Fury Shoal

Riffgruppe nördlich des Ras Banas, südlich von Hamata

Fury Shoal oder Fury Shoals, engl. für wütende Untiefe(n), ist eine ägyptische Riffgruppe im Roten Meer mit etwa 20 Riffen nördlich des Kaps 1 Raʾs Banās (رأس بناس), das auch wegen seiner Form unter dem Namen Raʾs el-Anf, arabisch: رأس الأنف, „das Nasenkap“, bekannt ist. An diesen Riffen gibt es zahlreiche Tauchmöglichkeiten.

Hintergrund

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Karte
Lageplan Fury Shoal

Die Riffgruppe Fury Shoal(s) liegt im Süden des ägyptischen Teils des Roten Meeres etwa auf der Breite des Dorfs Ḥamāṭa nördlich des Kaps Raʾs Banās.

Die Riffgruppe besteht aus etwa zwanzig frei im offenen Meer stehenden Plattformriffen bzw. -riffgruppen, die sich von Westen nach Osten über eine Länge von 30 Kilometern, bzw. von Norden nach Süden über 9 Kilometer ausdehnen. Genau genommen gehören die Riffe im äußersten Nordwesten zur Wādī-Laḥmī-Gruppe[1], die im Südosten ab dem Farewell-Riff zur eigentlichen Fury-Shoal-Gruppe. Das Riffdach dieser Riffe liegt etwa einen halben Meter unter der Wasseroberfläche und sind so von Weitem kaum auszumachen. Die Riffe sind auf Seekarten eingezeichnet, weil sie eine Gefahr für die Schifffahrt darstellen. Die Riffe besitzen eine unterschiedliche Höhe, die von zwanzig bis hundert Meter reichen kann.

Nur ein Teil der Riffe eignet sich als Tauchziel, weil einige Riffe kaum Vegetation besitzen oder von Fischern genutzt werden. Es gibt sowohl einfache Tauchgebiete wie das Schaʿāb Claudio, aber auch anspruchsvolle Riffe mit hohen Steilwänden wie das Schaʿāb Maksūr. Auch wenn die Riffgruppe nicht als Wracktauchgebiet gilt, gibt es hier das Wrack der Tien Hsing am Abū Galāwa Kabīra, das Wrack der Adamantia K. zwischen dem Camilla- und dem Farewell-Riff und in der Lagune vom Schaʿāb Saṭāyaḥ die Überreste einer römerzeitlichen Amphoren-Ladung, wobei vom Schiff selbst nichts mehr auszumachen ist.

An den Riffen befinden sich zahlreiche Hart- und Weichkorallen, darunter Gorgonien, Tischkorallen und Anemonen. Zur Tierwelt zählen u. a. Zackenbarsche, Blaupunktrochen, Kugelfische, Papageienfische, Steinfische, Anemonenfische, Glasfische in den Wracks, Langusten, Garnelen und Schnecken. Mit etwas Glück trifft man auf Schildkröten, Napolenfische, Muränen, Riffhaie und Delfine.

Die Tauchgebiete im Süden werden nicht so häufig aufgesucht wie die im Golf von Aqaba, im Golf von Sues und im Bereich von Hurghada. Deshalb ist die Unterwasserwelt hier noch deutlich intakter.

Begriffe

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Die Namensgebung der Riffe orientiert sich meist an der spezifischen Riffform:

  • Schaʿāb (Plural) oder Schaʿb (Singular), auch Shaab, Sha'ab, Sha'b, arabisch: شعاب oder شعب – weitläufiges Riff, das bis an die Wasseroberfläche reicht. Ihre Form ist unbestimmt, jedoch sind sie meist eher länglich. Das Riffdach besitzt keine Korallen.
  • Gūṭa, auch Gota – rundes oder ovales Riff.
  • Ḥabīlī, حبيلي – Riff, das sich im wörtlichen Sinne im Zeitraum der Schwangerschaft befindet, also noch ungeboren ist. Diese Riffe haben die Wasseroberfläche noch nicht erreicht. Das Riffdach liegt zumeist in drei bis fünf Meter Wassertiefe und ist mit Korallen bewachsen.
  • ʿIrq, auch Erg, عرق, Plural: ʿUrūq oder ʿArūq, auch Arouk, عروق – turmartiger Korallenfelsen, der nicht notwendig die Wasseroberfläche erreichen muss.

Die Namen der Riffe bzw. Tauchplätze können am Ende mit weiteren Spezifikationen oder Zahlen versehen werden:

  • Ganūb, auch Ganoub, arabisch: جنوب, Ǧanūb, engl. south – Süden,
  • Schimāl, auch Shimal, Shemal, شمال, engl. north – Norden,
  • Kabīr(a), auch Kebir(a), كبير(ة), engl. big – groß (das eingeklammerte a wird in der weiblichen Form benutzt),
  • Ṣaghīr(a) oder Ṣugheir(a), auch Sogheir(a), Soghayr(a), صغير(ة), engl. small – klein.

Die Anreise kann nur mit einem Schiff erfolgen. Dies ist auf Tagesausflügen von 1 Ḥamāṭa aus oder auf Tauchsafaris möglich. Die Anreise aus Ḥamāṭa dauert etwa ein bis zwei Stunden.

Da die Strömung üblicherweise aus Nordosten kommt, ankern die Schiffe an der Süd- oder Südwestseite der Riffe.

Riffe und Wracks

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Im Folgenden sind die für Sporttaucher wichtigen Riffe gelistet. Die größeren Riffe können durchaus mehrere Tauchplätze besitzen, die dann mit Zahlen oder Himmelsrichtungen unterschieden werden.

Wādī-Laḥmī-Gruppe

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  • 2 Schaʿāb Ḥamām (Shaab Hamam, Shaab Said). Das Gebiet zählt zu den schönsten Tauchgebieten und besteht aus mehreren Riffen, wobei meist das nordwestliche und das südöstlichste von Tauchern besucht werden. Beide Riffe besitzen ein gemeinsames Merkmal: sie verfügen über einen nach Norden aufsteigenden Canyon, den „Stairway to Heaven“, mit einem reizvollen Korallengarten. An der Außenseite der Riffe besteht die Chance, Großfische wie Barrakudas zu beobachten. (24° 15′ 45″ N 35° 31′ 0″ O)
  • 3 Schaʿāb Muḥammad (Shaab Mohamed) (24° 16′ 7″ N 35° 32′ 1″ O)
  • 4 Abū Galāwa Sugheira (Abu Galawa Small). Mit dem Wrack einer unbekannten Segelyacht. (24° 15′ 14″ N 35° 32′ 22″ O)

Fury Shoal(s)

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Aktivitäten

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Die Aktivitäten beschränken sich hauptsächlich auf Tauchen und Schnorcheln sowie Sonnenbaden und Lesen auf den Schiffen.

Küche und Unterkunft

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Unterkunft und Verpflegung werden auf den Tagesausflugs- und Safarischiffen geboten.

An der Küste befindet sich der Ferienort Ḥamāṭa mit einigen wenigen Resorts.

Ausflüge

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Tauchsafaris zur Fury-Shoal-Gruppe können an den St.-John’s-Riffen, am Daedalus-Riff oder am Elphinstone-Riff fortgesetzt werden.

Literatur

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  • Krejca, Martin; Minihuber, Hubert: Diver’s Atlas südliches Rotes Meer: Tauchplatzbeschreibungen für Tauchsafaris und Tagesausfahrten. Wien: Seainsight, 2011, ISBN 978-3-9503160-0-1. Tauchplätze 1-4-1 bis 1-4-9.

Einzelnachweise

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  1. Benannt nach dem gleichnamigen 17 Wüstental auf dem Festlandsockel südlich von Ḥamāṭa.
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