Nærøyfjord

Fjord in Norwegen

Der Nærøyfjord, der schmalste und einer der kürzesten Fjorde Norwegens, ist Teil des Weltkulturerbes der UNESCO und liegt im Fylke Vestland.

Nærøyfjord
FylkeVestland
Einwohnerzahl
Höhe
Lagekarte von Norwegen
Lagekarte von Norwegen
Nærøyfjord
Der Nærøyfjord an seiner schmalsten Stelle bei Bakka

Orte Bearbeiten

  • 1 Gudvangen am Ende des Nærøyfjords.
  • 2 Bakka an der schmalsten Stelle des Fjords.
  • Die kleinen Siedlungen 3 Styvi und 4 Holmo am Ostufer und 5 Dyrdal am Westufer sind nur im Sommer bewohnt.

Hintergrund Bearbeiten

 
Karte von Nærøyfjord
 
Bakka

Der Nærøyfjord, ein Seitenarm des Aurlandsfjords, ist mit 17 km einer der kürzesten und zugleich der schmalste Fjord Norwegens. An seiner schmalsten Stelle ist er nur 250 m breit - bei bis zu 1760 m hohen Wänden ist es damit nicht verwunderlich, dass der Fjord mit einer Gesamtwasserfläche von "nur" 709 km² als einer der spektakulärsten Fjorde Norwegens angesehen wird, und häufig Ziel von großen Kreuzfahrtschiffen ist, die bis zu dem am Ende des Fjords gelegenen Gudvangen durchfahren.

Seit 2005 ist der Nærøyfjord zusammen mit dem Geirangerfjord als die Westnorwegischen Fjorde Teil des UNESCO-Weltnaturerbe, wobei neben der von Menschen weitgehend unberührten Natur - einem zentralen Kriterium für die Auswahl als Weltnaturerbe - auch die Besiedlungsspuren am Ufer gewürdigt wurden: Überreste alter, jetzt verlassener Bauernhöfe und Almhütten geben der dramatischen Naturlandschaft eine kulturelle Dimension die den Wert dieses Gebietes unterstützen und verstärken. [1]

Außer vom Wasser aus gibt es nur wenige Möglichkeiten, den Fjord zu erkunden. Trittsicherheit ist auf jeden Fall gefragt, wenn man die Hänge des Fjords erwandern will. Fahrer von Wohnwagengespannen sollten ihren Anhänger zudem besser in Gudvangen stehen lassen, bevor sie sich auf die einzige schmale Straße am Fjord nach Bakka begeben.

Anreise Bearbeiten

  • Der nächstgelegene internationale Flughafen befindet sich in Bergen, ein nationaler Flughafen in Sogndal.
  • Auf der Straße erreicht man den kleinen Ort Gudvangen am Nærøyfjord auf der E16 aus dem Süden bzw. Westen aus Voss über Vinje kommend, aus Osten ebenfalls auf der E16 aus Richtung Lærdal über Aurland und Flåm. Der 11 km lange Gudvangatunnel endet kurz vor Gudvangen. Wer aus Voss anreist, hat die Möglichkeit, über die Stalheimskleiva zu fahren, die steil ansteigende Straße von Voss aus Richtung Gudvangen, die früher Teil der Postroute von Oslo nach Bergen war. Das Hotel auf dem höchsten Punkt oben über dem Wasserfall ist einen Abzweig von der Hauptstraße wert, danach kann man über die sehr steile asphaltierte Straße wieder herunterfahren. Diese Straße ist eine Einbahnstraße und das zu Recht. Es ist für (fast) jeden Autofahrer ein Erlebnis die 13 Sepentinen herunter zu fahren - ein wenig geübt solte man jedoch sein.
  • Aus dem Norden führt die Autofähre auf der Linie von Kaupanger bzw. Lærdal kommend durch den Nærøyfjord nach Gudvangen.
  • Neben der Fahrt mit der Autofähre gibt es auch eine Personenfähre von Flåm über Aurland nach Gudvangen. Das Schiff, das im Winter einmal täglich, im Sommer vier- bis fünfmal täglich fährt, hält auf Anforderung (per Blinksignal vom Steg aus) auch an der kleinen Anlegestelle in Styvi am östlichen und in Dyrdal am westlichen Fjordufer.

Mobilität Bearbeiten

 
Alte Straße nach Bakka, von Gerölllawinen verschüttet. Inzwischen wurde die Straße durch den Bakkatunnel ersetzt.

Der Fjord ist - abgesehen von der südlich vor Gudvangen in den Gudvangatunnel führenden E16 - kaum mit Straßen erschlossen.

  • Am westlichen Fjordufer führt eine kleine einspurige Straße durch den 2001 eröffneten Bakkatunnel von Gudvangen in den kleinen Ort Bakka.
  • Den Kongelige Postveg, der von 1660 bis zur Aufnahme des Dampfschiffsverkehrs 1860 genutzt wurde, führt als Fußweg am östlichen Ufer von Bleiklindi bis nach Styvi. Von/ nach Styvi kann man nach Anforderung mit der Personenfähre weiterfahren.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Dyrdal am Westufer des Nærøyfjords

Die Sehenswürdigkeiten und Siedlungen sind in der Reihenfolge von der Mündung des Fjords in den Aurlandsfjord bis zum Ende bei Gudvangen beschrieben.

  • Styvi am Ostufer ist eine kleine Siedlung direkt am Fjordufer, die ab dem 17. Jahrhundert eine wichtige Station für den königlichen Postweg war. Über den schmalen Weg am Ufer gelangte die Post von Gudvangen hierher und wurde dann mit einem Ruderboot die 48 km nach Lærdal weiterbefördert. Bis 1997 bestand in Styvi ein eigenes Postamt, und noch heute gibt es einen Poststempel des Ortes. In Styvi gibt es ein Bauernhofmuseum und ein Café.
  • Dyrdal am Westufer des Fjordes war lange Zeit Zentrum der Region und auch Thingstätte für Aurland. Bis 1997 lebten noch 9 Menschen in der kleine Siedlung, die aufgrund ihrer Lage in einem ehemaligen Flussdelta relativ sicher vor Schneelawinen war. Heute werden die Gebäude, die nur vom Fjord oder über Fußwege erreichbar sind, nur noch als Ferienhäuser genutzt.
 
Kjelfossen
  • Bakka mit der kleinen Bakka Kirke von 1859 ist neben Gudvangen der einzige ganzjährig bewohnte Ort am Fjord.
  • Bei Bakka ist die schmalste Stelle des Nærøyfjord, hier ist der Fjord nur etwa 250 m breit und an der flachsten Stelle nur 12 m tief.
  • Imposant sind natürlich auch die zahlreichen Wasserfälle, die an verschiedenen Stellen die steilen Hänge am Fjord hinunterstürzen. Einer der beeindruckendsten Fälle ist der 1 Kjelfossen mit einer Gesamthöhe von über 800 m hat er eine maximale durchgehende Fallhöhe von 149 m. Von Gudvangen aus kann man zum Fuße des Wasserfalls hinwandern.

Aktivitäten Bearbeiten

  • Wanderungen, z. B. auf dem Rimstigen: In Bakka, etwa 500 m hinter der Kirche, beginnt ein steiler Wanderweg, der einen hervorragenden Blick über den Fjord bietet. Eine weitere Tour führt von Bakka in etwa 18 km über den Aussichtspunkt Breidskrednosi nach Dyrdal (geführte Touren möglich). Weitere Touren.
  • Bootstouren jeglicher Art kann man auf dem Fjord unternehmen, ob mit eigenem Boot oder geliehenem - z. B. mit traditionellen Ruderbooten

Küche Bearbeiten

 
Styvi

In Styvi gibt es ein Café, das allerdings nur in der Sommersaison bewirtschaftet wird.

Eine größere Auswahl an gastronomischen Angebote findet sich nur in Gudvangen.

Unterkunft Bearbeiten

Grundsätzlich ist das Übernachten in freier Natur in Norwegen für jeden erlaubt, solange man sich an die Regelungen des Jedermannsrecht (norwegisch: allemannsretten) hält, was insbesondere für Bootsreisende interessant sein dürfte. Außer in Gudvangen gibt es sonst nur wenige Unterkunftsmöglichkeiten am Fjord

An der Stalheimskleiva, südlich vom Fjord:

  • 2 Stalheim Hotel, 5715 Stalheim. Tel.: + 47 56 52 01 22, Fax: + 47 56 52 00 56, E-Mail: Das Hotel steht an der Stelle der früheren Poststation an der Stalheimskleiva oberhalb des Wasserfalls und hat eine bewegte Geschichte hinter sich - nicht nur, weil es mehrfach abbrannte (daher ist der heutige Bau auch mehrheitlich aus Beton statt aus Holz erbaut), sondern auch, weil u. a. der deutsche Kaiser Wilhelm II. hier etliche Male während seiner Sommerreisen nach Norwegen Station machte. Das Hotel kann nur von Süden über eine Straße mit dem Auto erreicht werden.

Praktische Hinweise Bearbeiten

  • Darüberhinaus sind die Tourist-Infos in Aurland, Flåm und Gudvangen die nächsten Anlaufstellen für Informationen. Informationsmaterial erhält man auch auf den Passagierschiffen.

Sicherheit Bearbeiten

Vorsicht Steinschlag!
Aufgrund der geringen Breite des Fjords dürfen die Kreuzfahrtschiffe auf ihrer Passage ihr Schiffshorn nicht benutzen - der Ton und sein starker Hall zwischen den hohen Felshängen könnte einen Steinschlag auslösen.
 
Steinschlag auf der alten Straße nach Bakka

Sowohl Wanderer auf den schmalen Uferwegen nach Bakka und weiter nach Dyrdal bzw. nach Styvi, als auch Kanuten, die in direkter Ufernähe paddeln, sollten sich bei steilen Hanglagen der Gefahr von Steinschlägen bewusst sein. Für Kanuten gilt, dass nicht nur der direkte Steinschlag, sondern auch die davon ausgelösten Wellen ein Risiko darstellen können.


Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise

 
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