Naturpark Haut-Languedoc
Der Regionale Naturpark Haut-Languedoc (Parc naturel regional du Haut-Languedoc) ist ein geschützter Landschaftsraum in den französischen Départements Hérault und Tarn in der Region Okzitanien. Er wurde 1973 eingerichtet und umfasst heute eine Fläche von rund 306.000 Hektar. Er erstreckt sich dabei von der mediterranen Küstenebene im Süden bis zum Hochplateau der Grands Causses im Norden und zeichnet sich durch eine besondere Vielfalt an Klimaten, Landschaftsformen und Vegetationszonen aus.
Hintergrund
BearbeitenGeschichte
BearbeitenLandschaft
BearbeitenDer Naturpark Haut-Languedoc umfasst eine Mittelgebirgslandschaft mit den südlichen Ausläufern des französischen Zentralmassivs, zu denen namentlich die Bergketten Monts de l’Espinouse, Le Caroux und Montagne Noire. Zu den höchsten Erhebungen gehören der Sommet de l’Espinouse (1124 m) und der Pic de Noire (1211 m, der sich jedoch ein kleines Stück außerhalb der Grenzen des Naturparks befindet).
Flora und Fauna
BearbeitenDie Bergketten, an deren Westhang sich meist die vom Atlantik kommenden feuchten Luftmassen abregnen, teilen das Gebiet in zwei unterschiedliche Vegetationszonen: Der atlantisch geprägte (d. h. mit mehr Feuchtigkeit ausgestattete) Nordwestteil hat eine intensive Baumvegetation, z. B. mit Rotbuchen, Eichen, aber auch vom Menschen angepflanzte Douglasien. Es gibt aber auch Heide-, Grünland- und landwirtschaftlich genutzte Flächen. Der mediterran-trockene Südosten ist karger. Hier kommen typischerweise Hartlaubsträucher (Macchie bzw. Garigue) mit Flaum- und Steineichen vor. An Blumen sind beispielsweise Sonnentau, Schwarzkümmel, Grasnelken und Goldlauch (eine gelb blühende Lauchart) zu finden.
Der Naturpark bietet zahlreichen Tierarten einen Lebensraum, von denen 170 als bemerkenswert eingestuft sind. 120 verschiedene Vogelarten nisten hier regelmäßig, Fledermäuse kommen in 26 Arten vor. Zu den besonders typischen Arten des Gebiets gehören insbesondere Fischotter, Kleinfleck-Ginsterkatze, Steinkauz, Habichtsadler, Rotkopfwürger, Forelle, Dohlenkrebs und Flussperlmuschel.
Klima
BearbeitenAnreise
BearbeitenDie nächstgelegenen Flughäfen sind der Flughafen Toulouse-Blagnac (IATA: TLS) , Flughafen Montpellier (IATA: MPL) und Flughafen Carcassonne (IATA: CCF) .
Die TGV-Linie Lyon–Montpellier–Toulouse und die IC-Linie Marseille–Montpellier–Toulouse–Bordeaux führen südlich des Naturparks entlang, mit Halten in Béziers, Narbonne und Carcassonne. In 1 Bédarieux , 2 Le Bousquet-d’Orb und 3 Ceilhes-Roqueredonde im östlichen Teil des Naturparks hält einmal pro Tag ein IC der Linie Béziers–Clermont-Ferrand sowie zweimal pro Tag ein TER der Linie Béziers–Millau. Regionalexpress-Züge (TER) aus Toulouse halten in 4 Castres und 5 Mazamet am westlichen Rand des Gebiets.
Die Buslinie 953 des Anbieters Autocars Balent von Béziers nach Castres (und zurück) führt mitten durch den Naturpark. Sie wird aber nur zweimal pro Woche bedient (freitags und sonntags; im Juli und August samstags und sonntags).
Im Übrigen empfiehlt sich die Anreise mit dem Individualfahrzeug. Die gut ausgebauten Departementalstraßen D 612 (Béziers–Castres) und D 908 (Clermont-l’Hérault–Bédarieux–Saint-Pons-de-Thomières) führen mitten durch den Naturpark.
Mit der Via Tolosana führt einer der Hauptzweige des französischen Jakobswegs auf seinem Weg von Arles und Montpellier nach Toulouse und weiter Richtung Spanien mitten durch den Naturpark Haut-Languedoc (Lodève–La Salvetat-sur-Agout–Castres).
Gebühren/Permits
BearbeitenMobilität
BearbeitenEntlang einer ehemaligen Bahntrasse führt der 74 km lange Radweg Voie Verte du Haut-Languedoc «Passa Païs» mitten durch den Naturpark von Mazamet nach Bédarieux.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- 1 Kathedrale von Saint-Pons-de-Thomières – die romanische Klosterkirche aus dem 12. Jahrhundert der ehemaligen Benediktinerabtei Saint-Pons-de-Thomières wurde 1317 infolge der Albigenserkriege zur Bischofskirche geweiht. Der romanische Chor wurde im 15. Jahrhundert abgerissen, der gotische Neubau, der ihn ersetzen sollte, wurde jedoch nie fertiggestellt. Im Jahr 1567 zerstörten Hugenotten die ehemaligen Klostergebäude und Teile der Kathedrale. Die Ostseite der halben Ruine wurde 1711 mit einer barock-klassizistischen Portalfassade verschlossen. Der barocke Altar mit rötlichem und weißem Marmor stammt aus dem Jahr 1768. Ein Höhepunkt der Innenausstattung ist die ebenfalls prunkvoll-barocke Orgel von 1772.
- Olargues ist als eines der schönsten Dörfer Frankreichs ausgezeichnet.
- romanische 2 Kirche Saint-Laurent d’Olargues aus Natursteinmauerwerk mit bemerkenswertem Turm
- mittelalterliche Steinbrücke 1 Pont du Diable („Teufelsbrücke“) über den Jaur in Olargues aus dem 12. Jahrhundert
- historische 2 Eisenbahnbrücke über den Jaur in Olargues (eingeweiht 1889)
- 3 Statuenmenhir von Salverguettes – am Fundort des mit Figurendarstellungen aus dem 3. oder 2. Jahrtausend v. Chr. verzierten Stein steht nur eine Replik. Das Original befindet sich im 4 Musée de Préhistoire Régionale in Saint-Pons-de-Thomières.
- 1 Gorges d’Héric – Schlucht und Wasserfälle des Flusses Héric im Caroux-Massiv
- 2 Gorges de Colombières – Schlucht des Flüsschens Arles in der Nähe des Dorfes Colombières-sur-Orb
- 3 Forêt des écrivains combattants – Gedenkwald für die französischen Schriftsteller, die in den beiden Weltkriegen gefallen sind, in der Gemeinde Combes