Acheron‐Flusstal
Acheron‐Flusstal | |
Präfektur | Preveza |
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Einwohnerzahl | |
Höhe | 11 m |
Acheron‐Flusstal |
Das Acheron‐Flusstal ist eine Flusslandschaft in Griechenland.
Das Gebiet ist aufgrund seiner mythologischen Bedeutung, der antiken Ruinen, der Naturschönheiten, seiner charmanten Dörfer und Abenteueraktivitäten entlang des Flusses von großem touristischen Reiz.
Hintergrund
BearbeitenDer Acheron ist ein 58 Kilometer langer Fluss in Nordwestgriechenland. Er durchfließt die historische Region Epirus und ist darüber hinaus ein Ort der griechischen Mythologie. Das wunderschöne Tal ist eine der landschaftlichen Hauptattraktionen an der Westküste.
Geschichte
BearbeitenIn der griechischen Mythologie ist er einer der fünf Flüsse der Unterwelt, in den die anderen, Styx, Kokytos, Phlegethon und Lethe einmünden. Er gilt – neben der Styx – als Totenfluss, über den der Fährmann Charon mit seiner Fähre die toten Seelen in den Hades gebracht hat. In Platons Phaidon werden die Toten beschrieben, die einen „mittelmäßigen Wandel geführt haben“ und über den Acheron zu einem See gelangen, in dem sie sich reinigen und ihre Verfehlungen abbüßen, bevor sie wiedergeboren werden. Gelegentlich wird Acheron auch als Synonym für den Hades selbst benutzt. An seiner Mündung stand der Sage nach ein Totenorakel. Acheron ist in der Mythologie ein Okeanide, einer der dreitausend Söhne und Töchter des Okeanos und der Tethys.
Landschaft
BearbeitenDer Fluss Acheron speist sich aus zwei Quellflüssen. Bei Polystafylo vereinigen sich beide Quellflüsse zum Acheron. Der Abschnitt zwischen Polystafylo und Trikastro ist 12 bis 15 km lang und wird auch als Lakka Souliou bezeichnet. Nördlich der Ortschaft Trikastro tritt in ein enges Tal ein, die Acheron-Schlucht.
Die Acheron-Schlucht beginnt bei der Ortschaft Trikastro an der Brücke von Serziana und endet bei den Wasserfällen bei der Felsbrücke von Tzavelena.
In dem Flussabschnitt bis zur Ortschaft Glyki finden sich auf beiden Seiten des Flusses am Ufer die sogenannten Quellen des Acheron. Diese Quellen sind eiskalte Frischwasserquellen im und entlang dem Flussbett, die für die antiken Griechen direkt der Unterwelt zu entstammen schienen. Heute sind die Quellen des Acheron und die östlich liegende Acheron-Schlucht ein beliebtes Ausflugsziel für griechische und ausländische Touristen.
Bei der Ortschaft Kastri beginnt die Küstenebene. In dieser Ebene befand sich bis zum Ende des 19. Jahrhunderts der Acherousia-See, welcher unterdessen vollständig verlandet ist. Am Ufer des Acherousia-Sees lag das Totenorakel von Ephyra. Der Acheron durchfließt die Ortschaft Ammoudia und mündet in das Ionische Meer. Seine antike Mündung in Form einer großen Bucht namens Glykys Limēn (‚süßer Hafen‘) ist inzwischen verlandet
Flora und Fauna
BearbeitenDer Fluss Acheron und das Delta sind Teil der Natura-2000-Initiative und fungieren als wichtiges Ökosystem, das über Hunderte von Pflanzen- und Tierarten beheimatet. Ein Großteil der Fauna in diesem Gebiet ist vom Aussterben bedroht, wie der Dalmatiner Storch (Pelcecanus crispus) und die Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta), die an den Stränden, an denen der Fluss ins Meer mündet, gesichtet wurde. Andere Wildtiere, die man auf einer Flussreise entdecken kann, sind Biber, Otter, Schakale, Wölfe, Frösche, Schildkröten und eine Vielzahl von Fischen wie Forellen und Aalen. Der Fluss ist auch ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Vogelarten, darunter der Levante Sperber, Steinadler, Kurzzehen- und Bonelli-Adler sowie eine Vielzahl von Seeschwalben, Bussarden, Möwen und Greifen.
Orte
Bearbeiten- 1 Polystafylo (Πολυστάφυλο Πρέβεζας) Hier entsteht der Acheron aus dem Zusammenfluß seiner beiden Quellflüsse.
- 3 Glyki (Γλυκή Θεσπρωτίας) Hier liegen die Quellen des Archon und die Gegend ist der Hauptanlaufpunkt aller Touristen. Entsprechend voll kann es im Sommer werden.
- 4 Kastri. hier beginnt die Küstenebene.
- 5 Ammoudia (Αμμουδιά Πρέβεζας) Hier ist die Mündung des Flusses ins Meer. Es gibt einige Anbieter von Bootstouren den Fluß hinauf, die recht anspechend sind.
Anreise
BearbeitenDie meisten besuchen das Gebiet als Tagesausflug von der Küste. Man kann das Gebiet auch als Abstecher auf dem Weg von Igoumenitsa zum Peleponnes besuchen, was einen Umweg von etwa 30 km bedeutet.
Mobilität
BearbeitenDie meisten Touristen kommen mit eigenen oder einem Mietwagen. Es gibt aber auch viele geführte Ausflüge von den Küstenorten aus.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- 1 Gates of Hell (Πύλες Άδη). Etwa 40 km von der Küstenstraße entfernt. Hier beginnt die Acheron-Schlucht. Die Straße ist schmal, aber es lohnt sich. Die Landschaft entschädigt für die Anstrengung. Es gibt 2 Wege zum Fluss. Der eine ist sehr kurz und gepflastert, der andere ist ein unbefestigter Weg, der neben der Asphaltstraße beginnt und zum Fluss führt. Im Sommer ist es ein schöner Platz mit warmem Wasser zum Schwimmen im Fluss. Wenn man eine schöne Aussicht auf das Flusstal und die Berge haben möchte, lohnt sich ein Abstecher zur 5 km entfernten Kapelle 1 Kapelle Prophet Elias.
- 1 Brücke Dala. Die alte, schmale Betonbrücke von Dala liegt etwa 2 km östlich von Glyki. Ein schöner Ort mit herrlichem Blick auf den Acheron. Die Brücke ist nur das Ziel der Wanderung, die Landschaft macht den Weg lohnenswert.
- 2 Skala of Tzavelaina. Skala ist ein in den Fels gehauener Treppenweg, der zum Flussufer führt. Das Wasser hier ist außergewöhnlich, kristallklar und sehr, sehr kalt, was im Sommer sehr angenehm zum Abkühlen ist. In der Nähe gibt es viele Sportmöglichkeiten wie Rafting und Seilrutschen. In der Hochsaison ist es sehr voll, da es eine der Hauptattraktionen des Flusses ist.
- 3 Acheron-Quellen. Dies ist der Höhepunkt des Flusses und dementsprechend gut besucht. Man wandert in Badekleidung durch das sehr kalte Flusswasser und genießt die Natur und die Aussicht. Es ist ratsam, Badeschuhe zu tragen, da es viele spitze Steine im Fluss gibt. Es gibt einige Stellen, an denen man schwimmen muss, deshalb sollte man einen wasserdichten Beutel für seine persönlichen Sachen dabei haben. Rafting und Seilrutschen werden dort angeboten und sind sehr zu empfehlen.
- 2 Ruinenkirche Mariä Himmelfahrt. recht fotogene Ruine im Ort Glyki.
- 3 Souli Wassermühlen. Ein schöner Ort für einen heißen Tag, wenn auch sehr klein. Man kann im Bach unter Bäumen im kalten Wassser spazieren und die alten Mühlen anschauern.
- 4 Burgruine Kiafa (Κάστρο Κιάφας στο Σούλι) Eine starke Festung am Ort Kiafas von Souli, die von Ali Pascha erbaut wurde, um die Bewohner von Souli daran zu hindern, nach ihrem heldenhaften Kampf gegen die Türken an ihren Ort zurückzukehren. Abgelegen, nicht ganz einfach zu erreichen und mit toller Aussicht.
- 5 Kougki (Κούγκι) Die Überreste einer sagenumwobenen Festung, die auf einem Hügel in der Gegend von Souli und oberhalb des Dorfes Samoniva (oder Samonida) in Thesprotia, gegenüber der Festung von Souli (oder Kiafa) erbaut wurde. Es ist in Griechenland für seinen heldenhaften Widerstand und die Opferbereitschaft des Mönchs Samuel und der fünf Soulioten bekannt, die in der Festung verblieben, während die anderen nach der Kapitulation vor Ali Pascha Souli verlassen hatten. Laut der offiziellen Geschichte zündeten Samuel und fünf weitere Soulioten am 16. Dezember 1803 das Pulvermagazin der Festung an, um nicht in die Hände der Armee von Ali Pascha zu fallen. Die Festung des Klosters wurde 1793 von Samuel selbst gebaut, nach den ersten erfolglosen Feldzügen von Ali Pascha gegen Souli.
- 6 Elea. Sehenswerte antike Siedlung. Besuchszeiten 08:30-15:30. Eintritt 3€ für Erwachsene, 2€ für Kinder.
- 7 Pandosia (Epirus) (Πανδοσία) Nur noch die Grundmauern sind erhalten, dafür aber recht schöne Aussicht von der Anhöhe. Pandosia war in der Antike eine bedeutende Stadt mit einer starken Akropolis. Es war eine Kolonie von Elis. Später, in der Römerzeit, war es die Hauptstadt des Epirotischen Bundes (um 168 v. Chr.). Nach 31 v. Chr. ging es zurück, weil die Bevölkerung gezwungen war, in die neue römische Muhammad Ali PaschaStadt Nikopolis umzuziehen. Es war eineinhalb Jahrhunderte verlassen, aber während der römischen Kaiserzeit erholte es sich. Die Stadt und ihre Akropolis bestanden in den nächsten Jahrhunderten weiter. Die Festung wurde im 6. Jahrhundert im Rahmen des Bau- / Wiederaufbauprojekts der Festungen von Kaiser Justinian verstärkt. Zwischen 1401 und 1797 wurde die Region Parga von den Venezianern besetzt, die im 15. Jahrhundert die Befestigung von Pandosia reparierten und in eine Festung umbauten. Die Venezianer hatten dafür gute Gründe, denn der Hügel liegt nur 200 m vom Fluss Acheron entfernt, der die Grenze zum osmanischen Territorium bildete. Die meisten Überreste der heutigen Akropolis stammen aus dieser venezianischen Zeit.
- 8 Nekromanteion (Νεκρομαντείο Αχέροντα) Schön erhaltener Ort mit einem majestätischen Blick über das Tal des Acheron. Der Parkplatz befindet sich am Fuße des Hügels, so dass man noch ein Stück zu Fuß den Hügel hinauf gehen muss. Das berühmteste Nekromanteion oder Orakel der Toten der antiken griechischen Welt lagt in der Nähe des nordwestlichen Ufers des ehemaligen Acherousian Sees, wo Acheron und Kokytos, die Flüsse des Hades, zusammenfließen. Antike literarische Quellen beschreiben den Acherousian-See als den Ort, an dem die Toten ihren Abstieg in den Hades begannen, und verbinden Ephyra, die weiter nördlich gelegene Stadt, mit dem antiken Kult des Todesgottes. Das Nekromanteion zog Menschen an, die den Seelen der Toten begegnen wollten, da diese die Zukunft vorhersehen konnten, nachdem sie ihren Körper verlassen hatten.
- 9 Ephyra (Έφυρα) Nur noch ein paar Grundmauern der antiken Stadt sind erhalten. In antiker Zeit fand sich in unmittelbarer Nähe von Ephyra der Acherousia-See, welcher vom Acheron gespeist wurde und in seiner heutigen Mündungsebene lag. Der See ist mittlerweile verlandet und in Mündungsebene des Acheron integriert. Diese hat auch die in der Antike noch weit in das Landesinnere ragende Bucht Glykys Limen (Bucht von Ammoudia) verlanden lassen und entsprechend verkleinert. In der Nähe der Stadt Ephyra fanden sich folgende weitere antike Siedlungen und Städte: Pandosia, Elaia und Buchetion.
Aktivitäten
BearbeitenWandern, Rafting, Slagline, Bootstouren sind nur einige der hier angebotenen Freizeitmöglichkeiten.
Küche
BearbeitenAlle Restaurants in dieser sehr touristischen Gegend sind auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Touristen eingestellt. Original griechische Küche und günstige Preise darf man nicht erwarten.
- 1 Souli Mills Traditionelles Café. Sehr romantisch gelegenes Restaurant am Fluss unter Bäumen. Lohnenswert ist ein Spaziergang entlang des Flusses zur alten verlassenen Mühle. Interessant ist auch die Mühle vor Ort. Schön zu besuchen, nachdem es geregnet hat, um zu sehen, wie das Wasser aus der Quelle des Berges fließt. Ausreichend Parkplätze und nur wenige Gehminuten vom Parkplatz entfernt (ca. 100 m). Saisonal geöffnet von ca. Mitte Mai bis Anfang November wetterabhängig.
- 2 Panorama Taverne. Restaurant in schöner Lage direkt am Fluß.
- 3 Exo Archeron Bistro. Cafe und Restaurant in schöner Lage direkt am Fluß.
- 4 Paradise Tavern. Restaurant in schöner Lage direkt am Fluß.
Sicherheit
BearbeitenWandern oder Schwimmen in einem Fluß mit kaltem Wasser bei den hohen sommerlichen Temperaturen kann zu Kreislaufproblemen führen.