Merzig

Stadt im Saarland

Merzig ist eine Stadt im Saarland.

Merzig
BundeslandSaarland
Einwohnerzahl29.609 (2021)
Höhe172 m
Lagekarte des Saarlands
Lagekarte des Saarlands
Merzig

HintergrundBearbeiten

Merzig liegt im Tal der Saar am Südende des Hunsrück. Es ist von den Städten Saarbrücken, Trier, Metz und Luxemburg jeweils ca. 50 km entfernt.

Historisch geht Merzig wohl auf keltisch-römische Ursprünge zurück, wobei ein Teil der Dörfer, die heute zum Stadtgebiet gehören, Gründungen der fränkischen Landnahme im 7. Jahrhundert sind. Die älteste Erwähnung Merzigs findet sich in einem Befehl des weströmischen Kaisers Valentinians, erlassen während seines Aufenthaltes in „Mansio praedium Martiaticum“ am 4. Juni 369. Ausgangs des Merchinger Tales im Distrikt Hangenfeld vermutet man die römische Siedlung, da im Bereich des Zusammenflusses des Ritzerbaches in den Seffersbach vielfältige römische Funde gemacht wurden.

Karl der Kahle schenkte das Krongut Merzig dem Trierer Erzbischof Bertolf anlässlich dessen Bischofsweihe im Jahre 869. Im 12. und 13. Jahrhundert diente dem Kurfürst das Ministerialgeschlecht derer von Merzig. Der Erzbischof von Trier verfügte in Merzig über Vogteirechte. Merzig war in sieben Vogteien aufgeteilt, „die Vogtei“ des Erzbischofs, die vereinigte „Schultheißerei“ mit der „Montclairer Vogtei“, die „Rischerei“, die „Mettlacher Vogtei“, die „Brückerei“ und die „Propstei“. Auf der Merziger Gemarkung existiert die Wüstung Wolkessen oder Wolkesingen, erwähnt 1337 in den Urkunden der Abtei Mettlach.

Im 11. Jahrhundert wurde Merzig Hauptort des gleichnamigen Landkapitels, dem 45 Pfarreien angehörten. Merzig kam ab dem 11. Jahrhundert in das Spannungsfeld der expandierenden Mächte Kurtrier und Lothringen.

1333 konnte Trier mit dem mächtigen Kurfürst Balduin gegenüber dem Herzog Rudolf von Lothringen in dem Mannengericht „zu den Bäumelen“ seine Rechte u. a. über Merzig durchsetzen. Nach dem Erstarken des lothringischen Herrscherhauses entstand eine Pattsituation und ab 1368 wurde Merzig mit dem Bezirk Merzig-Saargau von Kurtrier und Lothringen gemeinschaftlich verwaltet. Dieses Kondominium existierte ungefähr 400 Jahre bis 1778. Danach wurde Merzig vom Kurfürsten Clemenz Wenzeslaus zum kurtrierischen Amtssitz erhoben. Dieser wichtige Abschnitt Merziger Geschichte spiegelt sich im Merziger Stadtwappen wider, das sowohl das rote kurtrierische, als auch das schwarze lothringische Doppelkreuz zeigt. Nach dem Ende der französischen Besetzung kam es 1815 zur Rheinprovinz.

Erst zum 25. Mai 1857 wurden die Stadtrechte der Stadt Merzig vom preußischen König ausdrücklich anerkannt.

Merzig hatte vor dem Holocaust eine seit dem 17 Jahrhundert nachgewiesene jüdische Gemeinde. Es findet sich noch ein jüdischer Friedhof unterhalb des Kreuzbergs. Am Ort der ehemaligen Synagoge in der Synagogenstraße findet sich eine Gedenkstelle. Seit 2012 werden im Rahmen des Projektes "Stolpersteine" von dem Kölner Künstler Gunther Demnig Stolpersteine auf Merziger Bürgersteinen verlegt.

AnreiseBearbeiten

 
Karte von Merzig

Mit dem FlugzeugBearbeiten

Der nächste Flughafen in Deutschland ist der kleine Flughafen Saarbrücken (IATA: SCN), 60 km südöstlich; 1½ Std. mit Bus und Bahn via Saarbrücken Hbf). Etwas näher und größer ist der Flughafen Luxemburg (IATA: LUX), 55 km nordwestlich; allerdings keine günstige Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln)

Mit der BahnBearbeiten

Der   Bahnhof Merzig (Saar) liegt an der Bahnlinie Saarbrücken-Trier. Es gibt halbstündlich Regionalbahnen sowie stündlich Regionalexpress-Züge von Saarbrücken Hbf (Fahrtzeit 30–40 Minuten), jeweils stündlich RB und RE von Trier (35–50 Minuten) und Kaiserslautern (1:15–1:35 Std.), sowie stündlich RE von Koblenz und Mannheim (beide gut 2 Std.). Der Umstieg vom Fernverkehr erfolgt in der Regel in Saarbrücken.

Auf der StraßeBearbeiten

Merzig und Merzig-Schwemlingen sind Anschlussstellen an der Autobahn   Saarbrücken–Luxemburg. Aus Trier führt die   hierher. Saarbrücken ist 45 km entfernt (bei günstiger Verkehrslage etwa 40 Minuten Fahrtzeit), Trier ebenfalls 45 km (50 Minuten), Luxemburg Stadt 55 km (knapp eine Stunde).

Mit dem SchiffBearbeiten

  • Die Saar bei Merzig ist schiffbar

Mit dem FahrradBearbeiten

Merzig liegt am Saar-Radweg, von Saarbrücken sind es 45 km flussabwärts, von der Saarmündung in Konz 48 km flussaufwärts (von Trier 57 km).

MobilitätBearbeiten

SehenswürdigkeitenBearbeiten

KirchenBearbeiten

  • 1 Sankt Peter . dreischiffige spätromanische Basilika, ca. 1190–1230, mit barockem Pfarrhaus. Bedeutendste romanische Kirche im Saarland. Sehenswert im Innern: Gotisches Pestkreuz aus dem 14. Jahrhundert, Malereien im Stil der Nazarener Schule.
  • katholische 1 Kirche St. Josef . St. Peter in Merzig ist die größte erhaltene romanische Kirche des Saarlandes.
  • 2 evangelische Friedenskirche

Burgen, Schlösser und PalästeBearbeiten

  • 2 Burg Malbrouck (château de Malbrouck; Manderen) .

BauwerkeBearbeiten

  • 3 Altes Rathaus, Poststraße 20, 66663 Merzig . Erbaut vom Baumeister Matthias Staudt 1647–1649 als kurfürstliches Jagdschloss für den Trierer Erzbischof Philipp Christoph von Sötern; sechs-achsiges Gebäude mit zwei stark vor die Front tretenden Ecktürmen. Um 1730 brannte der Treppenturm ab. Unter Leitung des Baumeisters Christian Kretschmar entstand die Freitreppe und die dekorative Bauplastik am Hauptportal. 1829 ging das Schloss in den städtischen Besitz über. 1932/33 wurde im Rahmen einer notwendigen Sanierung die Inneneinteilung erneuert. Die Böden wurden mit Mettlacher Terrakottaplatten ausgelegt. Der Sitzungssaal im Dachgeschoss erhielt ein Eichenparkett. 1986 wurde das Gebäude um ein neues Rathaus erweitert.
  • Staadt-Marxsches Bürgerhaus. erbaut 1745-50) vom Baumeister Christian Kretschmar.
  • Hilbringer Schlösschen. Im 13. Jahrhundert stand auf diesem Platz ein Stammsitz der Ritter von Hilbringen. Nach mehreren Erbschaften und Heiraten gelangte der Besitz 1733 an den lothringischen Amtmann Francois Didier de Maurice aus Forbach. Er ließ 1745 die heruntergekommene Burg abreißen und von dem Baumeister Christian Kretschmar das heutige Gebäude errichten.
  • 4 Fellenberg Schlösschen
  • 1 Villa Fuchs . Kultur- und Veranstaltungszentrum.
  • 5 Seffersbachbrücke . 1901, letzte erhaltene Hängegurtbrücke „System Möller“ im Saarland.
  • Halfenhaus. Erbaut um 1745 gelegen am Viehmarkt, wo bis zu ihrer Begradigung 1936/37 die Saar im Winkel unmittelbar an der Stadt vorbeifloss.
  • Ehemalige „Provinzial-Irren-Anstalt“ Merzig, heute SHG Kliniken Merzig: Lage: Trierer Straße 148, errichtet: 1872–76 von Carl Fr. Dittmar. Versteckt dahinter am Münchberg liegt das 1997 gegründete Gustav-Regler-Zentrum als "Ort für Kultur und Toleranz"

DenkmälerBearbeiten

  • Steine an der Grenze (Französisch: Menhirs de l'Europe) nennt sich eine Skulpturenstraße entlang der deutsch-französischen Grenze auf den Höhen des Saargaues. Sie bildet das deutsch-französische Pendant zu der nordsaarländischen „Straße der Skulpturen".

MuseenBearbeiten

  • 6 Feinmechanisches Museum Fellenbergmühle, Marienstraße 34, 66663 Merzig, Germany . Beherbergt eine feinmechanische Werkstatt zur Herstellung von Uhrmacherwerkzeugen und eine Schlosserei aus dem Ende des 19 Jahrhunderts.
  • 7 Expeditionsmuseum Werner Freund, Propsteistraße 4, 66663 Merzig . Geöffnet: So 14:00–18:00. Preis: 2 € (Erwachsene), 1 € (Kinder).
  • 8 Heimatmuseum im Schloss Fellenberg, Torstraße 45a, 66663 Merzig .

Straßen und PlätzeBearbeiten

  • Fußgängerzone "Poststraße"
  • Kneipenviertel "Triererstraße"
  • Kirchplatz

ParksBearbeiten

  • Stadtpark Merzig
  • 1 Garten der Sinne
  • Bauerngarten in Tünsdorf (Mettlach).
  • 2 Garten der Künste. Am Museum Schloss Fellenberg in Merzig.
  • Pfarrgarten St. Peter (Merzig).
  • 9 Jüdischer Friedhof
  • 3 Park der Andersdenkenden

AussichtspunkteBearbeiten

  • 10 Kreuzbergkapelle . Kreuzbergkapelle mit Weinberg.
  • Panoramaweg
  • 4 Nackberg . Er ist seit 1938 Naturschutzgebiet. Von Kreuz aus bietet sich ein schöner Rundblick auf das Merziger Becken. An den Hängen des Nackberges finden sich rund 2.800 hochstämmige Obstbäume, vorwiegend Äpfel und Birnen. Große Teile davon sind in das Naturschutzgebiet integriert und werden im Rahmen der Schutzgebietskonzeption gepflegt und genutzt. In diesem Umfeld wurde in Kooperation mit der Kreisstadt Merzig ab 2001 die Apfelsortenanlage des NABU Saar angelegt. Hier finden sich 100 Sorten zu je zwei Bäumen.

VerschiedenesBearbeiten

  • 5 Wolfspark Werner Freund, Waldstraße 204, 66663 Merzig.
  • 11 B-Werk Besseringen
  • Zeltpalast Merzig. 2001 baute die „Musik & Theater Saar“ in Merzig als eigene Spielstätte den „Zeltpalast Merzig“, in dem bis heute die „Oper im Zelt“ stattfindet. Auch Konzerte und Festivals finden hier statt.

AktivitätenBearbeiten

 
Kletterpark zwischen Schwimmbad und Hafen
  • Wandern: Merzig liegt am Saar-Hunsrück-Steig , einem 218 Kilometer langer Wanderweg im Naturpark Saar-Hunsrück von Perl an der Mosel über die Saarschleife bei Mettlach im Saarland über Hermeskeil bis Idar-Oberstein an der Nahe in Rheinland-Pfalz.
  • 2 Das Bad, Saarwiesenring 3, 66663 Merzig. E-Mail: .
  • 3 KletterHafen, Saarwiesenring 14, 66663 Merzig. E-Mail: .
  • Fahrradfahren: Merzig ist Startpunkt des 40 km langen Saar-Pedal, einem autofreien Erlebnistag an der Saar von Merzig bis Konz.

Regelmäßige VeranstaltungenBearbeiten

  • Viezfest findet am ersten Samstag im Oktober statt
  • Biereichenfest findet am ersten April statt
  • Kirmes: Frühjahrskirmes im Juni und Oktoberfest, beginnt am letzten Samstag im September und dauert 8 Tage bis zum ersten Sonntag im Oktober
  • Am ersten Wochenende im September findet das Linsenfest im Ortsteil Besseringen statt

EinkaufenBearbeiten

KücheBearbeiten

NachtlebenBearbeiten

UnterkunftBearbeiten

LernenBearbeiten

Praktische HinweiseBearbeiten

AusflügeBearbeiten

  • Mettlach (9 km nordwestlich; 5–8 Minuten mit dem Zug), westlich von Mettlach befindet sich der Aussichtspunkt Cloef über die Saarschleife, die südöstlich von Orscholz 200 Meter über dem Fluß emporragt.
  • Losheim am See (13 km nordöstlich; 20 Minuten mit Buslinie R1)
  • Perl/Schengen (25 km westlich; 35–45 Minuten mit Buslinie 210), Dreiländereck zwischen Deutschland, Frankreich und Luxemburg
  • Saarburg (30 km nördlich; 20–25 Minuten mit dem Zug oder mit dem Fahrrad über den Saar-Radweg)
  • Saarbrücken (45 km südöstlich; 30–40 Minuten mit dem Zug oder mit dem Fahrrad über den Saar-Radweg)
  • Trier (45 km nördlich; 35–50 Minuten mit dem Zug oder mit dem Fahrrad über Saar- und Mosel-Radweg)
  • Luxemburg Stadt (55 km nordwestlich; 1–1:15 Std. mit dem SaarLuxBus)
  • Metz (60 km südwestlich)

LiteraturBearbeiten

WeblinksBearbeiten


 
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