Tokio/Shinjuku

einer von 23 Sonderbezirken von Tokio

Shinjuku (japanisch: 新宿区, shinjuku-ku) ist einer der 23 Verwaltungsbezirke (engl. ward) von Tokyo im Westen der Yamanote-Ringlinie. Das Gebiet ist wegen des darunterliegenden Felsgesteins geologisch stabiler als sonst in Tokio, sodass der Bau von erdbebensichereren Hochhäusern hier eher möglich ist.
Mit behandelt wird der westlich anschließende Setagaya-ku (世田谷区) primär ein besseres Wohnviertel. Keine Armen wohnen im Bezirk Seijō. Touristisch interessant ist vor allem wegen des Nachtlebens der Bezirk Shimokitazawa. In diesem Stadtbezirk befinden sich auch mehrere große Universitäten.

Rathaus Tokyo tocho, eigentlich Verwaltungsgebäude der Präfektur, alias Tokyo Metropolitan Government

Hintergrund Bearbeiten

 
Um Shinjuku-Bahnhof

Der Bahnhof Shinjuku ist gemessen an den Passagieren der größte in Tokio und ganz Japan. Mit drei Millionen pro Tag erreicht er die Tagesauslastung des gesamten Metronetzes von Paris. Man kann in jeder Richtung durch unterirdiche Passagen, die 600–900 m weit vom eigentlichen Bahnhof die Station erreichen. Wenn man den falschen Ausgang erwischt, nimmt man sich am besten ein Taxi um zurück zum richtigen zu kommen.

Außerhalb der Station teilt sich Shinjuku in westlich (西新宿, nishi-shinjuku) und östlich (東新宿, higashi-shinjuku) des Bahnhofs: Nishi-Shinjuku wird vom 1 tokioter Rathaus, Hotel- und Bürohochhäusern und Elektroläden beherrscht;
Higashi-Shinjuku von den großen Kaufhäusern (das Takashimaya ist sogar das größte der Welt), Shoppen, Kneipen und Restaurants und vom Rotlicht- und Vergnügungsviertel Kabuki-chō und bietet als grünen Kontrast zum Häusermeer den schön angelegten, kostenpflichtigen Park Shinjuku Gyōen.

Ebenfalls kostenlose Aussichtsplattformen haben das Shinjuku Center Building (223 Meter), das Shinjuku Sumitomo Building (212 Meter) und das Shinjuku NS Building (121 Meter). Architektonisch interessant ist der Shinjuku Park Tower (besonders das öffentliche Foyer) mit Büros und dem Park Hyatt Hotel. Hier wurde 2003 “Lost in Translation” gedreht.

Anreise Bearbeiten

Shinjuku ist eine der wichtigsten Stationen auf der Chuō- und Yamanote-Linien. Die Züge der Narita Express fahren auf JR-Gleis 3 und 4, die Yamanote-Linie von 12 und 13.

Im Süden des Bahnhofs ist auch der Fernbusbahnhof in alle Regionen Japans:

1 Expressway Bus Terminal (バスタ新宿; JR-Bahnhof “New South Exit”) . 2016 eröffnet, werden hier nun die Abfahrten von über 200 Linien zusammengebracht. Ankunftsebene ist 3F, Abfahrt 4F. Es gibt 43 Busunternehmen. Von hier fahren auch Busse zum Flughafen Narita bzw. Flughafen Haneda. Geöffnet: Info: 7:00–23:00, Fahrkarten: 5:50–23:45 (Automaten 5:00-0:55), Wartesaal 3:30–1:30.

Mobilität Bearbeiten

Der 2 Bahnhof Shinjuku (新宿駅, Shinjuku eki), an dem neben zwei Linien der, drei private S-Bahnen und mehrere U-Bahnlinien, ist das definierende Gebäude des Bezirk. Er ist gut ausgeschildert, die Zahl der Ausgänge ist trotzdem schwer überschaubar.
Verwachsen mit Kaufhäusern und unterirdischen Shoppingstraßen ist er riesig (über 200 Ausgänge!) und ziemlich unübersichtlich. tokioter Stadtpläne haben üblicherweise eigene Pläne nur für den Bahnhof Shinjuku. 2½-3 Millionen Passagiere am Tag, volle aber pünktliche Rush-Hour-Züge, ein Labyrinth an Gängen und die geduldigsten Fahrgäste der Welt geben einen tiefen Einblick ins tokioter Leben und werden alle bisherigen Vorstellungen von „voll mit Leuten“ als provinziell abtun (am besten wochentags zwischen sieben und neun Uhr morgens zu sehen).

Den Setagaya-ku im Westen erschließen die Linien der Firma Odakyu (in deren Servicecenter in Shinjuku gibt es auch die Kombikarten für Hakone). Die wichtigste Umsteigestation zur Keio-Inogashira-Linie ist die ausgebaute Station 3 Shimo-Kitazawa (下北沢駅) . Die Keio-Linie aus Shinjuku schneidet sich in 4 Meidai-mae (明大前駅) mit der Keio-Inogashira-Linie, die aus Shibuya kommt. Beide Umsteigebahnhöfe sind im Berufsverkehr extrem überfüllt.

Die Setagaya-Linie ist eine Trambahn, die von 5 Shimo-Takaidō (下高井戸駅) über 6 Yamashita/Gotokuji (Anschluss Odakyu-Linie) bis 7 Sangenchaya (三軒茶屋, 100 m zur Dentetsu-Linie) fährt. Hier bezahlt man am Automaten beim Einsteigen an der ersten oder letzten Tür.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Shinjuku
 
Die Hochhäuser von Shinjuku, von Roppongi aus gesehen
Ostseite
 
Plan des Parks Shinjuku Gyōen
  • 2 Shinjuku Gyōen (新宿御苑), 11 Naito-chō (U-Bahn Shinjuku san-chome oder Marunouchi Linie, Ausgang 1) . Ein großer, besonders zur Kirschblüte im April beliebter Garten im Südwesten der Station. Der Park wurde 1906 angelegt und nach dem zweiten Weltkrieg der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Er ist knapp sechzig Hektar groß und hat drei Bereiche: französischer Park, englische Landschaft und japanisch traditioneller Garten. Geöffnet: Di–So 9:00–16:30 (letzter Einlass 16:00). Preis: Erwachsene ¥ 200.
  • 3 Shinjuku Southern Terrace (新宿サザンテラス) . Südlich vom Bahnhof Shinjuku bis kurz vor Yoyogi, rechts und links der Bahntrassen liegt dieser Viertelkilometer Flanierweg. Westlich der Gleise mit Cafés (auch zum draußen sitzen mit Blick auf die Bahnen), Restaurant und Läden; östlich führt der Weg von Shinjuku New South Exit am größten Kaufhaus der Welt Takashimaya vorbei (offiziell heißt aber nur die westliche Seite “Southern Terrace”). In der Stadt, die eigentlich keine Plätze zum Verweilen, sondern nur gequetschte Straßen zur rastlosen Fortbewegung kennt, ist die Southern Terrace eine angenehme Abwechslung, mit interessanten Blick auf den Bahnhof und über die Gleise und sogar mit etwas Grün. Im Dezember und Januar ist die Terrace auf beiden Seiten mit Weihnachtsdekoration strahlend erleuchtet.
Westseite
  • Tokyo Rathaus (都庁, ​tochō, “Tokyo Metropolitan Government Office”; Bahnhofausgang A4). Die 1991 gebaute, 243 Meter hohe Bürokratiekathedrale – Arbeitsplatz von 13000 Angestellten – des Architekten Tange Kenzō ist eher protzig als schön. Unumstritten ist die (kostenlose) Aussichtsplattform im 45sten Stock mit einem sagenhaften fast-360-Grad-Blick über das endlose Häusermeer Tokyos und, wenn man Glück hat und der Dunst die Stadt noch nicht eingehüllt hat, bis zum Berg Fuji. Die Aussichtsplattform im Nordturm ist seit 2022 geschlossen, die im Südturm bis spät am Abend zugänglich, letzter Einlass ist 30 Minuten vor Schließung. Im Untergeschoss des Rathauses befindet sich eine Tourist Information, in der man Informationsmaterial auch auf Deutsch erhält. Um das Rathaus herum ist die größte Hochhausansammlung in ganz Japan, weil hier der felsige Untergrund erbebensichere Fundamente ermöglicht. Preis: Eintritt frei.
  • Nebeneinander stehen das „neue Nationaltheater(新国立劇場), das Restkarten auf „billigen Plätzen“ (Z seat) am Tag der Vorstellung zwischen 10:00–11:00 für ¥ 1620 verkauft. Online-Buchungen kosten ¥ 324 Zuschlag. Geboten wird Oper, Ballett und Theater.
    Daneben ist
    der 54stöckige Wolkenkratzer 1 Tokyo Opera City (東京オペラシティアートギャラリー), 3-20 Nishi-Shinjuku (Bhf. Hatsudai (初台駅, KO2, Keio Shin-sen). Busse: Shibuya 61, 63, 66 bis Shin kokuritsugekijo) . Auf 4F das NTT Interactive Communications Center mit Ausstellungen allerneuster interaktiver Technik in Verbindung mit Kunst. Restaurants mit Aussicht auf 53F und 54F. Geöffnet: 7:00–23:30; ICC 11:00–18:00. Preis: Gratis, außer für Sonderausstellungen.

Museen Bearbeiten

  • 2 Samurai Museum (武士博物館), 永和第6ビル1F・2F, 2-25-6 Kabukichō, ​東京都新宿区歌舞伎町2丁目25-6 1F・2F ホライズン・ビルディング . Mit Kalligraphie- und Schwertvorführungen (Lektionen nach Voranmeldung ¥ 5000). Wer will, kann sich in Samuraipose ablichten lassen (im Eintritt inbegriffen). Geöffnet: 10:30–21:00. Preis: ¥ 1900.
  • 3 Tōgō Seiji Museum (SOMPO美術館), 1-26-1 Nishi-Shinjuku, 42F . 230 Werke des Malers Tōgō Seiji, dazu laufend wechselnde Ausstellungen. Ein paar Van Gogh'sche Sonnenblumen gibt es ebenso wie Gauguin und Cézanne. Geöffnet: 10:00–18:00. Preis: ab ¥  1000, wechselt je nach Ausstellung.
  • 4 Spielzeugmuseum (東京おもちゃ美術館), 4-20 Yotsuya, ​東京都新宿区四谷四丁目20番1号 . Mit Spielbereich für kleinere Kinder. Geöffnet: 10:00–16:00. Preis: Kinder ¥ 500, Erw. ¥ 1200.
  • 5 Feuerwehrmuseum (東京消防庁消防防災資料センター), 東京都新宿区四谷3丁目10 (Bhf. Yotsuya Sanchome) . Feuerwehren und -modelle. Von der städtischen Feuerwehr, hier soll auch das Bewusstsein für den Katastrophenschutz verbessert werden. Geöffnet: Di–So 9:30–17:00.
  • 6 Gedenkstätte für kriegsgefangene Japaner in Sibirien (平和祈念展示資料館, ​“Memorial Museum for Soldiers, Detainees in Siberia, and Postwar Repatriates”), 2-6-1 Nishi-Shinjuku (Ausgang A6 oder E3) . Kleine geschichtsklitternde Ausstellung ob der Leiden, die die Gefangenen in Sibirien erlitten. Geöffnet: 9:30–17:30, Mo. geschl. Preis: gratis.
  • 7 Shinjuku-Geschichtsmuseum (新宿歴史博物館), 12-16 四谷三栄町, ​東京都新宿区三栄町22 (Bhf. Yotsuya oder Yotsuya Sanchome) . Geöffnet: 9:30–17:30, Ruhetage 2. und 4. Montag, über Neujahr. Preis: ¥ 300.
  • 8 Industrial Heritage Information Center (産業遺産センター), 〒162-0056 Tokyo, Shinjuku-ku, Wakamatsucho, 19, 総務省別館 (Nebengebäude des zuständigen Ministeriums. U-Bahn: Wakamatsu-Kawada) . Dokuzentrum Welterbestätten Industrialisierung der Meiji-Ära, mit acht Standorten landesweit, auch Gunkanjima bei Nagasaki und das Yahata-Stahlwerk Kitakyūshū. Vorkenntnisse moderner japanischer Geschichte helfen beim Verständnis. (Teilweise ist die Ausstellung das Gegenstück zum “Museum of Japanese Colonial History“ (식민지역사박물관) in Seoul, aber deutlich weniger propagandistisch.) Geöffnet: Mo.-Fr. 10.00-17.00. Preis: Gratis, aber mit 2stündiger Führung, die vorausgebucht sein sollte für Englisch.

(Das Schwertmuseum (刀剣博物館) ist vor wenigen Jahren aus Yoyogi nach Ryōgoku umgezogen.)

Setagaya
  • Seikadō Bunko Ende 2022 umgezogen in den Chiyoda-ku.
  • 9 Setagaya-Kunstmuseum (世田谷美術館), 1-2 Kinutakōen (Bus: Tama 32 und Tama 35; im Kinuta-Park) . Geöffnet: Di–So 10:00–18:00.

Tempel Bearbeiten

 
Maneki nekko hinter der Kaiso-dō im Gōtoku-ji
  • 1 Joen-ji (常圓寺), 7-12-5 Nishishinjuku, ​東京都新宿区西新宿七丁目12番5号 . Kleiner, buddhistischer Tempel in Nishi-Shinjuku. Schöner Friedhof.
  • 2 Hanazono-Schrein (花園神社), 5-17-3 Shinjuku (Shinjuku Ausgang E1) . Das Nachleben der nahen Golden Gai spillt manchmal auf die Treppen des Schreins über. Sonntags in der Nähe Flohmarkt.
  • 3 Gōtoku-ji (豪徳寺), 2-24-7 Gōtoku-ji (Setagaya-Linie: Miyanosaka (宮の坂駅, SG07) oder Yamashita (SG08); Odakyu-Linie: OH10, Gōtoku-ji). Tel.: +81 (0)3 3426 14 37 . Ursprungstempel der Legende der „winkenden Katze“ (maneki nekko), die seit einigen Jahren auch in Deutschland in ihrer Plastik-Billigvariante aus China bekannt ist. Ruhiger Tempel mit großem Friedhof. Geöffnet: täglich 6:00–18:00 (15. Mär.–15. Sep.), 6:00–17:00 (15. Sep.–15. Mär.). Preis: Gratis. Tonkätzchen ab ¥ 350.
  • Wer lieber Katzen streichelt, ist richtig bei Kaffee und Kuchen im 1 Cat Calico, 1-16-2 Kabukiho, 6F. Ab 12 Jahre. Gästezahl beschränkt je nach Tageszeit auf 6-24. Geöffnet: 10:00–22:00. Preis: 1 Stunde ¥ 1000, Kuchen und Getränke extra.

Einkaufen Bearbeiten

Einzelne Geschäfte in/um Shinjuku aufführen zu wollen ist aussichtslos, eines reiht sich neben das nächste. Alle großen Händler und Kaufhausketten sind im Umkreis von einem Kilometer, vor allem auf der Ostseite des Bahnhofs vertreten.

An der 1 Hauptstraße parallel zu Shomben Yokochō („Pinkel-Gasse“) ist eine Reihe kleiner Geschäfte. Die Wechselstuben hier geben einen deutlich besseren Kurs als anderswo in der Stadt. Daneben sind hier Buden, die Rabattcoupons verkaufen. Dadurch ist es möglich für Konzertkarten, Warengutscheine für Kaufhäuser oder Shinkansen-Bahnfahrkarten Nachlässe zu erhalten. Diese liegen meist bei nur 3-5%, dazwischen versteckt aber immer wieder ein Schnäppchen mit 20-30%. Es hilft Japanisch lesen zu können.

Kurios ist das 2 Toto New Material Center, 東京都渋谷区代々木2-1-5 JR南新宿ビル7・8F. Ein Ausstellungsraum für sanitäre Anlagen. In mehreren “try-lets” kann man auf verschiedenen Modellen hochautomatisierter japanischer Kobrillen „probesitzen“. Geöffnet: 10:00–17:00.

Kaufhäuser Bearbeiten

Die großen Kaufhäuser sind östlich an der Shinjuku-dōri (vollkommen untertunnelt als Shinjuku Subnade bis U-Bahn Shinjuku-Sanchōme) und südlich des Bahnhofs, außerdem besteht der Bahnhof selbst aus drei Kaufhäusern, nämlich Odakyu (小田急百貨店), Keio (京王百貨店) und Seibu.

  • 3 Takashimaya (タカシマヤタイムズスクエア), 5-24-2 Sendagaya . Der Shinjuku-Ableger des Edelkaufhauses ist das größte Kaufhaus der Welt, auf 14 Geschossen mit allem für die Dame und den Herrn; Tokyu Hands, dem do-it-yourself-Laden, der eigentlich alles hat, was irgendwie gebraucht werden kann; hier gibst auch Japan-Andenken und -Mitbringsel, 1F), dem Elektroladen Best Denki (11F), dem Musikladen HMV (12F), drei Etagen mit Restaurants (Restaurants Park, 12F-14F) und Kino. Im Annex sind der Buchladen Kinokuniya und das Shinjuku Southern Theater.
  • 4 Isetan (伊勢丹), 3-14-1 Shinjuku. Eine Filiale der etwas „moderneren“ Kaufhauskette. Speziell die Lebensmittelabteilung ist sehenswert. Eigene Kunstgalerie mit wechselnden Ausstellungen.
  • 5 Marui (OIOI beziehungsweise 丸井, 新宿マルイ 本館), 3-30-13 Shinjuku. Junge trendy Mode für Damen und Herren, die Kaufhäuser sind weithin erkennbar durch die Aufschrift OIOI, zweimal Kreis-i (maru-i auf japanisch).
  • Lumine (ルミネ, ​rumine). Eine weitere Filiale ist Lumine Est. Direkt unterirdisch anschließend an JR Shinjuku-Bahnhof (East Central Exit) bietet Lumine Est auf sechs ober- und zwei unterirdischen Geschossen alles für die Damen, Geschoss sieben und acht sind die Restaurantetagen (Shunkan): 20 Restaurants und Bars, und auf dem Dach gibt es eine Golfschule.
  • Hauptfiliale des Buchhändlers 6 Kinokuniya (紀伊國屋書店), 3-17-7 Shinjuku (U-Bahn: Shinjuku-sanchome, Ausgang B7 oder B8). Die größte Filiale dieser Firma, die andernorts auch teurere Supermärkte betreibt. 8 Stockwerke, auch mit viel fremdsprachlichen Büchern im 6F.
  • Disk Union verkauft Tonträger. Alleine im Bereich Higashi-Shinjuku gibt es vier spezialisierte Filialen für Neuware, Heavy Metal, Gebrauchtes und Vinyl-Platten. Man gab auch einen gedruckten Führer heraus, der alle der geschätzt 700 Plattenläden in Tokio verzeichnet.
  • 7 L-Breath (エルブレス 新宿店), 4-1-11 Shinjuku (Ausgang E10). 9 Stockwerke Camping-, Outdoor- und Bergsteigerausrüstung. Geöffnet: 11:00–21:00.

Elektronik Bearbeiten

West-Shinjuku, zwischen Bahnhof und Hochhäusern ist die “electronics area” mit den kaum überseh- und während der Öffnungszeiten auch schwer überhörbaren Elektronikläden.

Die Giganten der Branche, die sich schon lange nicht mehr auf Photoapparte beschränken, sind

  • Yodobashi Camera (ヨドバシ), 1-11-1 Nishi-Shinjuku. Lange die größte Filiale der Kette ist das Hauptgeschäft heute in Akihabara.
  • Bic Camera (ビックカメラ), 1-5-1 Nishi-Shinjuku. Geöffnet: 10:00–21:00.
    • Sakuraya (サクラヤ). Wurde von Bic Camera aufgekauft.

Nishi-Ogikubo Bearbeiten

Wohngegend, aber mit eine Ansammlung von Antiquitätenhändlern.

Shimokitazawa Bearbeiten

„Shimokita“ ist unter anderem für seine zahlreichen Geschäfte mit stylischer Second-Hand-Kleidung bekannt, etwas das man in Japan selten findet.

Weiterhin ist das Viertel seit langem ein Treffpunkt von Musikern, sodass sich hier etliche, meist kleine Geschäfte für Instrumente, aber auch Plattenläden usw. finden.

Küche Bearbeiten

  • Angesichts der großen Auswahl ist es schwierig konkrete Empfehlungen zu geben. Außer:
2 Wein-Kaffee Keitel, 5-6-4 Shinjuku. Maultaschensuppe, Eisbein mit Sauerkraut, Stollen usw. Der Küchenchef Hartmut Keitel (*1939) ist seit 1986 in Japan. Geöffnet: 12:00–15:00, 18:00–22:30 (Reservierung dringend empfohlen).

Nachtleben Bearbeiten

In der 3 Shomben Yokochō (syn. 思い出横丁), der engen „Pinkel-Gasse“, 1-2 Nishishinjuku, zwischen Gleisen und der Hauptstraße (kurz vor der Fußgängerunterführung zur Ostseite), sind etliche kleine, gemütliche Yakitori- und Ramenläden usw., die am Abend gut voll werden. Wegen der vielen Laufkundschaft kann der Service unpersönlich sein. Wer an Platzangst leidet oder das Wort „Brandschutzbegehung“ dauernd im Hinterkopf hat, ist hier falsch.

Kabuki-chō Bearbeiten

Kabuki-chō (歌舞伎町). Pläne, nach den zweiten Weltkrieg in diesem Viertel nordöstlich des Bahnhofs ein japanisches Theater (Kabuki) zu bauen, wurden niemals realisiert, nur der Name ist geblieben. Kabuki-chō bedeutet Nachtleben: Restaurants und Bars jeder Größe und Art, Kinos und Rotlicht.

Die „wilden“ Zeiten endeten hier 1985, als ein neues Gesetz die Aktivitäten im Nachtleben regulierte, d. h. die offiziell verbotenen aber doch in den „türkischen Bädern“ sehr offene Prostitution und der Einfluss der Yakuza stark verringert wurde. Trotzdem sollte man in den seltenen Fällen in denen es noch vorkommt, dass einem als Ausländer der Eintritt verweigert wird – lange galt das Prinzip „alle Gaijin haben AIDS“ – mit dem Türsteher nicht argumentieren, unabhängig davon ob dem Herrn ein Fingerglied fehlt oder nicht. Besuche von Bars mit Hostessen oder im “Soap Land“ können sehr teuer werden. Eine städtische Verordnung schränkt seit 2013 Aktivitäten von Werbern ein. Die Hauptachse des Viertels ist die Straße 8 Kabukichō Ichibangai (歌舞伎町一番街). Praktisch alle Gebäude haben bis in die obersten Stockwerke Videospielarkaden, Restaurants, Bars oder auch Mahjong-Spielhallen.

Robot Restaurant (ロボットレストラン), 1-7-1 Kabukicho. „Robotershow“, mit viel lautem J-Pop. Nur nach Reservierung mit Kreditkarte. Hohe Stornogebühren. Preis: Show ¥ 8000, Mahlzeiten aus der Plastikschale zusätzlich ¥ 1000-1500, Getränke extra.

Eine weitere Ansammlung kleinster Bars ist in der 1 Golden Gai (新宿ゴールデン街) genannten Straße.

Shin-Ōkubo Bearbeiten

In den Gassen östlich der 8 Bahnstation Shin-Ōkubo (新大久保駅) , in gewisser Weise einer Verlängerung von Kabuki-chō nach Norden, konzentrieren sich Love-Hotels. Es ist auch eines der wenigen Viertel Japans in der offen, die an sich verbotene, Straßenprostitution stattfindet.

Shimokitazawa Bearbeiten

 
Shimokitazawa
 
Das Nachtleben in den engen Gassen von Shimokitazawa ist geprägt von zahlreichen, teilweise sehr kleinen Keipen, von den etliche auch Live-Musik bieten

Der stark umstrittene und 2018 beendete Ausbau des Bahnhofs hat zu einer Zerstörung des Kerns des Viertels geführt, aber zugleich die starke Überlastung der Züge verringert.

  • 2 Never Never Land (ネヴァーネヴァーランド), 3 Chome-19-3 Kitazawa (Im OG. Nahe dem Bahnübergang mit der Polizeibox). Seit 40 Jahren besthende rustikale Kneipe, die nach dem Tode der ersten Besitzers umzog, aber im selben Stil weitergeführt wird. Große Auswahl an Awamori, dem für Okinawa charakteristischen Drink. Geöffnet: 18:00–2:00. Preis: Getränke ¥ 600-800, ¥ 200 Gedeck.
  • 3 Rockmother (マザー), 5-36-14 Daizawa (vom Südausgang des Bahnhofs nach rechts, den Hügel hinnab bis zur 3-Wege-Kreuzung, zurückgesetzt in der kleinen Seitenstraße rechts). Ebenfalls seit Jahrzehnten bestehende Institution, die unter ansässigen Ausländern ebenfalls beliebt ist. Interessante Cocktails, ordentliche kleine Mahlzeiten. Geöffnet: 17:00–2:00. Preis: Getränke ⌀ ¥ 600-900.

Theater Bearbeiten

  • 1 Nationales Noh-Theater (国立能楽堂), 4-18-1 Sendagaya. Tel.: +81 3-3423-1331 . ist eine Form des traditionellen japanischen Theaters, früher nur von Männern gespielt. Zur Verwendung kommen kunstvoll geschnitzte Masken.[1]

Unterkunft Bearbeiten

Während Unterkünfte in und um Shinjuku zahlreich sind, gibt es im Wohngebiet des Setagaya-ku kaum solche.

Shinjuku Bearbeiten

Kapselhotels, Internet-Cafés Bearbeiten

Da die Kosten eines Taxis spätabends in die weiter entfernten Vorstädte exorbitant sein können, wird der große Bedarf nach Kurzzeit-Schlafmöglichkeiten auch dadurch befriedigt, dass man in Internet-Cafés übernachtet. Diese haben in Japan private Kabinen und oft Duschmöglichkeiten, sowie einen speziellen Nachttarif.

Kapselhotels, die nicht alle für mehrtägige Aufenthalte geeignet sind, gibt es mindestens vier:

  • 1 Capsule Hotel Transit Shinjuku (カプセルホテルトランジット新宿), 2-19-15 Kabukichō. Neueröffnung Juli 2018. Mit Waschmaschinen und Schließfächern. Preis: So-Do ¥ 3500, Fr-Sa ¥ 3800.
  • 2 Kuyakusho-mae Capsule Hotel (役所前カプセルホテル), 1-2-5 Kabukichō. Großes Gemeinschaftsbad nur für Männer. Preis: max. ¥ 3500.
  • 3 Capsule Hotel Shinjuku 510 (カプセルホテル 新宿510), 2-40-1 Kabukichō. Check-in: 15:00. Check-out: 12:00. Preis: ¥ 3900; 7 Nächte: ¥ 16-19000.
  • 4 Gōka (豪華プセルホテル), 4-2-10 Shinjuku. Frühstück inkl. Merkmal: WLAN. Preis: ¥ 4980-6180, Therme ab ¥ 1580 extra.

Weiterhin gibt es noch einige 24-Stunden-Badehäuser, die eine Übernachtung gestatten. In der Regel muss man bis 21:00 erscheinen und kann dann 12-14 Stunden zum Pauschalpreis bleiben. Angeschlossen ist meist ein kleines Restaurant.

Günstig Bearbeiten

Übersicht von Hostels.

Im Bereich nördlich vom Kabki-chō, Richtung Shinōkubo befinden sich auch auf Ausländer spezialisierte Billigherbergen, teilweise auch für mittelfristige Aufenthalte (sog. gaijin house). Hier bekommt man, oft extrem kleine, Einzel- oder Doppelzimmer mit gemeinschaftlicher Kochgelegenheit.

  • 5 Tokyo International Hostel, 1-1 Kaguragashi, Shinjuku, Tokyo 162-0823. Tel.: +81 3-3235-1107. Im Zentrum nahe des Kaiserpalastes, jedes Zimmer mit Panoramablick. Geöffnet: Rezeption 6:00–23:00, Schließzeit 23:00–6:00. Check-in: 15:00–23:00. Preis: Ab 40 € pro Nacht im Schlafsaal.
Shimokitazawa
  • 6 Shimokita Hostel, Kitazawa 2-17-11 4F. Tel.: +81-36-805-3331. Je ein 6er und 8er-Schlafsaal. Check-in: 18:00–22:00. Check-out: 11:00. Preis: ¥ 4000-48.000 (nur Kreditkarte, keine Barzahlung; kundenunfreundliche Stornierungsbedingungen).

Mittel Bearbeiten

  • Granbell Hotel Shinjuku, 2-14-5 Kabuki-cho, Tokyo 160-0021 (zu Fuß ca. 15min vom Bahnhof Shinjuku. Shinjuku Ausgang A1; Shinjuku-Sanchome E1). Tel.: +81 351552666, E-Mail: Designhotel mit schöner Dachterrasse, preislich obere Mittelklasse. Preis: Einzel ¥ 10800-1500, Doppel ¥ 13000-24000; Wochenendzuschlag; Frühstück ¥ 1300.

Luxus Bearbeiten

An der Westseite von Shinjuku, direkt nebeneinander sind das Hyatt Regency Tokyo im Shinjuku Park Tower (新宿パークタワー) und das Hilton Hotel.

Praktische Hinweise Bearbeiten

Internet-Cafés befinden sich mehrere im Bereich östlich des Bahnhofs Shinjuku.

Postämter, mit ihren ausländische Bankkarten akzeptierenden Geldautomaten, sind im Stadtbereich ebenfalls leicht zu finden. Leicht erkennbar sind sie am Symbol 〶.

Öffentliche Bäder (銭湯, sentō) in reinen Wohngebieten werden leider seltener. Die Stadt setzt für die Benutzung einen einheitlichen Preis fest, der 2018 ¥ 460 betrug. Seife und Shampoo sind immer vorhanden, Handtücher kann man für üblicherweise ¥ 200 mieten. Gerade die kleineren Nachbarschaftsbäder sollte man sich als Tourist nicht entgehen lassen. Geöffnet ist bei einem Ruhetag pro Woche normalerweise 15./16.00-22/23.00. Dabei ist die Badeetikette unbedingt zu beachten!

  • 2 Tsurunoyu (鶴の湯), 1-23-20 Gōtoku-ji (Setagaya-Linie: Yamashita (SG08); Odakyu-Linie: OH10, Gōtoku-ji). Bietet sich an, um nach einem nachmittäglichen Besuch des „Winkekatzentempels“ Gōtoku-ji, zu entspannen. Geöffnet: 15:00–24:00.
  • 3 Ishikawa-yu (銭湯石川湯), 3-12-8 Kitazawa (Odakyu-Linie: OH06 Higashi-Kitazawa). Lang etabliert. Eines der besseren Bäder im Setagaya-ku. Leicht erreichbar von Shimo-Kitazawa. Geöffnet: 15:30–23:45.
  • 4 Man'nen-yu (万年湯), 1-15-17 Ōkubo (Shin-Ōkubo (JY16), North Exit, nach rechts, unter den Gleisen durch über die Hauptstraße. Ca. 120 m geradeaus, rechter Hand). Geöffnet: 15:00–24:00.

Die Ausländermeldestelle für Shinjuku ist nicht im erwähnten tokioter Rathaus, sondern im 10 Shinjuku City Office (新宿区役所 本庁舎, Mo–Fr 8:30–17:00).

Literatur Bearbeiten

  • Moriyama, Daidō: Shinjuku: 19XX - 20XX. Ostfildern, 2005, ISBN 9783775717298. Bildband

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise

  1. Vgl. auf Deutsch die Studien Hermann Bohners.
 
Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.