Benī Mazār

Stadt in Mittelägypten
Benī Mazār · بني مزار
GouvernementMinyā
Einwohnerzahl79.553(2006)
Höhe43 m
Lagekarte von Ägypten
Lagekarte von Ägypten
Benī Mazār

Beni Mazar (arabisch: بني مزار, Banī Mazār) ist eine Mittelstadt im Norden des ägyptischen Gouvernements el-Minyā und Verwaltungssitz des gleichnamigen Verwaltungsbezirks. In der Stadt leben etwa 80.000 Menschen.[1] Auch wenn die Stadt selbst wenig Sehenswertes zu bieten hat, so ist ihr Umfeld, insbesondere die Stadt el-Bahnasā, sehr wohl besuchenswert.

Hintergrund

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Benī Mazār ist etwa 50 Kilometer von el-Minyā entfernt. Die Stadt erstreckt sich zu beiden Seiten des Ibrāhīmīya-Kanals und reicht heutzutage nach Osten bis zum Nil in anderthalb Kilometern Entfernung heran. Im Bereich der Stadt befindet sich im Nil eine schmale, knapp zwei Kilometer lange, landwirtschaftlich genutzte Insel.

Geschichte und Bedeutung

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Die Ursprünge der Stadt Benī Mazār liegen im Dunkeln. Mögliche pharaonische oder griechische Namen sowie Funde aus dieser Zeit sind nicht bekannt.[2]

Der Name Benī Mazār selbst ist jüngeren Datums und stammt von einer Sippe. Es wird gelegentlich behauptet, dass sich dieser Name von Bāb el-Mazār, arabisch: باب المزار, „Tor der Schreine“, ableitet. Gemeint ist hier wohl, dass die Stadt einen einfachen Zugang zu el-Bahnasā bot. Im Mittelalter hieß die Stadt noch anders, nämlich Schinūda (arabisch: شنودة) oder Geir Schinūda (arabisch: جير شنودة).[3] Nun gibt es die Mutmaßung, dass es sich bei dieser Stadt um das bisher nicht lokalisierte Gjinouoote, koptisch: Ϭⲓⲛⲟⲩⲟⲟⲧⲉ, handeln könnte, für das der arabische Name Schinwāda (arabisch: شنوادة) überliefert ist. Man weiß zwar, dass Gjinouoote in der Nähe von el-Bahnasā gelegen hat. Eine Gleichsetzung mit Benī Mazār ist aber nach wie vor umstritten.[3]

Die Einwohner der Stadt leben hauptsächlich von der Landwirtschaft. Zu den im Umland der Stadt angebauten Produkten gehören Obst, Gemüse, Weizen, Mais und Baumwolle.

Die Stadt gehört zur Diözese Benī Mazār und el-Bahnasā.

Karte
Stadtplan von Benī Mazār

Auf der Straße

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Benī Mazār ist an die Fernverkehrsstraße 2 angebunden, die an der Westseite des Ibrāhīmīya-Kanals verläuft. Im Süden der Stadt trifft sie auf die Fernverkehrsstraße 27, die in östlicher Richtung zu einer Nilbrücke führt.

Mit der Bahn

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Benī Mazār lässt sich einfach mit der Bahn von Kairo oder el-Minyā aus erreichen. Der 1 Bahnhof Benī Mazār befindet sich auf der östlichen Seite des Ibrāhīmīya-Kanals.

Mobilität

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Sehenswürdigkeiten

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Moscheen

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  • Esch-Schāfaʿī-Moschee (مسجد الشافعي, ​Masǧid asch-Schāfaʿī), Mīdān esch-Schāfaʿī.
  • 2 Scheich-Abū-el-Leil-Moschee (مسجد الشيخ أبو الليل, ​Masǧid asch-Scheich Abū al-Lail) (28° 30′ 0″ N 30° 48′ 0″ O)
  • 3 ʿUmar-ibn-el-Chaṭṭāb-Moschee (مسجد عمر ابن الخطاب, ​Masǧid ʿUmar ibn al-Chaṭṭāb) (28° 29′ 44″ N 30° 48′ 28″ O)
  • 4 Kirche des hl. Menas (كنيسة القديس مار مينا, ​Kanīsat al-Qiddīs Mār Mīnā) (28° 29′ 45″ N 30° 48′ 15″ O)
  • Kirche der hl. Jungfrau (كنيسة السيدة العذراء مريم, ​Kanīsat as-Saiyida al-ʿAdhrāʾ Maryam)

Einkaufen

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Unterkunft

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In der Stadt gibt es keine Hotels. Unterkunftsmöglichkeiten bestehen in el-Minyā.

Gesundheit

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  • 1 Allgemeinkrankenhaus Benī Mazār (مستشفى العام, ​Mustaschfā al-ʿĀm), El Ibrahimeya St. (28° 30′ 19″ N 30° 48′ 4″ O)
  • El-Safwa-Krankenhaus (El Safwa Hospital), 10th of Ramadan St. Tel.: +20 (0)86 782 5599.

Praktische Hinweise

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Praktische Hinweise

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  • Postamt (in der Nähe des Bahnhofs).

Ausflüge

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Etwa 15 Kilometer westlich, auf der Westseite des Josephskanals, befindet sich die Stadt el-Bahnasā, die sich etwa an der Stelle der antiken Stadt Oxyrhynchus befindet. Die meisten Sehenswürdigkeiten stammen heute aus islamischer Zeit. Christliche Denkmäler wie der Jungfrauenbaum und Reste früher Kirchen lassen sich aber auch besichtigen. Reichlich fünf Kilometer südlich von el-Bahnasā befindet sich das Dorf Deir es-Sanqūrīya mit seinem gleichnamigen Kloster.

Etwa zweieinhalb Kilometer südwestlich von Benī Mazār befindet sich das Dorf 1 el-Qeis (28° 28′ 57″ N 30° 47′ 8″ O), arabisch: القيس), das antike Sko (griechisch: Σκώ, altägyptisch: S3k3, Saka). Auf einem der drei im Westen des Dorfes befindlichen Hügel könnte sich die griechische Gaumetropole Kynopolis (griechisch: Κυνῶν πόλις, altägyptisch Ḥr-dj, lateinisch: Cynopolis superior, Kaïs) befunden haben, die der griechische Geograf Claudius Ptolemäus auf einer Insel wohl zur Zeit einer Nilüberschwemmung vorgefunden hatte.[4] Diese Metropole war für ihren Kult um den Totengott Anubis bekannt. Zudem ist überliefert, dass Kynopolis auch eine Station auf der Flucht der heiligen Familie nach Ägypten gewesen ist. Die Hügel westlich des Dorfes werden heute hauptsächlich als Friedhöfe genutzt. Zu den Sehenswürdigkeiten im Dorf gehören die alte Dorfmoschee, ein spätantikes Säulenpostament, die Kirche des hl. Georg (arabisch: كنيسة مار جرجس, Kanīsat Mār Girgis) und zahlreiche auf den Straßen liegende bzw. in den Häusern verbaute spätantike Architekturfragmente.[5]

Etwa fünf Kilometer südlich von Benī Mazār befindet sich das Dorf el-Kufūr eṣ-Ṣūlīya mit der Kirche des Athanasius des Großen.

Aufgrund der nahe gelegenen Nilbrücke hat man auch die Möglichkeiten, Sehenswürdigkeiten auf dem Ostufer wie Schārūna, etwa 20 Kilometer nördlich der Fernverkehrsstraße 27, und in südlicher Richtung es-Sirīrīya und das Kloster Deir el-ʿAdhrāʾ in etwa 30 Kilometern Entfernung zu besichtigen.

Einzelnachweise

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  1. Einwohnerzahlen nach dem ägyptischen Zensus von 2006. Central Agency for Public Mobilization and Statistics, abgerufen am 7. November 2014.
  2. Gomaà, Farouk u.a.: Mittelägypten zwischen Samalūṭ und dem Gabal Abū Ṣīr: Beiträge zur historischen Topographie der pharaonischen Zeit. Wiesbaden: Reichert, 1991, Beihefte zum Tübinger Atlas des Vorderen Orients: Reihe B, Geisteswissenschaften; 69, ISBN 978-3-88226-467-8, S.83f.
  3. 1 2 Timm, Stefan: Gjinouoote. In: Das christlich-koptische Ägypten in arabischer Zeit; Bd. 3: G - L. Wiesbaden: Reichert, 1985, Beihefte zum Tübinger Atlas des Vorderen Orients: Reihe B, Geisteswissenschaften; 41,3, ISBN 978-3-88226-210-0, S.1063–1066.
  4. Claudius Ptolemäus, Geographike, 4. Buch, 5. Kapitel, § 29.
  5. Gomaà, Farouk, a. a. O., S. 74 f., 192–194.
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