Teutoburger Wald

deutsches Mittelgebirge
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Der Teutoburger Wald ist ein Höhenzug am Übergang von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.

Teutoburger Wald
BundeslandNiedersachsen
Einwohnerzahl
Höhe281 m
Lagekarte von Niedersachsen
Lagekarte von Niedersachsen
Teutoburger Wald
Herrmannsdenkmal nahe Detmold, Wahrzeichen der Region Teutoburger Wald

Seinen Namen und seine Bekanntheit verdankt er der Schlacht im Teutoburger Wald im Jahre 9 n. Chr., in der germanische Stämme unter Hermann dem Cherusker die römische Armee unter Varus vernichtend schlugen. Sie fand allerdings neueren Forschungen zufolge höchstwahrscheinlich gar nicht hier statt. Dennoch ist das „kleine“ Gebirge aufgrund seiner landschaftlichen Schönheit ein lohnendes Ziel für Naturliebhaber.

Herbstliche Laubfärbung im Teutoburger Wald (südlich vom Tönsberg)

Orte Bearbeiten

Im Verlauf des Höhenzugs von Nordwesten nach Südosten:

Weitere Ziele Bearbeiten

Hintergrund Bearbeiten

In touristischen Zusammenhängen wird als „Urlaubsregion Teutoburger Wald“ die gesamte Region Ostwestfalen-Lippe vermarktet. Dieser Reiseführer behandelt aber nur das unmittelbare Umland des Höhenzuges Teutoburger Wald, für die übrigen Landschaften siehe dort.

Bis ins 17. Jahrhundert wurden der Teutoburger Wald und das Eggegebirge gemeinsam als Osning bezeichnet. Im Jahr 1616 bezeichnete der Geograph und Historiker Philipp Clüver als erster den nordwestlichen Teil des Höhenzugs als „Teutoburger Wald“, weil er annahm, dass sich hier das Gebiet befände, das in römischen Chroniken als teutoburgiensis saltus bezeichnet wird und in dem im Jahr 9 n. Chr. die römischen Legionen unter Publius Quinctilius Varus von einem Heer vereinigter germanischer Stämme unter Arminius geschlagen wurden. Als Indiz wertete Clüver, dass die Grotenburg bei Detmold auch als Teutberg bezeichnet wurde. Nach und nach schlossen sich immer mehr Autoren und Kartographen dieser Sichtweise an und die Bezeichnung setzte sich durch.

Im 19. Jahrhundert war die allgemein in Deutschland verbreitete romantisch-nationalistische Verehrung für Arminius (eingedeutscht „Hermann“), der dem Zeitgeist entsprechend zu einem deutschen Nationalhelden stilisiert wurde, in dieser Region besonders groß. Dem trägt das 1838–1875 errichtete Hermannsdenkmal bei Detmold rechnung. Es gab aber auch immer wieder Zweifel, ob die Varusschlacht wirklich im sogenannten Teutoburger Wald stattgefunden hat. Seit Ausgrabungen in den 1980er-Jahren in der Gegend von Kalkriese bei Osnabrück (knapp 30 km nördlich des Teutoburger Waldes, jenseits des Wiehengebirges) Funde zutage gefördert haben, die zum überlieferten Schlachtgeschehen passen würden, gilt diese Region als wahrscheinlichster Schauplatz der Varusschlacht. Die Bezeichnung Teutoburger Wald hat sich aber zu sehr eingebürgert, um den Höhenzug nun wieder umzubenennen.

 
Blick zum Barnacken

Die höchste Erhebung des Teutoburger Walds ist der 446 Meter hohe Barnacken bei Horn-Bad Meinberg, nah am Übergang zum Eggegebirge (dessen höchster Gipfel wiederum der unweit gelegene Velmerstot ist).

Anreise Bearbeiten

Mit dem Flugzeug: Flughäfen, die die Region erschließen, sind Flughafen Paderborn Lippstadt (IATA: PAD) sowie, weiter entfernt, aber mit mehr Auswahl Flughafen Hannover (IATA: HAJ) und Flughafen Düsseldorf (IATA: DUS) .

Mit der Bahn: Bielefeld liegt an der ICE-Linie Berlin–Hannover–Köln. Osnabrück ist der nächstgelegene Fernverkehrsbahnhof für den westlichen Teutoburger Wald. Unmittelbar in das Gebiet des Höhenzugs führen der RE/RB Osnabrück–Rheine (Ibbenbüren), RB Osnabrück–Münster (Lengerich, Natrup-Hagen), RB Bielefeld–Osnabrück (Halle, Borgholzhausen, Dissen/Bad Rothenfelde, Hilter), RE Bielefeld–Altenbeken oder RB Bielefeld–Lemgo bzw. Paderborn–Herford (Oerlinghausen, Detmold, Horn-Bad Meinberg)

Auf der Straße: Autobahnen, die die Region erschließen, sind die   (Bremen–Dortmund, durchquert den Teuto bei Lengerich),   (Hannover–Dortmund, durchquert ihn bei Bielefeld) und   (Osnabrück–Borgholzhausen und Paderborn–Bielefeld)

Mit dem Fahrrad: Der Europaradweg R1 führt bei Detmold und Horn-Bad Meinberg durch den Teutoburger Wald, auf ihm kann man vom Münsterland in der einen sowie Südniedersachsen in der anderen Richtung hierher gelangen. Weiter westlich, bei Lienen, wird er vom Fernradweg D 7 („Pilgerroute“) durchschnitten, der aus Richtung Bremen bzw. Ruhrgebiet kommt. Die Römer-Lippe-Route führt von Xanten via Hamm und Paderborn bis zum Hermannsdenkmal bei Detmold.

Zu Fuß: Durch den Teutoburger Wald führt der Europäische Fernwanderweg E1, der vom Weserbergland im Osten oder dem Sauerland im Süden kommt und eine längere Strecke mit dem Hermannshöhenweg (Detmold–Horn-Bad Meinberg) identisch ist. Weiter westlich, bei Bielefeld, durchquert der westfälische Jakobsweg (MindenSoestDortmund) den Teutoburger Wald.

Mobilität Bearbeiten

Der 160 Kilometer lange Hermannsweg verläuft direkt entlang des Kamms des Teutoburger Waldes von Rheine nach Horn-Bad Meinberg. Die BahnRadRoute Teuto-Senne (Osnabrück–Bielefeld–Paderborn, 145 km) verläuft schräg zum Höhenzug des Teutoburger Waldes und durchquert diesen zwischen Georgsmarienhütte und Bielefeld.

Mit den Regionalbahnverbindungen Rheine–Osnabrück, Osnabrück–Bielefeld, Bielefeld–Lage und Lage–Horn-Bad Meinberg kann man weitgehend parallel zur Bergkette fahren. Im westlichen Teil des Teutoburger Walds gilt in öffentlichen Nahverkehrsmitteln der Münsterland-Tarif der Verkehrsgemeinschaft Münsterland, im östlichen der Tarif „Der Sechser“ des OWL-Verkehr.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Bismarkturm (Eiserner Anton)
 
Foto vom Aussichtsturm -Eiserner Anton- am Hermannsweg

Im Verlauf des Höhenzugs von Nordwesten nach Südosten:

 
Externsteine
 
„Hockendes Weib“ an den Dörenther Klippen
  • Bismarkturm – Aussichtsturm auf dem Ebberg im südöstlichen Teil von Bielefeld
  • Dörenther Klippen – Sandstein-Felsformation mit Felsen „Hockendes Weib“, bei Ibbenbüren
  • Hermannsturm – Aussichtsturm auf dem Dörenberg, zwischen Georgsmarienhütte und Bad Iburg
  • Burg Ravensberg – 1080 errichtet, bei Borgholzhausen (6 km westlich von Halle)
  • Donoperteich – in einem Naturschutzgebiet zwischen Detmold-Hiddesen und -Pivitsheide, wegen seiner landschaftlichen Vielfalt und Schönheit beliebtes Ausflugsziel
  • Hermannsdenkmal bei Detmold-Hiddesen
  • Ruine Falkenburg – Ruine einer hochmittelalterlichen Burg aus dem späten 12. Jahrhundert, bei Detmold-Berlebeck
  • Gauseköte – 345 Meter hohe Passhöhe südlich von Detmold, sie bildet die Wasserscheide zwischen den Flusssystemen von Weser und Rhein
  • Fürstenallee – historischer Abschnitt der heutigen Landesstraße 937 bei Oesterholz südlich der Gauseköte (14 km südlich von Detmold), besonders schöne Eichenallee, gesäumt von Radwegen, angeblich soll schon Karl der Große auf dieser Route gereist sein
  • Externsteine – markante und bizarre Sandstein-Felsformation mitten im Wald, umgeben von einem See, nahe Horn-Bad Meinberg.

Aktivitäten Bearbeiten

Teuto-Kletterpark am Johannisberg
 
Waldparcour
  • Wandern auf den Hermannshöhen – Der Hermannsweg folgt dem Hauptkamm des Teutoburger Waldes von Rheine bis Horn-Bad Meinberg. Wer möchte, kann ab Horn-Bad Meinberg seine Wanderung auf dem Eggeweg bis Marsberg an der Diemel fortsetzen. Zusammen mit dem Eggeweg bildet der Hermannsweg die Hermannshöhen, die wiederum Mitglied bei den Top-Trails of Germany sind, also zu den schönsten Wanderwegen Deutschlands gehören.
  • Klettern im Kletterpark Bielefeld -  Der Kletterpark am Johannisberg zählt zu den größten outdoor Kletterparks in Nord-Rhein-Westfahlen. Der Park bietet über 90 verschiedene Kletterstationen in 10 verschiedenen Höhen. Neben einer Mastenanlage gibt es drei weitere Übungsparcours, die im Wald angelegt wurden.
  • Joggen
  • Montain Bike fahren
  • Ausreiten

Küche Bearbeiten

Die Region bietet Klassiker der Westfälischen Küche mit Spezialitäten wie Pickert (ein pfannkuchenartiges Gericht auf Grundlage geriebener Kartoffeln, das entweder süß oder herzhaft kombiniert werden kann), regionales Bier, Schnaps (Steinhäger), Schinken, Nieheimer Käse. Vieles davon zu sehen und zu schmecken im Westfalen Culinarium in Nieheim (16 km östlich von Horn). Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe von guten Restaurants, die unter dem Motto „westfälisch genießen“ die Tradition hochwertig pflegen und weiterentwickeln.

Nachtleben Bearbeiten

Nachtleben für jüngeres Publikum findet sich vor allem in der Universitätsstadt Bielefeld.

Sicherheit Bearbeiten

Eine sicherlich im großen und ganzen sehr sichere Region.

Klima Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

 
Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.