Buḥeira

Gouvernement in Ägypten
Mündung des westlichen Nilarms ins Mittelmeer
Gouvernement el-Buḥeira
محافظة البحيرة
HauptstadtDamanhur
Einwohnerzahl6.171.613(2017)
Fläche9.826 km²
Postleitzahl22xxx
Vorwahl+20 (0)45
Lagekarte

Das ägyptische Gouvernement el-Buheira (arabisch: محافظة البحيرة, Muḥāfaẓat al-Buḥaira) liegt im nordwestlichen Nildelta. Es grenzt im Norden an das Mittelmeer, im Osten an die Gouvernements Kafr esch-Scheich, el-Gharbīya und el-Minūfīya – dabei bildet der westliche Nilarm die natürliche Grenze –, im Süden an das Gouvernement el-Gīza und im Westen an das Gouvernement Matruh und Alexandria.

Das Gouvernement erstreckt sich bis in die Westliche Wüste und umfasst auch das Wadi en-Natrun. Das Verwaltungszentrum ist Damanhūr.

Karte
Lageplan Gouvernement el-Buḥeira
  • 1 Damanhūr (دمنهور) – Hauptstadt des Gouvernements.
  • 2 Raschīd (رشيد) (Rosetta) und 3 Burg Raschīd (برج رشيد) – Historisches Stadtzentrum und Festung.
  • 4 Kafr ed-Dawwār (كفر الدوار) – Industriestadt mit Textilindustrie, etwa 30 Kilometer östlich von Alexandria.

Weitere Ziele

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  • 1 Wādī en-Naṭrūn (وادي النطرون) – Tal mit vier berühmten koptischen Klöstern.
  • 2 Idkū-See (بحيرة إدكو) (31° 15′ 6″ N 30° 12′ 13″ O) – Brackwassersee zwischen Abū Qīr und Raschīd.
  • 1 Abū el-Maṭāmīr (أبو المطامير) (30° 54′ 37″ N 30° 10′ 24″ O) – Kreisstadt mit 44.511 Einwohnern (2006) und einer Kirche für die hl. Jungfrau. In den Weinbergen am en-Nubareiya-Kanal sechs Kilometer südlich der Stadt befindet sich der 2 Gianaclis-Palast, قصر جناكليس, Qaṣr Ǧanāklīs, der nach dem griechischen Geschäftsmann Nicola Biyarkos, in Ägypten besser bekannt als Gianaclis, benannt ist. Der Palast wurde 1948 von einem italienischen Architekten errichtet. Die auf sechs Geschossen angelegten Zimmer verfügen über 366 Fenster. 1956 ging der Palast in den Präsidentenbesitz über und zählt seit 2016 zu Ägyptens islamischen Erbestätten.
  • 3 Idfīnā (إدفينا) (31° 17′ 32″ N 30° 30′ 52″ O) – Dorf, in dem sich im Nordosten ein 4 Palast des ägyptischen Königs Fārūq (1920–1965) befindet, der heute als Sitz der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Damanhūr genutzt wird. Im Dorf befinden sich weiterhin die el-Ḥalabī-Moschee und der Idfīnā-Aquädukt.
  • 5 Kōm Giʿeif (كوم جعيف) (30° 53′ 41″ N 30° 35′ 38″ O), die einstige griechische Handelsstadt Naukratis (Ναύκρατις) – Die archäologische Stätte der um 600v.Chr. gegründeten Stadt ist etwa 20km südöstlich von Damanhūr entfernt und zwischen Nubeira und en-Niqrasch gelegen. Sie wurde 1884/1885 von Flinders Petrie (1853–1942)[1] und zwischen 1980 bis 1982 von US-amerikanischen Ägyptologen unter Leitung von William D.E. Coulson ausgegraben. Aufgrund des hohen Grundwasserspiegels ist insbesondere der Nordteil der einstigen Stadt heute überflutet. Viele Fundstücke sind in das British Museum, London, gelangt.
  • 6 el-Abqaʿīn (الأبقعين, ​el-Abqain) (30° 52′ 34″ N 30° 21′ 6″ O) – Dorf südöstlich von Ḥōsch ʿĪsā (حوش عيسى) mit den Überresten einer seit dem ägyptischen König Ramses II. bestehenden Festung auf dem Tell el-Abqaʿīn .

Hintergrund

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Die Ziele im Gouvernement el-Buḥeira lassen sich von Damanhūr oder Alexandria mit einem PKW oder Taxi bzw. Mikrobussen oder Sammeltaxis erreichen. Beide Orte verfügen über Bahnanschlüsse, die an der Strecke Kairo–Ṭanṭā–Damanhūr-Alexandria liegen.

Die im Süden des Gouvernements gelegenen Orte lassen sich auch von Banhā, Hauptstadt des Gouvernements el-Qalyūbīya erreichen.

Mobilität

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Mikrobusse und Servicetaxis bilden das Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs in die umliegenden Dörfer.

Sehenswürdigkeiten

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Die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten sind die koptischen Klöster im Wādī en-Naṭrūn, die Altstadt von Raschīd mit ihren Bürgerhäusern aus dem 16. bis 19. Jahrhundert und dem charakteristischen Ziegelmauerwerk aus roten und schwarzen Ziegeln und die Gouvernementshauptstadt Damanhūr. Das Wādī en-Naṭrūn und Raschīd stellen auch für ganz Ägypten bedeutsame Reiseziele dar.

Aktivitäten

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Wie im ganzen Nildelta werden auch in el-Buḥeira Heilige an ihren Mūlids verehrt. Die bekanntesten sind die zu Ehren des muslimischen Scheichs Abū Rīsch und des Rabbiners Abu Hatzeira (auch Yaakov Abuhatzeira), beide in Damanhūr. Jedoch hat ein Gericht in Alexandria im Dezember 2014 ein zeitlich unbegrenztes Verbot von Pilgerreisen zu Abu Hatzeiras Grab ausgesprochen.[2]

Sicherheit

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In den Städten und Dörfern gibt es kaum Allgemeinkriminalität.

Baden in den Flussarmen und Kanälen sollte unterlassen werden, da die Gefahr der Bilharziose (Schistosomiasis) besteht.

Im Nildelta herrscht das ganze Jahr über mildes Klima. Im Norden des Gouvernements herrscht Mittelmeerklima mit Regen und Stürmen von Oktober bis März, hauptsächlich im Januar.

Feiertag

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Am 19. September wird der Gouvernements-Nationalfeiertag begangen. Am 19. September 1807 wurde bei Raschīd die sog. Fraser-Kampagne zurückgeschlagen, mit der die britische Royal Navy unter General Alexander Mackenzie Fraser versuchte, Alexandria einzunehmen und Großbritannien als neue Besatzungsmacht zu etablieren, nachdem die napoleonischen Truppen zuvor das Land verlassen mussten.

Ausflüge

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Mögliche Ausflugsziele sind zum einen Ortschaften an der ägyptischen Mittelmeerküste, hauptsächlich Alexandria.

Gut erreichbar sind auch die Gouvernementshauptstädte Ṭanṭā und Banhā.

Einzelnachweise

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  1. Petrie, W[illiam] M. Flinders; Gardner, Ernest A[rthur]: Hē polis hē Naukratitōn: Naukratis. London: Trübner, 1886–1888, Memoir of the Egypt Exploration Fund; 3 & 6. Zwei Teile.
  2. APA: Ägypten: Gericht verbietet Pilgerreisen zu Rabbiner-Grab. In: derstandard.at, Montag, 29. Dezember 2014.
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