Danzig

Hauptstadt der Woiwodschaft Pommern im Norden von Polen

Danzig (polnisch: Gdańsk) ist Hauptstadt der Woiwodschaft Pommern in Polen. Sie liegt an der Mündung der Weichsel in die Danziger Bucht (Ostsee). Danzig gilt als eine der schönsten Städte in Mitteleuropa. Durchaus gerechtfertigt trägt Danzig den Beinamen Perle der Ostsee.

Danzig
WoiwodschaftPommern
Einwohnerzahl486.022 (2021)
Höhe180 m
Tourist-Info+48 58 52 44 500
visitgdansk.com (dt.)
Lagekarte von Polen
Lagekarte von Polen
Danzig

Stadtteile Bearbeiten

Für die Besichtigung der Stadt Danzig kann man folgende Bereiche einteilen:

  • Der attraktivste Bereich ist die Rechtstadt
  • Nördlich davon ist die Altstadt. Im Bereich der Altstadt befindet sich die 1 zentrale Touristikinformation.
  • Im Bereich einer Flussinsel ist die Speicherstadt.
  • Am Nordwestrand befindet sich der Stadtteil Oliwa und das angrenzede Sopot.
  • Nördlich der Altstadt befindet sich auch der Stadtteil Wrzeszcz (Langfuhr), mit verschiedenen Erinnerungsorten u.a. dem 1 Blechtrommler-Denkmal (Pomnik z Oskarkiem) für Günter Grass.
  • Zwischen der Altstadt und dem Industriehafen befindet sich unter anderem der 2 Plac Solidarności und die ehemalige Lenin-Werft, der Ausgangspunkt der konterrevolutionären Gewerkschaftsbewegung am Ende der 70er Jahre. In den 2020ern wurde dort ein beeindruckendes Ausstellungsgebäude eröffnet.

Folgende Stadtteile haben einen eigenen Sandstrand an der Danziger Bucht.

Hintergrund Bearbeiten

Als größter Ostseehafen war Danzig jahrhundertelang das reiche Handelstor der Polnisch-litauischen Adelsrepublik nach Westeuropa und Übersee sowie zentraler Verladepunkt des Weichselhandels.

1919 wurden Stadt und Umland aus Preußen ausgegliedert zur innenpolitisch autonomen „Freien Stadt Danzig,“ die außenpolitisch unter polnischer Kontrolle stand, wobei die Bevölkerung fast komplett deutsch blieb. In den Nachkriegsjahren wurde die Region durch die eingerückten Polen ethnisch gesäubert. Die 1944/5 zerstörte Altstadt wurde einigermaßen originalgetreu wieder aufgebaut.

Dreistadt Bearbeiten

Seit den 1990er Jahren wird Danzig (460.000 Einwohner) zusammen mit dem kleinen Sopot (40.000 Einwohner) und Gdingen (Gdynia, 253.000 Einwohner) gemeinsam als Dreistadt (Trójmiasto) vermarktet. Und diesen Begriff hört man auch tatsächlich immer wieder in dieser Region. Für viele ist überraschend, dass die Innenstadt von Danzig eigentlich nicht direkt an der Ostsee und auch nicht mehr an einem größeren Fluss liegt. Die große Weichsel mündet heute ca. 20 km östlich in die Danziger Bucht. Durch Danzig fließt nur die beschauliche kleine Mottlau und die Tote Weichsel, ein Mündungsarm der Weichsel.

Viele Werften und Hafenanlagen liegen in Gdingen, das in der Zwischenkriegszeit zum großen polnischen Ostseehafen ausgebaut worden war.

Sopot ist bekannt für seine 500 m lange Seebrücke, die sich weit in das ziemlich ruhige Wasser der Danziger Bucht erstreckt und nicht nur im Sommer ein sehr bekannter Promenierweg ist. Ebenso bekannt ist die Waldoper, für manche die schönste Freilichtbühne Europas. Hier finden im August ein sehr bekanntes Liederfestival und im Oktober ein sehr empfehlenswertes Jazzfestival statt. Der Pub Kinski erinnert an den hier geborenen unvergleichlichen Klaus Kinski bei dem Genie und Wahnsinn sehr eng beieinander lagen.

Anreise Bearbeiten

 
Karte von Danzig

Danzig ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Nordpolen.

Mit dem Flugzeug Bearbeiten

  Lech-Wałęsa-Flughafen Danzig (Port lotniczy Gdańsk im. Lecha Wałęsy, ​IATA: GDN; im Westen des Stadtgebietes von Danzig, unweit der Autobahn S6). Tel.: +48 525 673 531 . Ein kleiner, jedoch sehr moderner internationaler Flughafen. Hierher kommen vor allem Billigfluggesellschaften.

Aus dem deutschsprachigen Raum gibt es mit Stand 2023 folgende Direktflüge nach Danzig:

  • Eurowings in der Sommersaison mehrmals wöchentlich aus Düsseldorf
  • Lufthansa ganzjährig mehrmals täglich aus Frankfurt am Main und München
  • Wizz Air ganzjährig mehrmals wöchentlich aus Dortmund und Hamburg
Vom Flughafen in die Stadt

Der Flughafen verfügt über einen eigenen 1 Bahnhof Gdańsk Port Lotniczy (Gdańsk Port Lotniczy) , der fußläufig mit Terminal 2 verbunden ist - die meisten der mehrmals stündlich verkehrenden Regionalzüge fahren jedoch nicht zum Hauptbahnhof, sondern nach "Gdańsk Wrzeszcz", wo in die Innenstadt sowie auch nach Gdingen oder Sopot umgestiegen werden kann. In Zügen, die die Linie der Pommerschen Metropolenbahn bedienen (SKM und PolRegio) gilt der Tarif der Stadtbahn SKM Ebenso verkehrten die Buslinien 110, 120, 122, 210 und Nachtlinie N3 vom Flughafen.

Die Taxifahrt in die Stadt kostet 15-20 €, die je nach Tageszeit etwas günstigeren Fahrdienstleister Bolt und Uber sind ebenso verfügbar. Die Fahrt dauert je nach Verkehr in die Altstadt etwa 25-30 Minuten. Kleinbusunternehmen, die Transfers in entferntere Städte anbieten sind auf der Flughafenwebseite aufgeführt.

Mit der Bahn Bearbeiten

Das Anreisen mit der Bahn ist von Deutschland (über Berlin oder mit Umsteigen via Stettin) und Österreich (über Kattowitz) problemlos möglich. Von Berlin bietet sich der ganzjährig täglich verkehrende EuroCity Berlin-Gdynia an (Fahrzeit ca. 6 Stunden), aus Österreich der Nachtzug Wien-Warschau. Von Warschau aus sind es 2 Stunden und 47 Minuten mit dem komfortablen Schnellzug ExpressInterCity Premium (EIP) der PKP bis Danzig, günstiger geht es mit den älteren InterRegio der Tochtermarke TKM.

Zentraler Bahnhof ist   Gdańsk Główny (Tram 2, 3, 6, 7, 8; Bus u.a. 210 (Flughafen), Nachtbusse N1, N4, N14) . Bahnknoten für Nordpolen mit direkten Schnellzügen zu allen Großstädten. Regionalbahnen Richtung Sopot fahren auf separaten Kopfbahnsteigen auf der Rechstadtseite. Das historische Gebäude wurde bis 2023 saniert und bietet neben einer Gepäckaufbewahrung (Schließfächer im Untergeschoss) und einem besetzten Ticketschalter wenige Annehmlichkeiten. Die kostenpflichtige Toilette im UG hat Duschen. Südlich des Empfangsgebäudes ist separat das Central Hotel (4*) und die Brauerei PG4, mit hauseigenem Aussachank ab 14.00 Uhr. Merkmal: Fahrkartenschalter.

Auch an den Bahnhöfen 2 Gdańsk Wrzeszcz (Langfuhr) und 3 Gdańsk Oliwa halten Fernzüge.

Mit dem Bus Bearbeiten

Der Fernbusbahnhof ist an der Ostseite des Hauptbahnhofs und durch den Bahnhofstunnel mit der Altstadt verbunden. Der Danziger ZOB ist Dreh- und Angelpunkt des Fern- und Regionalverkehrs zahlreicher Buslinien, auch Flixbus hält hier und bietet beispielsweise umsteigefreie Verbindungen nach Berlin (Fahrzeit ca. 9 Stunden).

Auf der Straße Bearbeiten

Die Autobahn A1 verbindet Danzig mit Łódź und Kattowitz sowie Tschechien. Die Anreise aus Deutschland ist auf der Schnellstraße S6 über Stettin möglich.

Mit dem Schiff Bearbeiten

Von Danzig 4 Terminal Promowy Gdańsk fährt Polferries nach Nynäshamn bei Stockholm. Dies täglich im Sommer, den Rest des Jahres 4-5 Mal pro Woche.

Außerdem gibt es Fähren vom benachbarten Gdynia nach Karlskrona in Südschweden.

Mobilität Bearbeiten

Danzig verfügt über ein modernes und dichtes öffentliches Verkehrsangebot bestehend aus Regionalzügen, Straßenbahnen und Bussen.

Fahrkarten für Busse und Straßenbahnen werden zwischenzeitlich hauptsächlich über rote Automaten (nur an wichtigen Haltestellen, auch auf Englisch, Zahlung auch mit Kreditkarte / kontaktlos) oder über für Besucher weder verständliche noch sinnvolle Apps verkauft. Beim Fahrer gibt es diese mit Stand Ende 2023 nur noch auf einzelnen Linien. 2024 soll ein neues System eingeführt werden, mit dem direkt per kontaktloser Zahlung (auch Apple / Google Pay) in den Fahrzeugen bezahlt werden kann - die Lesegeräte sind schon montiert, jedoch noch ohne Funktion. Tickets für eine Fahrt kosten 4,80 zł, Fahrkarten mit Umsteigeberechtigung für 75 Minuten 6,00 zł und Tageskarten (24 Stunden gültig) kosten 22 zł. Kinder die Hälfte, Senioren ab 70 Jahren fahren gratis. (Preise ab Apr. 2023). Nachtbusse kosten extra. Alle Papier-Fahrkarten müssen an gelben Lesern in den Fahrzeugen entwertet werden.

Taxis sind recht preiswert, viel sicherer als in vielen Reiseführern noch angegeben und alle mit Taxametern ausgerüstet. Diese werden aber für Kurzfahrten oft nicht eingestellt und pauschal 10 zł (ca. 2,20 €) berechnet. Ziele innerhalb der Altstadt sind leicht zu Fuß erreichbar. Ebenso flächendeckend verfügbar sind die Fahrdienstleister Uber und Bolt.

Regionalzüge

Für Ausflüge ans Meer bzw. innerhalb der Dreistadt eignen sich Nahverkehrszüge ab dem Hauptbahnhof gut, die jedoch alle auch an den anderen Danziger Bahnhöfen, beispielsweise in Oliwa halten. Züge fahren häufig und sind großteils modern und recht sauber, die letzten älteren Modelle sind jedoch nicht klimatisiert und im Sommer recht unangenehm sowie nicht barrierefrei. Infoschalter geben gut Auskunft, Tickets erhält man leicht, wenn man die (natürlich) polnischen Städtenamen benutzt (also z. B. Malbork anstelle von Marienburg). Insbesondere die 3 Städte der Dreistadt (Danzig, Zopot und Gdingen) sind mit der schnellen Stadtbahn SKM (Danzig-Gdingen) sehr gut verbunden. Es bietet sich auch an, ein 72-Stundenticket für die Metropolregion (Dreistadt) zu erwerben, welches sowohl für die SKM, als auch für Tram und Bus in den drei Städten gültig ist.

Binnenschiffahrt

Die Tramwaj wodny der ZTM legen ab vom 5 Fähranleger Zielona Brama, zwischen Krantor und Grünem Tor. Hier legen auch die schnellen Fährkatamarane nach Hela (hübsches Fischerdorf auf der Putziger Nehrung) und nach dem wichtigsten polnischen Badeort Kolberg ab. Es handelt sich hier mehr um Ausflugsboote als um Nahverkehr, die Saison ist April bis November.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

In Danzig
 
Rechtstadt

Die danziger Museen bieten einen 90 Tage gültigen Paß, mit dem alle besucht werden können. Preis 2023: 120 zł, ermäßigt 80 zł.

Stare Miasto Bearbeiten

Altstadt oder Stare Miasto: Hier befinden sich die 1 Katarinenkirche (Kościół św. Katarzyny w Gdańsku) und die Brigittenkirche, das Postmuseum, das 3 alte Rathaus (Ratusz Starego Miasta w Gdańsku) . Sie wurde nach vollkommener Zerstörung im Zweiten Weltkrieg schnell, zweckmäßig und unter Vernachlässigung denkmalschützerischer Aspekte hochgezogen.

Główne Miasto Bearbeiten

Die herrliche Rechtstadt oder Główne Miasto ist vom Hauptbahnhof leicht zu Fuß erreichbar.

  • Hier verbindet der sog. Königsweg, die längste erhalten gebliebene städtische Achse aus dem Mittelalter, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Den Anfang bildet das 4 Hohe Tor (Brama Wyżynna) , durch das einst die polnischen Könige einzogen. Weiter geht es durch das Goldene Tor (Złota Brama), auch Langgasser Tor genannt, in die Langgasse (Ulica Długa). Der Eindruck beim Bummel über diese Hauptstraße ist insbesondere am Abend überwältigend - selbst für Vielgereiste. Sie verbindet den 5 Kohlenmarkt (Targ Węglowy) mit dem Flüsschen Mottlau (Stara Motława) und wird am Ende von einem weiteren prächtigen, wuchtigen und doch grazilen Torbauwerk abgegrenzt, dem 6 Grünen Tor (Zielona Brama) . Die Tore sind - wie die gesamte Langgasse - bemerkenswerte Beispiele für die Restaurationskunst der hochgelobten polnischen Restauratoren, besonders die am 7 Langen Markt (Długi Targ) gelegenen Bauwerke: Rechtstädtisches Rathaus, Artushof, Neptunbrunnen und Goldenes Haus. Man muss bedenken, dass Danzig im Zweiten Weltkrieg heftig umkämpft und die Innenstadt etwa zu 80 % zerstört war. Es fällt besonders auf, dass es in der Rechtstadt nahezu keinen sichtbaren Beton gibt, und auch die Reklametafeln und Beleuchtungen sind sehr dezent. Die Pflaster sind geschmackvoll und stilsicher ausgewählt und das Straßenbild ist harmonisch.
  • Ein weiteres Highlight ist die Frauengasse (Ulica Mariacka) mit den eigenartigen, höchst reichhaltigen terrassenartigen Vorbauten der Häuser (genannt Beischläge). Diese dienten ehemals dem Hochwasserschutz, wandelten sich aber zu Orten des sozialen Lebens, nachdem die Hochwasserproblematik gelöst war. Jeder Vorbau hat seinen eigenen ganz individuellen Wasserspeier, über den das Regenwasser von den Dächern abgeleitet wird. Große Teile der 1979er „Buddenbrooks“-Verfilmung wurden hier und nicht in Lübeck gedreht. Von der Frauengasse kommt man durch das Frauentor nach wenigen Metern zum weltberühmten 8 Krantor (Żuraw) . Auf dem kurzen Weg kommt man an vielen kleinen, aber feinen Gasthäusern vorbei, u.a. dem „Storch“ und dem „Goldwasser,“ heutige Heimat des Danziger Goldwassers einem Kräuterlikör mit echten Blattgoldflittern. Beachtung verdienen auch die herrlichen Türen im gesamten Bereich der Rechtstadt.
  • Auch wer kein Freund von Kirchen ist, sollte sich die 2 Marienkirche (Bazylika konkatedralna Wniebowzięcia Najświętszej Maryi Panny w Gdańsku) ansehen, immerhin die größte Backsteinkirche des Ostseeraums. Sie wurde erbaut, um 25.000 Menschen Platz zu bieten. Im Inneren ist die Kirche erstaunlich hell und wenig pompös. Die größte Backsteinkirche der Welt, wie in manchen Reiseführern zu lesen, ist sie nicht: das ist San Petronio in Bologna, danach kommen, etwa gleich groß, die danziger Marien- und die Münchener Frauenkirche.
  • Die 9 Große Mühle (Wielki Młyn w Gdańsku) ist ganz in der Nähe und ebenfalls ganz aus Backsteinen erbaut (1350). Sie war 600 Jahre lang einer der größten Profanbauten im Mittelalter.

Speicherstadt Bearbeiten

Die Verlängerung der Długa führt durch die Brama Zielona (das grüne Tor) auf die Flussinsel.

  • 10 Bernsteinmuseum (Muzeum Bursztynu), Wielkie Młyny 16 . Das Bernsteinmuseum ist eine Abteilung des Museums der Stadt Danzig. Es zeigt frühere und moderne Kunstwerke aus Bernstein und unbearbeitete besonders interessante Bernsteinstücke. An Miniaturstücken und großen Exponaten kann man alle Techniken der Kunst der Bernsteinbearbeitung bewundern: Gemmen, Intarsien, Flachreliefs und sogar Skulpturen. Mit einem Gewicht von 2,5 kg ist der „Akt nach A. Rodin“ das größte und eines der schönsten Stücke der Sammlung. Geöffnet: Sommersaison Mo 10.00–15.00 Uhr, Di – Sa 10.00–18.00 Uhr, außerhalb der Saison Di – So 10.00–18.00 Uhr.
  • Solidarność-Museum, Wały Piastowskie 24. Unweit der ehemaligen Lenin-Werft befindet sich das Solidarność-Museum mit der multimedialen Ausstellung "Wege in die Freiheit" im historischen Saal der Danziger Werft. Gezeigt werden die stürmischen Ereignisse und der Kampf der Polen um Freiheit und Gerechtigkeit. Auch die berühmten Tafeln mit den 21. Forderungen, die von der UNESCO in die "Liste des Weltdokumentenerbe" aufgenommen wurden, sind im Museum zu sehen. Die UNESCO sieht diese Tafeln "als außerordentliches Dokument mit besonderem gesellschaftlichen und menschlichen Wert und mit bedeutendem Einfluss auf die Geschichte Europas" an. Ebenfalls auf dem Plac Solidarności befindet sich das Solidarność-Denkmal, das an die Opfer der Proteste Danziger Werftarbeiter gegen die immer schwierigeren Lebensbedingungen und die drastische Anhebung der Lebensmittelpreise im Dezember 1970 erinnert. Die drei Kreuze mit den Ankern als Symbol der Hoffnung wurden von den Werftarbeitern selbst aus nicht rostendem Stahl gefertigt. Geöffnet: Di bis Do, Mai bis Sept 10.00–18.00 Uhr, Okt bis April 10.00–17.00 Uhr.
  • 11 Museum der polnischen Post, ul. Obrońców Poczty Polskiej 1/2. Im Museum der polnischen Post, im ehemaligen Gebäude der Post- und Telegrafendirektion der Freien und Hansestadt Danzig, der späteren polnischen Post, werden Ausstellungsstücke zur Geschichte der Post in Danzig und der Entwicklung des Fernmeldewesens gezeigt. 1939 nach dem Überfall auf die Westerplatte am 1. September wurde die polnische Post gegen übermächtige deutsche Soldaten verteidigt. Für die Opfer wurde in der Nähe des Gebäudes ein Denkmal errichtet. Geöffnet: Mo bis Fr 10.00–16.00 Uhr, Sa + So 10.30–14.00 Uhr.

Westerplatte Bearbeiten

 
Luftbild der Westerplatte

Als das deutsche Schulschiff "SMS Schleswig Holstein" am 1. September 1939 das polnische Munitionsdepot auf der Landzunge 12 Westerplatte beschoss, war dieser Angriff der Anfang des Zweiten Weltkriegs. Zum Gedenken an die Verteidiger wurde ein steinernes Monument errichtet und in der nahen Wache Nr. 1 eine interessante Ausstellung erstellt, die an die Vorgänge von 1939 erinnert. Die Westerplatte ist als Symbol des polnischen Widerstands nicht nur für Polen eine Art Wallfahrtsort, sondern auch für Touristen aus anderen Ländern ein beliebtes Ausflugsziel. In der Hauptsaison kann man mit einem Schiff der weißen Flotte oder - romantischer - mit einer nachgebauten Hansakogge - Abfahrt Nähe Krantor - bzw. per Bus zur Westerplatte fahren.

  • 13 Wache Nr. 1 (Wartownia nr 1 na Westerplatte) . Geöffnet: Anfang Mai bis Ende Okt. 10-16 Uhr.
  • 14 Festung Weichselmünde (Twierdza Wisłoujście) . Geöffnet: bis 2024 wg. Renovierung geschlossen.

Direkt gegenüber der Halbinsel liegt der 1 Ortsteil Nowy Port („Neufahrwaser“). Vom Leuchtturm kann man die großen Schiffe beim Ein- und Auslaufen in den Hafen beobachten. Einer Tafel zufolge sollen von hier die ersten Schüsse gefallen sein.

 
Gedenktafel vor dem Leuchtturm

Oliwa Bearbeiten

Kirchen in Oliwa
 
Dom

Der stark bewaldete, wohlhabende westliche Stadtteil an der Grenze zu Sopot ist die grüne Lunge der Stadt. Er ist insbesondere für sein Zisterzienserkloster bekannt, das auf dem Weg der Zisterzienser liegt. Sehenswert sind historische Häuser und Villen-

  • 3 Dom zu Oliva (bazylika archikatedralna w Gdańsku-Oliwie) . Die längste Kirche Polens (107 m) wurde von den Zisterziensern im 13. Jh. mit dem Grundriss eines Kreuzes im gotischen Stil errichtet. Der Dom beherbergt Kunstwerke wie eine Kanzel aus dem Rokoko, reichverziertes Gestühl und Renaissance-Portraits von Personen, die sich um Kloster und Kirche verdient gemacht haben. Berühmt vor allem aber ist die Orgel aus dem Rokoko, die von Johann Wulf und Friedrich Rudolf Dalitz erbaut wurde. Ihr einmaliger Klang, der wie ein Echo von den hohen Klostermauern wirkt, erstaunt die Besucher, die in der Hauptsaison stündlich kürzere Vorführungen erleben können. Eine Besonderheit sind die beweglichen Dekorationen der Orgel: sich drehende Sterne, Trompeten und Engelsglocken.
  • Kloster-/Domgarten. Von dem berühmten Gartenarchitekten André Le Notre entworfen, führt eine alte Allee durch den gepflegten Park des ehemaligen Zisterzienserklosters direkt zum Dom.
  • 4 Jakobuskirche (Kościół św. Jakuba)
  • Marienkirche
  • 1 Adam-Mickiewicz-Park (Park Oliwski) mit botanischem Garten
Anfahrt

Am Bahnhof Gdańsk-Oliwa halten auch Fernzüge.

An der Wendeschleife halten die Trambahnen 2, 4, 5, 6, 8, 12.

Aktivitäten Bearbeiten

Der Dominiksmarkt (Jarmark św. Dominika) hat eine fast 750jährige Tradition. Diese Fest findet vom letzten Juliwochenende drei Wochen lang statt. Die knapp tausend über die Altstadt aufgestellten Buden besuchen in normalen Jahren 5-8 Millionen Gäste. Schwerpunkte sind für Gastronomie: Targ Węglowy, Targ Rybny, Szeroka; Kunsthandwerk: Mariacka Street, Długie Pobrzeże, Rybackie Pobrzeże, Długi Targ; Kunst und Andenken: Długa ul., Długi Targ, Zielony Most sowie für Sammler alles möglichen Wartka, Straganiarska ul., Targ Rybny. Dazu kommt ein reiches kulturelles Angebot mit viel Musik und einigen Feuerwerken.

Am Meer Bearbeiten

Die Ostseestrände der Danziger Bucht sind eines der am besten ausgebauten touristischen Gebiete Polens. Hotels und Privatpensionen sind ausreichend vorhanden. Hier finden sich auch etliche, teils sehr große Campingplätze, trotzdem wird es im Hochsommer sehr voll. Man kann auch verschiedene Boote mieten, um die Kanäle auf eigene Faust zu erkunden. Es gibt Kajaks, Elektro-Boote und Motorboote, die aussehen wie kleine Autos (Käfer usw.).

Die westlichen danziger Strände ziehen sich von Sopot mit wenigen Unterbrechungen die Küste entlang. Zunächst Oliwa, dann der Stadtteil 2 Przymorze Wielkie , sehr dicht bebaut mit Hochhäusern. In dessen Mitte, direkt hinter dem Strand befindet sich seine grüne Lunge, der Ronald-Reagan-Park. Es folgt 3 Brzeźno , ein ehemals eigenständiges Seebad mit Seebrücke und Kureinrichtungen. Mittlerweile ist auch hier dicht bebaut mit Hochhäusern. Die Wohngegend gilt als recht beliebt und ist damit vergleichsweise teuer.

 
6 Yachthafen am Weichseldurchstich östlich Stogi

Östlich des Hafens beginnen die Strände wieder im 4 Ortsteil Stogi (Stogi) . Die Wendeschleife der Trambahn 9 ist direkt hinter dem Strand bei den Campingplätzen. Im Hinterland verteilt sind noch einige Bunker erhalten. Der 1 FKK-Strand ist etwas abgelegen nach Osten hin.

Noch ein Stück weiter gelangt man ins ruhigere 5 Krakowiec-Górki Zachodnie (Krakau-Westlich Neufähr) . Im Osten grenzt er an einen Weichseldurchstich. Der Ort ist ein beliebtes Naherholungsgebiet der Danziger und sehr grün mit einem großen Stadtwald und einem breiten Sandstrand.
Hierhin fahren Busse 112, 512 und N9.

Das danziger Gemeindegebiet endet mit der Insel 2 Wyspa Sobieszewska . Weite Teile hinter dem schönen langen Strand sind Naturschutzgebiet. Busse 112 und N9 fahren bis ans Ende. Dort kann man per Fähre weiter nach Mikoszewo.

Einkaufen Bearbeiten

  • Es gibt viele Wechselstuben in Danzig, die man auch nutzen sollte, da der Wechselkurs in der Regel besser ist als am Bahnhof. Alternativ nutzt man die zahllosen Geldautomaten, welche allesamt die gängigen Kredit- und Debitkarten akzeptieren (jedoch keine reine Girocard) - meist lässt sich hier ein besserer Kurs realisieren.
  • Es gibt viele Möglichkeiten, Schmuck zu erwerben, besonders Bernstein.
  • Polen ist ein Land der Einkaufszentren. So findet man in Danzig auch eine Menge an Einkaufszentren, in denen nicht nur eingekauft sondern auch gespeist werden kann. Wer gerne shoppen geht wird sich in diesen Gebäudekomplexen voller Läden wohlfühlen. Direkt im Westen an die Rechtsstadt angrenzend ist beispielsweise das Forum Gdansk mit seiner imposanten Haupthalle. Dort finden sich neben polnischen auch viele gängige westeuropäische Marken von Bershka bis Starbucks.
  • Die alte, zentrale Markthalle 1 Hala Targowa mit etwa 100 Ständen bietet heute vor allem Kleidung, wochentags von 8.00-18.00 Uhr.
  • Einen 2 Weihnachtsmarkt veranstaltet man auf dem Parkplatz am Targ Węglowy.
  • Die in der Innenstadt verbreiteste Supermarktkette ist Biedronka, nahe des Hauptbahnhofs gibt es auch einen Aldi. Ebenso alle paar hundert Meter findet man die Minisupermärkte von Zabka die in der Regel bis spät abends geöffnet sind.

Küche Bearbeiten

Lebensmittel und Restaurantbesuche sind in Danzig preiswert und nie teurer als in Deutschland. Als Besucher sollte man sich die Piroggen (polnisch Pierogi) nicht entgehen lassen. Es handelt sich dabei um entweder süß oder deftig gefüllte Teigtaschen.

Als Vegetarier hat man es in Polen etwas schwer, weil die meisten Gerichte in Restaurants mit Fleisch sind. Es gibt aber auch mittlerweile extra Fastfood Ketten und Restaurants nur für Vegetarier. Insbesondere kleine moderne Cafés in den Nebenstraßen der Altstadt oder im Studentenviertel haben immer mindestens vegetarische Optionen. Das gleiche gilt für die Filialen von Starbucks und Costa Coffee sowie die Mini-Supermärkte wie Carrefour Express.

Nachtleben Bearbeiten

(Stand: Jun 2015) Das Gazeta Rock Cafe in der ul. Tkacka in der Nähe des Zeughauses ist selbst in den frühen Abendstunden schon gerammelt voll, weil es wirklich gute Musik bringt und das Tanzen geradezu erzwingt. Das Yesterday in der ul. Piwna nahe der Marienkirche schwelgt in Farben im Stil der späten Beatles und ist vor allem nach 23 Uhr beliebt. Klub Parlament am Kohlenmarkt ist ein top-moderner Tanzpalast auf mehreren Etagen mit topfitten und modischen Youngsters und mittlerweile im Zeitalter von Ryan Air, ein richtig internationaler Treff (https://parlament.com.pl). So kommen auch junge Russen/innen aus Kaliningrad, der russischen Exklave, dem ehemaligen nördlichen Ostpreußen, nach Danzig um heftige Partys zu feiern.

Etwas ruhiger, aber sehr kontaktfreudig geht es im Barbados, nahe dem Holiday Inn am Hauptbahnhof zu. (www.barbados.net.pl) Eine tolle, sehr dezente und äußerst geschmackvolle Weinbar ist das Spiritus Sanctus in der nähe der Marienkirche. Und wer gerade durch die Frauengasse flaniert und von Bernsteinschmuckläden ermüdet ist, findet in dem gemütlichen U Literatów Muße und Entspannung bei einer großen Auswahl von Herbatas, den polnischen Teesorten oder sogar bei einem Gläschen Wodka, das man in Polen auch schon am frühen Nachmittag trinken darf.

Eine weitere Kneipe, die einen Besuch wert sein sollte ist das "No to Cyk", welches in der Altstadt von Danzig in der Chlebnicka 2 gelegen ist. Dort betritt man eine gemütliche Kneipe, die thematisch an die Zeit des sozialistischen Polens angelehnt ist. So besteht die Dekoration aus Plakaten und Gimmicks aus dieser Zeit und weitere Anspielungen sind dort anzutreffen. Zudem lockt die Kneipe mit Preisen um 1€ für ein großes Bier und bietet auch das klassische Brot mit Schmalz und weiteres für den kleinen Snack an.

Unterkunft Bearbeiten

(Stand: Jun 2015)

In den letzten Jahren sind rund um die Alt- und Speicherstadt einige neue gehobene Hotels internationaler Ketten entstanden, so gibt es gleich mehrere Standorte von Hilton und Radisson. Es mangelt hingegen an Hotels der einfachen Kategorie, zumindest sind diese im Internet schwach vertreten. Für Junggebliebene stehen auch viele Hostels im Bereich von ca. 30 zł (Baltic Hostel am Hauptbahnhof, Hostel przy Targu Rybnym in der ul. Grodzka) zur Verfügung. Eine Vermittlung von Privatzimmern (Biuro Zakwaterowań) findet man in der ul. Podwale Grodzkie 8. Einen weniger guten Eindruck vermitteln die "Bemühungen" des Tourist-Büros gegenüber des rechtstädtischen Rathauses.

Aufgrund der Verkehrsverbindungen mit Stadtbahnen und Bussen eignen sich auch die übrigen Bereiche der Stadt zur Quartiersuche.

Günstig Bearbeiten

  • Villa Angela, ul. Beethovena. E-Mail:
  • Jugendherberge Danzig, Ul. Kartuska 245 B. Tel.: +48 58 302 60 44. Die Jugendherberge Danzig verfügt über mehrere Häuser im Stadtgebiet, teilweise auch mit Doppelzimmern. Im Stadtteil Kartuska befindet sich ein Selbstverpfleger-Haus, leider mit sehr unvollständiger Küchenausstattung. Das Personal bemüht sich sehr und berät bei der Gestaltung des Aufenthalts und der Weiterreise, bei relativ guten Englischkenntnissen.

Mittelklasse Bearbeiten

Gehoben Bearbeiten

  • 4 Królewski Hotel Gdańsk, ul. Olowianka 1. Ein 3-Sterne-Hotel in einem herrlich-ausgebauten alten Speichergebäude direkt gegenüber dem Krantor. Sehr feines Ambiente, guter Frühstückstisch und sehr saubere Zimmer. Keine 5 Minuten zur Innenstadt. Preis: Ab 66 €/DZ und Nacht.
  • 5 Hilton Gdansk, Targ Rybny 1, 80-838 Danzig, Polen. Tel.: +48 58 77 87 100, E-Mail: Merkmal: ★★★★★.
  • 6 Novotel Gdansk Centrum, Pszenna 1, 80-749 Gdańsk, Polen. Tel.: +48583002750. Merkmal: ★★★.
  • 7 Radisson Hotel & Suites Gdansk, Chmielna 10-25, Danzig, 80-748, Polen. Tel.: +48 (58) 600 28 88, E-Mail: Merkmal: ★★★★.

Sicherheit Bearbeiten

Danzig gilt prinzipiell als recht sichere Stadt, dennoch gilt es die üblichen Vorsichtsmaßnahmen insbesondere hinsichtlich Taschendiebstahl zu beachten.

Gesundheit Bearbeiten

Die Versorgung mit Ärzten und Apotheken ist sehr gut.

Praktische Hinweise Bearbeiten

Die Verständigung ist außerordentlich leicht: Englisch ist weit verbreitet und gut verständlich. Einige Polen sprechen auch eine zweite Fremdsprache wie Deutsch, Russisch, Französisch, Spanisch oder Italienisch. Die Polen wissen es zu schätzen, wenn man versucht, jemanden auf Polnisch zu begrüßen oder einfache Sätze zu bilden.

Ausflüge Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Dauscher, Jörg; 111 Orte in Danzig, die man gesehen haben muss; Köln 2023 Emons Verlag; ISBN 978-3-7408-1572-1
  • Herrmann, Christofer; Marienkirche in Danzig; 2007 (Artes Verlag); ISBN 3865682790; Sert.: Meisterwerke der Architektur in Polen, 1
  • Paweł Machcewicz; The War that Never Ends: The Museum of the Second World War in Gdańsk; De Gruyter Oldenbourg 2019 Volltext
  • Urząd Miejski w Gdańsku - Wydział Promocji Miastra (Stadtamt zu Danzig - Abteilung Stadtpromotion); Gdańsk Königsweg; Gdańsk o.J
Romane

Das sicherlich berühmteste deutschsprachige Werk ist: - Günter Grass: Die Blechtrommel. dtv, 1993, ISBN 3423118210, S. 731 (deutsch). Taschenbuch

Zur Danziger Trilogie von Günter Grass zählen außerdem:

  • Katz und Maus. Novelle. Luchterhand, Neuwied 1961 und die
  • Hundejahre. Roman. Luchterhand, Neuwied 1963.

Lesenswert auch:

  • Barbara Noack: Danziger Liebesgeschichte, rororo 1858, Rowohlt Verlag Hamburg 1975. Eine köstliche in Zoppot und Danzig spielende Liebesgeschichte; zugleich eine Liebeserklärung der Autorin an Danzig.
  • Hartmut Mechtel: "Der Tod lauert in Danzig", Verlag Die Hanse, Hamburg 2003. 1626 hat die Hansestadt sich erfolgreich dem polnischen König widersetzt. Doch in der Stadt lauern andere Gefahren. Ein spannendes Sittenbild.

Weblinks Bearbeiten

(Stand: Mai 2023)

 
Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.