Hundwil

Gemeinde im Kanton Appenzell Ausserrhoden in der Schweiz

Hundwil ist ein Dorf im appenzeller Hinterland in der Ostschweiz. Hundwil ist bekannt als ehemaliger Landsgemeindeort.

Hundwil
KantonAppenzell Ausserrhoden
Einwohnerzahl940 (2018)
Höhe788 m
Lagekarte der Schweiz
Lagekarte der Schweiz
Hundwil

Hintergrund Bearbeiten

Das Dorf Hundwil war bekannt als Standort der in jedem zweiten Jahr abgehaltenen Appenzell Ausserrhodischen Landsgemeinde. Die Schwägalp und ein Teil des Säntisgipfels liegt auf Hundwiler Gemeindegebiet, am häufigsten wird aber die Hundwiler Höchi mit der Gemeinde in Zusammenhang gebracht. Auf dem Voralpenhügel wirtet mit Marlies Schoch als Wirtin und parteilose Politikerin wohl die bekannteste Hundwilerin.

Geschichte Bearbeiten

Urkundlich wurde Hundwil als "Huntwilare" im Jahre 921 auf einer Landtauschurkunde erstmals urkundlich erwähnt. Im 14. Jhdt. wird die Hundwiler Kirche zur Pfarrkirche erhoben, der Ort wird Hauptort eine Rhode mit Steuer- und Gerichtsverwaltung. Im Jahre 1524 entscheidet die Kirchhöri von Hundwil sich zum reformierten Glauben, an der Landgemeinde vom 2. Juni 1597 beschliessen die reformierten äusseren Rhoden die Landteilung im Kanton.

Wie das übrige Appenzellerland kommt auch Hundwil im 17./18. Jhdt. durch Leinenweberei und Stickerei zu einem gewissen Wohlstand, erst um 1860 wurde der Ort durch Bau der Mittellandstrasse besser erreichbar, 1925 überspannte die erste Betonbrücke das Hundwiler Tobel.

Im Jahre 1989 wird von der Landsgemeinde in Hundwil die Einführung des kantonalen Frauenstimmrechtes beschlossen, bereits 1997 wird in Hundwil die letzte Landsgemeinde abgehalten und fortan auch in Kantonalen Angelegenheiten an der Urne entschieden.

Anreise Bearbeiten

Mit dem Flugzeug Bearbeiten

Der nächste internationale Flughafen ist derjenige von 1 Zürich-Kloten, mit der Bahn und dem Postauto erreicht man Hundwil in etwa eineinhalb Stunden.

Mit der Bahn / Mit dem Bus Bearbeiten

Der nächstgelegene Bahnhof ist derjenige von 2 Herisau. Die S-Bahn St.Gallen stellt auf der normalspurigen Linie der Südostbahn die Verbindung zwischen Herisau und St. Gallen sicher. Mit Zügen der Appenzeller Bahnen gelangt man von Zürich her kommend auf der Linie Gossau - Herisau zum Ausgangspunkt der Postautolinie nach Hundwil.

Die Postauto-Linie verkehrt stündlich von Herisau über Hundwil und Stein via Niederteufen nach St. Gallen.

Auf der Straße Bearbeiten

Die wichtigste Strassenverbindung ist die Hauptstrasse 463 von Herisau über Hundwil und weiter als 459 nach Appenzell. Die Hauptstrasse 463 führt von Hundwil über Stein und Niederteufen nach St. Gallen.

Mobilität Bearbeiten

Lokal ist man zu Fuss unterwegs.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Ref. Kirche Hundwil
Hundwil, Appenzeller Häuser
 
Häuserzeile an der Hauptstrasse
  • 1 Reformierte Kirche Hundwil wurde wohl im 13. Jhdt. im spätromanischen Stil erbaut und später im Stil der Gotik umgestaltet, aus dieser Epoche sind Fresken erhalten. Um 1750 wurde die Kirche von den Teufener Architekten Jakob und Johann Ulrich Grubenmann umegstaltet und 1894 wurde der Turm neu erbaut.
  • das Dorfbild mit einer gut erhaltenen Häuserzeile an der Dorfstrasse, im Sommer mit Geranienschmuck. Die grosse unbebaute Wiese vor der Kirche im Dorfzentrum ist die Wiese auf dem Landsgemeindeplatz, auf ihr wurde bis 1997 in den ungeraden Jahren die Landsgemeinde abgehalten. Der Stuhl (Tribüne für die Regierung) stand jeweils an der Hauptstrasse, das Stimmwolk auf der Wiese bis hinauf auf die Anhöhe nach Südwesten.
  • die 1778 vom bekannten Architekten Johann Ulrich Grubenmann erbaute knapp 30 m lange 1 Sprechende Brücke im Hundwilertobel im Hundwilertobel, auf ihr führte der Weg von Herisau nach Hundwil, der alte Landsgemeindeweg, über den Fluss Urnäsch nach Hundwil. Die Querjoche sind mit Sprüchen versehen, die zum Wanderer "sprechen".
  • die Eisenbetonbrücke der Hauptstrasse über die Urnäsch aus dem Jahre 1925 musste 1992 wegen Frost- und Korrosionsschäden durch den Neubau der 2 Hundwilertobelbrücke ersetzt werden.
  • die Hundwilerhöchi mit dem um 1900 erbauten Berggasthaus.

Aktivitäten Bearbeiten

  • Wandern, in Richtung des Flusses Urnäsch, wo im Sommer gebadet, geplanscht und gestaut werden kann, und natürlich auf die Hundwilerhöchi, die auf verschiedenen Wegen erreichbar ist.

Einkaufen Bearbeiten

Vor Ort gibt es eine Bäckerei / Brotablage und eine Metzgerei, Lebensmittel und Gegenstände des täglichen Bedarfs werden im Lädeli im Rest. Krone angeboten, die nächsten grösseren Supermärkte befinden sich in Herisau.

In einer Weissküferei werden noch Drechslerwaren und die klassischen hölzernen Milchgeschirre hergestellt.

Küche Bearbeiten

  • 3 Restaurant Hirschen, Dorf 9. Tel.: +41 (0)71 367 12 08. Café / Restaurant, abends geschlossen; Brotablage.
  • 5 Restaurant Krone. Tel.: +41 (0)71 367 12 24, Fax: +41 (0)71 367 12 48, E-Mail: mit Malereien aus 1815 verziertem Säli "Alt Stobe" Geöffnet: Di geschlossen.
  • 6 Restaurant Mühle, Mühle 133, 9064 Hundwil. Tel.: +41 (0)71 367 12 46. Café / Restaurant mit eigener Bäckerei / Konditorei, hier sind auch Appenzeller Biber und Spezialitäten erhältlich.

Nachtleben Bearbeiten

Das Nachtleben spielt sich weitgehend in Herisau und St. Gallen ab.

Unterkunft Bearbeiten

In verschiedenen Gasthäusern kann nicht nur gegessen, sondern auch übernachtet werden.

  • 1 Berggasthaus Hundwiler Höchi, Hundwiler Höhe. Tel.: +41 (0)71 367 12 16. Berggasthaus mit Übernachtungsmöglichkeit in wenigen Zimmern und Matratzenlager, Anziehungspunkt mit kulturellen und politischen Veranstaltungen, betrieben durch die bekannte Höchi-Wirtin Marlies Schoch.

Gesundheit Bearbeiten

Im Dorf gibt es keine Grundversorgerpraxis, das nächste Spital mit Notfallstation ist das Kantonale Spital Herisau.

Praktische Hinweise Bearbeiten

  • vor der 1 Post Hundwil halten auch die Postauto - Busse

Ausflüge Bearbeiten

  • auf die Schwägalp und mit der Schwebebahn auf den Säntis
  • in den Alpstein
  • nach Herisau, nach Urnäsch ins Brauchtumsmuseum oder nach [[Stein AR|Stein}} in die Schaukäserei
  • nach St. Gallen mit dem Klosterbezirk, der Kathedrale und der Stiftsbibliothek

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

 
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