Plateau de Valensole

Hochebene in Frankreich

Das Plateau de Valensole ist ein Hochplateau im französischen Département Alpes-de-Haute-Provence und Zentrum des Lavendelanbaus.

Plateau de Valensole

Region Bearbeiten

 
Karte von Plateau de Valensole
 
Lavendelfelder

Das Plateau de Valensole liegt im französischen Département Alpes-de-Haute-Provence zwischen dem Flusstal der Durance, Digne-les-Bains im Norden, dem Lac de Sainte-Croix und den unteren Verdonschluchten.

Orte Bearbeiten

Hintergrund Bearbeiten

 
Lavendelfeld
 
Lavendel - Distillerie

Das Hochplateau zwischen dem Tal der Durance und dem Lac de Sainte-Croix ist ein stark landwirtschaftlich geprägtes Gebiet, der Anbau von Lavendel in ausgedehnten Feldern, von Mandelbäumen und Trüffeln gibt ihm ein spezielles Gepräge.

Abgesehen vom ehemaligen Bischofssitz, dem mittelalterlichen Städtchen Riez, sind die Ortschaften meist klein und haben ihren typisch provenzalischen Charme erhalten.

Historisch war das Plateau einst großteils mit Mandelbäumen kultiviert, der Weinbau wurde in der Mitte des letzten Jahrhunderts aufgegeben, an großen Flächen wird Lavendel angebaut.

Unterschieden wird zwischen den Lavendelsorten Lavande vraie (Lavandula angustifolia oder echter Lavendel) und Lavandin (Lavandula × intermedia, Kreuzung zwischen Lavendula a. und Lavendula latifolia, der als weniger edel gilt), letzterer ist ergiebiger und wird auf größeren Flächen angebaut. Blütezeit ist Juni/Juli, die Haupterntezeit Juli/August. Zum einen wird die destillierte Lavendelessenz in der Parfümerie eingesetzt, zum anderen werden die ganzen Blüten als Lavendelsäckchen für Kleiderschränke eingesetzt. Da Bienen den blühenden Lavendel sehr schätzen, wird lokal der geschätzte Lavendelhonig / Miel de Lavande gewonnen, wenn sich die Bienen von Laveldelblüten ernähren, produzieren sie einen milchigen milden Honig mit einem feinen Lavendelaroma.

Optimaler Reisezeitpunkt ist Mitte Juni - Juli, wenn der Lavendel in Blüte steht.

Sprache Bearbeiten

Französisch, provenzalische Mundart des Okzitanischen.

Anreise Bearbeiten

Mit dem Flugzeug Bearbeiten

Die nächstgelegenen Flughäfen sind diejenigen von 1 Marseille-Provence (IATA: MRS) und 2 Nice-Côte d'Azur (IATA: NCE)

Mit der Bahn Bearbeiten

Die nächstgelegenen Bahnhöfe sind diejenigen von Manosque der SNCF respektive Digne-les-Bains der Chemin de Fer de Provence.

Mit dem Bus Bearbeiten

Busverbindungen der LER bestehen bestehen von Aix-en-Provence über Riez - Moustiers bis nach Castellane, weitere Busverbindungen von Manosque über Riez bis nach Digne-les-Bains und ab Riez in die Ortschaften der Umgebung, so nach Quinson und Sainte-Croix-du-Verdon.

Auf der Straße Bearbeiten

Die zügigste Straßenverbindung ist diejenige über Lyon - Valence auf der A7 - Autoroute du Soleil, weiter ein kurzer Abschnitt auf der A8 und dann von Süden her auf der A51 bis   Vinon / Cadarache und weiter über Gréoux-les-Bains nach Riez oder über   Manosque und von dort aus über Manosque, Valensole nach Riez. Die D952 führt weiter nach Moustiers-Sainte-Marie und an den Lac de Sainte-Croix, die D11 führt direkt nach Sainte-Croix-du-Verdon.

Mobilität Bearbeiten

In der Haute-Provence bewegt sich am besten mit dem eigenen Motorfahrzeug, auch mit dem Fahrrad ist das Vorwärtskommen meist recht bequem. Busverbindungen des öffentlichen Verkehrs verkehren in der sehr ländlichen Region oftmals nur selten.

Die D6 und die D8 führen um Valensole durch die Lavendelfelder. Angesichts der landschaftlichen Schönheit wird empfohlen, für Photostops am Straßenrand zu parkieren, da sonst Kollisionsgefahr durch das nächste Fahrzeug droht, dessen Insassen auch nur die Lavendelfelder bestaunen.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Valensole Bearbeiten

 
Valensole
 
Valensole: Château de Villeneuve

Der Ort Valensole mit seinen 3'200 Einwohnern war bereits zur Zeit der Römer besiedelt, die Via Domitia von Moustiers über Riez weiter nach Saint-Tulle führte durch den Ort, wovon noch römische Meilensteine an den Provinzstraßen zeugen. Der Ort hatte im Mittelalter Marktrecht, 1965 machte er nochmals von sich reden, als offenbar auf einem Lavendelfeld ein UFO landete und zwei Außerirdische das Plateau de Valensole als lohnenswertes Reiseziel aufgesucht haben.

Sehenswert ist der typisch provenzalische Ortskern des auf einem Hügelrücken gelegenen Orts, etliche Bauten mit Kragbogen aus dem 18. Jhdt., der große Ortsbrunnen und das Waschhaus mit seinem Brunnen aus dem Jahre 1681. Die Pfarrkirche 1 Eglise Saint-Denis stammt teils aus dem 11. - 14. Jhdt. und hat romanische und gotische Elemente, das Hauptschiff wurde 1789/90 erneuert, im Ort existieren noch mehrere Kapellen teils aus dem 18. Jhdt.

Jeweils am Samstag wird der Wochenmarkt abgehalten (ein kleiner Markt auch am Mittwoch), am dritten Sonntag im Juli wird die Fête de Lavande abgehalten, bei der sich alles um den Lavendel dreht. Ein 1 Musée vivant de l'Abeille, Bienenmuseum findet sich an der Route de Manosque. Sehenswert ist der im 18. Jhdt. angelegte Garten 1 Le Clos de Villeneuve beim Château de Villeneuve.

Allemagne-en-Provence Bearbeiten

 
Chateau Allemagne-en-Provence

Das Dorf 1 Allemagne-en-Provence entwickelte sich um das 2 Château d'Allemagne als Sitz der Familie „de Castellane“. Der Bergfried des Schlosses mit den imposanten Zinnen stammt aus dem 13. Jhdt., die anderen Wehrtürme wurden abgerissen, als das Schloss ab 1495 im Renaissancestil umgebaut wurde. Es gilt als eines der besterhaltenen Schlösser im Stil von Louis XII.

  • Le Château d’Allemagne-en-Provence. Tel.: (0)4.92.77.46.78. das Pförtnerhaus kann als Ferienwohnung gemietet werden. Geöffnet: 16.00-17.00 Juli - Mitte Sept. täglich, Pfingsten - Ende Okt. Sa, So & Feiertage. Preis: 7.00/3.00 €.

Die Ortskirche 2 Eglise Saint-Marc stammt wohl aus dem 16. Jhdt., sie wurde im 18. Jhdt. erneuert; zur 3 Chapelle Saint-Marc auf dem Hügelzug der Vaugiscle über dem Ort wird jeweils am 25. April eine Prozession durchgeführt.

Saint-Martin-de-Brômes Bearbeiten

 
Saint-Martin-de-Brômes: Tour Horloge

Die Ortschaft 2 Saint-Martin-de-Brômes mit gut 500 Einwohnern liegt etwas weiter flussabwärts als Allemagne im Flusstal des Colostre. Der Name leitet sich vom römischen Soldaten und späteren ersten Bischof Martin de Tours, der im 4. Jhdt. das Evangelium in weite Teile Galliens brachte, her.

Der 3 Tour de l'Horloge , Uhrturm oder auch Tour des Templiers, wenn auch der Turm nichts mit dem Templerorden zu tun hat) ist Wahrzeichen des Orts. Der 24 m hohe Wehrturm wurde im 14. Jhdt. von der Familie de Castellane errichtet, später wurde er als Taubenschlag und Uhrturm umgenutzt.

Etliche Gebäude in der Rue Grande stammen aus dem 16./17. Jhdt., die Pfarrkirche 4 Eglise Saint-Martin hat ihren Ursprung im 12. Jhdt., das Hauptschiff und die Apsis stammen noch aus der ersten Zeit, Seitenschiffe wurden im 15./16. hinzugefügt. Sie kann auf Anmeldung beim Bürgermeisteramt in der Saison von 15.00-19.00 besichtigt werden, Mo geschlossen.

Beim Bau der D952 wurden in der Nähe des Zusammenflusses von Colostre und Verdon bei Buffe-Arnaud Spuren eines kelto-ligurischen Oppidums aus dem 6./5. Jhdt. v.Chr. entdeckt, ein weiteres Oppidum bei Bas-Défends wurde mit Notgrabungen gesichert. Funde aus der römischen Zeit, die beiden 1972 aufgefundenen gallo-romanischen Bleisärge, Meilensteine und Funde aus Nekropolen sind im kleinen historischen Museum im Erdgeschoss des Turms ausgestellt.

  • Musée gallo-romain, Tour Horloge. Tel.: (0)4 92 78 02 02. Geöffnet: Di–So 15:00–19:00, Voranmeldung beim Bürgermeisteramt. Preis: 1,50/0,80 €.


Esparron-de-Verdon Bearbeiten

 
Esparron de Verdon

Südlich von Allemagne liegt an den unteren Verdonschluchten resp. dem durch die Barrage de Gréoux aufgestauten Lac d' Esparron die Ortschaft 3 Esparron-de-Verdon , 1973 hatte sie mit des östlich gelegenen Albiosc fusioniert. Im 11. Jhdt. wurde Esparron erstmals urkundlich erwähnt, der Turm des 4 Châteaux d'Esparron dürfte aus dem 13. Jhdt. stammen, es wachte über den Verdonübergang und die 1725 erbaute und nun im See versunkene Verdon-Brücke. Das Schloss von Esparron gehörte (wie dasjenige von Allemagne) der Familie "de Castellane", die es im Louis XIV-Stil herrichten ließ.

Die Ortskirche 5 Eglise Saint-André im romanischen Stil wurde im 18. Jhdt. umgebaut und mit einer Uhr versehen, die aus dem Jahre 1758 stammt. Die 6 Chappelle Sainte-Anne liegt auf einer Kuppe in Seenähe, die 7 Chappelle Sainte-Magdelaine an der Straße nach Albiosc im Osten.

Das Gesicht des Orts hat sich mit dem Aufstau des Verdon wesentlich geändert, als das Bergdorf mit dem Seeanstoß zum Wassersportort wurde. In der Umgebung haben sich mehrere Campingplätze etabliert, am See können von zahlreichen Anbietern Kanus, elektrisch betriebene Motorboote oder Segelboote gemietet werden. Wanderwege und ein botanischer Lehrpfad wurden etabliert.

Aktivitäten Bearbeiten

  • Wandern: der Fernwanderweg GR4 durchzieht das Plateau de Valensole von Gréoux-les-Bains über Riez bis Moustiers; zahlreiche weitere Wanderwege sind als PR (petites randonnées) in den Ortschaften beschildert
  • Wassersport (Schwimmen, Paddeln, Segeln) im Lac d'Esparron, den unteren Verdonschluchten und dem Lac de Sainte-Croix
  • Photographie (Lavendelfelder)

Küche Bearbeiten

 
Miel de lavande
 
Trüffel

Als lokale Produkte sind vor allem der Lavendelhonig, Mandelspezialitäten, das lokal produzierte Olivenöl und Trüffel erwähnenswert.

Nachtleben Bearbeiten

In der Hochsaison treffen sich Nachtschwärmer eher an den Tourismusdestinationen um den Lac de Sainte-Croix.

Unterkunft Bearbeiten

Sicherheit Bearbeiten

Die Sicherheitslage in diesem ländlichen Gebiet der Haute-Provence ist unproblematisch.

Klima Bearbeiten

Arides Mittelmeerklima, im Sommer oftmals Tagestemperaturen um 30 - 35 °C, gegen Abend ab August oftmals Gewitterneigung; milde Winter.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

 
Dieser Artikel ist in wesentlichen Teilen noch sehr kurz und in vielen Teilen noch in der Entwurfsphase. Wenn du etwas zum Thema weißt, sei mutig und bearbeite und erweitere ihn, damit ein guter Artikel daraus wird. Wird der Artikel gerade in größerem Maße von anderen Autoren aufgebaut, lass dich nicht abschrecken und hilf einfach mit.