Baelo Claudia
Baelo Claudia | |
Provinz | Cádiz |
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Baelo Claudia |
Baelo Claudia ist eine römische Ruinenstadt auf dem Gemeindegebiet der Stadt Tarifa in der Provinz Cádiz in der spanischen Region Andalusien.
Hintergrund
BearbeitenBaelo Claudia ist eine sehr gut erhaltene vollständige römische Siedlung am Atlantik auf dem Gebiet der Stadt Tarifa nahe des Ortsteils Bolonia El Lentiscal. Die Siedlung wurde im 2. Jh. vor Chr. gegründet und erlebte ihre Blütezeit während der Regentschaft des römischen Kaisers Claudius. Die Stadt wurde im 2.Jh. nach Christus weitgehend durch ein Erdbeben zerstört und verfiel dann völlig. Baelo Claudia war ein wichtiger Hafen für den Handel Roms mit Tanger in Nordafrika. Die in Baelo Claudia hergestellt Fischsauce Garum war ein Exportschlager im gesamten Mittelmeerraum. Die Ruinen der antiken Fischsoßenfabrik sind noch gut erhalten. Ebenso die Tempel der in der damaligen Zeit verehrten Götter Juno, Minerva und Isis sowie eine antike Ladenstraße, das Forum, die Thermen und ein Theater.
Schon im 17. Jahrhundert erwachte das Interesse an der alten Stadt Baelo Claudia. Zunächst vermutete man sie in der Nähe von Barbate. Im 18. Jahrhundert verifizierte man jedoch den Standort bei Bolonia. Es dauerte jedoch bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts, bis dies allgemein anerkannt wurde. Eine wirklich ernsthafte Erforschung des Komplexes wurde ab 1914 von dem Archäologen Pierre Paris durchgeführt. Zwischen 1917 und 1921 wurden die Nekropolis, die Fabrikationsanlagen für Garum, die Tempel und das Theater erforscht. Entgegen früherer Meinung (Jules Furgus; 1907) wurde festgestellt, dass es sich um ein Theater und nicht um ein Amphitheater handelt. Von 1921 bis 1965 fanden keine weiteren Forschungsarbeiten statt, es gab jedoch Plünderungen durch Sammler. Schon 1925 wurde der Komplex unter Denkmalschutz gesetzt. Ab 1964 wurde die Erforschung des Komplexes wieder in Angriff genommen, seit 1966 finden neue Ausgrabungen statt. Federführend ist das französische Institut Für Spanienstudien "Casa de Velazquez". Inzwischen wurden das Forum, Teile des römischen Bades, Geschäfte, das "Decumanus Maximus", das Stadttor, Teile des Aquäduktes und Einiges mehr freigelegt. Inzwischen verfügt die Ausgrabungsstätte über ein Museum mit Parkplätzen, Shop und kostenlosen Führungen in Spanisch. Mit Holzplanken oder Kies belegte Wege wurden 2013 neu angelegt bzw. renoviert. Aktuell (März 2014) ist die gesamte Ausgrabungsstätte damit wieder zu besichtigen.
Anreise
BearbeitenMit dem Flugzeug
BearbeitenIn unmittelbarer Nähe gibt es keinen Flughafen, der Flughafen von Gibraltar wird von deutschen Fluglinien nicht angeflogen, manchmal aber von Pauschalreiseveranstaltern. Die beiden nächst gelegenen Flughäfen sind:
- Flughafen Málaga: über die A-7 bzw. AP-7 und später die N-340 nach Tarifa (!60km). Von Málaga kann man auch mit dem Bus (siehe dort) nach Tarifa fahren.
- Jerez de la Frontera: Die A-48/E-5 über Cádiz in Richtung Tarifa.
Mit der Bahn
BearbeitenBaelo Claudia verfügt über keinen Bahnanschluß. Der nächste Bahnhof befindet sich in San Fernando, südlich der Stadt Cádiz.
Auf der Straße
BearbeitenMit dem Schiff
BearbeitenEs gibt tägliche Verbindungen zwischen Tarifa und Tanger in Marokko durch die Straße von Gibraltar. Ein weiterer Seehafen befindet sich in Cádiz, Sporthäfen in Barbate und Conil de la Frontera.
Mobilität
BearbeitenZur Besichtigung von Baelo Claudia benötigt man ein eigenes Fahrzeug oder man bucht eine touristische Bustour dorthin.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenDie römische Stadt Baelo Claudia ist vermutlich die am besten erhaltene römische Stadtruine Andalusiens.
Der Eintritt in das Museum und in die römische Ruinenstadt ist für EU-Bürger frei.
Tel. +34 956106797.
Die Öffnungszeiten variieren saisonal:
16. September bis 31. März: Di – Sa 9.00 – 18.30 Uhr, 1. April bis 31. Mai: Di – Sa 9.00 – 20.00 Uhr, 1. Juni bis 15. September: 9.00 – 15.30 Uhr, So und Feiertags ganzjährig 10.00 – 17.00 Uhr. Der Einlass schliesst 45 Minuten vorher. Als Besuchszeit sollte man wenigstens 1½ Stunden einplanen! Montags, sowie an drei Feiertagen (Neujahr, 1.Mai; Weihnachten) ist die Ausgrabungsstätte geschlossen.
Aktivitäten
BearbeitenBaelo Claudia liegt am schönen 1 Strand von Bolonia, der auch Abschnitte zum Nacktbaden aufweist.
Küche
Bearbeiten- 1 Las Rejas, Estrada El Lentiscal. Tel.: +34 956688546. wird gelobt für solide, regionale Küche in familiärer Atmosphäre.
Unterkunft
BearbeitenOrt und Strand von La Bolonia liegen abseits der Tourismusrouten an der Costa de la Luz. Das Angebot hält sich hier in Grenzen, es gibt aber Pensionen und Ferienwohnungen.
- 1 Hostal Los Jerezanos, Lugar El Lentiscal, 5. Tel.: +34 956688592, E-Mail: contacto@hostallosjerezanos.es. Merkmal: Pension.
- 3 Yurts Tarifa, Cañada de los Matatoros, Suerte Tierra (Am Rand der Ortschaft Facinas nördlich von Tarifa). Tel.: +34 626 538 423, E-Mail: yurtstarifa@hotmail.com. Ferienwohnungen als Nachbauten mongolischer Jurten in schöner Gartenanlage östlich der N-340 im hügeligen Hinterland. Für Fans besonderer Wohnformen und des "grünen" Tourismus.
Campingplätze finden sich entlang der Küstenautobahn N-340 in Richtung Tarifa
Baelo Claudia gehört zur Stadt Tarifa. Die Postleitzahl von Tarifa lautet 11380
Ausflüge
BearbeitenWegen der guten Verkehrsanbindung lassen sich zumindest mit eigenem Fahrzeug problemlos Ausflüge in der gesamten Provinz Cádiz, dem benachbarten Sevilla, nach Ronda oder Gibraltar durchführen, per Bus auch nach Cádiz oder Málaga. Ein Besuch des Naturparks La Donana empfiehlt sich allenfalls über dessen südlichen Endes bei Sanlucar, das mit eigenem PKW problemlos und schnell erreicht werden kann.
In der näheren Umgebung empfiehlt sich
- Tarifa mit Altstadt und Hafen
- Vejer de la Frontera
- der Naturpark Parque natural de Estrecho entlang der gesamten Küstenlinie um Tarifa mit Wanderwegen
- der Naturpark von Los Canos de Meca
- die Altstadt von Medina Sidonia
- Weisse Dörfer und unberührte Natur in der Sierra de Alcornocales oder der Sierra de Grazalema
Literatur
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Museum und Ausgrabungsstätte Baelo Claudia
- Reisebericht eines Mitautors