Straßenzug in Qūṣ
Qūṣ · قوص
Apollinopolis Parva · Ⲕⲱⲥ
GouvernementQinā
Einwohnerzahl60.068 (2006)
Höhe81 m
Lagekarte von Ägypten
Lagekarte von Ägypten
Qūṣ

Qus (auch Kus, Koos, Kous, Gus, arabisch: ‏قوص, Qūṣ, das griechische Apollinopolis Parva, in römischer Zeit Dioklētianopoulis) ist eine Stadt in Oberägypten im Gouvernement Qinā, etwa 12 Kilometer südlich von Qift auf der Ostseite des Nils. Neben zwei Pylonen eines pharaonischen Tempels aus ptolemäischer Zeit besitzt die Stadt zahlreiche bauliche Zeugnisse aus mittelalterlicher, islamischer Zeit.

Hintergrund

Bearbeiten

Lage und Name

Bearbeiten

Die Stadt Qūṣ befindet sich auf der östlichen Nilseite, etwa 33 km südlich von Qinā, 12 km südlich von Qifṭ/Koptos und 37 km nördlich von Luxor. Ihr heutiger arabischer Name Qūṣ leitet sich vom altägyptischen Namen Gis oder Gesi ab.

Geschichte

Bearbeiten

Die Siedlung existierte wohl seit der 1. Dynastie des pharaonischen Ägyptens, was sich aus historischen Inschriften und Grabinschriften ergibt. Die Nekropolen (Friedhöfe) der Stadt wurden auf dem gegenüber liegenden Westufer bei Naqāda seit der 1. Dynastie und im Alten Reich, hauptsächlich in der 6.–10. Dynastie, angelegt. Qūṣ gehörte zum 5. unterägyptischen Gau, dessen Hauptstadt Koptos/Qifṭ seit dem Alten Reich war. Im Alten Reich lautete der Name der Stadt Gesa (GsꜢ) oder Gis (Gjs), ab dem Mittleren Reich Gesi (Gsj).[1] Qūṣ war in pharaonischer Zeit auch Ausgangspunkt für Bergbau-Expeditionen ins Wādī el-Ḥammāmāt.

Zu den Zeugnissen gehören u. a. der Naos des Wesirs Schemai (ŠmꜢj) (8. Dynastie), die Steuerliste im Grab des Rechmire, TT 100, auf dem thebanischen Westufer (18. Dynastie) und eine Stele Ramses’ III. (20. Dynastie) aus grauem Granit, die ihn mit Gefangenen zeigt.[1] Seit dem Neuen Reich wurde in Qūṣ der Gott Horus der Ältere (Haroëris), Herr von Qūṣ in Oberägypten, verehrt.

In ptolemäischer/griechischer Zeit wurde die Stadt Apollinopolis Parva, Apollonospolis micra o. ä. genannt. Zu dieser Zeit gehörte Qūṣ wohl zu einem anderen Gau (Bnbn oder Brbr genannt).[1] Die überkommenen baulichen Zeugnisse stammen erst aus dieser Zeit. Ptolemaios X. ließ hier einen Tempel errichten. Auch wurden in ptolemäischer Zeit die Warentransporte zum Roten Meer wieder intensiviert. Unter Kaiser Diokletian (Regierungszeit 284–305) erhielt die Stadt dann den Namen Dioklētianopoulis.

Seit Anfang des 4. Jahrhunderts lebten in Stadt bzw. deren Umgebung Christen, und die Stadt wurde mehrfach in Urkunden und auf Grabsteinen erwähnt. Das Dorf Kemola im Distrikt Qūṣ der Herkunftsort der hl. Rebekka und ihrer Kinder Agathon, Peter, John, Amun und Amuna, die zur Zeit der diokletianischen Christenverfolgung wegen ihres Glaubens gefoltert und getötet wurden.[2] Die Christen nannten ihre Stadt Ⲕⲱⲥ, Kōs, oder Ⲕⲟⲥ ⲃⲁⲣⲃⲓⲣ. Seit dem 5. Jahrhundert war Qūṣ koptisches Bistum, wobei mehrere Bischöfe belegt sind, unter ihnen Athanasius von Qūṣ,[3] der als Autor einer koptischen Grammatik bekannt ist. Das Bistum wurde wohl später, im 19. Jahrhundert, mit dem von Naqāda zusammengelegt.

Abū el-Makārim (* vor 1160; † nach 1190) erwähnte zwölf Kirchen, darunter eine Kirche des hl. Georg, und einige Klöster, darunter das des Erzengels Michael.[4] Später berichtete der Historiker el-Maqrīzī (1364–1442) über die Zerstörung aller Kirchen bis auf die der hl. Jungfrau,[4] die 1307 innerhalb eines Tages erfolgte.[5] 1668 berichteten die Kapuziner Protais und Charles François, dass sie in Qūṣ 40–50 Häuser von Kopten und die Kirche des Stephanus vorgefunden hatten.[6] Andere alte Kirchen wurden später wohl zu Moscheen oder Grabmalen umgewandelt, darunter das heutige Kuppelgrab des Scheichs Yūsuf und die Moschee des Scheichs Muḥammad Karādis.[5]

Islamische Epochen in Ägypten
Epoche Zeitraum
Fatimiden  969–1171 AD
Ayyubiden 1171–1250
Mamluken 1250–1517
Osmanen 1517–1798

In fatimidischer Zeit nahm die Bedeutung der Stadt durch die Zunahme des Handels (z. B. mit Indien) und Pilgerfahrten nach Mekka über das Rote Meer, anfänglich über Assuan nach 1 ʿAidhāb , wieder zu. Zudem wurde zur Zeit des Kalifen el-Mustanṣir bi-llāh und des Wesirs Badr el-Ǧamālī in der Stadt Militär zur Sicherung des Südens Ägyptens stationiert, und 473 AH (1080 AD) ließ der fatimidische Beamte Abū Manṣūr Sārtakīn el-Ǧuyūschī die el-ʿAmrī-Moschee (bzw. Große Moschee) reparieren.[7] 607 AH (1210 AD) entstand die erste Madrasa (Koranschule).[5] Im 12. Jahrhundert entwickelte sich das Umland der Stadt zu einem Zentrum des Zuckerrohranbaus. Etwa ab dem 13. Jahrhundert verlagerten sich die Handelsstraßen wegen der Zunahme von Überfällen auf der alten Route zunehmend nach Norden über den Sinai oder über das Wādī el-Ḥammāmāt nach el-Quṣeir am Roten Meer ab Qifṭ und Qinā, hauptsächlich jedoch ab Qūṣ. Der Weg durch das Wādī el-Ḥammāmāt stellt mit etwa 200 km auch die kürzeste Verbindung zwischen dem Niltal und dem Roten Meer dar. Qūṣ entwickelte sich so zur zweitwichtigsten Handelsstadt Ägyptens nach el-Fusṭāṭ,[8] besaß aber niemals überregionale Bedeutung. Auch das kulturelle Leben nahm zu. So wirkte hier z. B. der Dichter Ibn Maṭrūḥ (592–649 AH, 1196–1251 AD).

In der mamlukischen Zeit nahm der Anteil der sunnitisch-islamische Bevölkerung zu und wurde dominant. El-Maqrīzī berichtete über eine Seuche in Qūṣ im Jahr 808 AH (1405–1406 AD), bei der 17.000 Menschen starben. Dieser Bevölkerungsrückgang leitete dann auch den Niedergang der Stadt ein. Ihren Tiefpunkt erreichte sie im 17. Jahrhundert mit einer Bevölkerung von 7.000 Einwohnern, während sich das regionale Zentrum nach Girgā verlagerte. Die Stadt erlebte einen erneuten Aufschwung am Ende des 19. Jahrhunderts aufgrund des Wirkens ausländischer Missionen im Bildungswesen und des Aufbaus einer modernen Zuckerindustrie. Vor Ort entstanden auch Papiermühlen, die aus Zuckerrohrresten Papier herstellten. 1898 dokumentierte Ahmed Kamal die Inschriften zweier Pylone aus Zeit Ptolemaios’ X.

2006 lebten in der Stadt etwa 61.000 Einwohner, 2021 geschätzt 84.400 Einwohner.

 
Stadtplan von Qūṣ

Auf der Straße

Bearbeiten

Die Stadt erreicht man leicht mit einem PKW oder Taxi vom nahe gelegenen Luxor oder Qinā aus. Qūṣ befindet sich an der Fernverkehrsstraße Qinā–Edfu. Zudem starten Sammeltaxis in Qinā vom 1 Mauqif Qūṣ und in Luxor vom Mauqif Muhafazat.

Eine Anreise ist auch vom Nil-Westufer möglich. Unmittelbar nördlich von Qūṣ verbindet eine 2 Autobrücke beide Nilufer.

Mit der Bahn

Bearbeiten

Qūṣ liegt an der Bahnlinie KairoAssuan. Der 3 Bahnhof Qūṣ befindet sich westlich der Altstadt von Qūṣ. Allerdings halten hier nur sehr wenige Schnellzüge, so dass man auf Personenzüge z. B. von Luxor oder Qinā aus angewiesen ist. Man verlässt den Bahnhof nach Westen und überquert die Gleisanlagen über eine Überführung oder über den Bahnübergang weiter nördlich.

Vom Bahnübergang folgt man der breitesten Straße nach Südosten.

Mobilität

Bearbeiten

Die meisten Sehenswürdigkeiten sind fußläufig erreichbar.

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

Pharaonische Monumente

Bearbeiten

Die beiden Pylone wurden unter dem König Ptolemaios X. (Alexander I. Philometor III., Regierungszeit 107–88 v. Chr., teilweise als Mitregent seiner Mutter Kleopatra III. Philometor, die an zerstörten Teilen des östlichen Pylons auch genannt war[9]) errichtet und bildeten den Zugang zu einem nicht mehr existenten Tempel, der dem Gott Haroëris, Herrn von Qūṣ in Oberägypten, und der Göttin Heket geweiht war. Von den Pylonen sind nur die unteren Lagen des Türrahmens erhalten. Die Rückseiten des Türrahmens sind undekoriert, weil sich hier die Pylontürme anschließen sollten.

  • 1 Westlicher Pylon eines pharaonischen Tempels (100 m nordöstlich der el-ʿAmrī-Moschee). (25° 54′ 57″ N 32° 45′ 51″ O)
    Zwischen den Überresten des steinernen Pylontores verläuft eine moderne Straße.
    Vom nördlichen Pylontürrahmen sind nur noch bis zu drei Steinlagen erhalten. Auf der westlichen/linken Schmalseite opfert der König Kronen vor Haroëris und Heket. Auf der westlichen Innenseite erblickt man den König bei der Feindniederschlagung vor Haroëris; darunter befindet sich eine Inschrift. An der östliche Innenseite sind nur noch die Unterteile des Königs beim Opfer eines Feldes vor Haroëris und Heket über über einer Inschrift zu sehen. Auf der Ostseite bekämpft der König ein Flusspferd mit einem Speer vor einem Gott; darunter befindet sich ebenfalls eine Inschrift.
    Vom südlichen Pylontürrahmen sind noch bis zu vier Steinlagen erhalten: Auf der westlichen Schmalseite erkennt man den König vor Haroëris und Heket beim Opfer eines Feldes, auf der westlichen Innenseite den König vor Haroëris und Chons-Thot bzw. vor Osiris und Nephthys, nach Westen blickend, sowie auf der östlichen Innenseite den König beim Opfer vor Haroëris und Heket. Unter den Darstellungen befinden sich Inschriften. Auf der östlichen Schmalseite wurden zwei Götter mit Stab vor einem Altar, auf dem Gazelle geopfert wird, und vor dem König dargestellt.

Etwa 60 Meter weiter östlich inmitten eines kleinen Platzes befindet sich ein weiterer Pylon.

  • 2 Östlicher Pylon eines pharaonischen Tempels. Das Areal ist mit einer Mauer umgeben und meist nicht zugänglich. Vom Pylon ist nur noch der Türrahmen erhalten. Der Pylondurchgang ist etwa 7 m lang. Die noch erkennbaren Inschriften befinden sich hauptsächlich auf dem nördlichen Türrahmen. Auf der westlichen Schmalseite erkennt man im oberen Register noch die Beine des Königs und von Gottheiten, darunter den König, wie er zwei Vasen an Haroëris und den falkenköpfigen Chons-Thot opfert. Auf der westlichen Innenseite sind noch der König vor Haroëris und unter ihnen Inschriftenreste erkennbar. Auf der östlichen Schmalseite sind im oberen Register nur noch die Füße des Königs und von Gottheiten zu sehen. Auf dem unteren Register erkennt man eine Göttin mit einem Diadem mit Uräus, die eine Blume in der Hand hält, im Beisein des Königs und eines Gottes. (25° 54′ 57″ N 32° 45′ 53″ O)

Islamische Monumente im Stadtzentrum

Bearbeiten
  • 3 El-ʿAmrī-Moschee (‏الجامع العمري, ​al-Ǧāmiʿ al-ʿAmrī, ​Große Moschee, المسجد الكبير, al-Masǧid al-Kabīr), Abū’l ʿAbbās St., Qūṣ . (25° 54′ 56″ N 32° 45′ 48″ O)
    Die el-ʿAmrī-Moschee ist eine der ältesten Moscheen in Oberägypten. 473 AH (1080 AD) ließ der fatimidische Beamte Abū Manṣūr Sārtakīn el-Ǧuyūschī die Moschee reparieren.[7] Die hölzerne Kanzel stammt vom Wesir und hiesigen Gouverneur Ṣaliḥ Ṭalāʾiʿ bin Ruzzeiq aus dem Jahr 550 AH (1155 AD), der an der Moschee auch Umbauten vornehmen ließ. Die Gebetsnische wurde in mamlukischer Zeit dekoriert.
    Das heutige Erscheinungsbild der 60 (Nordwesten–Südosten) × 40 m großen Moschee mit seinem Minarett an der Südecke stammt aus mamlukischer Zeit zur Zeit des Sultans Chalīl und vom Anfang des 19. Jahrhunderts, als sie erneuert und erweitert wurde. Um den 18 m breiten quer liegenden Innenhof gruppieren sich zu allen Seiten mehrreihige Arkaden, sog. Riwāqs. Die Rundbogen-Gebetsnische (Miḥrāb/Qibla) und die Predigtkanzel (Minbar) aus Teakholz befinden sich an der Südostseite. Die dritte Pfeilerreihe vor dem mamlukischem Mihrab und ein Teil der sich anschließenden nordöstlichen Außenwand stammen noch aus fatimidischer Zeit. An dieser Außenwand befindet sich auch das Grab des Scheichs Muḥammad bin Ǧahǧah. Sehenswert sind vor allem die dekorative Stuck-Einfassung des Miḥrāb mit seinen Qurʾān-Inschriften in Thuluth-Schrift und der Minbar mit seinen geometrischen Mustern und der kufischen Inschrift. Zur Linken finden sich noch die Reste der mit Elfenbein eingelegten hölzernen Maqṣūra (abgetrennter Gebetsbereich für den Herrscher), die ebenfalls in mamlukischer Zeit errichtet wurde.
  • 2 Mausoleum des Scheichs Mubārak bin Maqlid (‏مقام الشيخ مبارك بن مقلد, ​Maqām asch-Schaich Mubārak bin Maqlid, ​fatimidisches Mausoleum). (25° 54′ 55″ N 32° 45′ 49″ O)
    Das 1172[10] angelegte Mausoleum befindet sich im Nordosten der Moschee in de Nähe der Ostecke. Auch wenn in frühester Ayyubidenzeit angelegt, so steht das Bauwerk doch noch in fatimidischer Tradition.
    Das Kuppelgrab ist beinahe quadratisch, außen etwa 4 m breit und 9 m hoch. Der 1,4 m breite Eingang befindet sich an der Südostseite. Die gegenüber liegende Nordwest-Seite ist offen. Das Grab nutzt im Südwesten die Mauer der el-ʿAmrī-Moschee, während sich gegenüber eine etwa 70 Zentimeter breite verputzte Ziegelwand mit Rundbogenfenstern befindet. Der quadratische Unterbau ist etwa 4,9 m hoch und innen etwa 3 m lang. Die Gebetsnische (Qibla) besitzt zu beiden Seiten ein Blindfenster mit einem eingetieften sechseckigen Stern. Über dem Unterbau befindet sich der achteckige, 1,4 m hohe und teilweise auf Holzbalken lagernde Übergangsbereich mit vier Dreibogenfenstern und dazwischen den Pendentifs (Hängelzwickel) mit Nischendekor. Danach folgt eine etwa 0,8 m hohe Trommel mit 16 konkaven Seiten und acht Spitzbogenfenstern. Die restlichen Flächen im Inneren verfügen über Nischen. Darüber erhebt sich die etwa 1,5 m hohe achtflächige Kuppel mit einem Durchmesser von 4,2 m. Auf jeder der Flächen gibt es einen sternförmigen und drei tropfenförmige Durchbrüche.
    Östlich neben dem Kuppelgrab befinden sich zwei historische Inschriften. Auf dem Weg zum Kuppelgrab findet man hinter der Moschee eine weitere Inschrift.

Weitere Bauwerke sind:

 
Wikālat ʿŌda
  • 3 Wikālat ʿŌda (‏وكالة بيت عودة, ​Wikālat ʿŌda/ʿAuda). Karawanserei südlich gegenüber der el-ʿAmrī-Moschee mit dekorativem Tor. (25° 54′ 54″ N 32° 45′ 46″ O)
  • 4 Abū’l-ʿAbbās-Moschee (‏مسجد أبو العباس, ​Masǧid Abū el-ʿAbbās) (25° 55′ 2″ N 32° 45′ 42″ O)
  • 5 Moschee und Mausoleum des Scheichs Muḥammad Karādis (‏مسجد ومقام الشيخ محمد كرادس, ​Masǧid wa-Maqām asch-Schaich Karādis). Moschee und Grab befinden sich in einem von außen unscheinbaren Gebäude an der Westseite eines kleinen Platzes. (25° 55′ 2″ N 32° 45′ 48″ O)
  • 6 Moschee des Scheichs ʿUthmān (‏مسجد الشيخ عثمان, ​Masǧid asch-Schaich ʿUthmān) (25° 54′ 50″ N 32° 46′ 2″ O)
  • 7 Moschee des Sīdī el-ʿAsqalānī (‏مسجد سيدي العسقلاني, ​Masǧid Sīdī al-ʿAsqalānī) (25° 54′ 40″ N 32° 45′ 55″ O)
  • 4 Mausoleum des Scheichs Yūsuf (‏مقام الشيخ يوسف, ​Maqām asch-Schaich Yūsuf). Kuppelgrab. (25° 54′ 55″ N 32° 45′ 51″ O)
  • 5 Mausoleum des ibn Maṭrūḥ (‏مقام إبن مطروح, ​Maqām ibn Matrūḥ). Kuppelgrab des Dichters aus dem 13. Jahrhundert. (25° 54′ 58″ N 32° 45′ 48″ O)
  • 6 Grabungsareal. Hier wurden die Überreste von Häusern aus byzantinischer und islamischer Zeit freigelegt. (25° 54′ 55″ N 32° 45′ 53″ O)

Werkstätten

Bearbeiten
  • 7 Ölmühle des el-Hagg Yunis (‏معصرة الحاج يونس زارع الزيوت, ​Maʿṣarat al-Ḥāǧǧ Yūnis Zāriʿ az-Zeiyūt), Sh. Masgid ʿAbd el-Ghafur. Tel.: +20 (0)109 224 2483. Etwas versteckt in Gassen des Marktviertels gibt es eine uralte Ölmühle – die wegen ihrer hochwertigen Produkte weit über die Stadtgrenze hinaus bekannt ist. Wer sie besucht, der bekommt einen erstaunlichen Einblick – wie auch ohne große Industriemaschinen produziert werden kann. Produktionswerkzeuge sind drei Ölpressen und die Mühle deren großer Mahlstein aus Rosenquarz – immer noch von einer Kuh in Gang gesetzt wird und im Verkaufsraum steht. Hier werden Öle von A wie Aleovera bis Z wie Zimtöl von hervorragender Reinheit und zu 100 % ohne chemische Zusätze hergestellt, die zur äußeren und auch inneren Anwendung genutzt werden können. Im Angebot sind Behältnisse von 50 ml bis 5 Liter. Aber auch viele verschiedene Cremes, Tinkturen für allerlei Wehwehchen, Haarshampoo oder Teesorten fehlen nicht im Angebot des kleinen Ladens. Geöffnet: Sa–Do 9:00–21:30, Fr 15:00–21:30. (25° 54′ 44″ N 32° 45′ 57″ O)
 
Evangelikale Kirche
  • 8 Kirche des Erzdiakons Stephanus (‏كنيسة رئيس الشماسة إسطفانوس, ​Kanīsat Raʾīs asch-Schammāsa Isṭafānūs). Die Kirche ist nach dem Märtyrer und Diakon der Jerusalemer Urgemeinde Stephanus benannt. Sie bildet das alte Zentrum der christlichen Community. (25° 54′ 53″ N 32° 45′ 58″ O)
  • 9 Evangelikale Kirche (‏الكنيسة الإنجيلية, ​al-Kanīsa al-Inǧīlīya). Die Kirche wurde im 19. Jahrhundert errichtet. (25° 54′ 58″ N 32° 45′ 53″ O)

Einkaufen

Bearbeiten

Es gibt nur wenige Geschäfte. Von Interesse ist hauptsächlich die o. g. Ölmühle des el-Hagg Yunis.

Restaurants gibt es im nahe gelegenen Luxor oder Qinā.

Unterkunft

Bearbeiten

Unterkünfte gibt es in Luxor oder Qinā.

Gesundheit

Bearbeiten
  • 1 Central hospital of Qūṣ (‏مستشفى قوص المركزي‎). Das Krankenhaus befindet sich nordwestlich vom Bahnhof in Nilnähe. (25° 55′ 18″ N 32° 45′ 8″ O)

Praktische Hinweise

Bearbeiten
  • Banque du Caire. Die Bank befindet sich östlich des Bahnübergangs im Norden des Bahnhofs. Geöffnet: So–Do 8:30–13:30.

Ausflüge

Bearbeiten

Sechs Kilometer südlich von Qūṣ befindet sich das Dorf 1 Garāgūs mit 10-prozentiger koptischer Bevölkerung, in dem Handwerke wie Keramikherstellung und Webereien ansässig sind. Unmittelbar nördlich vom 12 km nordnordöstlich gelegenen Qifṭ befinden sich in 2 el-Qalʿa die Überreste des Isis-Tempels aus römischer Zeit.

Literatur

Bearbeiten

Pharaonische Denkmäler

Bearbeiten
  • Kamal, Ahmed Bey: Le Pylone de Qous. In: Annales du Service des Antiquités de l’Egypte (ASAE), ISSN 1687-1510, Bd. 3 (1902), S. 215–235.

Islamische Monumente

Bearbeiten
  • Garcin, Jean-Claude: Un centre musulman de la Haute-Egypte médiévale, Qūṣ. Le Caire: Institut français d’archéologie orientale du Caire, 1976, Textes arabes et études islamiques ; 6, ISBN 978-2-7247-0400-6.
  • Creswell, K[eppel] A[rchibald] C[ameron]: The Muslim Architecture of Egypt; 1: Ikhshīds and Fāṭimids; A.D. 939–1171. Oxford: Oxford Univ. Press, 1952, S. 236–238, Tafeln 85.b–d, 112.e–f. Nachdruck New York: Hacker Art Books, 1978.

Nachschlagewerke

Bearbeiten
  • Porter, Bertha ; Moss, Rosalind L. B.: Upper egypt : sites. In: Topographical bibliography of ancient Egyptian hieroglyphic texts, statues, reliefs, and paintings; Bd. 5. Oxford: Griffith Inst., Ashmolean Museum, 1937, ISBN 978-0-900416-83-5, S. 135–136; PDF.
  • Fischer, Henry G.: Qus. In: Helck, Wolfgang ; Westendorf, Wolfhart (Hrsg.): Lexikon der Ägyptologie ; Bd. 5: Pyramidenbau - Steingefäße. Wiesbaden: Harrassowitz, 1984, ISBN 978-3-447-02489-1, Sp. 71–73.
  • Makris, Demetra: Qus. In: Bard, Kathryn A. (Hrsg.): Encyclopedia of the Archaeology of Ancient Egypt. London, New York: Routledge, 1999, ISBN 978-0-415-18589-9, S. 657–658.
  • Timm, Stefan: Qūṣ. In: Das christlich-koptische Ägypten in arabischer Zeit ; Bd. 5: Q - S. Wiesbaden: Reichert, 1991, Beihefte zum Tübinger Atlas des Vorderen Orients : Reihe B, Geisteswissenschaften ; 41,5, ISBN 978-3-88226-212-4, S. 2173–2180.
  • Garcin, Jean-Claude: Quṣ. In: Atiya, Aziz Suryal (Hrsg.): The Coptic Encyclopedia ; Bd. 7: Qalʿ - Zost. New York: Macmillan, 1991, ISBN 978-0-02-897036-3, S. 2043–2046.  
  • Garcin, J.-C.: Ḳūṣ. In: Bosworth, Clifford Edmund (Hrsg.): The Encyclopaedia of Islam : Second Edition ; Bd. 5: Khe - Mahi. Leiden: Brill, 1986, ISBN 978-90-04-07819-2, S. 514 ff.  
Bearbeiten
  • Qus, Mission archéologique franco-égyptienne de Qus, 2017–2022, nur altägyptische Monumente

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. 1,0 1,1 1,2 Fischer, Henry G. in Lexikon der Ägyptologie, siehe Literatur.
  2. Koptisches Synaxarium (Martyrologium) zum 7. Tut (Coptic Orthodox Church Network).
  3. Frederick, Vincent: Athanasius. In: Atiya, Aziz Suryal (Hrsg.): The Coptic Encyclopedia ; Bd. 1: Abab - Azar. New York: Macmillan, 1991, ISBN 978-0-02-897023-3, S. 303–304.  
  4. 4,0 4,1 [Abū al-Makārim] ; Evetts, B[asil] T[homas] A[lfred] (Hg., Übers.) ; Butler, Alfred J[oshua]: The churches and monasteries of Egypt and some neighbouring countries attributed to Abû Sâliḥ, the Armenian. Oxford: Clarendon Press, 1895, S. S. 229–234, Fol. 80.a–81.b, S. 343, 345 f. (Kirchenliste des el–Maqrīzī, Nr. 51 und 72). Verschiedene Nachdrucke, z. B. Piscataway : Gorgias Press, 2001, ISBN 978-0-9715986-7-6.
  5. 5,0 5,1 5,2 Garcin, Jean-Claude, Un centre musulman de la Haute-Egypte médiévale, Qūṣ (siehe Literatur), S. 35 ff., 281 ff. (Umwandlung alter Kirchen), S. 281 f. inkl. Fußnote 4 auf Seite 281 (Zerstörung der Kirchen, nach Baibars el-Manṣūrī), S. 177 (erste Madrasa).
  6. Sauneron, Serge: Villes et légendes d’Égypte (§ XXV-XXIX). In: Bulletin de l’Institut français d’archéologie orientale (BIFAO), Bd. 67 (1969), S. 117–145, insbesondere S. 137.
  7. 7,0 7,1 Creswell, K.A.C., The Muslim Architecture of Egypt, a. a. O., S. 147. — Wiet, G[aston]: Deux inscriptions coufiques de Kous. In: Bulletin de l’institut d’Égypte (BIÉ), Bd. 18,1 (1935), S. 31–37, insbesondere S. 32–35, eine Tafel.
  8. Quatremère, Étienne: Mémoires géographiques et historiques sur l’Egypte et sur quelques contrées voisines; Bd. 1. Paris: F. Schoell, 1811, S. 192–216, insbesondere S. 194; doi:10.11588/diglit.5342.Ramzī, Muḥammad: al-Qāmūs al-ǧuġrāfī li-’l-bilād al-miṣrīya min ʿahd qudamāʾ al-miṣrīyīn ilā sanat 1945 ; Bd. 2, Heft 4: Mudīrīyāt Asyūṭ wa-Ǧirḥā wa-Qinā wa-Aswān wa-maṣlaḥat al-ḥudūd. Kairo: Maṭbaʿat Dār al-Kutub al-Miṣrīya, 1963, S. 187–189 (Seitennummern oben).
  9. Porter, Bertha ; Moss, Rosalind L. B.: Upper egypt : sites. In: Topographical bibliography of ancient Egyptian hieroglyphic texts, statues, reliefs, and paintings; Bd. 5. Oxford: Griffith Inst., Ashmolean Museum, 1937, ISBN 978-0-900416-83-5, S. 135; PDF.
  10. Seton-Williams, Veronica ; Stocks, Peter: Blue guide: Egypt. London: A & C Black, 1993 (3. Auflage), ISBN 0-7136-3590-8, S. 530–531.Petersen, Andrew: Dictionary of Islamic architecture. London, New York: Routledge, 1996, ISBN 978-0-415-06084-4, S. 80; PDF.
 
Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.