Eco Pfad Friedenspädagogik Bad Emstal
Der Eco Pfad Friedenspädagogik Bad Emstal verbindet die südlichen Ortsteile der Gemeinde Bad Emstal und soll dazu anregen, sich mit der Geschichte der Orte Sand, Merxhausen und Riede zu beschäftigen und diese vor dem Vergessen zu bewahren. Auch landschaftlich ist der Eco Pfad Friedenspädagogik Bad Emstal sehr attraktiv, da sich waldreiche mit offenen Streckenabschnitten abwechseln, von denen man immer wieder schöne Blicke in den Naturpark Habichtswald hat.
Streckenprofil
Bearbeiten- Länge: 10 km, bzw. mit Abkürzung 7 km. Den Eco Pfad Friedenspädagogik Bad Emstal kann man gut mit einer Besichtigung des Klosters Merxhausen verbinden.
- Markierung: Der Eco Pfad Friedenspädagogik ist mit einer weißen Friedenstaube auf rotem Grund markiert.
- Ausschilderung: Die Ausschilderung des Wanderweges ist als sehr gut zu bezeichnen, das Wanderzeichen findet man an Bäumen und Holzpflöcken. Zusätzlich wurden Wegweiser mit Kilometerangaben aufgestellt.
- Geeignetes Schuhwerk: Da die Wanderroute über eine Mischung aus befestigten und unbefestigten Wegen verläuft, ist je nach Witterung festes Schuhwerk empfehlenswert.
- Familieneignung: Ja, der Eco Pfad Friedenspädagogik Bad Emstal ist auch mit kleineren Kindern begehbar.
- Mountainbike-Eignung: Ja, in großen Teilen ist der Wanderweg sogar mit einem normalen Tourenrad problemlos befahrbar.
- Beste Jahreszeit: Der Eco Pfad Friedenspädagogik Bad Emstal ist ganzjährig begehbar.
Hintergrund
Bearbeiten(Merxhausener Runde 7 km)
Die Eco Pfade in Nordhessen sollen dazu anregen, sich mit der wechselhaften und interessanten Geschichte der Region zu beschäftigen. Es wurden insgesamt 32 Eco Pfade im Landkreis Kassel und zwei im Schwalm-Eder-Kreis eingerichtet.
Seit Oktober 2013 verstärkt der Eco Pfad Friedenspädagogik Bad Emstal das umfangreiche Netz der Eco Pfade. Er wurde feierlich in der Klosterkirche Merxhausen eingeweiht und vom HWGHV als "Geprüfter Wanderweg" ausgezeichnet.
Anreise
BearbeitenMit dem Auto
BearbeitenWestlich von Merxhausen, dem Ausgangspunkt des Eco Pfades, verläuft die (Bad Arolsen-Wolfhagen-Fritzlar). Die nächsten Autobahnanschlussstellen sind die 67 Zierenberg der (Kassel-Dortmund) oder die 14 Fritzlar der (Kassel-Gießen). Am Ausgangspunkt des Eco Pfades Friedenspädagogik Bad Emstal befindet sich ein großer 1 Parkplatz Kloster Merxhausen.
Mit Öffentlichen Verkehrsmitteln
BearbeitenDie 2 Bushaltestelle Klinik Klinik liegt nur wenige Meter südlich des Ausgangspunktes des Eco Pfades Friedenspädagogik Bad Emstal. Sie ist erreichbar mit den Buslinien 53 (Kassel-Bad Emstal-Naumburg), 142 (Bad Emstal-Naumburg-Wolfhagen), 144 (Bad Emstal-Naumburg-Wolfhagen), 152 (Schauenburg-Bad Emstal-Naumburg) und 154 (Fritzlar-Bad Emstal-Naumburg).
Streckenbeschreibung
BearbeitenDer Eco Pfad Friedenspädagogik Bad Emstal ist in beide Richtungen markiert, nachfolgend ist der Rundweg im Uhrzeigersinn beschrieben. Für eine detaillierte Wanderkarte bitte einfach auf die POI's klicken, die einen sofort an die beschriebene Position leiten. Start des Eco Pfads Friedenspädagogik Bad Emstal ist am Parkplatz des Klosters Merxhausen am Klostermuseum, von welchem man zunächst über einen gepflasterten Fußweg zur Wichdorfer Straße (Landesstraße 3220) wandert. Dieser folgt man dann auf dem Bürgersteig, bevor man sie kurz vor Sand überquert und auf einem geschotterten Forstweg in den Wald eintritt. An einer größeren Waldkreuzung folgt man der Beschilderung zur Kriegsgräberstätte und wandert auf einem weiteren Schotterweg zusammen mit der Wanderroute ▯ und dem als E 12 markierten Kuppenweg den Berg hinauf zur
- 1 Kriegsgräberstätte Bad Emstal, die 1958 eingeweiht wurde und die letzte Ruhestätte von 242 durch Gewaltherrschaft oder Kriegseinwirkungen gestorbenen Menschen aus ganz Europa ist. Die Kriegsgräberstätte hatte allerdings neben der Aufgabe zu Erinnern auch eine politische Funktion, sollte sie doch Stellvertreter für die Gräber der Verstorbenen und Gefallenen in den kommunistischen Ostblockstaaten sein, die für im Westen lebende Angehörige aufgrund der innerdeutschen Grenze nicht erreichbar war. Auch die Inschrift unterhalb des Kreuzes auf der Kriegsgräberstätte verweist auf diese Aufgabe:
„Ragendes Kreuz grüßt unsre Toten in aller Welt -
weist zu den Gräbern im Osten hinüber, mahnt uns zum Frieden.“
- Von der Kriegsgräberstätte Bad Emstal, welche vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. gepflegt wird, wandert man bergab zurück zur Waldkreuzung und folgt nun weiter dem geschotterten Forstweg, der auch als ▯ und E 7 Merxhäuser Weg markiert ist, durch den Wald fast parallel zur Wichdorfer Straße (Landesstraße 3220). Diese wird schließlich über einen kleinen Pfad in Höhe der Kirchstraße (Linien 144 und 154) erreicht. Schräg gegenüber folgt man dann der Straße "Am Weinkauf" steil bergab hinunter ins Emstal, bevor man die ebenfalls asphaltierte Mühlenstraße zur Freizeitanlage am Waldrand entlanggeht. Man folgt nun dem Verlauf des Emstals auf einem unbefestigten Waldweg flussabwärts, bevor man die Ems selbst über die wahrscheinlich 1756 erbaute Kurfürstenbrücke überquert (HNA-Artikel). Die Brücke, welche anscheinend einst dem Kurfürsten Wilhelm II. als Verbindungsweg zwischen Riede und Merxhausen diente, wurde 2002 von Studenten der Uni-Kassel saniert. Am gegenüberliegenden Waldrand zweigt dann die Abkürzung des Eco Pfades auf kürzeren Wegen zurück nach Merxhausen ab. Sie bildet mit dem bis hier beschriebenen Streckenabschnitt die sogenannte sieben Kilometer lange Merxhausener Runde.
- Folgt man weiter der zehn Kilometer langen Hauptroute, dann wandert man leicht bergauf auf einem geschotterten Wirtschaftsweg zum Waldrand, an welchem man wiederum über einen Wiesenweg entlangläuft bis zum Sportplatz Elbenberger Straße des SV Riede, wo man auch wieder die Wanderroute ▯ antrifft, welche über die Weißenthalsmühle mit Campingplatz verläuft (siehe Karte). Mit einem schönen Blick auf Riede wandert man nun zur Bundesstraße 450, überquert diese vorsichtig und erreicht über einen weiteren Wiesenweg die Straße "Im Mittelfeld". Über die Elbenberger Straße erreicht man schließlich den Ortseingang von Riede und kurz darauf auch die Station
- 2 Ehemalige Synagoge und jüdische Gemeinde Riede, in deren Nähe bis vor einigen Jahren die Synagoge der jüdischen Gemeinde in Riede stand, der zeitweilig über 30 Personen angehörten. Die Synagoge in Riede wurde bis 1910 genutzt, bevor die geistliche Betreuung der Juden auf die jüdische Gemeinde in Naumburg überging. Seitdem wurde die Synagoge, ein Anbau des Hauses in der Elbenberger Straße Nr. 3, der von außen mit Hölzern verkleidet war, einem Schuppen ähnlich sah und mittlerweile abgerissen wurde, als Unterstellraum genutzt. Wer seine Wanderung auf dem Eco Pfad Friedenspädagogik Bad Emstal in Riede beenden will, der findet südlich der Station Ehemalige Synagoge und jüdische Gemeinde Riede die Raiffeisenbank (Linien 142, 144 und 154). Wer seine Wanderung fortsetzten will, der folgt der Elbenberger Straße zurück aus dem Ort hinaus zur asphaltierten Straße "Im Mittelfeld", auf welcher man nun in nordwestlicher Richtung entlang läuft. Nach einer Weile biegt man nach rechts in einen geschotterten Wirtschaftsweg ab und wandert hinunter ins Stellbachtal, welches einmal durchquert werden muss. Der Stellbach selbst wird über eine kleine hölzerne Brücke überquert. In Höhe der Stromleitung biegt man dann erneut nach rechts ab und wandert mit Blick auf Niedenstein zur Bundesstraße 450, nach dessen vorsichtiger Überquerung man auch wieder auf die sieben Kilometer lange Merxhausener Runde trifft.
- Von der Bundesstraße 450 läuft man bergab nach Merxhausen hinein und an der Eichsmühle (Linien 144 und 154) vorbei. Kurz vor Erreichen des Ortskernes folgt man allerdings der Markierung des Eco Pfades Friedenspädagogik Bad Emstal auf den UNRRA/IRO-Friedhof und weiter zu der kleinen Kirche mit der vorletzten Station namens
- Der 3 UNRRA/IRO-Friedhof / Korrigenden des Eco Pfades Friedenspädagogik Bad Emstal wurde 2011 neu gestaltet und ist die Ruhestätte von 63 Displaced Persons (DPs), welche in der Landesheilanstalt Merxhausen zwischen 1946 und 1949 menschenunwürdig ihren Tod fanden. Als DPs wurden Personen bezeichnet, die in Konzentrations-, Arbeits- oder Gefangenenlagern interniert oder vor Verfolgung geflohen waren. In Deutschland gab es nach Ende des zweiten Weltkrieges insgesamt mindestens sieben Millionen heimatloser Ausländer, welche von der internationalen Hilsorganisation United Nations Relief and Rehabilitation Administration (UNRRA) betreut wurden. Zweites Thema der dritten Station sind die sogenannten Korrigenden. Als Korrigenden wurden Landstreicher, Bettler, Hausierer und wegen Prostitution verurteilte Frauen bezeichnet, im Nationalsozialismus wurden sie auch als "asoziale Volksschädlinge" kriminalisiert. In Merxhausen wurden Korrigenden aus dem Konzentrationslager in Guxhagen-Breitenau als Gärtner, Waldarbeiter oder Hilfsarbeiter eingesetzt. Von der kleinen Kirche läuft man die Zufahrtsstraße des UNRRA/IRO-Friedhofes hinunter zur Landgraf-Philipp-Straße, in welche man nach rechts einbiegt und weiter bergab an der Klinik (Linien 53, 142, 144, 152 und 154) vorbei zur vierten und letzten Station
- 4 Landesheilanstalt Merxhausen im Nationalsozialismus folgt. In Merxhausen wurden seit dem 16. Jahrhundert psychisch kranke Menschen betreut. So auch im Dritten Reich, doch wurden die Patienten nun unter dem Decknamen "T 4" systematisch getötet. 1940 kamen so zum Beispiel auf 1.200 Patientinnen in der Landesheilanstalt Merxhausen etwa 75 Pflegerinnen. Insgesamt wurden im dritten Reich mindestens 5.000 Kinder erfasst und in Kinderfachabteilungen von Krankenhäusern durch Medikamente oder Unterernährung getötet. Die Aktion "T 4" endetet zumindest offiziell im August 1941 aufgrund von Protesten aus der Bevölkerung. Bereits etwa 70.000 Patienten starben bis zu diesem Zeitpunkt. Die Station Landesheilanstalt Merxhausen im Nationalsozialismus erinnert weiter an das Schicksal von Luise N., welche eine von 494 Patienten aus der Landesheilanstalt Merxhausen war, die Opfer der "Aktion T 4" wurde. Vom Kloster Merxhausen geht man nun nur noch einmal um das Klostermuseum herum und erreicht schließlich nach zehn, bzw. sieben Kilometern wieder den Ausgangspunkt des Eco Pfades Friedenspädagogik Bad Emstal, den Parkplatz vor dem Klostermuseum.
Ausflüge
BearbeitenKlauskopf
BearbeitenWer seine Wanderung auf dem Eco Pfad Friedenspädagogik Bad Emstal verlängern will, dem sei ein Abstecher zum Klauskopf mit Aussichtsturm westlich von Riede angeraten. Von der Station Ehemalige Synagoge und jüdische Gemeinde Riede folgt man dazu den Wanderwegen ▯ und Δ am Wanderparkplatz Riede vorbei über geschotterte Forstwege bergauf zur Schutzhütte "Strohtempel". Von dieser Schutzhütte wandert man dann weiter die restlichen 800 Meter auf einem geschotterten Stichweg hinauf auf den 414 Meter hohen Klauskopf mit seinem Aussichtsturm. Die gesamte Wegstrecke vom Ortskern von Riede hinauf zum Aussichtsturm auf dem Klauskopf beträgt einfach 1,5 Kilometer. Weitere Informationen im Wikivoyage-Artikel Klauskopf.
Eco Pfad Archäologie Altenburg und Falkenstein
BearbeitenDer Eco Pfad Archäologie Altenburg und Falkenstein ist fünf Kilometer lang und verläuft meist zusammen mit dem Habichtswaldsteig oder anderen lokalen Wanderwegen über die Altenburg hinauf zur Burgruine Falkenstein. Insgesamt 8 Informationstafeln informieren über die jeweiligen archäologischen Funde. Von Bad Emstal und Merxhausen ist der Eco Pfad Archäologie Altenburg mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zu erreichen, da er bereits in einem anderen Landeskreis liegt, obwohl Luftlinie nur wenige Kilometer zwischen den beiden Eco Pfaden liegen. Mit dem Auto fährt man am besten über die Landesstraßen L 3220 und L 3219 bis Niedenstein und folgt dann der örtlichen Beschilderung zum Wanderparkplatz Altenburg.
Eco Pfad Kulturgeschichte Kirchberg
BearbeitenDer Eco Pfad Kulturgeschichte Kirchberg beschäftigt sich mit einen Teil der früher mehr als 400 Flurnamen rund um Kirchberg, die der Bevölkerung einst zur alltäglichen Orientierung dienten. Dabei teilt er sich in die Rundwanderwege A Weißenthalsmühle (7 km) und B Wartberg und Dorf (4 km) auf, welche beide in Kirchberg starten und insgesamt elf Kilometer lang sind. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist der Eco Pfad Kulturgeschichte Kirchberg von Bad Emstal und Merxhausen aus nicht zu erreichen, dafür aber mit dem Auto leicht über die und K 82.
Eco Pfad Archäologie Naumburg
BearbeitenDer Eco Pfad Archäologie Naumburg ist im Streckenverlauf identisch mit der 18 km langen Extratour H8 des Habichtswaldsteigs „Im Tal der zwei Burgen“, man kann aber auch, wenn man die Weidelsburg auslässt, den kleineren nur acht Kilometer langen Rundweg laufen. Erreichbar ist der Eco Pfad Archäologie Naumburg über die Kreisstraßen K 112, K 111 und die Landesstraße L 3214 oder mit den Buslinien 142, 144, 152 und 154 bis zur Vor dem Tor (ehemals Friedhof) in Naumburg (Hessen); läuft man die große Runde kann man alternativ auch in Wolfhagen-Ippinghausen starten.
Weblinks
Bearbeiten- eco-pfade.de – Offizielle Webseite von Eco Pfad Friedenspädagogik Bad Emstal