstruiert, mit den typischen bunt glasierten Ziegeln der Region gedeckt.
  • Die Renaissanceschlösser in Nordburgund (Yonne) erinnern bereits an die Schlösser der Loire
  • Schloss Commarin (Côte-d’Or). Barockes Wasserschloss.
  • In Guédelon bei Treigny (Yonne) wird seit 1997 eine neue Burg gebaut, wobei nur Werkzeuge und Techniken verwendet werden, die bereits im 13. Jahrhundert bekannt waren

Keltisches Erbe

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  • Alesia mit dem MuséoParc Alésia, einstige Hauptstadt eines keltischen Stamms und Schauplatz der entscheidenden Niederlage der Gallier gegen die Römer
  • Bibracte, einstige Hauptstadt eines keltischen Stamms, heute Forschungszentrum und innovatives Museum zur keltischen Kultur
  • keltisches Fürstinnengrab („Schatz von Vix“), ausgestellt im Archäologischen Museum von Châtillon-sur-Seine

Verschiedenes

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  • Hôtel-Dieu. Ehemaliges Hospiz mit bunt glasierten Dachziegeln) in Beaune.

Aktivitäten

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Für Wanderer gibt es eine zielgruppengerechte Infrastruktur. Die doch eher flache Landschaft stellt den Wanderer allerdings nicht vor große Herausforderungen.

Radfahren

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Das Burgund mit seiner sanften Hügellandschaft eignet sich gut zum Radeln. Das Klima ist mild und die Landschaft fruchtbar und reich an kulturellem Erbe.

Um Radreisende an zu locken, hat man ein Radwegenetz unter dem Namen Le tour de Bourgogne à veló (deutsch „Burgund für Radfahrer“) geschaffen. Die Tour besteht aus mehreren Einzelrouten. Die größte ist der Burgund-Kanalradweg (Voie Verte du Canal de Bourgogne). Weitere Routen führen entlang der Saone und der Yonne.

In Erinnerung an den einstigen Burgunderherzog ist der Radwanderweg „Karl der Kühne“ (Véloroute Charles le Téméraire) eingerichtet, der von Brügge in Flandern über Luxemburg, Metz und Nancy nach Burgund führt. Flandern, Luxemburg und Lothringen gehörten neben Burgund zu Karls Herrschaftsbereich. Die Route führt bei Perl im Saarland auch ganz kurz über deutsches Territorium, sodass auch eine Anreise aus Deutschland auf diesem Weg möglich ist.

Kulinarische Spezialitäten

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  • In den Weinbergen wachsen nicht nur die Trauben, sondern auch eine Unzahl an Weinbergschnecken (Escargots de Bourgogne). Auf Burgunder Art zubereitet sind sie eine Delikatesse.
  • Bœuf Bourguignon - stundenlang mit Wein geschmortes Rindfleisch. Früher wurde das Fleisch ausgedienter Nutztiere verwendet. Inzwischen sind die Ochsen Traktoren gewichen, weshalb auch der Burgunderbraten selten geworden ist.
  • Der Epoisses de Bourgogne (aus dem gleichnamigen Ort) ist der bekannteste Käse aus dem Burgund. Seine Rinde wird zeitweise mit Marc de Bourgogne gewaschen.
  • Will der Braten nicht munden, so hilft vielleicht ein Glas Marc de Bourgogne, ein Tresterbrand.
  • Lieblicher schmeckt der Johannisbeer-Likör Creme de Cassis aus der Côte-d’Or. Gemixt mit Weisswein Kir und gemixt mit Champagner Kir Royal genannt.
  • Spätburgunder/Pinot Noir und Chardonnay sind die bekannten Rebsorten. Gleich nach der Ernte wird der junge Beaujolais (primeur) konsumiert.

Nachtleben

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Sicherheit

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Wetter und Klima im Burgund

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Weit im Inland gelegen herrscht im Burgund ein kontinentales Klima mit ausgeprägten Jahreszeiten. Insgesamt ist es ausgewogen und recht mild. Es ist nicht immer wärmer als in Deutschland.

Während die Winter kalt, windig und schneereich sein können, ist das Wetter im Sommer meist angenehm warm und sonnig, jedoch fast nie zu heiß.

Besonders schön ist die Region im Frühjahr, wenn überall der Weißdorn und die Schwertlilien verschwenderisch blühen. Oft ist es in großen Teilen Burgunds schon direkt nach Winterende so warm, dass die Cafébesitzer gerade im südlichen Burgund häufig schon Ende März ihre Tische in die Sonne rücken.

Wer das Wetter hingegen so richtig warm mag, dabei aber nicht unter extremer Hitze leiden möchte, für den ist der Sommer die richtige Jahreszeit.

Vor allem im Herbst ist das Burgund besonders reizvoll: wenn die goldene Herbstsonne die bunten Weinberge in riesige Malerpaletten verwandelt, lockt Burgund nicht nur Fotografen und Weinliebhaber bis spät in den Oktober an.

Ausflüge

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Literatur

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  • Burgund: Kunst, Landschaft, Architektur [Gebundene Ausgabe] Rolf Toman (Herausgeber) ISBN 383314436X
  • Burgund: Von der Loire bis zur Saône . 50 Touren von Thomas Rettstatt (5. Juni 2012) ISBN 376334408X
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Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.