Christentum

monotheistische Religion
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Christi Geburt, Glasfenster der Katharinenkirche in Bethlehem

Christentum als religiöse Weltanschauung

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Heute gehören weltweit über 2,2 Milliarden Menschen dem Christentum an. Die meisten bekennen sich zum katholischen Glauben, viele Christen sind protestantisch oder auch orthodox. Etwa jeder dritte Mensch bekennt sich zum Christentum, es ist zahlenmäßig die stärkste der Weltreligionen. Religionsstifter ist Jesus von Nazaret, auf dessen Leben und Wirken das Christentum basiert. Jesus Christus wurde als Sohn Gottes in die Welt gesandt, um durch seinen Tod am Kreuz die Menschheit von den Sünden zu erlösen. Damit gilt das Christentum als eine Erlösungsreligion. Ebenso gilt es als Offenbarungsreligion, da Gott durch Christus den Menschen geoffenbart hat, wie sie das Ewige Leben erlangen können. Nach christlichem Selbstverständnis ist Jesus Sohn des Einen Gottes, und er gab seinen Jüngern den Befehl, alle Völker zu taufen. Demnach ist das Christentum eine monotheistische und missionierende Religion.

Die Ethik des Judentums beruht auf den 10 Geboten, die Moses am Berg Sinai erhielt. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die jüdische Religion zu einem komplexen Gebilde von 613 Geboten und Verboten, die für die einfachen Leute nur schwer überschaubar waren. Aus dem einfachen Grundsatz Aug um Aug, Zahn um Zahn entwickelte sich eine genau abgestufte Regelung, die statt Rache ein differenziertes Vorgehen verlangte. Auch kannten die Juden das Gebot der Nächstenliebe (Lev 19,18 EU). Jesus stellte dieses Gebot jedoch an oberste Stelle (Mk 12,29–32 EU). Mit seiner Auffassung, dass der Mensch an seinem Verhalten gegenüber den Mitmenschen zu messen ist und dass Liebe über Gewalt geht, dass vor Gott alle Menschen gleich sind, gab er vor allem den sozial Unterdrückten neue Hoffnung.

Auch wenn sich im Laufe der Jahrhunderte aus der einen Urkirche zahlreiche Strömungen und Spaltungen entwickelt haben, ist allen gemeinsam der Glaube an einen Schöpfer Gott, der die Welt aus dem Nichts schuf, der in Gestalt von Vater, Sohn und Heiligem Geist auftritt. Er hat seinen Sohn aus Liebe zu den Menschen auf die Welt gesandt, um sie von den Sünden zu erlösen und ihnen das Ewige Leben zu ermöglichen.

Hintergrund

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Das Leben Jesu

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Kreuz, Golgathakapelle in der Grabeskirche Jerusalem

Jesus wurde nach heutigen Erkenntnissen geboren in Bethlehem im Jahr 4 v.Chr., wobei das Geburtsdatum zur Weihnachtszeit um den 25. Dezember nicht sicher verbürgt ist. Er wuchs bei seiner Mutter Maria und seinem Vater Josef in Nazareth in Galiläa auf. Aus seiner Kinder- und Jugendzeit gibt es so gut wie keine überlieferten Berichte. Im Alter von etwa dreißig Jahren trat er in Erscheinung als Prediger, er heilte Kranke, diskutierte in Synagogen über die Heilige Schrift, wurde selbst als Rabbi bezeichnet. In der geschichtlichen Situation erwarteten viele Juden das Abschütteln der römischen Herrschaft, so kam Jesus in den Ruf, königliche Macht anzustreben. Er begab sich kurz vor dem Pessah-Fest des Jahres 30 nach Jerusalem, wurde dort verhaftet, des Hochverrats angeklagt und vom damaligen römischen Statthalter Pontius Pilatus zum Tod am Kreuz verurteilt. Am dritten Tag nach seinem Tod zeigte er sich einigen seinen Jüngern, und nach der Überlieferung stieg er am 40. Tag zum Himmel auf.

Beginn der Urkirche

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Mit dem Glauben an die Auferstehung konnte das Christentum nicht mehr als Strömung des Judentums gelten. Als im Jahr 70 n.Chr. Jerusalem von den Römern zerstört wurde, hatten sich bereits einige christliche Urgemeinden gebildet. Aber auch innerhalb der neuen Lehre gab es erste Dispute, es ging z.B. um die Frage, ob ein Nichtjude vor der Taufe zuerst den jüdischen Glauben annehmen müsse oder nicht. Wichtige Personen in jener ersten Zeit sind der Apostel Petrus, den Jesus als seinen Nachfolger bestimmte und der als erster Papst angesehen wird und Paulus, der als Römer ein eifriger Verfolger der jungen Kirche war und nach seiner Bekehrung zu einem glühenden Verfechter der neuen Lehre wurde.

In den ersten Jahren war das Symbol der neuen Religion ein Fisch, der griechische Name diente als Abkürzung für Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser. Ein Kreuz war das Zeichen für die Hinrichtung eines Schwerverbrechers und wäre im römischen Raum wohl missverstanden worden. Bis zum Jahr 313 wechselten Zeiten der Christenverfolgung mit solchen einer kritischen Duldung, dann garantierte Kaiser Konstantin Religionsfreiheit im ganzen römischen Reich.

Erste Spaltungen

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Bereits 325 wurde noch unter Kaiser Konstantin das erste Konzil in Nizäa einberufen, um eine drohende Spaltung der jungen Kirche abzuwenden. Grund war die unterschiedliche Auffassung über die Gottheit von Jesus Christus. Im Konzil bestimmte man den Termin für das Osterfest. Man schrieb aber auch in das Glaubensbekenntnis, dass Gott in der Dreifaltigkeit existiert, also in der Einheit von Vater, Sohn und Heiligem Geist. In den nachfolgenden Konzilen spalteten sich dann einige Zweige der Kirche ab, so die altorientalischen Kirchen der ostsyrischen, koptischen, armenischen und äthiopischen Christen.

Trennungen im Mittelalter

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Orthodoxe Alexander Nevski-Kathedrale Sofia

Die politische Entwicklung Europas machte auch vor der Kirche nicht halt. Das weströmische Reich war zerfallen. Es kam zu Differenzen in Glaubensfragen zwischen dem Papst in Rom und dem Patriarchen von Konstantinopel, wohl auch aus politischen Gründen. Im Jahr 1054 kam es dann zum endgültigen Bruch, dem morgenländischen Schisma. Die Ostkirchen bezeichnen sich seit jener Zeit als orthodox, also rechtgläubig. Auch innerhalb der lateinischen Westkirche gab es noch einmal kurzzeitig eine Trennung, das abendländische Schisma mit Päpsten sowohl in Rom als auch in Avignon.

Reformation

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In der beginnenden Neuzeit gab es wiederholt Abspaltungen von der Kirche. Im Jahr 1517 schlug Martin Luther seine Thesen an die Kirchentür in Wittenberg und löste die Reformation aus. Weitere Reformatoren waren Calvin und Zwingli in der Schweiz, in Frankreich gab es die Bewegung der Hugenotten. Die Abspaltung der anglikanischen Kirche hatte demgegenüber andere Gründe. Ihre Bischöfe lehnten 1529 das Primat des Papstes ab.

Schriften

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Das Christentum ist eine Buchreligion. Seine Schriften sind zusammengefasst zu einem verbindlichen Kanon. Dabei gibt es jedoch Abweichungen zwischen den verschiedenen Glaubensrichtungen.

Die Bibel (Heilige Schrift)

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Von Menschen geschrieben, als Gottes Wort verehrt ist die Bibel eine Sammlung von Schriften, die in verschiedenen Epochen und in verschiedenen Sprachen entstanden sind. Die Entstehung der einzelnen Schriften dauerte etwa bis zum Jahr 130 n.Chr.

Altes Testament
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Das Alte Testament entspricht dem Tanach des Judentums, allerdings ist der Umfang und die Reihenfolge der Bücher nicht identisch. Es ist jedoch gültiges Wort Gottes, insbesondere gelten die Zehn Gebote.

Neues Testament
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Das Neue Testament umfasst die vier Evangelien. Die Evangelien von Matthäus, Markus und Lukas entstanden ab dem Jahr 50 n.Chr., das Johannes-Evangelium wurde etwa um 70 n.Chr. verfasst. Zum Neuen Testament zählt auch die Apostelgeschichte und die Offenbarung des Johannes. Weitere Schriften sind die Briefe der Apostel sowie des Paulus.

Sonstige Schriften

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In der Zeit der Urkirche entstanden neben den Schriften des Neuen Testaments noch weitere Werke, die bei der Festlegung des Kanons nicht berücksichtigt wurden, sei es aus Unkenntnis oder weil sie inhaltlich zu stark abwichen. Dazu zählen die Apokryphen. Das Neue Testament war in griechischer Sprache geschrieben, konnte daher nicht von allen gelesen werden. Es wurde übersetzt und kommentiert von den Kirchenvätern. Zu ihnen gehören Hieronymus, der Papst Leo der Große oder auch Thomas von Aquin. Ihre Schriften haben die Entstehung des Christentums entscheidend mitgeprägt, zählen jedoch nicht zur Bibel.

Für die evangelischen Kirchen hat die Heilige Schrift allein Gültigkeit, für andere Glaubensrichtungen wie die römisch-katholische Kirche sind darüber hinaus noch Dogmen verbindlich.

Bauwerke

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Dom zu Mainz

Die Bezeichnung Kirche bedeutet dem Herrn gehörig, also Gotteshaus. Je nach Bauform oder nach ihrer Bedeutung haben sie unterschiedliche Namen.

Im Kirchenrecht ist ein Gebäude eine Kirche, sobald es geweiht (Kirchenweihe = Konsekration) ist, und der regelmäßigen Versammlung der Mitglieder einer christlichen Gemeinde dient. Das heißt: eine Kirche hat im Regelfall Pfarrrechte mit einer festen Kirchengemeinde und einem zugeteilten Pfarrer (= Pfarrei). Im nicht mehr so seltenen Sonderfall gibt es unbesetzte Pfarrstellen infolge Priestermangels.

  • Die Pfarrkirche (Parochialkirche) ist die Mutterkirche einer Pfarrgemeinde (Parochie).
  • Kathedrale bezieht sich auf das Wort cathedra (griechisch für Stuhl), gemeint ist ein Bischofssitz. Die Verwendung der Bezeichnung "ecclesia cathedralis" ist erstmals auf dem Konzil von Tarragona im Jahre 516 belegt. Berühmte Kathedralen sind Notre Dame in Paris, die Kathedrale von Chartres, die Eismeerkathedrale in Tromsø, die St.Hedwigs-Kathedrale in Berlin und die Kathedrale Ss. Trinitatis in Dresden
  • Dom: der Begriff entstand aus Domus Dei und bedeutet das Haus Gottes. Die Bezeichnung Dom für einen Kirchenbau ist nur im deutschen Sprachraum gebräuchlich, ansonsten spricht man von der Kathedrale. Im katholischen Kirchenrecht ist ein Dom stets das Hauptgotteshaus eines Bischofssitzes. Bedeutende Domkirchen stehen in Köln, in Mainz, in Speyer, Würzburg und Aachen. Im nichtdeutschen Sprachraum wird das Wort auch für den Petersdom in Rom, den Dom in Florenz und den Dom in Pisa verwendet.
  • Basilika: der Name bedeutet Königshalle. Im katholischen Kirchenrecht ist die Bezeichnung Basilika ein Ehrentitel, der dem Gebäude vom Papst verliehen wird:
    • Den Titel Basilika maior führen in Rom die vier Patriarchalbasiliken des Vatikans (San Pietro / Petersdom, San Giovanni in Laterano, Santa Maria Maggiore und San Paulo fuori le Mure), sowie die römischen Kirchen San Lorenzo fuori le Mura, San Sebastiano ad Catacumbas und Santa Croce in Gerusalemme.
    • Der Titel Basilika minor wird auch an bedeutende Kirchen außerhalb Roms vergeben, z.B. an die Basilika St. Anna in Altötting, den Bamberger Dom, den Wormser Dom und an den Dom zu Speyer.
    • Bekannte Basiliken außerhalb Deutschlands sind die Basilique du Sacré-Cœur de Montmartre in Paris und die Nueva Basílica de Nuestra Señora de Guadalupe in Mexiko-Stadt und San Zeno in Verona.
Kanzel der Klosterkirche Benediktbeuern
  • Münster: Der Name ist abgeleitet vom lateinischen Wort monasterium, als Kloster. Oft gehören Münster als Stiftskirchen zu Klosteranlagen, es können aber auch einfach große Pfarrkirchen sein. Zu nennen ist das Ulmer Münster in Ulm, das Freiburger Münster in Freiburg im Breisgau, aber auch die Westminster Abbey in London.

Die ersten Kirchen ähnelten am Anfang großen herrschaftlichen Häusern, es entstand der Typ der Basilika, später ergänzt durch Kreuzgewölbe. Sie waren meist von West nach Ost ausgerichtet, der Haupteingang im Westen, der Altarraum im Osten. Oft ist über dem Haupteingang eine Empore mit einer Orgel, deren Musik zur Begleitung bei liturgischen Gesängen dient. Etwa in der Mitte des Innenraums steht an erhöhter Stelle eine Kanzel, von der während des Gottesdienstes gepredigt wird. Unverzichtbar ist ein Taufbecken, manchmal auch eine Taufkapelle, die auch als Baptisterium außerhalb der Kirche stehen kann. Zu christlichen Kirchen gehört üblicherweise auch mindestens ein Glockenturm, er kann auch als Campanile separat stehen.

Die Ausgestaltung lässt oft Rückschlüsse auf die Entstehungszeit oder die Konfession zu. Kirchen mit üppigem Bilderschmuck waren im Barock und Rokoko üblich, in der katholischen Kirche eher als in der evangelischen, die oft recht nüchtern wirken. Kniebänke und Gefäße für Weihwasser sind ebenfalls Hinweise auf ein katholisches Gotteshaus.

Orthodoxe Kirchenbauten fallen oft durch zahlreiche Kuppeln auf. Der Altarraum wird durch eine mit Ikonen geschmückte Wand abgetrennt. Auch gibt es meist weder Sitz- noch Kniebänke. Ebenso fehlt in orthodoxen Kirchen die Orgel, liturgische Gesänge sind generell ohne instrumentale Begleitung. Bekannte orthodoxe Kirchen sind die Basilius-Kathedrale in Moskau und die Alexander-Newski-Kathedrale in Sofia.

Klöster

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Dormitorium im Kloster Eberbach

In einem Kloster leben Menschen, um sich auf ihr religiöses Leben zu konzentrieren. Entsprechend gehören zu einem christlichen Kloster meist eine ganze Reihe Gebäude, die man nach ihrer Funktion unterscheiden kann als Wohnbauten, Wirtschaftsgebäude und als Sakralbauten. An der Klosterkirche angebaut ist ein Kreuzgang. In dessen Hof steht in der Mitte meist ein Brunnen. Vom Kreuzgang kommt man zu den Wohngebäuden, auch als Konvent bezeichnet. Wichtiger Raum ist der Kapitelsaal, ein Versammlungsraum. Weitere Räume sind das Refektorium oder Speisesaal und das Dormitorium, der Schlafsaal. Einzelne Klosterzellen waren nicht in allen Klöstern üblich. Verschiedentlich findet man noch das Necessarium, übersetzt Bedürfnisraum, neben dem Dormitorium. Sehenswert sind die Klosteranlagen von Kloster Eberbach, Kloster Maulbronn und Kloster Ettal in Deutschland, das Mosteiro de Alcobaça in Portugal und das Katharinen-Kloster in Ägypten.

Eine spezielle Form des Klosters ist das Stift, in dem Chorherren lebten. Die Mitglieder dieser klösterlichen Gemeinschaft stammten früher meist aus adligen Häusern. Heute sind es oft Geistliche, die in einer klösterlichen Gemeinschaft leben. Ein bekanntes Stift ist in Melk an der Donau, ein weiteres ist Kloster Neustift bei Brixen.

Kapellen

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Kapellen sind kleine christliche Gebäude, die zumeist frei stehen, jedoch auch in anderer Form in christlichen und zahlreichen weltlichen Bauten vorhanden sein können. Je nach Art der Kapelle können sie für Gottesdienste oder Zeremonien genutzt werden, z.B. für Taufen oder Totengedenken. Oft werden in den Kapellen Gnadenbilder oder christliche Skulpturen aufbewahrt. Die wohl berühmteste Kapelle ist die Sixtinische Kapelle im Vatikan.

Kirchenrechtlich sind Kapellen Gebetsräume, in denen nicht regelmäßig die Heilige Messe gefeiert wird, de facto also ohne eine eigene Kirchengemeinde und ohne eigenen Pfarrer.

Christliches Leben

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Blick vom Petersdom in die Vatikanstadt in Rom

Das Kirchenjahr

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Zwischen den christlichen Konfessionen gibt es Unterschiede bezüglich der Feiertage. In Deutschland werden sie auch nicht in jedem Bundesland gleich behandelt.

Der Weihnachtsfestkreis

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Eines der zentralen Feste ist Weihnachten. Das Fest wird seit dem 4. Jahrhundert am 25. Dezember gefeiert. Der 24. Dezember ist der Heilige Abend, der 26. Dezember ist ebenfalls Feiertag, in manchen Konfessionen heißt er Stephanstag. Davor liegen die vier Adventssonntage zur Vorbereitung auf Christi Geburt. Der 1. Adventssonntag ist immer in der Zeit zwischen dem 27. November und dem 3. Dezember. Mit dem ersten Advent beginnt auch das neue Kirchenjahr. Der Weihnachtsfestkreis endet mit dem Fest Epiphanias am 6. Januar, bekannt auch als Dreikönig.

Der Osterfestkreis

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In den meisten Kirchen ist es der erste Sonntag nach dem Frühlingsvollmond. Abweichungen kann es bei den orthodoxen Kirchen geben, da der Ostertermin nicht vor dem des jüdischen Pessach-Festes liegen kann. In der Woche vor Ostern liegen der Palmsonntag, der Gründonnerstag und der Karfreitag. Beginn des Osterfestkreises ist der Aschermittwoch. Mit diesem Termin beginnt die 40-tägige Fastenzeit. Die Sonntage bis Ostern zählen nicht als Fasttage. In den Ostkirchen gibt es keinen Aschermittwoch, die Fastenzeit beginnt dort schon am Sonntag zuvor. Der Osterfestkreis endet 50 Tage nach dem Osterfest an Pfingsten.

Trinitatiszeit

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Das Dreifaltigkeitsfest ist am Sonntag nach Pfingsten (oder wie in den orthodoxen Kirchen an Pfingsten) und endet mit Beginn des Advent. In dieser Zeit im Jahreskreis liegen nur wenige kirchliche Feste. Das katholische Fronleichnam am 2. Donnerstag nach Pfingsten und das evangelische Reformationsfest zählen dazu, ebenso Allerheiligen am 1. November.

Christlicher Glaube

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Auf dem römisch-katholischen Weltjugendtag 2005 in Köln

Die Taufe

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Mit dem Sakrament der Taufe wird ein Mensch Mitglied einer christlichen Gemeinschaft. Bei den meisten Kirchen genügen dazu wenige Tropfen Wasser. Es gibt aber auch das Untertauchen. Einige wenige Konfessionen taufen nur Erwachsene, bei den großen Glaubensgemeinschaften ist eher die Taufe von Kindern üblich. Kinder können jedoch nicht selbst das Taufversprechen ablegen. Diese Aufgabe müssen Paten übernehmen. In der Regel übernehmen Personen aus der Verwandtschaft dieses Ehrenamt, sie müssen selbst getauft sein. Wenn die Kinder alt genug sind, wird das Taufversprechen bei der Firmung bzw. Konfirmation erneuert.

Abendmahl

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Eucharistie, Kommunion, Gedächtnismahl, Brotbrechen sind einige andere Namen für die Erinnerung an das letzte gemeinsame Mahl Jesu mit seinen Aposteln. Es gehört als Sakrament zum Gottesdienst der großen christlichen Konfessionen, seine Bedeutung ist jedoch sehr unterschiedlich.

Sünde und Buße

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Die Menschen sollen ein sündenfreies Leben führen, um dann nach ihrem Tod durch die Gnade Gottes ein ewiges Leben zu erlangen und bei Gott im Himmel zu wohnen. Nun sind alle Menschen fehlbar, sie begehen Sünden, Verfehlungen gegen Gottes Gebote. Diese Sünden können von Gott vergeben werden. Dazu ist Buße notwendig, ein Erkennen der Fehler und ein Umdenken. Der Sünder muß seine Verfehlungen eingestehen, er muß Reue zeigen. Dies geschieht in der katholischen und der orthodoxen Kirche durch die Beichte, in deren Verlauf der Sünder von seiner Schuld losgesprochen wird (Absolution). Um die Vergebung der Sünden von Gott zu erbitten, gibt es als äußeres Zeichen die Sühne. Sie kann durch Gebete erfolgen, auch durch freiwillig auferlegte Opfer wie Abstinenz von Genußmitteln oder durch Fasten. Da Jesus für uns den Tod am Kreuz gestorben ist, ist die Zeit vor Ostern eine 40-tägige Fastenzeit, in der kein Fleisch gegessen werden sollte. Ein typisches Fastengericht in Süddeutschland sind die Maultaschen, wegen ihres versteckten Fleischgehalts auch als Herrgottsbscheißerle bezeichnet. Ein beliebtes Fastengetränk war auch das Bier. Es galt der Grundsatz Flüssiges bricht Fasten nicht. Kein Wunder, dass es in einem alten Lied heißt „Die Zeiten sind vorbei, wo früher stand ein Kloster, steht heut 'ne Brauerei.”.

Das Vaterunser, lateinisch Pater noster, ist wohl das bekannteste Gebet. Jesus selbst hat es seine Jünger gelehrt (Mt 6,9–13 EU). Oft wird auch ein Glaubensbekenntnis gebetet, das Credo. Es geht zurück auf das erste Konzil, ist aber nicht bei allen Konfessionen gleich. Speziell in der katholischen Kirche verbreitet ist das Ave Maria oder Gegrüßet seist du, Maria. In vielen Konfessionen ist ein Kreuzzeichen zu Beginn des Gebetes üblich. Gebete sind Bestandteil aller christlichen Gottesdienste. Auch wenn es im öffentlichen Leben nicht auffällt, gehören für viele Christen Gebete zum Alltag, sei es allein am Morgen und am Abend oder in der Familie als Tischgebet.

Heiligenverehrung und Reliquien

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Den Aposteln, den für ihren Glauben gestorbenen Märtyrern und frühen Kirchenvätern begegnete man schon im frühen Christentum mit besonderer Hochachtung. Es gab nach ihrem Tod Gedenktage, man erstellte Statuen und Bilder zu ihrem Gedenken, es wurden Gotteshäuser nach ihnen benannt. In diesem Zusammenhang kam die Verehrung von Reliquien auf. Dies sind Gegenstände, mit denen ein Heiliger in Berührung war, manchmal auch Körperteile des Verstorbenen wie Knochen oder Haare. Solange dies nichts mit Anbetung zu tun hat und von den Reliquien keine Wunder erwartet werden, ist es von der katholischen und der orthodoxen Kirche erlaubt. Die evangelische Kirche lehnt Heiligenverehrung als unbiblisch ab, wieder andere Konfessionen sehen darin gar einen Götzendienst.

Konfessionen

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Im Verlauf der Zeit haben sich unterschiedliche Meinungen und Traditionen entwickelt. Die größten konfessionellen Gruppen sind

Daneben haben sich zahlreiche weitere christliche Gruppen entwickelt, bekannt sind

  • die Mormonen
  • die Amischen
  • die Zeugen Jehovas
  • die Adventisten

Literatur

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  • Janina Schulze, Franjo Terhart: Weltreligionen: Ursprung, Geschichte, Ausübung, Glaube, Weltbild. Parragon, 2008, ISBN 978-140755424-2.
  • Anke Fischer: Die sieben Weltreligionen. Edition XXL, 2004, ISBN 978-389736322-9.
  • Markus Hattstein: Weltreligionen. Ullmann, 2005, ISBN 978-3833114069.
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Artikelentwurf
Dieser Artikel ist in wesentlichen Teilen noch sehr kurz und in vielen Teilen noch in der Entwurfsphase. Wenn du etwas zum Thema weißt, sei mutig und bearbeite und erweitere ihn, damit ein guter Artikel daraus wird. Wird der Artikel gerade in größerem Maße von anderen Autoren aufgebaut, lass dich nicht abschrecken und hilf einfach mit.