Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft

Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
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Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ist ein Nationalpark in der Ostsee vor Mecklenburg-Vorpommern.

Rastende Kraniche bei Tankow auf Ummanz
Küstengewässer bei Barhöft (Hafen Barhöft rechts unten im Bild). Mittig sind Teile der Insel Bock zu sehen. Bock ist unbewohnt und als Kernzone des Nationalparks nicht zugänglich. Oberhalb von Bock liegt Gellen - die Südspitze Hiddensees (ebenfalls gesperrtes Totalreservat). Zwischen Gellen und Bock verläuft übrigens die nördliche Fahrrinne des Hafens Stralsund zur offenen Ostsee. Ohne fortlaufendes Ausbaggern wären Gellen und die Insel Bock evtl. sogar schon zusammengewachsen, da die Ostsee hier viel Material ablagert.

Hintergrund

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Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft wurde noch vor der deutschen Wiedervereinigung am 01. Oktober 1990 eingerichtet. Er hat eine Fläche von 78.600 ha, von denen 83 % (65.200 ha) auf Wasserflächen und 17 % (13.400 ha) auf Landflächen entfallen.[1]

Geschichte

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Landschaft

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Flora und Fauna

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Tierwelt

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Insgesamt sind im Park 163 Vogelarten beheimatet. 67 davon stehen auf der Roten Liste für gefährdete Arten. Zwischen September und November ist für Vogelliebhaber der Kranichzug mit bis zu 60.000 Graukranichen eine Attraktion.

In der See sind Kegelrobben zu Gast. Auch Seehunde sind anzutreffen. Ferner lebt im Parkbereich der Fischotter.

Kreuzotter in Sicht - Ruhe bewahren!

In den Strand- und Dünenbereichen der Region ist teilweise die Kreuzotter, eine heimische gefährdete Giftschlange, heimisch. Besonders im Bereich des wilden Darßwaldes und in der Dünenheide auf Hiddensee findet die Kreuzotter noch geeignete Lebensräume. Für Spaziergänge auf kleineren, naturnahen Wanderpfaden daher am besten festes, geschlossenes Schuhwerk verwenden. Beim Wandern verschwinden die Tiere in der Regel schon aufgrund der Bodenerschütterungen, bevor man sie sieht. Die wechselwarmen Reptilien (werden etwa 60 bis 80 cm lang) sonnen sich teilweise auch auf den Buhnen im Strandbereich. Also auch hier am besten genauer hinschauen wohin man tritt. Aber keine Panik: Die Tiere sind nicht angriffslustig. Ganz im Gegenteil: Sie versuchen zu verschwinden sofern man sie lässt. Der Biss ist eine reine Verteidigungshandlung.[2] Wenn man sie nicht in die Enge treibt (z. B. versucht zu verjagen) besteht in der Regel keine Gefahr. Zum Teil merken manche Gebissene auch überhaupt nicht, das sie Körperkontakt mit der Schlange hatten. Wird man gebissen, sollte man umgehend einen Arzt aufsuchen und den gebissenen Körperteil ruhig stellen. Keinesfalls versuchen das Gift auszusaugen und auszuspucken! Dadurch wird es evtl. erst recht gefährlich. Durch kleine Wunden im Mundbereich besteht die Gefahr, dass sich das Gift erst recht im Körper weiter verteilt.[3] Für gesunde, Erwachsene Menschen, die sich richtig verhalten, besteht in der Regel keine akute Lebensgefahr, da die Kreuzotter nur eine sehr geringe Menge Gift besitzt. Gefährlich wird es allerdings für Kinder und ältere, geschwächte Menschen.

  • Anreise zur Halbinsel Fischland-Darß-Zingst (gelegen im westlichen Teil des Parks) siehe dortiger Abschnitt im Artikel
  • Anreise für den Parkbereich an der Westküste von Rügen siehe Abschnitt Anreise im Inselartikel "Rügen".

Gebühren

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Der Park ist frei zugänglich (sofern das Betreten gestattet ist).

Mobilität

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Sehenswürdigkeiten

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Hauptdarstellerin im Park ist die vielfältige, oftmals urwüchsige Naturlandschaft.

Die viel besuchte "Trauminsel" liegt vor der Westküste von Rügen. Große Teile von Hiddensee sind durch den Nationalpark geschützt. Sehenswert ist besonders die hügelige Nordspitze von Hiddensee mit dem Leuchtturm auf dem Hügelzug des Dornbuschs. Tipp: Wanderung auf dem Hochuferweg oberhalb der Steilküste mit schönen Blicken auf die Ostsee. Zu Spaziergängen lädt auch die Dünenheide zwischen Vitte und Neuendorf ein (hier leben verstärkt die Kreuzottern). Die Südspitze von Hiddensee ist dagegen ein gesperrtes Totalreservat, das nur im Rahmen von Führungen betreten werden darf.

Die kleine Insel Ummanz ist in den Boddengewässern vor Rügen zu finden. Im Herbst rasten hier die Kraniche sowie auch andere Zugvögel. Es gibt Aussichtsstände zur Vogelbeobachtung sowie ein kleines Informationszentrum in Waase an der Inselzufahrt.

Halbinsel Darß

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Weststrand auf Höhe des Leuchtturms Darßer Ort (rechts im Hintergrund zu sehen)

Ein beliebtes Ziel auf der recht viel besuchten Halbinsel ist der Leuchtturm Darßer Ort mit Natureum. Das an der Nordspitze der Halbinsel Darß gelegene Bauwerk ist bei 54° 28′ 22″ N 12° 30′ 8″ O zu finden. Der Turm ist ein beliebtes Ziel für Radtouren durch den wilden Darßurwald. Der 35,4 m hohe Turm kann bestiegen werden. Von oben hat man einen schönen Rundblick über die Landspitze "Darßer Ort", den Weststrand und über den weiten Darßwald. Am Turm findet man ferner das Natureum, eine Außenstelle des deutschen Meeresmuseums in Stralsund. Der urwüchsige Darßwald wird nach Westen zur Ostsee hin von einem etwa 9 km langen recht wildem Natursandstrand begrenzt. Bekannt ist der Weststrand am Darß auch für die "Windflüchter". Diese Bäume im Strandbereich haben ihren Wuchs an die vorherrschenden Winde landeinwärts angepasst. Dadurch sind bizarre Baum- und Buschgestalten entstanden.

Am Darß lässt sich auch hautnah das Prinzip der "Ausgleichsküste" studieren, das die gesamte Vorpommersche Boddenlandschaft prägt. Durch die vorherrschenden Westwinde und Wasserströmungen verliert der Darß am Weststrand immer mehr Land. Aber nur wenige Kilometer nordwärts am Darßer Ort lagert die Ostsee das Material wieder an. So entsteht hier neues Land. Am besten kann man dieses Phänomen erleben, wenn man die kleine Rundwanderung vom Leuchtturm über den Darßer Ort unternimmt. Im Herbst kann man auf dem Darßer Ort übrigens die Hirschbrunst beobachten.

  • Anreise - Der Darß ist in Großen Teilen nur zur Fuß und mit dem Fahrrad zugänglich. Teilweise werden auch Pferdekutschenfahrten angeboten. Es herrscht Wegebot. Die nächstgelegenen Orte, von denen aus der Zugang zum Darßwald, Darßer Ort und Weststrand gegeben ist, sind Ahrenshoop und Prerow.

Informationszentren

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Verteilt über das gesamte Parkgebiet liegen mehr als 10 Informationseinrichtungen. Eine Übersicht ist auf der Seite des Nationalparks zu finden.


Aktivitäten

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  • siehe Ortsartikel

Unterkunft

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Die Ostbäder und Ferienorte im Bereich des Nationalparks bieten eine große Anzahl an Gästebetten von Privatzimmern über Pensionen und Ferienwohnungen bis hin zu Hotels. Die Beherbergungsbetriebe werden in den einzelnen Ortsartikeln im und am Rand des Nationalparks gelistet:

  • Barhöft - Kleiner Weiler mit Marina an der Boddenküste zwischen Halbinsel Zingst und Hiddensee (Anfahrt auf der Straße von Süden über Stralsund)
  • Born - staatlich anerkannter Erholungsort an der Boddenküste der Halbinsel Darß
  • Dranske - nächster Ort zur Halbinsel Bug auf Rügen
  • Hiddensee - viel besuchtes Naturparadies vor Rügen
  • Schaprode - Fährort auf Westrügen nach Hiddensee
  • Prerow - Ostseebad auf der Halbinsel Darß mit langem Sandstrand
  • Wieck auf dem Darß - Das ehemalige Fischerdorf ist heute ein staatlich anerkannter Erholungsort mit romantischen Hafen und Reetdachhäusern am Bodstädter Bodden.
  • Ummanz - "Kranichrastinsel" vor der Westküste Rügens
  • Zingst - Ostseebad auf der gleichnamigen Halbinsel

Sicherheit

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Ausflüge

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Nationalpark-Info 22, Nationalparkamt Vorpommern, April 2012
  2. Information des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft zur Kreuzotter
  3. 3. Mai 2013: Bericht auf nonstopnews.de über einen Kreuzotterbiss auf Rügen (abgerufen am 3.Juni 2012).
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