Bahnasā
El-Bahnasā · البهنسا Oxyrhynchus · ⲡⲉⲙϫⲉ | |
Gouvernement | Minyā |
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Einwohnerzahl | 15.948 (2006) |
Höhe | 44 m |
Bahnasā |
El-Bahnasa (arabisch: البهنسا, al-Bahnasā) ist ein Dorf in Mittelägypten im Gouvernement Minyā westlich des Nils, etwa 15 Kilometer westlich von Benī Mazār entfernt. In ihm lebten 2006 15.948 Einwohner.[1] Das Dorf erhebt sich zwar an der Stelle des antiken Oxyrhynchus. Aus dieser Zeit sind aber kaum Zeugnisse erhalten. Vielmehr finden sich hier heute mehrere bedeutende islamische Monumente.
Hintergrund
BearbeitenLage
BearbeitenDas Dorf el-Bahnasā befindet sich am westlichen Ufer des Baḥr Yūsuf (Josephskanal). Am anderen Ufer liegt das Dorf Ṣandafā (صندفا). El-Bahnasā befindet sich im Osten des einstigen Siedlungsgebiets der historischen Stadt Oxyrhynchus.
Geschichte
BearbeitenAnreise
BearbeitenAuf der Straße
BearbeitenAm leichtesten gestaltet sich die Anreise mit einem Taxi über die Wüstenautobahn Luxor–el-Gīza, die in der ägyptischen Westwüste verläuft. Man gelangt auf diese Autobahn von mehreren Gouvernementshauptstädten wie z. B. Beni Suef, el-Minyā oder Asyūṭ. Es bietet sich die Abfahrt bei 1 28° 32′ 0″ N 30° 36′ 21″ O an, weil sich an der Südseite der nach el-Bahnasā führenden Straße der das Kuppelgrab der sieben Töchter und der Märtyrerfriedhof befinden.
Man kann auch die weiter östlich am Ibrāhīmīya-Kanal entlang führende Fernverkehrsstraße Kairo–Asyut benutzen. Diese Strecke ist reizvoller, aber die Fahrt dauert etwas länger. Zum einen kann man südlich von Benī Mazār nach Westen auf die Autobahn 27 bei 2 28° 28′ 22″ N 30° 48′ 48″ O abzweigen. Alternativ kann man nach Benī Mazār weiterfahren, im Süden der Stadt nach Nordwesten abzeigen, um bei 3 28° 29′ 41″ N 30° 47′ 58″ O auf die Fenverkehrsstraße in westlicher Richtung nach Bahnasā zu gelangen.
Mit dem Bus
BearbeitenDie Anreise mit dem Minibus kann zuerst von el-Minyā nach Benī Mazār und von dort nach el-Bahnasā erfolgen.
Mobilität
BearbeitenSehenswürdigkeiten innerhalb des Dorfs
BearbeitenIslamische Denkmäler
Bearbeiten- 1 Moschee des el-Ḥasan ibn Ṣāliḥ ibn Zein el-ʿAbidīn ibn el-Ḥusein ibn ʿAlī ibn Abī Ṭālib (مسجد الحسن بن صالح بن زين العابدين بن الحسين بن علي بن أبي طالب). Eine erste Moschee wurde unmittelbar nach der islamischen Eroberung der historischen Stadt an dieser Stelle errichtet. (28° 32′ 7″ N 30° 39′ 39″ O)
- 2 Minarett des Sīdī Abū Samra ibn Zein el-ʿAbidīn ibn el-Ḥusein (مأذنة سيدى أبو سمرة بن زين العابدين بن الحسين). Das Minarett stammt aus mamlukischer Zeit. Abū Samra gilt als Abkömmling des el-Ḥusein ibn ʿAlī, Sohn der Fāṭima, Tochter des Propheten Muḥammad, und des ʿAlī ibn Abī Tālib. (28° 32′ 15″ N 30° 39′ 30″ O)
- 1 Kuppelgrab des Abū Samra (قبة أبو سمرة) (28° 32′ 14″ N 30° 39′ 28″ O)
Koptische Denkmäler
BearbeitenObwohl el-Bahnasā eine über eine große christliche Vorgeschichte verfügt, sind kaum Denkmäler aus dieser Zeit erhalten.
- Die 1923 geweihte 3 Kirche des hl. Theodor ist heute die Hauptkirche des Nachbarorts Ṣandafā. Die moderne Ikonostase schirmt die dreischiffige Kirche von den drei Allerheiligsten für die Heilige Jungfrau (im Norden), den hl. Theodor und den Erzengel Michael ab. Der hl. Theodor wird auch in der Klosterkirche von Deir es-Sanqūrīya etwa 8 Kilometer südlich von el-Bahnasā verehrt.
- 4 Ruinen eines Klosters (28° 32′ 6″ N 30° 39′ 25″ O)
Sehenswürdigkeiten außerhalb des Dorfs
BearbeitenDenkmäler aus griechisch-römischer Zeit
Bearbeiten- 2 Säulenpostament des einstigen Theaters
Islamische Denkmäler
Bearbeiten- 5 Moschee des Sīdī ʿAlī el-Gammām (مسجد سيدي علي الجمام). Oberster Richter im Mittelalter. (28° 32′ 7″ N 30° 39′ 3″ O)
- 3 Grabmal des Sīdī Fatḥ el-Bāb und seines Dieners (قبتي سيدي فتح الباب وخادمه). Grabmal für den ersten Muslim, der den Verteidigungsring der historischen Stadt durchbrochen hatte. (28° 32′ 25″ N 30° 39′ 25″ O)
- 4 Friedhof der islamischen Märtyrer (مقابر شهداء المسلمين) (28° 32′ 3″ N 30° 39′ 19″ O)
- 5 Kuppelgrab des at-Takrūrī (قبة التكروري) (28° 32′ 3″ N 30° 38′ 56″ O)
- Kuppelgrab des Muḥammad ibn Abī Zurr el-Ghafārī (قبة محمد بن أبي زر الغفاري)
- Kuppelgrab des Muḥammad ibn Abī ʿAbd er-Raḥmān ibn Abī Bakr es-Sadīq (قبة محمد بن أبي عبد الرحمن بن أبي بكر الصديق)
- 6 Kuppelgrab der Chaula bint el-Azwar und Kuppelgrab der sieben Töchter (قبة خولة بنت الأزور وقبة السبع بنات) (28° 31′ 56″ N 30° 38′ 10″ O)
Koptische Denkmäler
Bearbeiten- Jungfrauenbaum (شجرة مريم)
Einkaufen
BearbeitenKüche
BearbeitenUnterkunft
BearbeitenIm Dorf gibt es keine Hotels. Unterkunftsmöglichkeiten bestehen in el-Minyā.
Praktische Hinweise
BearbeitenTourist-Information
BearbeitenDie Tourist-Information in el-Bahnasā ist unter Tel.: +20 (0)86 282 1765 erreichbar.
Ausflüge
Bearbeiten- In nordöstlicher Richtung nach Deir el-Garnūs, Qufāda und Ischnīn en-Naṣārā (Richtung nach Maghāgha).
Literatur
BearbeitenAllgemein
Bearbeiten- Bowman, A[lan] K. ; Coles, R. A. ; Gonis, N. ; Obbink, D. ; Parsons, P. J. (Hrsg.): Oxyrhynchus : a city and its texts. London: Egypt Exploration Society, 2007, Graeco-Roman memoirs ; 93, ISBN 978-0-85698-177-7.
Eroberung von el-Bahnasā
Bearbeiten- Foutouḥ al Bahnasā. Le Caire: Inst. française d’archéologie orientale, 1909, Mémoires / Institut Français d'Archéologie Orientale du Caire; 22. Mit einer Übersetzung in Französisch. :
Lexika
Bearbeiten- Bard, Kathryn A. (Hrsg.): Encyclopedia of the Archaeology of Ancient Egypt. London, New York: Routledge, 1999, ISBN 978-0-415-18589-9, S. 594–595. : Oxyrhynchus (el-Bahnasa). In:
- al-Bahnasā. In: Gibb, Hamilton Alexander Rosskeen (Hrsg.): The Encyclopaedia of Islam : Second Edition ; Bd. 1: A - B. Leiden: Brill, 1960, ISBN 978-90-04-08114-7. :
- Wiesbaden: Reichert, 1984, Beihefte zum Tübinger Atlas des Vorderen Orients : Reihe B, Geisteswissenschaften ; 41,1, ISBN 978-3-88226-208-7, S. 283–300. : al-Bahnasā. In: Das christlich-koptische Ägypten in arabischer Zeit ; Bd. 1: A - C.
Weblinks
Bearbeiten- Oxyrhynchus: A City and its Texts, Virtual Exhibition, University of Oxford
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Einwohnerzahlen nach dem ägyptischen Zensus von 2006. Central Agency for Public Mobilization and Statistics, abgerufen am 7. November 2014.