Oświęcim

Stadt in der Woiwodschaft Kleinpolen in Südpolen
(Weitergeleitet von Auschwitz)
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Piastenschloss in Oświęcim
Oświęcim
WoiwodschaftKleinpolen
Einwohnerzahl36.956 (2021)
Höhe230 m
Tourist-Info+48 33 843 00 91
web.um.oswiecim.pl
Lagekarte von Polen
Lagekarte von Polen
Oświęcim

Oświęcim (deutsch: Auschwitz) ist eine kleine Stadt an der Soła in Polen, in der Woiwodschaft Kleinpolen im historischen Oberschlesien. Weltweit ist Oświęcim den meisten Menschen wohl als Standort des größten deutschen Konzentrationslagers zur Zeit des Nationalsozialismus bekannt. Deshalb stellen auch die beiden Gedenkstätten der Konzentrationslager Auschwitz I und Auschwitz-Birkenau (Auschwitz II) die größten Sehenswürdigkeiten der Stadt dar.

Die insgesamt zwölf Ortsteile von Oświęcim liegen zu beiden Seiten der Soła, insbesondere südlich von Oświęcim findet man mehrere Teiche und Seen. Die Stadt vermarktet sich unter dem Slogan "Miasto Pokoju", auf Englisch "The city of peace". Seit 2000 gibt es in Oświęcim keine hier ansässige jüdische Bevölkerung mehr, eine traurige Hinterlassenschaft aus der Zeit des Holocausts.

Hintergrund

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Karte von Oświęcim

Den wenigsten Besuchern ist bekannt, dass sich hinter dem beladenen Begriff "Auschwitz" nicht nur der ehemalige Konzentrationslagerkomplex Auschwitz, sondern auch eine Kleinstadt mit 40.000 Einwohnern verbirgt, die auf eine über 700 Jahre alte Geschichte zurückblickt. Der mittelalterliche Name Auschwitz wurde erstmals nach der Annexion Galiziens durch die Donaumonarchie im Zuge der Teilung Polens im Jahr 1772 angewandt. Ein dritter, ebenfalls zu dieser Zeit aufkommender Name für die Stadt lautete "Osphitzin", was sich vom jiddischen Begriff für Gast abgeleitete. Als "Oświęcimer Jerusalem" war die Stadt damals weit über die Landesgrenzen als Zentrum jüdischer Kultur und Religion bekannt. Um so perfider scheint es, dass gerade dieser Ort als Symbol des Völkermordes an den europäischen Juden in die Geschichte eingegangen ist.

 
Außenansicht des Bahnhofs Oświęcim
 
Gleisanlagen des Bahnhofs Oświęcim

Mit dem Flugzeug

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Flughafen Katowice

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Der Internationale Flughafen Katowice (IATA-Code KTW, ICAO-Code EPKT, polnisch Międzynarodowy Port Lotniczy Katowice) ist der nach Fluggästen drittgrößte Flughafen Polens und Luftlinie circa 26 Kilometer nordwestlich von Oświęcim entfernt. Täglich bestehen Direktflüge der Lufthansa nach Frankfurt (Main) und Düsseldorf und der LOT Polish Airlines nach München. Weiter wird Katowice von Wizz Air angeflogen, die zweimal täglich Direktflüge nach Dortmund und mehrmals wöchentlich nach Köln-Bonn, Frankfurt-Hahn und Maastricht-Aachen anbietet.

Flughafen Krakau-Balice

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Der Internationale Flughafen Johannes Paul II. Krakau-Balice (IATA-Code KRK, ICAO-Code EPKK, polnisch Międzynarodowy Port Lotniczy im. Jana Pawła II Kraków-Balice) ist der zweitgrößte Flughafen Polens und Luftlinie rund 42 Kilometer östlich von Oświęcim entfernt. Die Lufthansa bietet täglich Direktflüge nach Deutschland an.

Mit der Bahn

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Aus Wien reist man mit dem EC 102 und EC 104 nach Katowice, von wo aus Regionallinien weiterführen, oder mit dem Nachtzug D406 nach Krakau in beiden Fällen in unter sechs Stunden an. Den 1 Bahnhof Oświęcim, auf wessen Vorplatz auch zahlreiche Buslinien halten, findet man westlich des Stadtzentrums. Wer mit dem Zug anreist sollte aber nicht den selben Standard wie in Deutschland erwarten. Auf vielen Zuglinien verkehren noch ältere Triebwagen, zudem ist das polnische Streckennetz selbst ebenfalls nicht in einem so guten Zustand wie das deutsche.

Mit dem Bus

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Zwischen den Busbahnhöfen Bieruń, Katowice und Krakau verkehren regelmäßige Busse des staatlichen Anbieters

  • PKSiS Oświęcim S.A.. E-Mail:
  • Nach Krakau wird ein dichter Shuttleverkehr direkt vom Museum Auschwitz geführt, die Kosten hin und retour belaufen sich auf PLN 28,00 + optional PLN 40,00 für eine Führung im Museum. In die beiden anderen Städte kursieren die Busse seltener. Auf der Website befinden sich zudem Abfahrtszeiten für die lokalen Linien.

Auf der Straße

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Nördlich von Oświęcim verläuft die Autostrada A4 ( ), die mit 670 Kilometern längste polnische Autobahn. Teilweise mautpflichtig verbindet sie über Görlitz, Breslau, Katowice und Krakau die deutsche Grenze mit der ukrainischen Grenze. Bei Görlitz geht die Autostrada A4 direkt in die Bundesautobahn A4 ( ) über, kurz vor der Grenze zweigt die Autostrada A18 ( ) ab, die südlich von Forst (Lausitz) direkt in die deutsche Bundesautobahn A15 ( ) übergeht.

Aus Richtung Tschechien (Prag, Bratislava und Wien) reist man am besten über die tschechische Dálnice 1 ( ) und die polnische Autostrada A1 ( ) an (Grenzübergang Olsa).

Mobilität

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Außenansicht des jüdischen Zentrums

Das Stadtzentrum ist bequem zu Fuß zu bewältigen. Ein Busnetz mit durchwegs verlässlichem Fahrplan verbindet die Stadtteile, teils verkehren noch ältere Busse (oft auch Hochflur), teils neuere Niederflurbusse des polnischen Herstellers Solaris. Neben den regulären Bussen halten auch private Kleinbusse an den meisten Haltestellen, mit denen man kostengünstig die umliegenden Städte und Orte erreichen kann. Die Abfahrtszeiten können bei der Rezeption der jeweiligen Unterkunft erfragt werden, eine Kopie des Fahrplanes erhält man auf Anfrage direkt beim Busfahrer. Alternativ kann man die Stadt natürlich auch per Taxi oder mit dem Fahrrad erkunden. Für letztere besteht ein eigenes, wenn auch wenig genutztes Radwegnetz.

Sehenswürdigkeiten

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Lomdei-Misznajot-Synagoge
 
Die große Synagoge wurde von den Nationalsozialisten abgebrannt
 
Jüdischer Friedhof

Neben einer Besichtigung der Konzentrationslager Auschwitz und Birkenau ist auch ein Besuch des jüdischen Zentrums zu empfehlen. Dieses beherbergt eine Ausstellung über das jüdische Leben vor dem Zweiten Weltkrieg. Weiters ist auch ein Abstecher zum Schloss, sowie zum Marktplatz anzuraten. Am Hauptplatz 1 Rynek Główny haben sich verschiedene geschichtliche Epochen baulich eingeschrieben, so entspricht der Platz im Wesentlichen seiner mittelalterlichen Anlage. Besucher aus Deutschland und Österreich könnten die Arkadenbögen und Mansardenfenster an der nordwestlichen Ecke des Platzes ins Auge stechen, die auf Pläne des deutschen Architekten Stoßberg verweisen, "Auschwitz" als Musterstadt für die Ansiedlung Deutscher im Osten neu zu gestalten. In der Mitte des Platzes kennzeichnet eine dunkle Fläche den Standort eines Bunkers, der erst vor wenigen Jahren abgerissen wurde, teilweise als Supermarkt genutzt wurde und den Hauptplatz seit dem Zweiten Weltkrieg dominiert hatte. Wichtigstes Baumerkmal ist das Alte Rathaus ebenfalls am Marktplatz (Rynek Główny).

  • 2 Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau, Wieźniów Oświęcimia 20. Tel.: +48 33 844 8099, Fax: +48 33 843 2227. Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagerkomplexes. Mehr Dazu Geöffnet: Mo-So: 08:00-15:00/19:00 Uhr.
  • 3 Jüdisches Zentrum Auschwitz, Pl. Ks. J. Skarbka 5. Tel.: +48 33 844 7002, Fax: +48 33 472 0400, E-Mail: Das Zentrum umfasst die restaurierte Synagoge der Chevra Lomdei Myshnajot Gemeinde (letzte erhaltene Synagoge in Oświęcim), eine Ausstellung über jüdisches Leben in der Stadt vor dem Zweiten Weltkrieg und ein Bildungszentrum. Während die Ausstellung ohne Anmeldung besucht werden kann, ist die Synagoge nur nach Anmeldung über dieses Formular zugänglich. Geöffnet: Mo-So: 09:00-17:00 Uhr, Sa geschl. Preis: Vorgeschlagene Spende von 6 PLN.
  • 5 Zentrum des Heiligen Maximilian, Franciszkańska 12. Tel.: +48 33 843-07-11, Fax: +48 33 843 47 35, E-Mail: Die Untergeschosse des Franziskanerklosters beherbergen eine Grafikenausstellung von Marian Kołodziej, der seine Erfahrungen als Überlebender des KL Auschwitz in an Hieronymus Bosch angelehnten, infernal-sakralen "Labyrinthe des Marian Kołodziej" verarbeitet.

Friedhöfe

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  • 6 Jüdische Friedhof, Generała Jarosława Dąbrowies. Der städtische Friedhof bestand bis zum Beginn des zweiten Weltkriegs und wurde durch den Bau der Krakauer Straße (heute Generała Jarosława Dąbrowskiego) sowie der Errichtung zweier Luftschutzeinrichtungen und eines Löschteichs gezielt entweiht. Das eingezäunte Gelände kann nicht frei betreten werden, allerdings wurde am südlichen Eck ein großes "Fenster" aus der Mauer ausgespart, durch welches man in den Kirkut einsehen kann.
  • Sollten Sie sich zu den Feiertagen Allerheiligen und Allerseelen am 1. & 2. November in der Stadt befinden, so gehört ein nächtlicher Besuch an einem der beiden katholischen Friedhöfe zum Pflichtprogramm. Diese werden zu dem Anlass von abertausenden Kerzen farbenfroh beleuchtet.
  • 7 Cmentarz Parafialny, Generała Jarosława Dąbrowskiego. Pfarrfriedhof.
  • 8 Cmentarz Komunalny, Wiklinowa. Kommunalfriedhof.

Kultur & Kinos

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Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau

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Museum Auschwitz-Birkenau
 
Tor "Arbeit macht Frei" zum Stammlager
Öffnungszeiten
Dezember - Februar08:00-15:00
März, November08:00-16:00
April, Oktober08:00-17:00
Mai, September08:00-18:00
Juni, Juli, August08:00-19:00

Geschlossen1.1., 25.12., Ostersonntag
 
KZ Auschwitz I (Stammlager)
 
Luftaufnahme Auschwitz I

1940 errichteten die deutschen Besatzer in der Nähe von Oświęcim das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz I (Stammlager), in das zunächst vor allem polnische Gefangene deportiert wurden. Später kam das Lager Auschwitz II - bekannter unter dem Namen Birkenau - hinzu, sowie über 40 weitere Außenlager um die Stadt Oświęcim. Nach der Wannseekonferenz wurde das KZ Auschwitz zum größten Vernichtungslager im Zweiten Weltkrieg, in dem über eine Million Menschen ums Leben kamen. Die größte Gruppe der Ermordeten stellten ungarische (ca. 400.000) und polnische Juden (ca. 350.000), sowie Juden aus anderen europäischen Ländern (ca. 200.000) dar, aber auch andere Gruppen, wie nicht-jüdische Polen (150.000), Sinti und Roma (ca. 25.000), sowjetische Kriegsgefangene (ca. 20.000), Zeugen Jehovas, Priester, Homosexuelle etc. wurden hier ermordet. Die Zahlen basieren auf Schätzungen, da die Mehrheit der jüdischen Häftlinge ohne registriert zu werden vergast wurden.

Die Gedenkstätte des KZ Auschwitz gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Von den drei großen Lagern des Konzentrationslagerkomplexes sind nur das Stammlager und Birkenau erhalten. Monowitz ist von der Bevölkerung wieder in ein Dorf rückgebaut worden und kann ergänzend besichtigt werden. Für jedes der beiden Lager sollten knapp 4 Stunden eingeplant werden, was innerhalb eines Tages zwar machbar ist, viele Besuchern jedoch überwältigt.

Zuerst sollte das Stammlager besucht werden, da es mit seiner Hauptausstellung und den Nationalausstellungen, auch Länderausstellungen genannt, verschiedener Staaten einen guten Überblick über die Mechanismen hinter der Einrichtung des Konzentrationslagers gibt. Danach empfiehlt sich ein Besuch in Birkenau.

In Birkenau ist im ehemaligen Torhaus ein kleiner Kiosk eingerichtet, in dem Bücher, Broschüren, Trinkwasser und Ähnliches erworben werden können, zudem steht ein Getränkeautomat zur Verfügung. Neben dem Kiosk bietet nur die Ausstellung in der "Sauna" Schutz vor den Elementen. In den Wintermonaten sinkt die gefühlte Temperatur oft weit unter den Nullpunkt, im Sommer brütet die Sonne über der Ebene. Gutes Schuhwerk, der Jahreszeit entsprechende Bekleidung und ausreichend Trinkwasser sollten also mitgebracht werden.

  • Als Friedhof für Millionen von Ermordeten sollte die Gedenkstätte sensibel besucht werden. Das Museum ersucht die Besucher, sich leise und respektvoll zu Verhalten.
  • Das Fotografieren und Filmen ist ohne Kunstlicht oder Stativ für den Privatgebrauch gestattet. Ausgenommen davon ist der Raum mit den Haaren der Häftlinge im Block 4, sowie die Keller des Block 11 im Stammlager und die Krematorien. Die erstellten Materialien dürfen das Andenken an die Opfer des Konzentrationslagers nicht beschädigen. Kommerzielle Interessen müssen unter diesem Formular angemeldet werden.
  • Badebekleidung, Rauchen, Essen, Telefonieren, Radio hören, schweres Gepäck, das Mitführen von Hunden und Fahrrädern sind verboten. Außerdem sei hier auch vor Taschendieben gewarnt, besonders im Sommer, wenn täglich tausende von Touristen die Anlagen besuchen. Alle Regeln am Gelände der Gedenkstätte sind auf dieser Seite aufgelistet und auch auf mehreren Informationstafeln vor Ort.
  • Um die Sprachgrenzen im Konzentrationslager zu überwinden, hatten die Häftlinge die Lagersprache entwickelt. Diese Pidgin-Sprache bestand aus deutschen, jiddischen und polnischen Bausteinen. Die Häftlinge führten eigene, sarkastische Bezeichnungen für verschiedene Bereiche des Konzentrationslagers ein. Diese Begriffe werden in den betreffenden Absätzen erklärt und unter Anführungszeichen gesetzt. Teilweise haben sich auch Bezeichnungen der SS in den historischen Sprachgebrauch übertragen, zum Beispiel soll "Zigeunerlager" in diesem Kontext nicht diffamierend verstanden werden.
  • In manchen Bereichen des ehemaligen Lager sind die Dörfer Plawy und Brzezinka sehr nah an die Gedenkstätte herangewachsen. Das Lager Monowitz wurde gleich überhaupt durch ein Dorf ersetzt. Daran lässt sich gut über die schwierige Auseinandersetzung der vorher vertriebenen Bevölkerung mit ihrem geschichtlichen Erbe reflektieren. Außerdem zwangen die zehrenden Nachkriegsjahre die Bevölkerung, vorhandene Baumaterialien zu Nutzen.

KZ Auschwitz I (Stammlager)

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Die Schwarze Wand
 
Nachbau der Verbrennungsöfen

Besucher des Stammlagers lassen sich am besten in Gruppen durch das Areal führen. So kommt man automatisch an allen wichtigen Stationen vorbei und kann im Anschluss immer noch alleine die sogenannten Nationalausstellungen in den einzelnen Blocks besichtigen. Mögliche Stationen bei einem Besuch des Stammlagers können neben der Krematorien und Block 11 sein:

Arbeit macht frei

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Der eiserne Schriftzug Arbeit macht frei ist wohl eines der bekanntesten Motive des Konzentrationslagers Auschwitz I (Stammlager). Auffallend ist der auf dem Kopf stehende Buchstabe B, welcher laut ehemaligen Auschwitz-Häftlingen einen heimlichen Protest des Mitgefangenen Jan Liwacz darstellt. Dieser musste als Kunstschlosser mehrere Auftragsarbeiten für die SS ausführen, darunter auch 1940 den weltbekannten Schriftzug.

Schwarze Wand / Todeswand

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Die Schwarze Wand, bzw. Todeswand war ein Kugelfang aus schwarzen Isolierplatten zwischen Block 10 und Block 11 (Lagergefängnis), vor welcher zwischen November 1941 und Dezember 1943 insgesamt etwa 20.000 Menschen durch Genickschuss hingerichtet wurden. Heute kann ein originalgetreuer Nachbau der Schwarzen Wand, so wurde sie in der Lagersprache genannt, besichtigt werden, welche auch eine sehr bedeutende Erinnerungsstätte darstellt.

Nationalausstellungen

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Die Nationalausstellungen bestehen seit 1960 und wurden in den letzten Jahren teilweise neu konzipiert. Zur Zeit gibt es fünf Nationalausstellungen der Nationen Belgien, Frankreich, Niederlande, Slowakei und Tschechien. Während die Eröffnung der österreichischen Ausstellung für 2016 geplant ist, ist die Neueröffnung der russischen Ausstellung noch ungewiss. Weiter gibt es eine eigene Ausstellung der jüdischen Opfer und der Sinti und Roma.

KZ Auschwitz-Birkenau

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KZ Auschwitz II-Birkenau
 
Luftaufnahme Auschwitz II
 
Bekannte Aufnahme der Hauptwache von 1945
 
Blick von der Hauptwache ins Quarantänelager

Je nach Zeitbudget und Kondition empfehlen sich verschiedene Routen, um die wichtigeren Schauplätze in dem riesigen Areal zu besuchen. Beide Routen sind mit weißen Richtungspfeile auf schwarzem Grund ausgeschildert.

  • Kurze Route (ca. 5 km): Hauptwache / Quarantänelager / Rampe / Frauenlager / Krematorium 2 & 3 / Denkmal / "Kanada" & "Sauna" / Krematorium 4 & 5 / "Mexiko"
  • Lange Route (ca. 8 km): Judenrampe / Hauptwache / Block 1 / Rampe / Frauenlager / Krematorium 2 & 3 / "Kanada" & "Sauna" / Krematorium 4 & 5 / Weißes Haus / Massengrab f. Russische Kriegsgefangene / Rotes Haus / "Mexiko" oder Kommandatur

Nachfolgend werden einige besonders wichtige Stationen des KZ Auschwitz II-Birkenau genauer beschrieben:

Zentralsauna

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Die Zentralsauna, auch Zentrale Sauna oder Neue Sauna genannt (offiziell BW 32) diente als „Entwesungs- und Desinfektionsanlage“ bei der Aufnahme der nach Auschwitz deportierten Menschen. Es ist das größte Bauwerk des Konzentrationslagers, in welchem die neuen Häftlinge unter anderem geduscht, geschoren und regestriert wurden. Auch erhielten sie hier die für Auschwitz typische Tätowierung der Häftlingsnummer auf den linken Unterarm.

In den Effektenlagern Kanada wurden die Wertgegenstände und Habe aller in Auschwitz-Birkenau eingelieferten Häftlinge aufbewahrt und weiterverarbeitet. Die Bezeichnung Kanada entstand dadurch in der Lagersprache, weil das wertvolle Raubgut von den Häftlingen als „Symbol für Reichtum“ mit dem Land Kanada verbunden wurde. Später nannten auch etliche Angehörige des SS-Lagerpersonals diese Stätte so. Die Arbeit in Kanada war eine vergleichbar einfache Arbeit der Häftlinge.

Gaskammern und Krematorien

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Wie auch im Stammlager (Auschwitz I) gab es auch in Auschwitz II-Birkenau Einrichtungen zur gezielten Tötung der Häftlinge. Es bestanden die Krematorien II, III, IV und V, sowie die Bunker I und II. Später wurden die Leichen der Häftlinge auch unter freiem Himmel verbrannt, als die vorhandenen Kapazitäten zur Leichenverbrennung nicht mehr ausreichten. Ausführliche Informationen siehe zum Beispiel Wikipedia-Artikel Gaskammern und Krematorien der Konzentrationslager Auschwitz.

Schutzhaftlager

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Die Lagerbereiche im Konzentrationslager Auschwitz II-Birkenau wurden im Lagerjargon wie folgt genannt: Männerlager, Quarantänelager, Frauenlager, Zigeunerlager, Theresienstädter Familienlager und Mexiko. Alle zusammen bildeten das insgesamt etwa fünf Quadratkilometer große Barackenlager, die einzelnen Bereiche waren durch einen doppelten Elektrozaun aus Stacheldraht mit fünf Meter hohen Wachtürmen in einem Abstand von 150 Meter voneinander abgetrennt.

Denkmal im Vernichtungslager

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Das flächenmäßig große Denkmal wurde 1967 auf Initiative des Internationalen Auschwitz Komitees zwischen den Ruinen zweier Krematorien errichtet. Es trägt folgende Inschrift in mehreren Sprachen, darunter auch in Deutsch:

„Dieser Ort sei allezeit ein Aufschrei der Verzweiflung und
Mahnung an die Menschheit.
Hier ermordeten die Nazis über anderthalb Millionen Männer, Frauen und Kinder.
Die meisten waren Juden aus verschiedenen Ländern Europas.“

Aktivitäten

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Festivals

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Life Festival 2013
  • Internationales Amateurfilm Festival. Januar.
  • LIFE Festival. Seit 2010 findet jährlich im Juni das LIFE Festival statt. Ziel ist es, an dem Ort des einst größten Menschenhass, Kulturen und Menschen zu verbinden.
  • Biennale des Sozial-Politischen Plakats. September/Oktober.
  • Als mehrfacher Staatsmeister im Eishockey verfügt die Stadt natürlich über eine öffentliche Eishalle, den 2 Lodowisko, Chemików 4. Tel.: +48 33 842 27 83, E-Mail: Nach dem Training des Teams im Kreis geskatet werden.
  • Gleich gegenüber befindet sich die 3 Krypta Pływalnia, Chemików 2. Tel.: +48 33 842 27 83. Ein olympisches Hallenbad mit Saunabereich.
  • Läufer finden in den Auen entlang der Soła lange Fußwege und Fußgängerbrücken, sowie ein öffentlichen Sportplatz, auf dem man auf Erlaubnis des anwesenden Personals seine Runden drehen kann.
  • 4 Stadion Sportowy, Legionów 15.

Einkaufen

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Es gibt einige Wechselstuben in Oświęcim. Nutzen sollte man die in Katowice oder Krakau, da der Wechselkurs in der Regel besser ist als in Oświęcim, die beiden Wechselstuben am Rynek Główny sollten jedoch halbwegs faire Kurse anbieten. Billiger ist es meistens, etwas größere Beträge bei einem Geldautomaten abzuheben, z. B. bei BP Tankstelle am Kreisverkehr zwischen Legionów und Stanisława Konarskiego.

Nach langjähriger Standortsuche wurde nördlich des Bahnhofes ein historisch wenig belastetes Areal gefunden, auf dem die ein modernes Einkaufszentrum samt angeschlossenem Kino, errichtet wurde. In dem Komplex an der finden sich bekannte Modegeschäfte, Restaurants, Supermarkt, Apotheke, etc.

  • 1 Galeria Niwa, Powstańców Śląskich 1. Tel.: +48 33 484 19 41.

Lebensmittel und Dinge des täglichen Gebrauchs können entweder authentisch in Tante-Emma-Läden in der Innenstadt oder in den umliegenden Filialen der internationalen Kaufhausketten erworben werden.

Das kulinarische Angebot in Oświęcim ist eher dünn gestreut, von allem vor den Touristenfallen um das Stammlager sollte man eher Abstand nehmen. Ansonsten hat man die Gelegenheit, die handfeste polnische Küche auszuprobieren.

  • 1 Antalya, Romana Mayzla 5. Beim Rynek Główny (Hauptplatz), ist eine von teils deutschstämmigen Türken geführte typische Dönerbude, deren sättigende Fabrikate aber durchaus erfrischend mit Rotkraut und anderem Lokalkolorit gefüllt werden. Von der Einrichtung darf nicht allzu viel erwartet werden, um die Mittagszeit ist der Laden gut besucht.
  • Ein paar Häuser weiter kann im 2 Max Cafe, Rynek Główny 19. in modernerem Lounge-Ambiente ganz vernünftiger Mocca nebst Süßspeisen und anderen Snacks konsumiert werden.
  • Laut der einheimischen Bevölkerung gibt es die beste heiße Schokolade Oświęcims im 3 Cafe Bergson, Plac Ks. Jana Skarbka 2. Man findet es hinter dem jüdischen Zentrum (Museum und Synagoge).

Nachtleben

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In den Sommermonaten verlegen die Angrenzenden Bierstuben ihre Gastgärten auf den Rynek Główny, was dem Stadtplatz bis zur frühen Sperrstunde ein ganz nettes Flair verleiht. Während der 40-tägigen, katholischen Fastenzeit schließen viele der Lokale schon früher oder überhaupt ihre Pforten.

  • 1 Bazyl, Rynek Główny 9. Tel.: +48 511 633 830. In diesem Kellerlokal kann man gut polnische Biere trinken.

Unterkunft

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Für Jugendgruppen

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  • 1 Internationale Jugendbegegnungsstätte, ul. Legionów 11. Tel.: +48 33 843 21 07, E-Mail: Studiengruppen, die in einem mehrtägigen Aufenthalt eine Auseinandersetzung mit dem Ort anstreben, sind in dem aus einzelnen Häusern bestehenden Ensemble in Stadtnähe gut aufgehoben. Es besteht die Möglichkeit, Seminarräume, eine Bibliothek oder ein kleines Mediationshaus zu benutzen. Im Sommer kann zu vergünstigten Tarifen im Garten der IJBS campiert werden. Außerdem versorgt die IJBS die Stadt mit kulturellen Angeboten wie Lesungen, Ausstellungen und Konferenzen die in der Regel auch simultan auf Deutsch übersetzt werden. Auch Zeitzeugengespräche werden angeboten.
  • 2 Zentrum für Dialog und Gebet, M. Kolbego 1. Tel.: +48 33 843 10 00, Fax: +48 (33) 843 10 01, E-Mail: Im Vergleich zur Internationalen Jugendbegegnungsstätte eine etwas gehobenere Unterkunft. Die Begegnungstätte mit katholischem Backround liegt in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Stammlager. Wohnwägen und Caravans können am Parkplatz und im Garten geparkt werden.

Hotels & Pensionen

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Praktische Hinweise

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Abseits der Hotspots rund um die Gedenkstätte sind in der Stadt nur wenig Touristen anzutreffen, die Bewohner sind fast ausschließlich freundlich und neugierig. Trotzdem wird der Gedenkstättentourismus auch kritisch wahrgenommen und kann auch zu reservierten Reaktionen auf Besucher führen. Sensibles und höfliches Auftreten und ein paar einstudierte Brocken Polnisch helfen über Sprachgrenzen hinweg.

Die Fußball- und Eishockeyvereine haben eine starke Fanbasis in Südpolen, was zu martialischen Auftritten im Umfeld von Austragungen führen kann, meist bleibt es aber bei Gröhlereien. Aufmerksamen Besuchern könnten auch Graffitos mit einschlägigen, rechtsextrem konnotierten Symbolen auffallen. Obwohl diese Szene in der Regel selten öffentlich zu sehen ist, existieren in Polen bis ins 19. Jahrhundert zurückreichende, rechtsextreme Jugendbewegungen die auch in Kleinpolen aktiv sind.

Ausflüge

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Błędówer Wüste
  • In der 60 km entfernten 1 Błędówer Wüste (Pustynia Błędowska) . kann man auch in Mitteleuropa auf knapp über 30 km² die Zehen in feinen Wüstensand stecken. Das ehemals 150 km² große Areal entstand durch eine tausende Jahre zurückliegende Gletscherschmelze und stellt damit das größte Sandvorkommen im europäischen Binnenland dar. Die offene Wüste erreicht man am schnellsten aus dem Ort Chechło, auch von Klucze führen Trampelpfade in das weitläufige Gebiet. Mit dem Auto sollten die 60 km nach Klucze in unter einer Stunde zu bewältigen sein, von dort sind es nochmal 7 km nach Chechło.
  • Der 1985 errichtete 9 Wasserspeicher Zbiornik Wodny Dziećkowice. versorgt nicht nur die umliegenden Orte mit Trinkwasser, sondern dient ihren Bewohnern auch zur Abkühlung in den heißen Sommermonaten. Am Einfachsten erreicht man den Speicher mit dem Auto via Bieruń Nowy und Chełm Mały, sodass mann westlich der Przemsza bei geöffneten Schranken auf den Damm auffahren kann. Danach noch ein Stück nach Norden, das Auto kann zwischen den Bäumen geparkt werden. Von Oświęcim legt man die 14 km im Auto in 20 Minuten zurück.

Literatur

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Stellvertretend für die Vielzahl an literarischen Werken seien hier zwei ausgewählte Werke aufgelistet.

  • Sybille Steinbacher: Auschwitz. Geschichte und Nachgeschichte. München: C.H. Beck, 2007 (2. Auflage), C.H. Beck Wissen, ISBN 978-3-406-50833-2, S. 128. Mit einer Abbildung und fünf Karten und Plänen
  • Robert Thalheim: Am Ende kommen Touristen. 2007. In dem deutschen Spielfilm verarbeitet Regisseur Robert Thalheim eigene Erfahrungen als Zivildienstleistender in den 1990er Jahren. Die beiden Hauptrollen werden von Alexander Fehling und Ryszard Ronczewski gespielt.
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Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.