Südböhmen
Südböhmen (tschechisch: Jihočeský kraj, gesprochen: jihotschäskii kraj, IPA: [jihɔt͡ʃɛskiː kraj]) ist der Teil Böhmens, der sich entlang der tschechischen Grenze am Bayrischen Wald und entlang der österreichischen Grenze am Böhmerwald erstreckt.
Orte
Bearbeiten- Budweis (České Budějovice), die größte Stadt Südböhmens, liegt am Zusammenfluss der hier schiffbar werdenden Moldau mit der Malše in ebener, fruchtbarer Gegend.
- Český Krumlov (Böhmisch Krumau) liegt etwa 40 km südwestlich von Budweis an der Moldau. Ihre Burg ist die zweitgrößte in Tschechien und enthält Elemente aus der Zeit der Gotik bis hin zum Barock. Auch das architektonische Erbe der Altstadt wurde weitgehend erhalten und wurde 1992 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
- Jihlava (Iglau) liegt etwa 90 km südöstlich von Prag am Fluss Jihlava und ist die Hauptstadt der Verwaltungsregion Hochland (Vysočina), die auf die historischen Länder Böhmen und Mähren aufgeteilt ist. Das gut erhaltene Stadtzentrum wurde 1982 zum städtischen Denkmalreservat erklärt.
- Jindřichův Hradec (Neuhaus) liegt auf einer Landzunge der Gewässer Nežárka und Hamerský potok. Das Schloss Jindřichův Hradec ist neben der Prager Burg und dem Schloss in Český Krumlov eines der größten Denkmalobjekte in der Tschechischen Republik.
- In Písek befindet sich die älteste steinerne Brücke Tschechiens. Aber auch sonst beeindruckt die drittgrößte Stadt Südböhmens mit einer schönen Altstadt, auch sehenswert ist die Königsburg.
- Prachatice (Prachatitz) mit sehenswertem Stadtzentrum am Goldenen Steig.
- Strakonice, Veranstaltungsort des Internationalen Dudelsackfestivals, liegt am Zusammenfluss der Flüsse Otava und Volyňka. Touristisches Highlight ist das 2 km von der Stadt entfernt liegende Barockschloss Střela.
- Tábor ist umgeben von einer reizvollen Landschaft auch für Touristen interessant. Tábor besitzt eine schöne Altstadt, allerdings mehr mittelalterlich geprägt. Jährlich im September finden die bekannten Ritterturniere statt.
Weitere Ziele
Bearbeiten- Moldaustausee - Der Stausee Lipno (tschechisch Údolní nádrž Lipno „Talsperre Lipno“) ist der größte See der Tschechischen Republik, Teil der Moldau-Kaskade (tschechisch Vltavská kaskáda) und bildet deren viertälteste und höchstgelegene Stufe. Er befindet sich an der Grenze zu Österreich im Nationalpark und Landschaftsschutzgebiet Böhmerwald (tschechisch Národní park a chráněná krajinná oblast Šumava) im Okres Český Krumlov (Bezirk Krumau), nur ein kleiner Ausläufer des Sees im Nordwesten liegt im Okres Prachatice (Bezirk Prachatitz), im Südwesten ein sehr kleiner Teil auf österreichischem Staatsgebiet (Bezirk Rohrbach, Oberösterreich).
- Nationalpark Šumava - Der im Biosphärenreservat Šumava gelegene Nationalpark ist der größte Tschechiens und liegt an der Grenze zu Deutschland, wo sich auch der Nationalpark Bayerischer Wald befindet. Mit dem Landschaftsschutzgebiet Šumava stellt er eines der größten und artenreichsten Schutzgebiete in Mitteleuropa dar. Sie stellen sowohl einen wertvollen Naturraum, als auch ein beliebtes Ziel für den Tourismus dar.
Sprache
BearbeitenHauptsprache in Südböhmen ist natürlich Tschechisch. Nach der Samtenen Revolution 1989 wird an den Schulen wieder Englisch und Deutsch als Unterrichtsfach gelehrt.
Anreise
BearbeitenMit dem Flugzeug
BearbeitenIn Südböhmen befindet sich der kleine 1 Flughafen Budweis (IATA: JCL) , an dem seit 2023 der Flugbetrieb aufgenommen wurde. Von diesem gibt es Charterflügr zu einigen Warmwasserzielen. Deutlich besser angebunden sind der Flughafen Prag (IATA: PRG) und der Flughafen Linz (IATA: LNZ) .
Mit der Bahn
BearbeitenDie beiden bedeutendsten Bahnlinien des Kreises sind Prag–Budweis–Linz, Budweis–Pilsen und die derzeit sich in Ausbau befindliche Strecke Budweis–Brünn (Stand 2/17 immer wieder Teilstücke im Schienenersatzverkehr).
Von Wien (Franz-Josefs-Bahnhof) kann man mit Regionalexpresszügen bis in den Grenzort České Velenice (bei Gmünd) fahren, ab dort hat man Anschluss an andere wichtige Verkehrsknoten (u. a. Budweis, Třeboň). Von Wien nach Budweis braucht man beispielsweise 3:20 Std. Von Linz fahren Regionalexpresszüge (Jižní expres) nach Budweis (Fahrtzeit 2 Std.) und Tábor (2:45 Std). Zudem fahren zwischen Linz und Budweis sogar S-Bahnen der Linie S 3 (Donau Moldau), die auf tschechischer Seite als Regionalzüge (Os) ausgewiesen sind. Im Grenzverkehr zwischen Österreich und Tschechien gelten günstige Euregio-Tickets der ÖBB.
Aus Bayern gibt es keine direkte Bahnverbindung nach Südböhmen. Mann muss entweder in Linz oder in Pilsen umsteigen.
Aus Prag fahren zweistündlich Expresszüge und stündlich Schnellzüge (etwas mehr Zwischenhalte) nach Tábor (ca. 1:20 Std) und Budweis (2–2½ Std). Von Pilsen fahren zweistündlich Schnellzüge nach Strakonice (1 Std.), Budweis (1:55 Std.), Jindřichův Hradec (3:10 Std). In der Gegenrichtung kommen die Züge aus Brünn und Jihlava, von wo aus die Fahrt nach Budweis 4:20 bzw. 2:20 Std. dauert.
Mit dem Bus
BearbeitenFlixbus bietet Fernbusverbindungen von Linz nach Budweis (1:50 Std.), von Wien nach Třeboň (3 Std.), Budweis (3½ Std.) und Český Krumlov (4 Std.) sowie von München über Passau nach Horní Planá im Böhmerwald (5½ Std.), Český Krumlov und Budweis (6½ Std.) an.
Auf der Straße
BearbeitenDie Straßeninfrastruktur in Tschechien wird zur Zeit stark ausgebaut. Ein Beispiel sind die Autobahnen D 3, welche von Prag über Budweis zur österreichischen Grenze geführt werden soll, sowie D 4, die von Prag über Pisek geführt werden soll. Auch die Europastraße E49 von Wien durch das Waldviertel nach Budweis und Pilsen ist in großen Teilen schon gut ausgebaut.
Mobilität
BearbeitenDie größeren Städte der Region sind mit Regionalbahnlinien untereinander verbunden.
Die von Eisenbahnfreunden gegründete Jindřichohradecké místní dráhy (JHMD) betreibt die Schmalspurbahnlinien Jindřichův Hradec–Obrataň und Jindřichův Hradec–Nová Bystřice.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- historische Ortskerne
- historische Altstadt von Český Krumlov, UNESCO-Weltkulturerbe
- Holašovice (16 km westlich von Budweis) – Dorf mit Höfen im südböhmischen Bauernbarock, UNESCO-Weltkulturerbe
- historisches Stadtzentrum von Tábor
- historisches Stadtzentrum von Třeboň mit Schloss und Marktplatz mit Renaissance- und Barock-Bürgerhäusern
- historisches Stadtzentrum von Prachatice mit denkmalgeschützten Häusern aus dem 16. Jahrhundert und Sgraffito-Fassaden
- Renaissancehäuser mit Sgraffito-Fassaden in Slavonice (an der österreichischen Grenze)
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Barockdorf Holašovice
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Marktplatz Tábor
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Marktplatz Třeboň
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Rumpal-Haus Prachatice
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Sgraffito-Fassaden in Slavonice
- Schlösser und Burgen
- 1 Schloss Hluboká nad Vltavou (zámek, Frauenberg), 10 km nördlich von Budweis Märchenschloss an der Moldau. Die ursprünglich gotische Burg wurde im 16. Jahrhundert zum Renaissanceschloss und im 19. Jahrhundert unter dem Fürsten zu Schwarzenberg im romantischen Stil vollkommen umgebaut. Innenausstattung mit edlen Hölzern, reichen Schnitzereien und wertvollen Möbeln. Nur 2 km entfernt beindet sich das barocke Jagdschloss Ohrada.
- Schloss Jindřichův Hradec – Renaissance-Schloss
- Schloss Červená Lhota (Rothlhotta; 18 km nordwestlich von Jindřichův Hradec) – idyllisches Renaissance-Wasserschloss; hier wurden die Märchenfilme Die Prinzessin auf der Erbse (1977) und Der Schlüssel zum Glück (1995) gedreht
- Burg Zvíkov (Klingenberg; 18 km nördlich von Písek) – mittelalterliche Königsburg, romantisch gelegen auf einer wasserumspülten Halbinsel am Zusammenfluss von Moldau und Otava
- Schloss Kratochvíle (Kurzweil; 16 km nordwestlich von Prachatice) – Renaissance-Schloss im Stil eines italienischen Landhauses
- Burg Dívčí Kámen (Maidstein; 12 km nördlich von Český Krumlov) – Ruine einer mittelalterlichen Spornburg
- Klöster
- Kloster Zlatá Koruna (Goldenkron; 7 km nordöstlich von Český Krumlov) – Zisterzienserkloster mit Baugeschichte von Gotik bis Rokoko und wertvoller Bibliothek
- Kloster Vyšší Brod (Hohenfurt), gut erhaltenes Zisterzienserkloster am Oberlauf der Moldau
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Schloss Hluboká nad Vltavou
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Schloss Jindřichův Hradec
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Schloss Červená Lhota
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Burg Zvíkov
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Schloss Kratochvíle
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Burg Dívčí Kámen
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Kloster Zlatá Koruna
Aktivitäten
BearbeitenKüche
BearbeitenEine regionale Spezialität ist das Gebäck Trdlo, auch Trdelník genannt. Ursprünglich stammt es aus der Slowakei und hat die Form einer Rolle, da es auf Stöckchen gebacken wird. Wer will kann sich auch Nussraspeln mit einbacken lassen oder es sich in kleine Scheiben aufschneiden lassen.
Nachtleben
BearbeitenSicherheit
BearbeitenKlima
BearbeitenIm Allgemeinen ist das Klima relativ mild. In den Hochlagen aber feuchter und kühler, in Tälern und Beckenlagen wärmer und trockener.
Weblinks
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