Porto Torres

italienische Gemeinde auf Sardinien
Porto Torres
RegionSardinien
Einwohnerzahl21.029(2023)
Höhe17 m
Lagekarte von Sardinien in Italien
Lagekarte von Sardinien in Italien
Porto Torres

Porto Torres (sardisch Posthudorra) ist eine Hafenstadt und ein Fährhafen an der Nordküste Sardiniens in der Provinz Sassari.

Karte
Karte von Porto Torres

Hintergrund

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Die Hafenstadt liegt am Golf von Asinara an der Mündung des Riu Mannu, etwas weiter westlich mündet der Fiume Santo. Zum Gemeindegebiet gehört das Stadtgebiet und - in Form einer Exklave - die Insel Asinara. Die Isola Asinara diente lange Zeit als Hochsicherheitsgefängnis, im Jahre 1998 wurde das Hochsicherheitsgefängnis aufgelöst und die ursprüngliche Landschaft der Insel Asinara mit den hier lebenden Wildeseln unter Naturschutz gestellt.

Geschichte

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Altaranlage auf dem Monte d'Accoddi
Nekropole Su Crucifissu Mannu
Mosaik "Turritani naviculari"

Bereits in vor-nuraghischer Zeit war die Region um die Stadt besiedelt, wovon die Nekropolen (prähistorischen Grabstätten) von (Su Crucifissu Mannu und Li Lioni) und die prähistorische Altaranlage von Monte d'Accoddi Zeugnis ablegen.
Aus der Zeit der Nuraghenkultur stammen etliche Nuraghentürme, so die Nuraghen von Margone, Biunis, Nieddu etc. Auch Nekropolen mit "Domus de Janas" ("Feenhäuser"), welche architektonische Merkmale der damaligen nuraghischen Behausungen, so die Nekropole von Andreolu, stammen aus dieser Zeit. Aussergewöhnlich sind trepanierte Schädel, die in den Gräbern der Nekropole von Su Crucifissu Mannu entdeckt wurden, wahrscheinlich wurden die antiken Hirnoperationen, Bohrlöcher durch den Schädelknochen zur Behandlung von Migräne oder Epilepsie vorgenommen.

Wahrscheinlich war die Region auch von den Phöniziern resp. Puniern besiedelt, wenngleich die Spuren spärlich sind. Die Stadt Turris Libisonis wurde an der Mündung des über eine Strecke schiffbaren Riu Mannu von Marcus Lurius oder möglicherweise gar von Augustus (Gajus Octavianus) gegründet; jedenfalls wurde die Hafenstadt von Plinius dem Älteren erwähnt und es fand sich in Ostia in einem Mosaik die Bezeichnung Turritani Navuculari als Hinweis auf die Bedeutung des sardischen Hafens. Aus dem ersten Jahrhundert n.Chr. stammt die römische Brücke über den Riu Mannu, welche die Stadt mit den fruchtbaren Kornfeldern der Region Nurra verbunden hat.
Mit dem Fall des weströmischen Reichs war die Stadt Turris von ca. 455 - 533 n.Chr. in der Hand der westgotischen Vandalen. Nach der Eroberung durch die Byzantiner kam die Stadt unter die Herrschaft der byzantinischen "Richter" und war Sitz des Judicats von Turris im Norden Siziliens. Das byzantinische Herr konnte der Bedrohung durch die Lombarden zu Lande zwar widerstehen, der Seehandel erlebte aufgrund der lombardischen Seeherrschaft einen Niedergang. Die Stadt war zur Zeit der Seerepubliken mit Genua verbündet, wurde aber auch von vielen Kaufleuten aus Pisa erreicht. Die unter dem Judex um 1065 erbaute Kathedrale von San Gavino das bedeutendste Gotteshaus der Region. Gegen Ende des Judicats erlebte Turris einen Niedergang, von dem sich die Stadt nicht mehr erholen sollte.

Die Stadt gelangte unter die Herrschaft des katalanischen Hauses Aragon, verlor gegenüber den Häfen von Alghero und Cagliari an Bedeutung und musste schliesslich auch den Bischofssitz an die heutige Provinzhauptstadt Sassari abtreten. Unter der Regentschaft des Hauses von Savoyen, unter dem sardisch-piemontesischen König Karl Felix wurden die Hafenanlagen ausgebessert und erneuert, die Basilica San Giovino erneuert und die Chiesa della Consolata erbaut.

Zu Beginn des 20 Jahrhunderts hatte neben Fischfang und Landwirtschaft der Bergbau zunehmende Bedeutung und die Grube Canaglia wurde mit einer Schmalspurbahn mit dem Hafen zur Verschiffung des Erzes verbunden. Im Zweiten Weltkrieg erlebte die Stadt ein ein gewaltiges Bombardement durch die Alliierten, in den Sechzigerjahren wurde sie dank des Wachstums des petrochemischen Industriekomglomerats SIR stark ausgebaut. Mit der Übernahme der SIR durch die ENI und die Wirtschaftskrise um 2010 kam es zur Schliessung grosser Bereiche der petrochemischen Industrie, so dass weite Teile des Industriegebiets brachliegen. Dank des Fährverkehrs, Porto Torres ist der einzige sardische Fährhafen mit Verbindungen nach Spanien, hat die Stadt wieder an Bedeutung zugelegt.

Porto Torres, Stazione Marittima

Mit dem Flugzeug

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Der 1 Flughafen Alghero (Aeroporto di Alghero-Fertilia) (IATA: AHO) (mit gut 30km Distanz ist der nächste Flughafen, er wird auch von Billigfluglinien bedient. Zum 2 Flughafen Olbia (Aeroporto di Olbia-Costa Smeralda) (IATA: OLB) beträgt die Distanz gut 125km und nach dem 3 Aeroporto Cagliari-Elmas (IATA: CAG) 250km resp. gut 2½ Stunden Fahrzeit.

Mit der Bahn / mit dem Bus

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Mit dem öffentlichen Verkehr reist man über Sassari an, Porto Torres verfügt über den Bahnhof 4 Porto Torres / Posthudorra und den wenig weiter nördlich gelegenen Hafenbahnhof 5 Porto Torres Stazione Marittima. Von der staatlichen Eisenbahngesellschaft Ferrovie dello Stato / Trenitalia wird eine Stichlinie betrieben, welche Porto Torres über Sassari mit der Eisenbahn - Hauptachse von Porto Aranci resp. Olbia im Nordosten über Macomer nach Cagliari im Süden verbindet.

Auf der Straße

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Die wichtigsten Schnellstrassen auf Sardinien folgen in etwa dem Verlauf der Eisenbahnlinien. Als bedeutendste Nord-Südverbindung im westlichen Sardinien vrbindet die grossteils vierspurig ausgebaute SS131, die von Porto Torres über Sassari (das umfahren wird) über Macomer und Oristano nach Cagliari im Süden von Sardinien hinabführt. Von der SS131 führt die momentan im Ausbau zur Autobahn befindliche SS729 nach Olbia und der Ostküste.

Mit dem Schiff

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Vom 6 Fährhafen besteht ein grosses Angebot an Fährverbindungen:

Mobilität

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Vor Ort bewegt man sich zu Fuss.

Sehenswürdigkeiten

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Das Stadtzentrum von Porto Torres liegt im Südosten des Fährhafens, der direkt von der SS131 erreicht wird, am Küstenbogen westlich der Schnellstrasse erstreckt sich ein ausgedehntes Industriegebiet.

Als Hauptstrasse und Flaniermeile verläuft die Via Sassari vom alten (Jacht)Hafen in südlicher Richtung.

San Gavino, Aussenansicht
Chiesa della Consolata
  • 1 Basilica San Gavino : Die vor 1065 erbaute romanische Basilika ist eines der ältesten Gotteshäuser Sardiniens, sie diente im Mittelalter als Kathedrale und heute als Pfarrkirche, in der Krypta finden sich die Grabstätten der vor Ort verehrten Märtyrer Gavinus und Januarius.
  • 2 Chiesa della Consolata im klassizistischen Stil wurde 1826 entworfen, sie liegt an der Via Sassari gegenüber des Rathauses.
  • die Kapelle 3 Chiesetta di San Gavino a Mare liegt malerisch an der Küste.
  • etwas weiter östlich liegt die 4 Chiesetta di Balai Lontano an der SP81 in Richtung Castelsardo.

Antike Stätten

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  • 5 Area Archeologica di Turris Libisonis , das archäologische Gelände mit sehenswerten Thermen und Privatvillen liegt beim
  • 6 Museo Archeologico Nazionale, Antiquarium Turritano, Via Ponte Romano 99, 07046 Porto Torres SS. Tel.: +39 079 514433. Geöffnet: 09.00-18.00 h.
  • 7 Ponte Romano , die römische Brücke verläuft wenig westlich davon über den Riu Mannu.
  • 8 Monte d'Accoddi , die steinzeitliche Aufschüttung mit einem Menhir und einem Altarstein stammt aus dem vierten Jahrtausend v.Chr (geöffnet DI-SO 09:00 - 14:00 h, Sommer zusätzlich DI-SA - 18:00 h; MO geschlossen).
  • die 9 Necropoli di Su Crucifissu Mannu mit Grabhöhlen aus der Jungsteinzeit und Bronzezeit, also aus prä-nuraghischer Zeit.
  • die 10 Necropoli di Ponte Secco

weitere Sehenswürdigkeiten

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  • 11 Torre Aragonese , runder Wachturm aus der Zeit der Herrschaft der katalanischen Aragonesen
  • 12 Torre di Abbacurrente , ein weiteres Küstenturm
  • 13 Museo del Porto , das Museum ist der Geschichte der Seefahrt gewidmet.

In der Umgebung

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  • 14 Nuraghe Unia

Aktivitäten

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  • Baden: mit der 1 Spiaggia di Scoliolungo, der 2 Spiaggia Acque Dolci und der 3 Spiaggia Balai liegen drei Badestrände an der Küste östlich des Stadtzentrums.

Einkaufen

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Nachtleben

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Unterkunft

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Gesundheit

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  • eine 1 Guardia Medica liegt ausserhalb des Orts, bei der Polizeistation

Praktische Hinweise

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Ausflüge

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Literatur

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comune.porto-torres.ss.it – Offizielle Webseite von Porto Torres

Brauchbarer Artikel
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