Oberaudorf ist ein Luftkurort im oberbayerischen Unterinntal unmittelbar an der Grenze zu Österreich. Der Wintersportort liegt zu Füßen der Berge des Mangfallgebirges.

Pfarrkirche Oberaudorf: "Zu Unserer lieben Frau"
Oberaudorf
BundeslandBayern
Einwohnerzahl5.324 (2022)
Höhe480 m
Tourist-Info+49 (0)8033 301 20
Tourist-Information Oberaudorf
Lagekarte von Bayern
Lagekarte von Bayern
Oberaudorf

Hintergrund Bearbeiten

 
Karte von Oberaudorf

Erste Besiedlungsspuren auf dem Gemeindegebiet werden in die Bronzezeit datiert. Oberaudorf wird als "Urdorf" im Jahr 780 erstmals urkundlich erwähnt und gehört damals zum Hochstift Freising.

In der Mitte des 13. Jahrhunderts gelangt dann der Ort zu den Wittelsbachern und am Anfang des 16. Jahrhunderts mit der ganzen Gegend an die Habsburger zu Österreich. In der Napoleonischen Zeit kommt Oberaudorf wieder zu Bayern.

 
Maibaum Oberaudorf

Die Gemeinden Ober- und Niederaudorf entstanden 1818 im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern. Die heutige politische Gemiende Oberaudorf entand am 1. April 1971 nach einer Volksbefragung aus den beiden Gemeinden und zahlreichen weiteren Weilern.

Der Ortsteil Reisach , nahe am Inn gelegen, hieß im Mittelalter „Urfahrn“ und war eine eigene Hofmark. Der Name leitet sich von „Urfahrer“ für den Fährmann, den „Überfahrer“ ab. In Urfahrn entstand zur Sicherung der strategisch wichtigen Überfahrt das alte Schloss Urfahrn. Gründungsdatum des Klostes Urfahrn ist der 14. Oktober 1731.

Die Ortsteile Oberaudorf und Niederaudorf liegen beide in Nähe des Inns und rund zweieinhalb Kilometer auseinander. Der Ortsteil Reisach liegt dazwischen.

Die insgesamt 40 Ortsteile der Kommune Oberaudorf sind: Agg, Antritt, Aschau, Auerbach, Bad Trißl, Behamgrub, Brünnsteinhaus, Buchau, Eck, Fahrenberg, Grafenherberg, Grub, Hocheck, Kleinberg, Längau, Lechen, Mühlberg, Niederaudorf, Oberaudorf, Oberloh, Rechenau, Regau, Reisach, Ried, Riedleiten, Rosengasse, Schindlberg, Schweinberg, Schweinsteig, Seebach, Stigloh, Tatzelwurm, Thal, Unterbichl, Wall, Watschöd, Wechselberg, Zaglach, Zaisach und Zimmerau.

Anreise Bearbeiten

Entfernungen (Straßen-km)
Kiefersfelden4,7 km
Kufstein10 km
Rosenheim29 km
München83 km
Innsbruck86 km
Salzburg102 km

Mit dem Flugzeug Bearbeiten

Nächster größerer internationaler Flughafen ist der Flughafen München: München (auch "Franz Josef Strauß", 124 km, ca. eine Autostunde). Von hier bieten unter anderem die Lufthansa und ihre Partner der Star Alliance Verbindungen zu Städten in Deutschland, Europa und weltweit. Als zweitgrößter Flughafen Deutschlands ist er mit einer steigenden Anzahl von Städten verbunden.

Weitere schnell erreichbare Flughäfen sind der Innsbruck Airport (91 km, eine Autostunde) und der Flughafen Salzburg (98 km , eine Autostunde);

Mit der Bahn Bearbeiten

Der Bahnhof Oberaudorf liegt an der Bahnstrecke München-Kufstein-(Innsbruck).

Auf der Straße Bearbeiten

  • Von Norden (aus Deutschland) über die Autobahn 93 Rosenheim / Dreieck Inntal bis Kufstein (der deutsche Teil der Inntalautobahn),   Oberaudorf.
  • Von Süden (aus Österreich über die österreichische Inntal-Autobahn A12 (Kufstein - Innsbruck der österreichische Teil der Inntalautobahn) und über Kufstein (Grenze) nach Deutschland bis zur   Oberaudorf.

Mobilität Bearbeiten

  • Der RVO (Regionalverkehr Oberbayern / DB) betreibt die Buslinien in der Region;
Regionalverkehr Oberbayern GmbH, Hirtenstraße 24, D-80335 München; Tel.: +49 089 / 55164-0, Fax: +49 089 / 55164-199; Info;

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Kirchen Bearbeiten

 
Pfarrkirche Oberaudorf "Zu Unserer lieben Frau", Innen
  • Kath. Pfarrkirche Oberaudorf Zu Unserer lieben Frau. Das gotische Gebäude entstand im 15. Jahrhundert, erlebte mehrere Brände. Das heutige barocke Innere entstand nach dem Brand im Jahre 1823.
  • St. Anna-Kapelle. Friedhofskapelle, erbaut im 15. Jahrhundert.
  • Auferstehungskirche. Evangelisch.
  • St. Michael, in Niederaudorf. Die spätromanische Kirche wird bereits 1280 erwähnt, das barocke Innere entstand 1767.

Im Ort gibt es zahlreiche weitere Kapellen:

  • St. Floriankapelle, "Am Bühl" - Florianiberg. Aus dem Jahre 1704.

Kloster Reisach Bearbeiten

Klosterkirche St. Theresia von Avila und Johannes vom Kreuz im Karmeliten-Kloster (47° 39′ 53″ N 12° 10′ 35″ O) Reisach, die Kirche wurde von 1752-1747 erbaut. Besonders sehenswert im Inneren der Kirche sind das Altarbild vom Hofmaler August Albrecht und die Holzreliefs von Johann Baptist Sträub. Sie gelten als weltweit einzigartig.

Das Kloster selbst wurde erst 1731 als Kloster Urfahrn gegründet und 1802 im Zuge der Säkularisierung schon wieder aufgelöst. Es wurde zum Zentralkloster und Sammelpunkt der Mönche aus den übrigen aufgehobenen Karmelitenklöster bestimmt, die Einrichtung verblieb vor Ort. 1836/37 wurde das Kloster dann unter dem Namen Kloster Reisach wiedererrichtet. Es ist aber immer noch im Staatsbesitz.

Lage: im Ortsteil Reisach in Nähe des Inns.

Burgen und Schlösser Bearbeiten

  • Auerburg: eine Burgruine auf einem sagenreichen Felsen oberhalb von Oberaudorf: Besiedelt ist der strategisch günstige Burgfelsen über dem umliegenden Inntal schon in der Vorzeit, erstmals urkundlich erwähnt wurde die Auerburg im Jahre 1329. Im Jahre 1745 wurde die Burg im österreichischen Erbfolgekrieg von den Panduren erobert und fast vollständig zerstört. Belegt ist ein unterirdisches Gangsystem. Von der Ruine aus weite Aussicht über das Unterinntal.
Lage zu erreichen nach rund zehn Minuten Aufstieg vom Burgtor am Heimatmuseum aus.
  • Schloss Urfahrn, in Nähe des Inns:
  • Altes Schloss Urfahrn entstanden 1427 als ein Wohnturm mit 5 Stockwerken.
  • Neues Schloss Urfahrn: Hauptbau mit Flügelbauten, 1721/27 durch Abraham Millauer nach Plänen Johann Baptist Gunetzrhainers erbaut.

Museen Bearbeiten

  • 1 Audorfer Museum Burgtor, Im Burgtor 2, 83080 Oberaudorf. Tel.: +49 (0)8033 301-20. Heimatmuseum zur Geschichte der Auerburg und zur Geologie, Innschifffahrt und Besiedlung des Inntales. Geöffnet: Di, Fr 14-18 Uhr,.
  • Galerie der Sammlung Berthold-Sames, Sudelfeldstr. 31, 83080 Oberaudorf. Tel.: +49 (0)8033 1319. Private Sammlung des bis zu seinem Tod im Jahre 1990 in Oberau ansässigen und 1917 in Eisenach geborenen Bildhauer Joachim Berthold: Bronzegüsse, ca. 200 plastische Werke und über 500 Zeichnungen und Graphiken. Geöffnet: nach Vereinbarung.

Verschiedenes Bearbeiten

  • Weber an der Wand. Ein Haus, direkt am Felsen der Luegsteinwand südlich unter der Auerburg gebaut. Ursprünglich nur eine Felsenhöhle als Einsiedelei, ab 1809 und nach dem Tod des Eremiten zum Wirtshaus ausgebaut, später auch Künstlertreff und auch Wirtshaus, es gilt als Anfang des Tourismus für Oberaudorf.

Aktivitäten Bearbeiten

 
Bergbahnen "Hocheck"

im Sommer Bearbeiten

  • Der Artikel Bergsteigen enthält Infos zum Thema Bergwandern;

im Winter Bearbeiten

  • Skigebiet Hocheck (Bahnen siehe vor): 600 - 1.100 m; 3 Schlepplifte, 1 Sessellift;
Insgesamt 12 Pistenkilometer meist familienfreundlich leicht und mittelschwer; Flutlichtbetrieb (eine der längsten Flutlichtpisten Deutschlands); 3 km lange beleuchtete Winterrodelbahn;

Einkaufen Bearbeiten

 
Bäckerbrunnen

Bäckereien, Metzgerei und Lebensmittelgeschäfte / Supermäkte (Tengelmann, Edeka, Rewe) sind im Ort vertreten.

Küche Bearbeiten

Nachtleben Bearbeiten

Unterkunft Bearbeiten

Lernen Bearbeiten

  • Bergwanderschule Kaiser-Reich (erste deutsche Wanderschule), Kufsteiner Str. 6, 83080 Oberaudorf. Tel.: +49 (0)8033 301 - 20, Fax: +49 (0)8033 301 - 29. Unter freiem Himmel gelehrt werden „Vorbereitung“, „Geh- und Atemtechnik“ und „Orientierung“, Extrakurse zu „Barfußwandern“, „Frauenwandern“ und „Singlewandern“.

Sicherheit Bearbeiten

  • Lawinenwarndienst für Bayern.

Gesundheit Bearbeiten

  • 1 Marien Apotheke, Rosenheimer Straße 13, 83080 Oberaudorf. Tel.: +49 (0)8033 91090.
  • Die nächsten Krankenhäuser zur medizinischen Grundversorgung befinden sich in Rosenheim (RoMed Klinikum) und in Kufstein (Bezirkskrankenhaus) in Österreich.

Praktische Hinweise Bearbeiten

  • Zweigstelle DHL: Postfiliale Bistro am Kurpark, Bad-Trißl-Str. 4, 83080 Oberaudorf

Ausflüge Bearbeiten

 
Inn bei Oberaudorf, links Wendelsteingruppe, rechts Chiemgauer Alpen

Literatur Bearbeiten

  • Urkundliche Geschichte der Ortschaft Oberaudorf und der Auerburg. Kurz, 1898; 112 Seiten.

Weblinks Bearbeiten


 
Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.