Japan kennenlernen

Reisen nach Japan


Allgemeine Hinweise Bearbeiten

 
Torii im Ashi-See bei Hakone

Ziel der Reise Bearbeiten

Nach Japan reist man üblicherweise aus geschäftlichen Gründen. Oder man ist neugierig auf das Land der Geishas und der Samurai, das Land, aus dem die Sushi und der Sake kommen, das Land der Toyotas, der Mangas, der Yakuza und der Zen-Gärten. Aber Japan als Urlaubsland, das kann oder mag man sich nicht vorstellen. Eher schon, um einer so ganz anderen Kultur als der unsrigen zu begegnen, zu sehen, wie die Menschen in dem Gegensatz zwischen Tradition und Moderne leben, was eigentlich der Unterschied zwischen buddhistischen Tempeln und Shinto-Schreinen ist, um das typisch Japanische in Künsten wie Ikebana und Origami, in Judo und Sumo, in Koi und Bonsai zu erkennen. Man sollte sich unter anderem die Zeit nehmen, ein Onsen zu genießen, in einem Supermarkt sehen, wie Japaner einkaufen, was das sündhaft teure Fleisch von Kobe-Rindern ausmacht. Um das Land der aufgehenden Sonne zu besuchen, sollte man zumindest etwa zwei Wochen einplanen, schon der langen Anreise wegen.

Reisezeit Bearbeiten

 
Bahnhof Kyoto

Obwohl rings von Meer umgeben haben die Hauptinseln Japans ausgeprägte Jahreszeiten, und der Winter bringt auf Hokkaido und an der Küste zum Japanischen Meer oft sehr viel Schnee. Der Frühling ist in Japan geprägt von der Kirschblüte, der Sommer ist gerne heiß und feucht, zu Beginn des Herbstes können Taifune über die Inseln ziehen, dann beginnt die Zeit der Laubfärbung. Als Reisezeiten empfehlen sich der Frühsommer und der Herbst, wobei zur Zeit der Kirschblüte und der Laubfärbung auch viele Japaner unterwegs sind. Während der Zeit des O-bon-Festes Mitte August sind aber freie Zimmer Mangelware.

Einige Tipps Bearbeiten

 
Eine Delikatesse: Kugelfische

Im Hauptartikel über Japan sind praktische Hinweise, hier nur zur Erinnerung :

  • Der Reisepass sollte noch ein halbes Jahr gültig sein
  • Für den Anschluss an japanische Steckdosen (100 V, 50 oder 60 Hz) brauchen Sie einen Adapter
  • In den Städten gibt es Convenience Stores oder auch Combinis, in denen man praktisch alles erhält, was man unterwegs braucht, oft sind sie ganztägig geöffnet.
  • Viele Japaner können etwas englisch. Meist können sie die Schrift besser lesen als die Sprache verstehen. In Bahnhöfen, Postämtern oder Hotels klappt die Verständigung meist irgendwie.
  • In Japan gibt es zwar überall Geldautomaten, nicht jeder akzeptiert aber Karten, die in Europa ausgestellt wurden. Bei der Ankunft sollte man auf dem Flughafen an die Geldbeschaffung denken, ansonsten stehen die Automaten in den Postämtern zur Verfügung.
  • Nicht alle Handys funktionieren auch in Japan. Informieren Sie sich vor Reiseantritt bei ihrem Mobilfunkanbieter. Auf den internationalen Flughäfen gibt es auch die Möglichkeit, ein Handy zu leihen.
  • In Japan herrscht Linksverkehr, viele Straßen haben nur Beschilderungen in japanischen Schriftzeichen.
  • Japan ist in der Zeitzone UTC+9 und kennt keine Sommerzeit wie wir. Damit ist es in Japan im Sommer 7, im Winter 8 Stunden später als bei uns.
  • Internationale Zielflughäfen für Japan sind Tokio-Narita NRT, Osaka KIX oder Nagoya NGO. Die Flugdauer beträgt aus Deutschland ca. 11 - 12 Stunden bei einem Direktflug. Nach Japan fliegen die meisten Airlines von Deutschland aus über eine Polarroute. Mit einem Stopover würde man nur die Anreisedauer verlängern.

Vorschlag für eine Reiseroute Bearbeiten

Der vorgestellte Reiseverlauf führt durch die Städte Kyoto, Nara und Tokio und damit gleich durch drei Hauptstätte des Landes, man kommt an bedeutende religiöse Stätten, bietet Ausflüge in die Natur und bietet Gelegenheit, das Leben des Volkes zu beobachten. Es ist ein Vorschlag, der von kommerziellen Anbietern und auch vom Japanischen Fremdenverkehrsamt in ähnlicher Form angeboten wird.

Anreise Bearbeiten

Direktflug aus Europa nach Tokio. Nach der Ankunft auf dem Flughafen Tokio-Narita gelangt man mit einer Bahn, z. B. dem Narita Express, in die Innenstadt von Tokio. Kosten: ca. 3000 ¥, mit dem Bus sind die Kosten vergleichbar.

Zwei Tage Tokio Bearbeiten

 
Burg des weißen Reihers in Himeji

Am ersten Morgen verschafft man sich erst einmal einen Überblick über das moderne Tokio, am besten von der Aussichtsplattform des Rathauses im Stadtteil Shinjuku. In zwei Tagen schafft man nur ganz wenige der Sehenswürdigkeiten. Der Meiji-Jingu in Shibuya, natürlich auch der Kaiserpalast (von außen) sollten dazugehören, vielleicht gleich am ersten Tag. Es bietet sich auch an, die modernen Geschäfte in Shinjuku oder Shibuya als Kontrast zu Geschichte und Tradition gleich mit zu besuchen. Am Abend würde sich das Amüsierviertel Roppongi anbieten, ist nicht jedermanns Geschmack.

Für den zweiten Tag könnte man sich die östlichen Stadtviertel vornehmen, der Senso Ji und der Asakusa Jinja sind im Stadtteil Taitō, und nur wenige Metro-Stationen südlich davon ist die Einkaufsmeile Ginza im Stadtteil Chūō. Sehenswert auch der Süden der Stadt mit dem Tokio Tower und dem Fischmarkt. Die Museen in Tokio konzentrieren sich eher auf die Bezirke Ueno im Stadtteil Taitō und Roppongi.

Tagesausflug nach Nikkō Bearbeiten

Zwei bis drei Autostunden von Tokio entfernt liegt Nikkō am Rand der japanischen Alpen, interessanter als die Stadt sind die zum Weltkulturerbe zählenden Tempel. Sie sind für japanische Verhältnisse recht bunt. Bekannt: die Holzschnitzerei mit den berühmten drei Affen. Sehenswert ist auch der Nationalpark mit dem Chuzenji-See und dem Kegon-Wasserfall.

Über Kamakura nach Hakone Bearbeiten

 
Gästeraum in einem Ryokan

Von Tokio aus fährt man auf der Straße durch Yokohama und dann weiter Richtung Westen teilweise am Strand des Pazifik entlang. Die Raue Küste wird eher zum Surfen als zum Baden genutzt. Nach einer guten Stunde erreicht man die Stadt Kamakura mit dem Daibutsu, einer über 11 m hohen Buddha-Statue, die im Freien steht. Einer der zahlreichen anderen Tempel ist der Hase dera, der an einem Hügel steht und von dem man die Bucht von Kamakura gut überblicken kann. Zur Besichtigung sollte man etwa einen halben Tag einplanen.

Weiter geht es nach Westen, nach wenigen Kilometern gelangt man in den Fuji-Hakone-Izu-Nationalpark. Am Ashi-See liegt das Städtchen Hakone. Da es hierher von Tokio aus nur etwas mehr als 80 km sind, dient der Park praktisch als Naherholungsgebiet für die Hauptstadt und ist entsprechend frequentiert. Allerdings gibt es auch eine gute Infrastruktur. Rein theoretisch sieht man den Fujisan von Hakone aus, rein praktisch ist es in den Sommermonaten oft nicht möglich, da die Luft zu dunstig ist.

Im nahen Owakudani-Tal erkennt man noch gut, dass der Vulkanismus des Mt. Hakone noch nicht ganz erloschen ist. Es gibt zahlreiche heiße Quellen, die in den umliegenden Hotels dann auch als heiße Bäder, Onsen genutzt werden.

Man gelangt auch mit dem Zug von Tokio nach Hakone, die Strecke führt über Odawara.

Von Hakone nach Takayama Bearbeiten

 
Im Museumsdorf Hida no Sato bei Takayama

Die Strecke führt zunächst nach Nagoya. Die Millionenstadt mit den nahen japanischen Alpen wäre ebenfalls auf Grund ihrer Infrastruktur ein guter Standort, um die Umgebung zu erkunden. So kann man mit der Bahn am Fluss Hida entlang in die Präfektur Gifu bis zur Kleinstadt Takayama fahren. Ein weiteres interessantes Ziele ist der etwas entlegene Ort Shirakawago, der zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt. Aber auch Takayama bietet recht viel, so die Altstadt, zahlreiche Sake-Brauereien und das Museumsdorf Hida no Sato. Die nahen teils über 3.000 m hohen Berge sind von zahlreichen gut ausgebauten Wanderstrecken durchzogen und werden im Winter als Ski-Gebiet benutzt.

Drei Tage Kyōto Bearbeiten

 
Goldener Pavillon Kyoto

Am nächsten Morgen geht es weiter mit der Bahn zunächst wieder nach Nagoya, dann weiter mit dem Shinkansen in die alte Kaiserstadt Kyoto. Hier sind angeblich die alten japanischen Traditionen noch lebendig - und als erstes sieht man eines der modernsten und ungewöhnlichsten Bahnhofsgebäuden des Landes. Es wird überragt vom gegenüber stehenden Fernsehturm und ist eingerahmt von modernen Hotels, hypermodernen Geschäften und von Spielhallen. Wer noch nicht weiß, was Pachinko ist, kann er es hier lernen. Und unter dem Bahnhofsviertel ist ein riesiges Einkaufsviertel mit zahllosen Souvenirshops und noch mehr kleinen Restaurants.

Der zweite Tag in Kyōto gilt der Erkundung der Innenstadt. Dazu gehört der alte Kaiserpalast im Stadtteil Kamigyō-ku, die alte Nijō-jō-Burg in Nakagyō-ku und ebenso der nahe Zen-Garten des Ryoan-ji im Stadtteil Ukyō-ku. Hier in der Innenstadt sind auch sehr gute Einkaufsmöglichkeiten, so in der Shijo Straße. Gegen Abend kann man versuchen, sich der Welt der Geishas zu nähern. Viel ist nicht mehr davon übrig, im Bezirk Gion im Stadtviertel Higashiyama kann man sie abends an wenigen Straßen noch beobachten, ansonsten sind die meisten Geisha-Bezirke zu Rotlicht-Vierteln verkommen.

Kyōto bietet sehr viele Tempel und Schreine. Der Goldene Pavillon oder Kinkaku-ji, der Silberne Pavillon oder Ginkaku-ji, der Heian-Schrein, der Kiyomizu-dera und etliche mehr machen die Auswahl schwierig. Vielleicht sollte man ganz einfach mal im Stadtteil Higashiyama spazieren gehen, dort laufen immer noch etliche Japanerinnen im traditionellen Kimono spazieren. Und es gibt noch einige traditionelle Teehäuser, in denen man eine Teezeremonie erleben kann, die eine Maico zelebriert. Oder man spaziert am Philosophenweg entlang, besucht das Kyoto Handicraft Center oder eines der zahlreichen Museen.

Nara und Uji Bearbeiten

Nara erreicht man am nächsten Morgen von Kyoto aus in rund 40 Minuten mit der Bahn. In der Nähe des Bahnhofs ist der Nara-Park. Hauptsehenswürdigkeiten sollen der Kofuku-ji-Tempel mit der fünfstöckigen Pagode und der Todai-ji sein, in letzterem steht mit der Halle des Großen Buddha das größte Holzbauwerk, sie beherbergt die mit 452 Tonnen schwerste bronzene Buddha-Figur. In Wirklichkeit sind es wohl die zahmen Sika-Hirsche, sie verfolgen die Besucher und betteln penetrant um Futter.

Nur wenige Kilometer nördlich von Nara liegt Uji, das man am Nachmittag besuchen kann. Das bekannteste Gebäude der Stadt ist wohl der Byōdō-in, die Halle des Phönix, die auch die 10-¥- Münze ziert, auch der Shinto-Schrein Ujigami-jinja zählt zum Weltkulturerbe.

Hiroshima und Miyajima Bearbeiten

 
Mahnmal Atombomben-Dom in Hiroshima

Von Kyōto aus fährt man morgens mit dem Shinkansen nach Hiroshima, Fahrtdauer ca. 2 Stunden. Die heute wieder blühende Stadt hat nur wenige historische Gebäude, sie wurde am 6. August 1945 durch eine Atombombe fast völlig zerstört. Der Friedenspark und der Atombombendom wurden als Mahnmal in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen. Das Peace-Memorial-Museum erinnert an die schrecklichen Zerstörungen und menschlichen Tragödien. Alle älter erscheinenden Gebäude wie die Karpfenburg wurden erst nach dem Krieg wieder errichtet.

Von Hiroshima aus ist es nicht weit bis Miyajima-guchi, von dort setzt man in ca. 20 Minuten über auf die Insel Miyajima. Wichtigste Sehenswürdigkeit ist der Itsukushima-Schrein, vor dem das Otorii im Meer steht, es ist eines der beliebtesten Fotomotive Japans. Für die Hauptattraktionen der Insel sollte man etwa einen halben Tag ansetzen. Achten Sie auf die Gezeiten, bei Ebbe macht das Torii fast den Eindruck, als stünde es an Land. Auch auf Miyajima gibt es zahme Sika-Hirsche, sie erwarten die Besucher direkt am Fährhafen.

Zwei Tage Ōsaka Bearbeiten

 
Umeda Sky Building Osaka

Von Hiroshima aus geht es mit dem Shinkansen zunächst nach Himeji zur Burg des weißen Reihers. Auch die daneben liegenden Gärten lohnen einen Besuch. Nach der Weiterfahrt erreicht man am Abend zunächst den Bahnhof Shin-Ōsaka. Von hier kommt man mit der Bahn oder auch mit der U-Bahn in die Innenstadt. Allein in der Gegend des Bahnhofs und der unterirdischen Shopping-Mall im Stadtteil Umeda kann man einen ganzen Abend zubringen. Die Stadt mit über 2,5 Millionen Einwohnern hat natürlich auch mehrere Tempel zu bieten. Auch eine Burg, der man nicht ansieht, dass sie gerade mal vor wenigen Jahrzehnten wieder neu erstanden ist. Bekannt sind aber vor allem die modernen Gebäude der Stadt, so das Umeda Sky Building, vom Sky-Walk auf der Spitze des Gebäudes hat man eine prächtige Aussicht über die Stadt. Auch lohnt sich ein Bummel durch die Gegend um Amerikamura und vor allem Shinsaibashi mit seinen Marktstraßen. Wer noch keinen Kugelfisch gegessen hat, bekommt spätestens hier die Möglichkeit geboten.

Optionen Bearbeiten

  • Rückflug kann erfolgen von Ōsaka aus, oder man fährt wieder zurück nach Tokio
  • Zur südlichen Insel Okinawa
  • Japanische Alpen mit dem Fuji-San und dem Vulkan Ontake-San
  • Verlängerung auf der Insel Kyūshū mit den Städten Fukuoka und Nagasaki, hier ist auch Beppu mit 3000 Thermalquellen.

Weblinks Bearbeiten

 
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