Zlín
Zlín | |
Region (kraj) | Zlínský kraj |
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Einwohnerzahl | 74.255 (2024) |
Höhe | 230 m |
Zlín |
Zlín ist eine Industriestadt in Mähren. Am Hauptstandort der Schuhfabrik Baťa entstand im frühen 20. Jahrhundert eine Stadt samt kulturellen und sozialen Einrichtungen, die heute Klassiker der Industriearchitektur darstellen.
Hintergrund
BearbeitenZlín wurde erstmals im Jahr 1302 erwähnt und wurde bald ein lokales Zentrum für Handwerk und Bergbau. Doch erst mit der industriellen Revolution begann der kometenhafte Aufstieg der Stadt. Nach der Gründung der Schuhfabrik Baťa 1896 wuchs die Stadt rasch zu einer Großstadt und die modernistische Industriearchitektur samt Wohn- und Sozialeinrichtungen ist bis heute vorbildhafter Vertreter der sozialen und industriellen Architektur und Stadtplanung des frühen 20. Jahrhunderts.
1949 wurde die Stadt zu Ehren des Präsidenten Klement Gottwald in Gottwaldov umbenannt; im Jahr 1990 wurde sie wieder rückbenannt.
Neben der international berühmten Schuhfabrik Baťa ist Zlín auch für die Trickfilmstudios bekannt, deren Werke aus den 1960er-Jahren auch in Westeuropa Bekanntheit erlangten.
Anreise
BearbeitenMit dem Flugzeug
BearbeitenMit der Bahn
Bearbeiten- Bahnhof Otrokovice: Etwa 15 km westlich von Zlín halten an diesem Bahnhof alle Schnellzüge auf der Strecke Břeclav-Přerov, darunter auch die drei täglichen Zugpaare Wien-Warschau. Direktverbindungen nach Otrokovice gibt es weiters ab Bratislava, Olomouc, Ostrava, Katowice.
- Ab Bahnhof Otrokovice kann man mit der Lokalbahn Otrokovioce-Vizovice direkt Zlín erreichen. Haltestellen befinden sich im Bereich der Schuhfabrik (Zlín Střed) und beim Ortsteil Malenovice.
- Der Bahnhof Otrokovice ist außerdem an das öffentliche Verkehrsnetz von Zlín angebunden.
Mit dem Bus
BearbeitenVor dem Bahnhof Zlín Střed befindet sich ein großer Busbahnhof mit Verbindungen in die umliegenden Orte und Gemeinden sowie auch in entferntere Regionalziele in Mähren und der Slowakei.
Auf der Straße
Bearbeiten- Fernstraße : Otrokovice (D55, I/55) - Zlín - Vízovice (I/69) - Valašská Polanka (I/57) - Púchov (Slowakei; D1)
- Anschluss an das Autobahnnetz hat man an die Autobahn (Ausfahrt 32 Otrokovice-jíh)
Empfohlene Anfahrtsrouten:
- Ab Brünn und Prag über die Autobahn bis Hulín und weiter über die Autobahn Ausfahrt 32 Otrokovice-jíh, dann die Fernstraße .
- Ab Wien wahlweise über Brünn (weiter, aber schneller) oder aber über Břeclav und die über Uherské Hradiště nach Otrokovice (kürzer, aber langsamer), dann die Fernstraße
- Ab Olomouc, Ostrava und Polen über Přerov und die Fernstraße
Mobilität
BearbeitenBusse und O-Busse. Das Verkehrsnetz reicht bis in die Nachbarstadt Otrokovice.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenIndustrie und funktionale Stadt
BearbeitenDas schnelle Wachstum der 1894 gegründeten Schuhfabrik des Tomáš Baťa, der ab 1923 auch Bürgermeister war, prägte das Stadtbild bis heute. Die Bevölkerung wuchs innerhalb weniger Jahre von 5000 auf über 40.000 Bewohnerinnen und Bewohner. Die Architekten Jan Kotěra, František Lydie Gahura, M. Lorenc, Vladimír Karfík und insbesondere Le Corbusier waren für eine moderne Stadtplanung und Architektur zuständig. Unter dem Motto „Kollektiv arbeiten – individuell wohnen“ wurden Werksiedlungen neben firmeneigenen Kindergärten, Schulen, ein Krankenhaus, ein Kaufhaus und das damals größte Kino Mitteleuropas errichtet. Die bis heute erhaltenen Bauwerke waren wegen der damals neuen Einbeziehung sozialer und psychologischer Aspekte weit über die Grenzen Mitteleuropas bekannt. Heute werden sie als „Perle des Funktionalismus“ und sogar als erste funktionalistische Stadt der Welt bezeichnet.
Architektonische Highlights sind:
- 1 Villa von Tomáš Baťa (Baťova vila) Errichtet 1911, Architekt Jan Kotěra, heute Sitz der Thomas Bata Foundation.
- 1 Baťa-Krankenhaus (Krajská nemocnice T. Bati, a. s.) Gegründet 1927 als eines der modernsten Spitäler der Tschechoslowakei. Architekt František Lydie Gahura.
- 1 Großes Kino (Velké kino) (Velké kino) Errichtet 1932 war es mit 2580 Sitzplätzen das größte Kino Europas und hatte auch Europas größte Leinwand (9x7 m). Architekten Miroslav Lorenc und František Lydie Gahura.
- Kulturzentrum Tomáš Baťa. Errichtet 1933 von František Lydie Gahura. Prominenter Vertreter der konstruktivistischen Architektur. Sitz des Bohuslav Martinů Philharmonieorchesters seit 1955.
- 2 Baťa-Hochhaus (Baťův mrakodrap), Baťův mrakodrap, Jednadvacítka, třída Tomáše Bati 21, 760 01 Zlín Architekt Vladimír Karfík, 1936–1939. Das 78 m hohe Gebäude war ursprünglich Firmensitz des Baťa-Weltkonzerns und beheimatet seit der aufwändigen Renovierung 2004 die Regionalverwaltung des Zlínský kraj.
Burg Malenovice
Bearbeiten- Burg Malenovice. Sitz des Vladikengeschlechts von Malenowicz. Die Burg wurde von Markgraf Johann Heinrich um 1360 angelegt, in späterer Zeit wurde sie mehrfach umgebaut und erweitert; Stilrichtungen Gotik und Renaissance. Im Inneren der Burg archäologische Funde aus der Umgebung sowie eine Ausstellung über die Burgen von Südmähren.
Sonstige
Bearbeiten- Waldfriedhof Zlín
- Schloss Lešná und Zoologischer Garten. Jugendstilschloss, errichtet 1887-1894, Architekten J. Micek und Viktor Siedek; umgeben von einem Tiergarten.
- Wallfahrtskirche Štípa
Aktivitäten
Bearbeiten- Eishockey. PSG Zlín. Spitzenteam der Extraliga; Meister 2014.
- Fußball. FC Fastav Zlín. Synot liga.
- Weitere Sportvereine. Volleyball, Basketball, Handball und Rugby.
Einkaufen
Bearbeiten- Modernes Einkaufszentrum OC Centro Zlín, am westlichen Stadtrand nahe Otrokovice. u.a. Tesco Hypermarket.
- Älteres Einkaufszentrum Obchodní dům Prior, im Stadtzentrum; 49 Letná.
Küche
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Nachtleben
Bearbeiten- Velké Kino
Unterkunft
BearbeitenKlassisch ist das Interhotel Moskva, aber auch sonst gibt es in der Stadt mehrere Unterkunftoptionen in unterschiedlichen Preisklassen
Lernen
Bearbeiten- Universität Tomáš Baťa. gegründet 2000.
Arbeiten
BearbeitenWichtigster Arbeitgeber ist immer noch die Schuhfabrik. In Zlín gibt es aber auch eine große Zahl an kreativen Startup-Businesses; die Arbeitslosigkeit liegt deutlich unter dem Landesschnitt.
Sicherheit
BearbeitenGesundheit
BearbeitenPraktische Hinweise
BearbeitenAusflüge
Bearbeiten- Flugzeugmuseum in Kunovice
- Beskiden und Weiße Karpaten. Valašské Meziříčí, Vsetin.