Berchtesgadener Alpen

Gebirgsgruppe der Nördlichen Kalkalpen in den Ostalpen
Welt > Eurasien > Europa > Alpen > Berchtesgadener Alpen
Morgenröte über dem Steinernen Meer (links) und Watzmann (rechts)

Die Berchtesgadener Alpen sind eine Gebirgsgruppe rund um den Königssee und Berchtesgaden in der südöstlichsten Ecke Deutschlands und in Österreich, sie liegen in Bayern und im Land Salzburg.

Regionen

Bearbeiten
Hochkönig (2.941m) von Süden, höchster Gipfel im Gebirge;

Die Berchtesgadener Alpen lassen sich in zehn Gruppen in Deutschland und in Österreich unterteilen:

  • Hagengebirge (Großes Teufelshorn, 2.361 m): Tafelgebirge, touristisch wenig erschlossen, mit dem riesigen, auf 31km erforschten System der Tanntalhöhle und die Gotzenberge (Fagstein 2164 m).
  • Hochkaltergebirge (Hochkaltergipfel, 2.607 m): mit Blaueisgletscher, schroffen Wänden und steilen Graten.
  • Hochkönigsstock (2.941 m): Kupferbergbau bereits um 1800 v. Chr. an der südlichsten Gebirgsgruppe, schöne Klettersteige (Königsjodler, Grandlspitz u.a.) mit der Übergossenen Alm (2.600-2.850 m), dem höchsten Plateaugletscher der Ostalpen.
  • Reiteralm oder auch Reiteralpe, (Stadelhorn, 2.286 m): Plateaugebirge mit Kletterbergen und bekanntes Fotomotiv hinter der Kirche von Ramsau.
  • Steinernes Meer (Selbhorn, 2.655 m): Karst-Hochfläche mit der Schönfeldspitze über dem Königsseepanorama und mit dem Funtensee, bekannt aus dem Wetterbericht für seine Tiefsttemperaturen.
  • Untersberg (Berchtesgadener Hochthron, 1.972 m): von 105 erforschten Höhlen durchlöchert, legendärer Ruhesitz für Kaiser Karl den Großen (manchmal auch Kaiser Barbarossa) bis zur Rückkehr in die letzte Schlacht.
  • Watzmannstock (Mittelspitze 2.713 m): mit "Frau" und "Kindern" (Nebengipfel), das zentrale Bergmassiv des Berchtesgadener Landes und berühmter Wander- und Kletterberg, mit der zweithöchsten Wand in den Ostalpen (nach der Dognawand des Montasch in den Julischen Alpen), von Wolfgang Ambros im Rustikal "Der Watzmann ruft" besungen und als charakteristische Berggestalt Wahrzeichen für die ganze Region. Die Statistiker streiten um die exakte Einstufung der Berghöhe von 2.713 m, unbestritten ist er der höchste Berg komplett auf deutschem Boden.
Bergpanorama Untersberg / Westblick vom Berchtesgadener Hochthron, ganz links: Senke Königssee, dann Watzmann (Frau, Kinder, Hauptgipfel), Senke Wimbachgries, Hochkalter, Senke Ramsau (etwa Bildmitte), Reiteralm, Loferer und Leoganger rechts der Bildmitte;

in Bayern

Bearbeiten
  • Berchtesgaden (550-650 m): Kur, Kultur, Tourismus- und Wintersport;

in Österreich

Bearbeiten

Weitere Ziele

Bearbeiten

Hintergrund

Bearbeiten

Mit dem Auto von der Bundesautobahn 8 München - Salzburg, Abfahrt 112 Siegsdorf und dann Bundesstraße 306, und Abfahrt 115 Bad Reichenhall.

Mit der Bahn: Intercity "Alpenland" aus Münster, dem Rheinland, Mannheim und Stuttgart sowie dem Intercity "Königssee" von Hamburg/Hannover über Kassel und Würzburg direkt nach Berchtesgaden.

Mit dem Flugzeug: vom Flughafen Salzburg ca. 20 km, vom Flughafen München ca. 180 km. Von beiden Städten Bustransfer möglich.

Mobilität

Bearbeiten

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

Berge und Gipfel

Bearbeiten

Seen und Gewässer

Bearbeiten
  • Königssee mit St. Bartholomä und Obersee.
  • Funtensee (1652 m) am Kärlinger Haus, Grünsee und Schwarzsee (benachbart) im Steinernen Meer.
Die am Funtensee von der dortigen Wetterstation im Winter gemessenen Rekord-Niedrigsttemperaturen erklären sich aus der Lage auf einer Hochebene, umgeben von noch höheren Bergen: Die auf den Bergen abgekühlte und damit schwerere Luft sinkt herab und sammelt sich auf dem Plateau.
Zustieg zum Kärlinger Haus (1652 m, bewirtschaftet) von St. Bartholomä am Königssee (600 m) durch die Saugasse in ca. 4 Stunden.

sonstiges Sehenswerte in der Natur

Bearbeiten
Zugang:ca. 3-4 Stunden Aufstieg von Marktschellenberg aus. Oder: Fahrt mit der Seilbahn von St. Leonhard auf den Untersberg, Abstieg in ca. 1 1/2 Stunden (reine Gehzeit) bis zum Höhleneingang.
im Winter geschlossen.
  • Almbachklamm wildromantischen Schlucht mit begehbarem Steig Länge ca. 2,5 km, Höhenunterschied ca.21 8m, Gehzeit ca. 2 Std. (einfach). Am Klammausgang die letzte deutsche Kugelmühle aus dem Jahre 1683.
Anfahrt von Berchtesgaden über die B 305 nach Marktschellenberg, nach ca. 3km beschilderte Abzweigung zum Ausgangspunkt am Wanderparkplatz Almbachklamm.
vom 1. Mai bis 31. Oktober ganztägig geöffnet.
  • Wimbachklamm kurze (ca.200m), tief eingeschnittene Klamm des Wimbachs.
Zugang ca. 15 min ab Parkplatz Wimbachbrücke auf dem Weg ins Wimbachtal.

Museen und andere Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten
  • Salzbergwerk Berchtesgaden historisches Salzbergwerk mit geführten Touren (ca. 1 Std.), mit Überfahrt über unterirdischen See, in neuer Aufmachung ("SalzZeitReise").
Tel. +49 (0) 8652/6002-20.
Ganzjährig geöffnet.
Informationen und Auskünfte: 06132 200 2400.
Ganzjährig geöffnet.
  • Keltenmuseum in Hallein. Die Kelten, ihre Verbreitung in Mitteleuropa und ihr Schaffen als Salzfürsten auf dem Dürrnberg.
Pflegerplatz 5. A-5400 Hallein. Tel: 06245/ 80783, Fax: 06245/ 80783 - 14.
Öffnungszeiten: täglich von 9 - 17 Uhr.
  • Stille Nacht Museum in Hallein. Entstehung des Weihnachtsliedes "Stille Nacht, heilige Nacht".
Gruberplatz 1, A-5400 Hallein,
Öffnungszeiten: täglich 15 - 17 Uhr.
Nationalparkhaus in Berchtesgaden mit den Felsabstürzen der Untersberg - Südseite

Biosphärenreservat und Nationalpark Berchtesgaden

Bearbeiten

Das UNESCO Biosphärenreservat Berchtesgaden besteht seit 1990 und liegt südlich des Ortes Bad Reichenhall und schließt das Steinernes Meer und Das Hagengebirge in Österreich mit ein. Der Nationalpark Berchtesgaden stellt dabei die Kern- und Pflegezone des Biosphärenreservats, das Nationalparkvorfeld, die so genannte Entwicklungszone dar. Stehen innerhalb des Nationalparks bzw. der Kernzone Schutz und Erhaltung der Naturlandschaft im Vordergrund, sind die Ziele im Vorfeld die Erhaltung und Entwicklung der Kulturlandschaft.

Der Nationalpark Berchtesgaden ist im wesentlichen identisch mit dem Gebiet des seit 1921 ausgewiesenen Naturschutzgebietes. 1974 wurde dann das "Berchtesgadener Land" in die drei Zonen des "Bayerischen Alpenparks" aufgeteilt:

  • Die Erschließungszone mit dem besiedelten Bereichen der Tallagen.
  • Die Erholungszone für die touristischen Aktivitäten (Wandergebiete und Skigebiete).
  • Die Kernzone, der "Alpen-Nationalparks Königssee" .

Aktivitäten

Bearbeiten

Wandern und Bergsteigen

Bearbeiten

Mountainbiken

Bearbeiten

Wintersport

Bearbeiten

Skitouren

Bearbeiten

Ski Alpin

Bearbeiten

Liste der Skigebiete (Stand Januar 2007):

Ski nordisch

Bearbeiten

Besonders schneesicher ist die Höhenloipe am Scharitzkehl in Berchtesgaden.

Bergbahnen

Bearbeiten
  • Jennerbahn - Kleinkabinenbahn, die vom Königssee auf den Jenner führt. Die 2-Personengondeln bringen die Reisenden bequem von 600m auf 1800m Höhe. Oben wartet ein grandioses Königssee-Panorama auf den Besucher.

Unterkunft

Bearbeiten

Liste der Berghütten des deutschen Alpenvereins (DAV) und des österreichischen Alpenvereins (OeAV) sowie Privathütten für Wanderer, Bergsteiger und MTBiker (Stand März 2007). Im Zustieg zum Teil Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich, insbesondere im Steinernen Meer bei Nebel schwierige Orientierung!

Göllstock

Bearbeiten
  • Purtschellerhaus (1692 m), auf dem "Erkerfirst", mit der Grenze Deutschland/ Österreich mitten durch die Küche. DAV Sektion Sonnenberg.
Bewirtschaftet von Mitte Mai bis Ende Oktober. Tel.: 0043/8652 / 2420 (Hütte).
Zustieg von Kuchl (468 m) oder Lacher bei Golling in 5 Std. von Parkplatz Ahornkaser (1541 m) an der Roßfeld-Höhenstraße in 1 Std..
ganzjährig bewirtschaftet. Tel.: 0049/8652/2752, Fax: 0049/8652/63940.
Zustieg von Golling 3-4 Std, vom Königssee (610 m) 3-4 Std.. Vom Parkplatz Hinterbrand (1050 m) 1 1/2Std. von der Bergstation Jennerbahn 1 Std..
bewirtschaftet von Weihnachten bis Ende Oktober. Tel.: 0049/ 8652/ 2596, Fax: 0049/8652/66918.
Zustieg wie Carl-von-Stahl-Haus vor.

Steinernes Meer

Bearbeiten

siehe hierzu Steinernes Meer, das Kapitel "Unterkunft".

Stöhrhaus auf dem Untersberg;

am Untersberg:

  • Stöhrhaus (1894 m) westlich unterhalb des Berchtesgadener Hochthrons gelegen.
  • Toni Lenz Hütte (1.551 m, auch Schellenberger Eishöhlen-Hütte) unterhalb des Salzburger Hochthrons.
  • Zeppezauerhaus (1664 m), unterhalb des Geiereckgipfels im Norden des Untersbergs.

Watzmannstock

Bearbeiten

siehe hierzu Watzmannstock, das Kapitel "Unterkunft/ Hütten".

Hagengebirge

Bearbeiten
  • Gotzenalm 1685 m - private Hütte. Bewirtschaftet von Mitte Mai bis Mitte Oktober. Tel.. 08652-69 09 00. Auffahrt von Berchtesgaden mit den MTB möglich. Schönes Panorama auf den Königssee vom Aussichtspunkt Feuerpalfen mit St. Bartholomä und den Watzmann. (Info) Zustiege: Parkplatz Königssee (am nördlichen Seeende) über Priesbergalm: ca. 3 1/2 Std. Königsee/ Bootsanlegestelle Kessel: ca. 2 1/2 Std. Salet/ Königsee (südliches Seeende): über Kaunersteig und Regenalm: 3 Std.
Gewitterwolke in der Gipfelregion des Watzmanns

Die Berchtesgadener Alpen liegen am nördlichen Alpenrand und damit in Staulage für die von Westen heranziehenden atlantischen Tiefdruckgebiete. Die Folge sind ganzjährig hohe Niederschlagsmengen mit einer Konzentration in den Sommermonaten Juni / Juli / August. In diesen Monaten fallen 40% der gesamten Niederschläge, im Hochsommer muss daher allgemein mit unstabilen Wetterlagen und mit häufigen Gewittern gerechnet werden.

Das Jahresmittel der Niederschläge liegt in einer Höhe von 500m ü. NN bei rund 1500 mm, die zugehörigen Jahresmitteltemperatur beträgt 7.2 °C. In einer Höhe von 1740m ü. NN steigt die Niederschlagsmenge auf ca. 1750 mm bei einer mittleren Jahrestemperatur von nur noch 2.3 °C. Zum Vergleich: die mittleren jährlichen Niederschlagswerte für Süddeutschland liegen bei rund 700 - 800 mm.

Wegen der geringeren Niederschläge und des dann deutlich stabileren Wetters gelten vor allem im Herbst die Monate September und Oktober und auch im Frühjahr die Monate April / Mai als die besten Zeiträume für Unternehmungen in den Berchtesgadener Alpen.

In den Höhenlagen muss im Frühjahr immer mit Schneeresten gerechnet werden und auch im Hochsommer und spätestens ab September ist Schneefall in den Hochgebirgsregionen über 2000m nichts außergewöhnliches.

Mit dem ersten Wintereinbruch ist ab Oktober zu rechnen, in der kalten Jahreszeit können dann bis zu sechs Meter Schnee fallen.

Der Funtensee im südlichen Teil des Nationalparks Berchtesgaden gilt als Kältepol Deutschlands. Der See liegt in einer Senke, in der sich die Kaltluft von den Hängen der umgebenden Berge sammelt: im Winter 2001 wurde hier mit minus 45,9 Grad Celsius die tiefste jemals in Deutschland registrierte Temperatur gemessen.

Weiter Infos zum Klima siehe auch auf www.watzmanngams.de und www.funtensee.de;

Praktische Hinweise

Bearbeiten
  • Siehe auch den Artikel Bergsteigen, auch mit Infos zu Thema Bergwandern
  • Lawinenwarndienst für Bayern;

Literatur

Bearbeiten
  • Bernhard Kühnhauser; Alpenverein (Hrsg.): Berchtesgadener Alpen, Alpenvereinsführer (AVF). Oberhaching: Rother, 2009 (19.Auflage), Tourenführer, ISBN 978-3-7633-1127-9; 608 Seiten. 22,90 €, vollständig neu verfasst
  • Mark Zahel: Berchtesgadener Alpen, 60 Gipfeltouren, Höhenwege, Klettersteige, mit Loferer und Leoganger Steinbergen. München: Bruckmann, 2006, Tourenführer, ISBN 3-7654-4320-4; 192 Seiten. 19,90 €
  • Horst Höfler: Berchtesgadener Alpen; Landschaft, Geschichte, Wandern Bergsteigen. rosenheimer, 1993, ISBN 3-475-52759-6; 144 Seiten (deutsch). (im Antiquariat)

Für Wanderer und Bergsteiger:

  • Deutscher Alpenverein (DAV) (Hrsg.): Alpenvereinskarte Nr. 10/2 Hochkönig - Hagengebirge, Weg und Skirouten 1: 25 000. 2008 (6.Auflage), ISBN 978-3928777100. 9,80 €.
  • Deutscher Alpenverein (DAV) (Hrsg.): Alpenvereinskarte BY 20, Lattengebirge/ Reiteralm; Weg und Skirouten 1: 25 000. 2008, ISBN 9783937530253. 9,80 €.
  • Deutscher Alpenverein (DAV) (Hrsg.): Alpenvereinskarte Nr. BY 21 (1:25.000) Nationalpark Berchtesgaden, Watzmann. 2013 (2.Auflage), ISBN 978-3937530468. 9,80 €.
  • Deutscher Alpenverein (DAV) (Hrsg.): Alpenvereinskarte BY 22, Berchtesgaden, Untersberg; Weg und Skirouten 1: 25 000. 2013 (2.Auflage), ISBN 978-3-937530-26-0. 9,80 €.
  • freytag & berndt (1:50.000) Blatt WKD5 (Wanderer, Rad und Schitourenkarte).
Bearbeiten
Brauchbarer Artikel
Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.