Der Hessische Radfernweg R3 bietet viel Abwechslung entlang seiner Strecke. Die Route führt von der rauhen Rhön über Fulda und das Kinzigtal in den Ballungsraum Rhein-Main. Ab Wiesbaden wird es im Rheingau mediterran. Weinberge überziehen hier die Hänge.

Der Milseburgradweg auf ehemaliger Bahntrasse (schwarz) ist Teil des R3 (grün ) · rechts: Ulstertal-Radweg u. Rhön-Radweg, · unten links: Hess. Radfernweg R1-Fulda-Radweg · zoombare OpenStreamMap-Karte Radfernweg R3 · hier

Streckenprofil

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Mainradweg vor Hochheim
  • Länge: 258 km
  • Ausschilderung: guter normgerechter Standard der hessischen Radfernwege
  • Steigungen: auf den größten Teilen flach, im Rheingau Ausweichmöglichkeit am Rheinufer.
  • Wegzustand: gut
  • Verkehrsbelastung:
  • Geeignetes Fahrrad:
  • Familieneignung: weitestgehend ja
  • Inlinereignung:

Hintergrund

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Vorbereitung

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Öffentliche Verkehrsmittel

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Der R3 wird zwischen Fulda und Rüdesheim im Rheingau von Bahnstrecken begleitet. Östlich von Fulda in der Rhön gibt es nur sonn- und feiertags vom 1. Mai bis 3. Oktober den Rhön-Rad-Bus mit kostenloser Fahrradbeförderung.

Größere Bahnhöfe an der Strecke sind Fulda, Hanau, Frankfurt am Main und Mainz. Hier bestehen Fernverkehrsanschlüsse, allerdings fahren zwischen Fulda und Hanau keine IC's, sondern nur Regional-Expresszüge und ICE ohne Fahrradbeförderung. Einzelne IC's halten auch in Bingen, das mit den Fähren von Rüdesheim zu erreichen ist. Mainz-Kastel und Rüdesheim sind mit Regional-Expresszügen erreichbar.

Alle Bahnhöfe an der Strecke (auch Mainz), liegen im Tarifgebiet des RMV, wo die Fahrradmitnahme kostenlos ist. Die Gruppentageskarte lohnt sich ab 4 Personen bei einfacher Fahrt, ab 2 Personen für hin- und zurück.

Mit dem Fahrrad

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Streckenbeschreibung mit Sehenswürdigkeiten

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Eckpunkte der Route

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Etappe Tann − Fulda: 39 km

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  • Tann (Rhön) km: 0 · 353m - Hübsches Rhönstädtchen mit Altstadt und Schloss
  • → Abzweig bei km 8,7 nach Hilders auf Rhöhnradweg und Ulstertalradweg, Zugang des Milseburgradwegs.
  • Milseburgradweg - attraktiver Bahntrassenradweg mit 1187 m langem Tunnel. Der Milseburgtunnel ist offiziell[1] von November bis März gesperrt. In der Praxis soll die Sperrung von Ende Oktober bis Mitte April sein. Der Zeitraum des Ruheraums für die Fledermäuse im Winter ist abhängig vom Ruhebedarf dieser Flugtiere. Während der Sperrzeit steht eine vier Kilometer lange Umfahrungsstrecke mit größerem Anstieg zur Verfügung. Höchster Scheitelpunkt des Weges ist der ehemalige Bahnhof Milseburg.
  • Eckweisbach km: 10,6 · 448m
  • Abzweig zur Milseburg und Tunnelumfahrung: km 15,6 · 542m
  • Zugang der Tunnelumfahrung: km 17 · 515m
  • Langenbieber: km 24,8 · 361m
  • Götzenhof: km 34,2 · 326m
  • Fulda Domplatz: km 38,9 · 262m - Barocke Altstadt mit Schloss und Dom

Fulda − Wächtersbach: 55 km

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→ Anschluss an den Hess. Radfernweg R1-Fulda-Radweg, mit dem der R3 nun einen kurzen Abschnitt teilt.
  • Fulda-Johannesberg - mit der Propstei
  • Neuhof
  • Landrücken - Wasserscheide Rhein/ Weser (größere Steigung)
  • Kinzigstausee - Staumauer
→ Abstecher nach Bad Orb

3. Etappe: Wächtersbach − Hanau: 40 km

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Diese Etappe führt weitestgehend in Sicht- und Hörweite von Autobahnen entlang der sich hier befindlichen Kinzigauen und bietet keine größeren technischen Schwierigkeiten, da die Straßen und Wege durchgehend asphaltiert sind. Ein besonderes Spektakel sind die regelmäßigen Überflutungen vor allem in den Wintermonaten, von denen teilweise auch dieser Radfernweg nicht verschont bleibt, sodass man gezwungen wird, zur Weiterfahrt Alternativrouten zu verwenden, die aber, außer bei ganz extremem Hochwasser, ausreichend ausgeschildert sind. Fallen die Temperaturen im Winter nach kräftigen Regenschauern unter den Gefrierpunkt, bilden sich in den Kinzigauen riesige Eisflächen, die dann gerne von Familien mit Kindern als kostenlose Eisbahn genutzt werden. Bedingt durch den Verlauf werden einige nicht uninteressante Orte entlang der Straße ausgelassen, darunter Wirtheim, Haitz, Höchst, Meerholz, Hailer, Lieblos und Rothenbergen. Wer diese Orte bereisen will, muss sich durch teilweise stark befahrene Straßen durch den Kfz-Verkehr kämpfen - Radwege gibt es hier nicht.

~   ~> Von Wächtersbach geht es über die Bahnstrecke und anschließend weiter über Feldwege die Kinzig entlang. Über eine Strecke von 10 km führt die Strecke hauptsächlich die Bahnstrecke und die Autobahn entlang durch die Kinzigauen bis schließlich die nächste Stadt erreicht wird.
  • Gelnhausen (159 m) - Die Barbarossastadt Gelnhausen ist vor allem für ihre Kaiserpfalz und der sehenswerten Altstadt überregional bekannt. Über der Altstadt thront die romanisch-gotische Marienkirche aus dem 13. Jahrhundert als schon von weitem sichtbares Wahrzeichen. Der Bahnhof befindet sich südlich der Kinzig.
~   ~> Der Radweg führt südlich an der Altstadt vorbei und anschließend über die stark befahrene Ausfallstraße Richtung Roth. Über einen Bahnübergang geht es weiter auf den Kinzigauen, anschließend wird die   auf einer schwach befahrenen Kreisstraße gequert und dem Verlauf der Kinzig flussabwärts gefolgt. Vorbei am Flugplatz Langenselbold wird nach einer erneuten Querung der   die nächste Stadt der Etappe erreicht.
  • Langenselbold (130 m) - Ehemals Residenz der Herren zu Isenburg, ist Langenselbold heute mit seinen 14.000 Einwohnern hauptsächlich Einkaufsstadt. Neben dem Schloss ist vor allem die evangelische Kirche aus dem 18. Jahrhundert sehenswert. Der Bahnhof von Langenselbold liegt weit südlich der Stadt, ist aber durch einen Radweg problemlos zu erreichen.
~   ~> Ab dem Aufstieg zum Schloßberg, dem letzten größeren Aufstieg der Strecke, gibt es zwei ausgeschilderte Routenvarianten. Die südliche Route führt über die   vorbei am Kinzigsee durch die Kinzigauen, diese Straße ist aber bei Hochwasser, wie es vor allem in den Wintermonaten häufiger vorkommt, überflutet. Für diesen Fall gibt es eine Alternative, und zwar nördlich der Autobahn über den kerzengeraden Feldweg unter der   hindurch.
  • Rückingen (114 m) - Rückingen ist einer von zwei Ortsteilen von Erlensee mit 6000 Einwohnern. Die kleine Altstadt bietet mit der Wasserburg, der evangelischen Kirche sowie dem Schlösschen gleich mehrere Sehenswürdigkeiten. Busverbindungen bestehen nach Hanau und Langenselbold.
~   ~> Der Ort wird südlich über die historische Kinzigbrücke verlassen, über Feldwege geht es erneut über die Kinzig und anschließend über einen gut ausgebauten Waldweg entlang der "Stadtautobahn" (ehemalige  ) gen Hanau.
  • Hanau (104 m) - Die 90.000-Einwohner-Metropole Hanau wurde im Zweiten Weltkrieg größtenteils in Schutt und Asche gelegt und ist heute vor allem als Industrie- und Eisenbahnerstadt bekannt, bietet aber dennoch einige sehenswerte Gebäude, darunter die historische Marienkirche, der Marstall und Kanzleibau des ehemaligen Hanauer Stadtschlosses und das Frankfurter Tor am nordwestlichen Rand der Innenstadt. Hanau hat zwar den Hauptbahnhof als überregionalen Bahnknotenpunkt, für den Radfahrer bietet sich aber die Anfahrt über den Bahnhof Hanau West eher an.
~   ~> Vorbei an der Altstadt Hanau geht es über Stadtstraßen (teilweise stark befahren!) erneut über die Kinzig und anschließend über einen Feldweg Richtung Kesselstadt.

Hanau − Frankfurt: 55 km

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  • Bahnhof Hanau West
  • Schloss Philippsruhe mit Schlosspark und Orangerie am Westrand von Hanau direkt am Mainufer gelegen.
  • Maintal-Dörnigheim
  • Fähre Dörnigheim − Mühlheim (zur Zeit eingestellt)
  • Fähre Bischofsheim − Rumpenheim (Offenbach)
    • Schloss Rumpenheim
  • Weiter mit dem Main-Radweg über
  • Offenbach am Main nach
  • Frankfurt am Main − Eiserner Steg

Etappe Frankfurt − Mainz-Kastel: 40 km

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Detailierte Beschreibung siehe: Main-Radweg

Alternativroute Südseite zwischen Höchster Brücke und Schleuse Eddersheim. Das Rad muss über die Treppe getragen werden.

Detaillierte Beschreibung siehe: Main-Radweg

Alternativroute Südseite zwischen Höchster Brücke und Schleuse Eddersheim. Das Rad muss über die Treppe getragen werden.
  • Hochheim am Main − die sehenswerte Altstadt thront oberhalb des Radfernweges und ist durch die Bahnhofsunterführung, die Straße links und dann rechts die Sackgasse hoch zu erreichen, vorbei an der Barock-Kirche St. Peter und Paul.
  • Mainz-Kastel − der Wiesbadener Stadtteil gegenüber der Landeshauptstadt Mainz.

Mainz-Kastel − Eltville − Rüdesheim

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Am Rheinufer entlang fahren bis es nicht mehr weitergeht und dann ein kurzes Stück auf der Biebricher Straße. Am weißen Ortsschild Wiesbaden-Biebrich fährt man links auf das Betriebsgelände und dann weiter wieder am Rheinufer entlang.

  • Wiesbaden-Biebrich mit dem Biebricher Schloss − Uferweg
  • Wiesbaden-Schierstein am Hafen vorbei und über den Deich
  • Im Rheingau verläuft der R3a (alter R3) nicht direkt am Rhein, sondern ab Eltville hügelig durch die Weinberge über das Kloster Eberbach. Vorteil: Die Route liegt abseits des Verkehrs mit schönen Aussichtspunkten. Nachteil: Einige längere Steigungen mit "verlorenen Höhenmeter". Alternative Rhein-Radweg bis Oestrich-Winkel über die Nebenstraße oder immer am Ufer entlang bis Rüdesheim. Sonntags bei schönem Wetter wird es aber am Rhein sehr voll.
    • Walluf − der offizielle Weg geht ins Dorf hinein und dann auf dem Radweg neben der stark befahrenen Straße ohne Sicht zum Rhein bis zum Kreisel in Eltville und dann die Straße hoch nach Kiedrich. Man biegt vor den Sehenswürdigkeiten von Eltville ab.
      Deshalb besser den Uferweg bis Eltville nehmen und die Hauptstraße bis zum Kreisel zurückfahren. Von weitem begrüßt einem die Kurfürstliche Burg mit dem Rosengarten.
    • Eltville am Rhein − Wein-, Sekt- und Rosenstadt mit der Kurfürstlichen Burg und sehr schönen Fachwerkshäusern.
      Ab hier jetzt als R3a ausgeschildert. Der Radweg führt bis Kloster Eberbahch auf oder entlang der Straße.
      Alternativ zum Radweg neben der Straße nach Kiedrich, kommt man in der Verlängerung der Fußgängerzone auf die Schwalbacher Str., von der links die Holzstraße abzweigt. Über die Scharfensteinstraße gelangt man auf den Weg durch die Weinberge und fährt dann links in den Ortskern.
      4,5 km − 100 Höhenmeter
      Aufstiegshilfe: Der stündliche Linienbus 172 vom Bahnhof Eltville zum Kloster Eberbach nimmt einzelne Fahrräder mit, wenn keine Kinderwagen oder Rollstühle mitfahren.
      Ab Eltville führt der R3a bei mittleren Steigungen über die Weinberge durch den Rheingau.
    • → Alternative über den Uferweg direkt am Rhein entlang nach Rüdesheim.
    • Kiedrich − Weindorf inmitten der Weinberge mit der St. Valentinus-Kirche
      2,5 km − 60 Höhenmeter
    • Kloster Eberbach − Allein die Außenanlagen sind eine Rast wert.
    • Weindomäne Steinberg mit herrlicher Aussicht und Weinlehrpfad, Kellerführungen und Weinausschank am Wochenende. Man kann in westlicher Richtung durch den eingemauerten Weinberg durchfahren und kommt unten am Südtor heraus, wo der R3a weitergeht.
      Der Radweg führt nun durch die Wirtschaftswege des Rheingaus.
    • Hallgarten − Weindorf oberhalb des Radweges inmitten des Rheingaus, die Straße rauf.
      → An der Gabelung im Taleinschnitt geht der R3a abwärts nach Oestrich-Winkel. Um zum Schloss Vollrads zu gelangen, sollte man rechts abbiegen, an der nächsten Gabelung rechts und dann links direkt auf das Schloss zu fahren.
    • Schloss Vollrads − Gastronomie im Innenhof, aber keine Innenraumbesichtigung. · oberhalb des Radweges.
      Auf der Westseite des Schloss biegt ein Weg ab, der auf den Ortsteil Johannisberg der Gemeinde Geisenheim zuläuft. Im Süden befindet sich das Schloss.
    • → Abstecher zum Schloss Johannisberg − Aussichtsterrasse und Gastronomie, aber keine Innenraumbesichtigung.
    • Winkel (Gemeinde Oestrich-Winkel)
    • Geisenheim − Fachhochschule mit schönem gepflegtem Garten.
  • Rüdesheim am Rhein - viel besuchte Weinstadt am Beginn des Mittelrheintals. Hier endet der R3a am Marktplatz an der Kirche, während der neue R3 bereits an der Hindenburgbrückenruine endet.

Neuer R3 entlang des Rheins

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  • Der alte R3 hat jetzt die Bezeichnung R3a.
  • Seit 2012 führt der neue R3 auf dem erneuertem asphaltierten Weg entlang des Rheins von Eltville am Rhein bis nach Rüdesheim.
    Bis zur Fähre von Mittelheim nach Ingelheim Frei-Weinheim ist er identisch mit dem neuen Rhein-Radweg. Hinter dem Ortsteil Winkel biegt er zur parallelen Bundesstraße ab, man kann aber auch auf dem etwas unebenen Leinpfad fahren und weiterhin die Rheinsicht genießen. Hinter Geisenheim fährt man um den Freizeithafen herum und unterfährt dann den letzten Bogen der ehemaligen mächtigen Hindenburgbrücke, die in den letzten Kriegstagen von der Wehrmacht gesprengt wurde. Hier endet die Ausschilderung. Zum Rüdesheimer Ufer geht es hinter der Brücke links und dann am Schwimmbad vorbei. Die Bahnschranken sind oft lange geschlossen. Es gibt mehrere Unterführungen.
  • Alternativ kann man auch auf der wenig befahrenen ehemaligen Bundesstraße zwischen Eltville am Rhein und Geisenheim durch die Ortschaften fahren.

Eine Weiterfahrt ist über die Rheingauer Riesling Route möglich. Im Mittelrheintal, auf der Rüdesheimer Seite gibt es noch keinen durchgehenden Radweg, deshalb am besten mit der Fähre nach Bingen wechseln. Die Nutzung der stark befahrenen B 42 ist auch in Zukunft nicht zu empfehlen. Letzter Ort in Hessen ist Lorchhausen.

Ausflüge

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Mit der Fähre nach Bingen. Von dort auf dem Rheinradweg im Mittelrheintal nach Koblenz.

Literatur- und Kartenhinweise

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Einzelnachweise

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  1. Radwanderkarte 2009 des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landentwicklung, Referat Presse, Öffentlichkeitsarbeit, Wiesbaden
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Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.