Vikos-Aoos-Nationalpark
Vikos-Aoos-Nationalpark | |
Region | Epirus |
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Einwohnerzahl | |
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Vikos-Aoos-Nationalpark |
Der Vikos-Aoos-Nationalpark liegt im Norden der griechischen Provinz Epirus. Er liegt in einem Gebiet, das als Zagori bekannt ist.
Hintergrund
BearbeitenDurch den Park fließt der Fluss Aoos, er entspringt bei dem Dorf Vovousa an den Hängen des Tymfi-Massivs an der Grenze zur Region Westmakedonien. In ihn mündet bei Konitsa der Voidomatis, der in den Kalk des Pindus-Gebirges die spektakuläre Vikos-Schlucht gegraben hat. Der Aoos fließt dann nach Norden weiter, überschreitet die Grenze nach Albanien und mündet schließlich bei Vloe in die Adria.
Geschichte
BearbeitenDer Park wurde 1973 gegründet und umfasst eine Gesamtfläche von 126 km², seine Kernzone hat 34 km².
Landschaft
BearbeitenZwischen der Vikos-Schlucht und der Aoos-Schlucht erhebt sich das Tymfi-Massiv, dementsprechend variiert die Höhe von etwa 500 m bis zu den rund 2.400 m hohen Berggipfeln.
Flora und Fauna
BearbeitenDie Pflanzenwelt variiert mit der Höhe. In den niederen Lagen findet man die in Griechenland auch sonst üblichen Hartlaubgewäche und Eichen, weiter oben schließen sich Buchenwälder an, und in den höheren Lagen dominieren Nadelgehölze, gemischt mit alpin anmutenden Wiesen.
In der recht dünn besiedelten Region konnten sich etliche bedrohte Tierarten halten. Es gibt seltene Vogelarten und Reptilien. An Säugetieren gibt es hier neben Gämsen und Wildkatzen auch Luchse und Wölfe, sogar einige wenige Braunbären haben hier ihren Lebensraum. Überhaupt gibt es im Pindus-Gebirge noch eine kleine Anzahl von frei lebenden Bären, man schätzt ihre Gesamtzahl auf 150. Ihre größte Bedrohung ist der Straßenverkehr.
Klima
BearbeitenDie Niederschläge schwanken saisonal bedingt, sie sind in den Wintermonaten recht hoch, im Sommer ist es längere Zeit trocken, die Regenmenge beträgt etwa 1000 mm pro Jahr. Mit Temperaturen im Schnitt um die 4 °C sind die Wintermonate kalt, die Sommermonate sind mit 20 - 22 °C gemäßigt.
Anreise
BearbeitenMobilität
BearbeitenDie bergige Region verfügt bei den wichtigsten Sehenswürdigkeiten über gut ausgebaute Wanderwege. Ein eigenes Fahrzeug erleichtert die Besichtigung der Sehenswürdigkeiten wesentlich.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- 1 Vikos-Schlucht (Φαράγγι του Βίκου) Sie steht im Guinness-Buch der Rekorde. Nicht weil es die tiefste oder längste Schlucht ist, sondern weil das Verhältnis zwischen der größten Tiefe (900 m) und der geringsten Breite (1100 m an den oberen Rändern gemessen) am größten ist. Nun gut, spektakulär ist es allemal. Die fast senkrechten Kanten in dem teils bröseligen Kalk sind schon recht imponierend. Die Schlucht erstreckt sich von Monodendri im Süden bis nach Vikos bzw. nach Papingo im Norden.
- Von Monodendri aus führen gut ausgebaute Wanderwege am Rand der Schlucht entlang, ein Weg führt zu einem fast verlassenen Kloster Agia Paraskevi, unterwegs und im Kloster hat man phantastische Aussichtspunkte. Wem das nicht reicht, der kann noch ein paar Meter links am Kloster vorbei gehen, aber dann wird der Weg unvermittelt so schmal, dass man ihn doch lieber den Bergziegen überlässt.
- Ein weiterer Weg führt von Monodendri hinab ins Tal und der Schlucht entlang bis nach Vikos. Die Schlucht ist ca. 12 km lang. Für den Weg nach Papigo steht auf dem Wegweiser eine Richtzeit von 6 Stunden für den einfachen Weg. Das sagt viel über die Beschaffenheit des Wegs am Grund der Schlucht und dass man die Wanderung besser nicht alleine angehen sollte.
- 2 Aoos-Schlucht (Αώος) Im Bereich des Naturparks fließt der Aoos von Ost nach West, hinter Konitsa weitet sich das Tal, dann mündet der Voidomatis aus der Vikos-Schlucht.
Orte
Bearbeiten- 1 Monodendri, Ioannina (Μονοδένδρι Ιωαννίνων) Das Dorf auf der Westseite der Vikos-Schlucht ist verkehrstechnisch gut erschlossen, es gibt relativ viele moderne Gebäude. Auch noch uralte Steinbauten, deren Dächer mit Natursteinplatten gedeckt sind. Auch die Wege sind gepflastert, die quer zur Laufrichtung verlegten Steine sollten Tragetieren Sicherheit geben, das klappt auf den glatten Steinen auch bei Fußgängern.
Die Region wird jährlich von ca. 100.000 Urlaubern besucht, überwiegend aus Griechenland. In den Orten rund um den Park gibt es etliche Hotels und Pensionen.
Brücken
BearbeitenUm die 45 Dörfer der Zagoria in ihrer unwegsamen Bewegung miteinander zu verbinden, gibt es mindestens ebenso viele Bogenbrücken aus osmanischer Zeit. Als Beispiel sei die Noutsos-Brücke oder Kokkoris-Brücke genannt, die in der Vikos-Schlucht den Fluss zwischen den Dörfern Koukouli und Diloto überquert. Sie wurde 1750 von Alexis Noutsos aus privaten Mitteln erbaut, seine Nachkommen fühlten sich für die Unterhaltung des Bauwerks verpflichtet.
Aktivitäten
Bearbeiten- Wandern
- Rafting, Kanu
Einkaufen
BearbeitenIn allen Dörfern gibt es kleinere Supermärkte für das Wesentliche, für alles weitere fährt man am besten nach Ioannina.
Unterkunft
BearbeitenEs gibt eine sehr große Zahl an Unterkünften aller Kategorien. Am besten man orientiert sich an einem zentralen Ort, von wo aus man gut zu den Attraktionen gelangt.
Küche
BearbeitenAn Restaurants herrscht kein Mangel in dieser touristischen Gegend.
Sicherheit
BearbeitenWie in ganz Griechenland, ist auch hier Kriminalität kaum vorhanden.
Ausflüge
Bearbeiten- Zagori: Sehr sehenswerte Dörfer im Nationalpark
- Ioannina: eine der schönsten Städte Griechenlands wenige km südlich des Parks
- Nationalpark Pindos: der nördlich von Metsovo gelegene Park beeindruckt durch seine fast menschenleeren Gebirgslandschaften und Flusstäler. Es ist ein kaum bekanntes, aber lohnenswertes Wandergebiet.
- Tzoumerka-Nationalpark: alte Dörfer mit Stein gedeckten Häusern, wilde Gebirgslandschaften und alte Steinbrücken
Literatur
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Konitsa Webseite des Ortes, auch englisch
- Umweltorganisation Callisto