Frombork (deutsch: Frauenburg) ist ein Ostseebad in Polen in der Woiwodschaft Ermland-Masuren an der Altpreußischen Küste der Danziger Bucht (konkret des Frischen Haffs). Der Ort liegt an der Polnischen Ostseeküste.

Frombork
WoiwodschaftErmland-Masuren
Einwohnerzahl2.159 (2021)
Höhe
Lagekarte von Polen
Lagekarte von Polen
Frombork

Hintergrund Bearbeiten

Der Ort ist mittelgroß aber gleichwohl gut überschaubar. Er eignet sich daher vor allem für Touristen, die abseits des großen Rummels nach Ruhe und Erholung in der Natur suchen.

Frombork war seit dem 13. Jahrhundert Bischofssitz der Bischöfe von Ermland. Die backsteingotische Kathedrale stammt aus dem 14. Jahrhundert, die Inneneinrichtung ist gotisch und im Stil des Barock gehalten. Ermland und damit auch Frombork blieb auch nach der Reformation katholisch, da es im Gegensatz zum herzoglichen Preußen, das seit 1466 polnisches Lehen war, zum königlichen Preußen gehörte, das unmittelbar der polnischen Krone unterstellt war.

Im Zug der Ersten Polnischen Teilung 1772 kam der Ort an das Königreich Preußen und danach 1871 an das Deutsche Kaiserreich.

Der Ort wurde im Zweiten Weltkrieg zu ca. 80 % zerstört und danach originalgetreu wiederaufgebaut.

Kopernikus-Grab Bearbeiten

 
Kopernikus-Sarg

Weltberühmt ist die Stadt jedoch nicht wegen des Bischofssitzes, sondern weil hier Nikolaus Kopernikus forschte, wirkte und schließlich verstorben ist. Das Grab des großen Astronoms galt lange Zeit als verschollen, wenn auch gemäß zeitgenössischen Quellen nur die Fromborker Kathedrale und die Johannesbasilika in Thorn als Grabstätte in Frage kamen. Kopernikus war Kanoniker der Fromborker Kathedrale und es war bekannt, dass die Kanoniker hier unter den Altären, für die sie zeitlebens sorgten, begraben wurden. Kopernikus war für den Wenzel-Altar (Heilig-Kreuz-Altar) zuständig und so wurde bereits 1802, 1909 und 1939 unter diesem nach den Gebeinen Kopernikus' gesucht. Den Durchbruch brachte die Suche 2004/2005 als mehrere Särge aus verschiedenen Epochen gefunden wurden, von denen einer Gebeine enthielt, die zu Kopernikus passten. Der Schädel wurde gerichtsmedizinisch untersucht, sowie als 3-D-Modell rekonstruiert. Im Ergebnis glich das Gesicht des Verstorbenen den bekannten zeitgenössischen Gemälden des Astronom. Die Gerichtsmediziner kamen zu dem Ergebnis, dass es sich mit einer Wahrscheinlichkeit von 97 % um Kopernikus' Schädel handelt. Schließlich wurde genetische Material der Gebeine entnommen und mit Haaren, die sich in einem Buch befanden, das Kopernikus gehörte und sich nach dem schwedischen Einfall in Polen-Litauen im 17. Jahrhundert in der Universitätsbibliothek in Upsalla befindet, verglichen. Dabei wurde festgestellt, dass der Verstorbene das gleiche genetische Material besitzt wie die Haare in Kopernikus' Buch. Die Gebeine Kopernikus' wurden schließlich in einem neuen Sarg 2010 wieder in der Kathedrale beigesetzt und ein neuer Grabstein an der Stelle der Beisetzung errichtet. Die Bodenplatte über dem Sarg ist durchsichtig, so dass Kopernikus' Sarg mit seinem Totenbild zu sehen sind.

Anreise Bearbeiten

 
Karte von Frombork
 
Fisches Haff von einem der Wehrtürme Fromborks
 
Kathedrale

Frombork ist über Stettin und Danzig erreichbar.

Mit dem Flugzeug Bearbeiten

  • In Danzig gibt es einen internationalen Flughafen (IATA-Code: GDN), der von zahlreichen Anbietern auch aus dem deutschsprachigen Raum angeflogen wird. Es bestehen Direktverbindungen unter anderem aus Dortmund (Wizzair), Hamburg (Lufthansa), Frankfurt am Main (Lufthansa, LOT) Frankfurt-Hahn (Ryanair), Düsseldorf (Ryanair), Köln-Bonn (Wizzair), München (Lufthansa, LOT).
  • Bei Allenstein gibt es einen internationalen Flughafen (IATA-Code: SZY). Es bestehen Direktverbindungen unter anderem nach Dortmund mit Wizzair.
  • Längere Reisezeiten, etwa 3 bis 4 Stunden, sind ab dem Flughafen bei Bydgoszcz (IATA-Code: BZG) erforderlich. Dieser wird auch dem deutschsprachigen Raum von Lufthasa aus Frankfurt und von Ryanair aus Düsseldorf-Weeze angeflogen.

Mit der Bahn Bearbeiten

Die Anreise mit der Bahn kann von Deutschland aus über Swinemünde oder über Danzig erfolgen. Der Ort hat einen Bahnhof, der mit Elbing verbunden war. Derzeit besteht kein Bahnverkehr auf der Strecke, so dass das letzte Stück Weg mit dem Bus gefahren werden muss. Betrieben wird das polnische Schienennetz von der Staatsbahn PKP. Bahnfahren ist in Polen sehr preisgünstig.

Mit dem Bus Bearbeiten

Zahlreiche Busunternehmen bieten von Deutschland und Österreich Busreisen nach Elbing an, z. B. Sindbad, Flixbus, Touring, Omnia. Von Gdingen aus fahren preisgünstige Überlandbusse. Neben der staatlichen Buslinie PKS existiert ein zahlreiches Angebot privater Anbieter.

Auf der Straße Bearbeiten

Das Straßennetz um Frombork ist gut ausgestattet, der Ort liegt nördlich der Schnellstraße S7. Die Anreise aus Deutschland ist über Berlin, Posen und Elbing möglich.

Mit dem Schiff Bearbeiten

Der Ort selbst hat einen Seehafen und eine Marina. Wer mit einem eigenen oder gecharterten (Segel-)Boot kommt, kann hier anlegen. Es verkehren Ausflugsschiffe.

Zu Fuß Bearbeiten

Der Fernwanderweg Europäischer Fernwanderweg E9 führt an der Küste zum Ort.

Fahrrad Bearbeiten

Der Ostseeküsten-Radweg führt an der Küste zum Ort.

Mobilität Bearbeiten

Den Ort kann man recht gut zu Fuß erkunden.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Die Hauptattraktionen des Ortes ist der Baukomplex auf dem Kathedralhügel.

  • Backsteingotische 1 Kathedrale (Bazylika archikatedralna Wniebowzięcia Najświętszej Maryi Panny i św. Andrzeja we Fromborku) . mit Burganlage aus dem 14. Jahrhundert.
  • Kopernikus-Museum im ehemaligen Alten Bischofspalast
  • 1 Kopernikus-Denkmal (Pomnik Mikołaja Kopernika we Fromborku)
  • 2 Kopernikus-Turm (Wieża Kopernika), Katedralna 8 . Hier lebte der Astronom und machte wahrscheinlich seine Sternenbeobachtungen.
  • 1 Kopernikus-Kanal (Kanał Kopernika)
  • Kopernikus-Planetarium und Sternwarte
  • Neuer Bischofspalast
  • Medizin-Museum im ehemaligen Heilig-Geist-Spital
  • Foucaultsches Pendel im Glockenturm
  • Backsteingotische Michaelskirche aus dem 15. Jahrhundert
  • Neugotische Adalbertkirche aus dem 19. Jahrhundert
  • Backsteingotische Stadtmauer mit zahlreichen Wehrtürmen

Aktivitäten Bearbeiten

Die Hauptaktivität des Ortes ist das Sonnenbaden, Wassersport und Schwimmen. Um den Ort gibt es zahlreiche markierte Wander- und Fahrradwege. Gleitschirmfliegen ist auf dem Frischen Haff beliebt.

Einkaufen Bearbeiten

Die Einkaufsmöglichkeiten im Ort sind auf den täglichen Bedarf und kleinere Souveniers beschränkt. Zum Shopping sollte man nach Elbing oder Danzig fahren, da dort die Auswahl bedeutend größer ist.

Küche Bearbeiten

Auf Grund der Nähe zum offenen Meer, aber auch zu Binnengewässern, sind Meeres- und Süßwasserfische Hauptbestandteil der regionalen Küche.

Nachtleben Bearbeiten

Im Ort gibt es Ausgehmöglichkeiten. Nachtschwärmer werden jedoch nach Elbing, Danzig oder in eine der benachbarten größeren Städte fahren.

Unterkunft Bearbeiten

Es sind Übernachtungsmöglichkeiten vorhanden, insbesondere kleinere Hotels, Agrotouristik, Fremdenzimmer und Pensionen.

Lernen Bearbeiten

In der Region kann man unter anderem einen Segelschein machen.

Arbeiten Bearbeiten

Für deutsprachige Touristen, die einen Ferienjob in der Region suchen, bieten sich Gelegenheiten in der Touristik und Gastronomie. Die Bezahlung dürfte jedoch nicht deutschen Verhältnissen entsprechen.

Sicherheit Bearbeiten

Das Frische Haff fällt in der Regel unter Wasser flach herab und es gibt kaum Gezeiten oder unvorhersehbare Strömungen. Das Baden ist also auch für Familien mit Kindern in der Regel sicher und Badeunfälle sind selten. Wenn es doch zu Badeunfällen kommt, ist meisten übermäßiger Alkohol- oder Drogenkonsum mit im Spiel. Wer sich jedoch an die allgemeinen Baderegeln hält und nicht bei hohem Wellengang ins Wasser geht, hat kaum etwas zu befürchten.

Gesundheit Bearbeiten

Zu allgemeinen Fragen über (Kur)Leistungen für in Deutschland oder Österreich gesetzlich Versicherte, Versorgung mit Apotheken und deutschsprachigen Ärzten/Apothekern, siehe Artikel zu Polen.

Klima Bearbeiten

In der Region herrscht ein Übergangsklima zwischen maritimem und kontinentalen Klima. Die Niederschlagsmengen sind geringer und die Temperaturschwankungen höher (wärmere Sommer, kälter Winter) als an vergleichbaren Küsten in Westeuropa.

Ausflüge Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Siehe Artikel zur Polnischen Ostseeküste.

Weblinks Bearbeiten

 
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