Warschau/Śródmieście

Stadtbezirk der polnischen Hauptstadt Warschau

Der Warschauer Bezirk Śródmieście ist das historische Zentrum der polnischen Hauptstadt. In diesem Bezirk sind die meisten Sehenswürdigkeiten zu sehen.

Warschau/Śródmieście
WoiwodschaftMasowien
Einwohnerzahl102.936 (2021)
Höhe
Lagekarte von Polen
Lagekarte von Polen
Warschau/Śródmieście
Stadtteil Śródmieście

Ortsteile Bearbeiten

Wichtige Ortsteile sind.

  • Die Altstadt - der älteste Teil Warschaus innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern mit dem Königsschloss
  • Die Neustadt - der zweitälteste Teil Warschaus wurde um 1400 errichtet, als die Altstadt innerhalb der Stadtmauern zu klein wurde.
  • Der Königsweg - die südliche Zufahrtsachse zur Altstadt wurde bereits seit dem Mittelalter bebaut.
  • Die Sächsische Achse - die westliche Zufahrtsachse wurde ab 1700 im Barockstil errichtet.
  • Mariensztat - die Siedlung der Warschauer Flussfischer unmittelbar an dem Weichselufer.
  • Zitadelle - die Festung wurde von den Fremdherrschern im 19. Jahrhundert zur Unterdrückung der Warschauer erbaut.
  • Weichselufer - hier sind im 21. Jahrhundert die Weichsel-Boulevards entstanden.
  • Muranów - nach dem deutschen Überfall auf Polen haben die Besatzer hier das Warschauer Ghetto für die jüdische Bevölkerung eingerichtet.
  • Solec - Stadtteil an der südlichen Weichsel.
  • Ujazdów - hier befand sich die Vorgängersiedlung, die im 13. Jahrhundert durch die Balten zerstört wurde.
  • Zentrum - unterteilt in einen nördlichen und südlichen Teil. Hier befindet sich die realsozialistische und moderne Architektur Warschaus mit zahlreichen Wolkenkratzern.

Hintergrund Bearbeiten

Śródmieście bildet das Stadtzentrum, hier stehen die wichtigsten Verwaltungsgebäude und Ministerien, viele Geschäfte und Theater. Hier befinden sich auch einige der wichtigsten Touristenattraktionen der Stadt Warschau, unter anderem das UNESCO-Welterbe der Warschauer Altstadt mit dem Königsschloss, der Sigismundssäule und dem Altstadtmarkt, zudem die höchsten Gebäude Warschaus, der älteste Teil der Universität und der älteste öffentliche Park. Im Nordwesten der Innenstadt befindet sich Warschaus größtes Wohngebiet, Za Żelazną Bramą mit etwa 25.000 Einwohnern, vielen Büros, zahlreichen Wolkenkratzern sowie dem Warschauer Zentralbahnhof.

Anreise Bearbeiten

 
Karte von Śródmieście

Öffentlicher Nahverkehr Bearbeiten

Der sich hier befindetende Hauptbahnhof ist Dreh- und Angelpunkt des Verkehrssystems Warschaus. Unweit von hier kreuzen sich auch die beiden U-Bahn-Linien Warschaus und zahlreiche Straßen- und Buslinien.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Kirchen Bearbeiten

Johanneskathedrale Bearbeiten

Die Johanneskathedrale (polnisch: Archikatedra św. Jana Chrzciciela) in der Altstadt der polnischen Hauptstadt Warschau ist seit 1798 Domkirche des Erzbistums Warschau und zugleich älteste Warschauer Kirche. Das Gebäude selbst, das dem heiligen Johannes dem Täufer geweiht ist, befindet sich südlich des Altstädter Markts und stellt einen gotischen Neubau von 1948 bis 1956 dar. Bereits gegen Ende des 13. Jahrhunderts entstand an der Stelle der heutigen Kathedrale eine hölzerne Kirche, die 1339 zur Stadtpfarrkirche von Warschau wurde. Außerdem kam sie auch als Grabstätte der Herzöge von Masowien zu Bedeutung. Deshalb ließ Herzog Janusz die Holzkirche 1390 durch einen gotischen Steinbau ersetzen. Wenig später wurde sie 1406 Kollegiatskirche. Es folgten mehrere Umbauten und Erweiterungen, bei denen die Kirche unter anderem eine neue barocke Fassade erhielt, während der gotische Kubus einer Hallenkirche weitgehend beibehalten wurde. Im Inneren wurde von Johann III. Sobieski nach seinem Sieg in der Schlacht am Kahlenberg ein Chorgestühl gestiftet, das heute als Rekonstruktion erhalten ist. Eines der ältesten Ausstattungstücke ist ein Kruzifix vom Anfang des 16. Jahrhunderts, das in der barocken Baryczków-Kapelle aufgestellt ist. Ebenfalls aus dem Barock stammt ein Taufbecken aus schwarzem Marmor aus dem Jahre 1631. Darüber hinaus wurde von Bertel Thorvaldsen das klassizistische Grab der Familie Małakowski entworfen. Die Kirche beherbergt neben den Grabmälern der Warschauer Bischöfe (u.a. Stefan Wyszyński) und der masowischen Herzöge auch Gräber zahlreicher wichtiger Persönlichkeiten Polens. So ruhen in ihrer Krypta unter anderem der letzte polnische König Stanislaus II. August, dessen Grab aus Grodno überführt wurde, der Literaturnobelpreisträger Henryk Sienkiewicz sowie die beiden ersten polnischen Präsidenten Gabriel Narutowicz und Ignacy Mościcki. Neben zahlreichen Krönungs- und Hochzeitszeremonien der polnischen Könige, erfolgte 1791 der Treueid auf die neue polnische Verfassung in der Kirche. Erst 1798 wurde sie als Kathedrale Sitz eines Bischofs und 1818 wurde das Bistum Warschau zum Erzbistum erhoben. Ihren bedeutendsten Umbau erfuhr die Kathedrale in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Nach einem Entwurf von Adam Idźkowski wurde die Kirche im Stil der englischen Neugotik vollkommen verändert. Besonders die Fassade wurde mit üppigen Zierrat, wie Fialen und Statuen verändert. Durch diesem Umbau ging das historische Gepräge verloren. Endgültig wurde sie im Zweiten Weltkrieg zerstört. Erst brannte sie während des Warschauer Aufstands aus. 1944 wurde dann von den abrückenden deutschen Soldaten die Fassade gesprengt. Wie der ganze Straßenzug der Ulica Świętojańska und die anliegende Jesuitenkirche blieb von diesem Gotteshaus nicht mehr als die Grundmauern erhalten, auch der hintere Teil der Kirche war schwer beschädigt. Lediglich der südlich anschließende ältere Glockenturm blieb teilweise erhalten. Da von der alten Kirche kaum etwas übrig geblieben war, konnte der Wiederaufbau ohne Anlehnung an das neugotische Aussehen erfolgen. Unter Leitung des Architekten Jan Zachwatowicz begann der 1947 grundlegende Wiederaufbau, der 1954 abgeschlossen wurde. Von der alten Kirche wurde nur der Grundriss, die Lage der Frontfenster und die Höhe des Dachansatzes übernommen, das ganze Gebäude wurde in Nachahmung der masowischen Gotik neu ausgeführt. An Stelle der alten geschmückten Fassade, trat ein Treppengiebel aus Backstein, dessen einzelne Felder weiß verputzt wurden. In die Fassade wurde zur Erinnerung an die Zerstörung eine Goliath-Mine eingebaut, die 1944 zur Vernichtung der Altstadt eingesetzt wurden. Das übrige Äußere entstand ebenfalls aus Backstein. Das schlichte Bronzetor mit seinem Relief wurde von Stanisław Marzyński und Andrzej Jabłoński geschaffen. Als Verzierung der Außenmauern wurde ein Steinfries von Kazimierz Knothe eingesetzt. Der Innenraum wurde auch neu konzipiert, so dass zwar die alten gotischen Sterngewölbe nachgeahmt, die Mauern jedoch neben kleineren Backsteinelementen größtenteils weiß verputzt wurde. Die frühere üppige Ausstattung und die vielen Bürgerepitaphien aus der Renaissance und des Barock konnten nicht vollständig wiederhergestellt werden. Die neuen Glasfenster, die in die neuen gotischen Fenster mit vereinfachtem Maßwerk eingesetzt wurden, stammen von Zbigniew Łoskot und Wacław Taranczewski. 1960 wurde die Kathedrale zur Basilika minor erhoben.

Andere Kirchen Bearbeiten

Außerhalb der urbanistischen Hauptentwicklungsrouten gibt es mehrere schöne katholische, evangelische und orthodoxe Kirchen und zwei noch erhaltene Synagogen.

Burgen, Schlösser und Paläste Bearbeiten

 
Warschauer Königsschloss

Warschauer Königsschloss Bearbeiten

Das Warschauer Königsschloss (polnisch: Zamek Królewski w Warszawie) in seiner heutigen Form ist ein historisierender Neubau der 1970er bis 1980er Jahre. Die Wurzeln des in der Altstadt im Bezirk Śródmieście am Schlossplatz gelegenen Gebäudes gehen auf ein befestigtes Holzgebäude mit einem Wehrturm der Herzöge von Masowien aus dem 13. und 14. Jahrhundert zurück, wobei der Schlosshügel bereits seit über 8.000 Jahren dauerhaft bewohnt wird. Zwei größere Gebäude im gotischen Stil (Dwór Wielki, Dwór Mniejszy) entstanden im 15. Jahrhundert. Von diesen Bauteilen konnten sich gotische Mauern am Südflügel des Innenhofs erhalten, die beim Wiederaufbau rekonstruiert wurden. Um 1400 wurden die Schlossgärten zwischen Schloss und Weichsel geschaffen und im 16. Jahrhundert im Renaissancestil angelegt. Nachdem Warschau in der Lubliner Union zur ständigen Tagungsstätte des Sejm bestimmt worden war entstand in den Jahren 1570/ 1571 ein neues königliches Hauptgebäude im Renaissancestil nach den Entwürfen Battista Quadros. König Zygmunt III. verlegte im Jahre 1596 die Hauptstadt Polen-Litauens von Krakau nach Warschau und ließ zwischen 1598 und 1619 ein neues fünfeckiges Schloss errichten, das von den Architekten Giovanni Trevano, Matteo Castelli und Giacomo Rodondo im Stil des Barock ausgeführt wurde. Sigismunds Sohn Władysław IV. Wasa ließ an der Gartenseite eine Loggia-Galerie und den nach ihm benannten Władysławowska-Turm im Innenhof errichten. Dieser wurde 1637-1643 nach dem Entwurf von Constantino Tencalla angebaut. Im 18. Jahrhundert wurde das Königsschloss mehrfach umgebaut. Unter dem Wettiner, König August III. wurde 1737-1746 zur Weichselseite ein Rokokkoflügel errichtet, der über die barocken Schlossgärten ragte. Der Entwurf stammte von Gaetano Chiaveri. Besondere Verdienste um das Schloss hat sich König Stanislaus II. August erworben. Er ließ 1765-1771 das Schloss um den Südflügel von Jakob Fontana ausbauen. Damals wurde im Schloss auch eine Malerwerkstatt eingerichtet, die von Bacciarelli geführt wurde. Er selbst fertigte für das kostbare Marmorkabinett Herrscherportraits an. Die Innenräume des Schlosses entstammen dem klassizistischen Entwürfen von Dominik Merlini und Jan Christian Kamsetzer, es finden sich aber auch Elemente des Rokokko. Zu besonderen Kostbarkeiten dieser Zeit gehören der Ballsaal, der Senatorensaal mit dem königlichen Thron sowie eine klassizistische Statue des Chronos von Le Brun im Rittersaal. Später wurden noch die Innenräume der königlichen Bibliothek 1814 von Wilhelm Heinrich Minter neukonzipiert, die heute die einzigen Originalräume der Schlossanlage sind. Mit den Teilungen Polens verlor das Schloss 1795 endgültige all seine Funktionen als Sitz des Königs, des Sejms und des Senates. Nach der Niederschlagung des Novemberaufstandes 1831 plünderten russische Truppen das Gebäude und brachten die wertvollsten Kunstschätze nach Sankt-Petersburg. Ein Teil davon wurde Polen nach dem Frieden von Riga 1921 zurückgegeben. Die Restaurierungsarbeiten endeten durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Schon im September 1939 zerstörte die deutsche Luftwaffe das Schloss durch Bombenangriffe weitgehend. Nach der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes 1944 wurde es, wie große Teile der polnischen Hauptstadt, auf Befehl Heinrich Himmlers planmäßig gesprengt. Unter dem kommunistischen Parteichef Edward Gierek fiel 1971 die Entscheidung zum Wiederaufbau, der sich über 17 Jahre hinzog. Vorlage für den Wiederaufbau des Schlosses wie der gesamten Altstadt waren die berühmten Veduten Canalettos. In der Schlosskapelle befindet sich zur Erinnerung an das wechselvolle Schicksal des Landes eine Kapsel mit dem Herzen des Freiheitskämpfers Tadeusz Kościuszko. Heute befindet sich im Schloss ein Museum mit einer umfangreichen Gemäldegalerie.

Palast unter dem Blechdach Bearbeiten

Östlich unterhalb des Schlossplatzes, neben dem Königsschloss, befindet sich der spätbarocke Palast unter dem Blechdach (Pałac Pod Blachą), der nach dem Material seines Daches benannt wurde. Denn dieser Palast war das erste Gebäude in Warschau, das statt eines Schindeldaches ein Blechdach erhielt. Er wurde von 1698-1701 als Stadtresidenz der Lubomirskis errichtet und im 18. Jahrhundert als Freimaurerloge genutzt. Später diente er als Residenz des Königs Stanislaus II. August, und seines Neffen Józef Antoni Poniatowski. Der Palast wurde nach dem Warschauer Aufstand niedergebrannt und 1948-1949 wiederaufgebaut.

Andere Schlösser Bearbeiten

Seit dem 16. Jahrhundert verlegten viele Magnatenfamilien ihren Hauptsitz nach Warschau, wo der Sejm tagte und die Königswahl stattfand. Wer an der großen Politik teilhaben wollte, musste vor Ort anwesend sein. Obwohl Warschau in der Adelsrepublik nie Hauptstadt wurde, sondern stets "nur" Königssitz und Sejmstadt war, wurden hier die politisch wichtigen Entscheidungen getroffen. Insofern blieb die Hauptstadt Krakau nach 1611 nur formell Hauptstadt. Viele der repräsentativen Paläste wurden entlang der Hauptachsen der Stadt (Königsweg, Sächsische Achse, Ulica Senatorska, Ulica Miodowa, Ulica Freta) errichtet. Einige der größten Paläste mit ausgedehnten Gartenanlagen entstanden etwas außerhalb der Hauptstraßen, wie zum Beispiel der Krasiński-Palast oder der Wilanów-Palast.

Bauwerke Bearbeiten

Architektur des Sozialistischen Realismus Bearbeiten

 
Palast der Kultur und Wissenschaft

Die Architektur des sozialistischen Realismus wird teilweise bis heute als von der Sowjetunion aufgezwungen und fremd empfunden. Mittlerweile wird auch der sozialrealistische Baustil als Teil der Architekturgeschichte der Stadt akzeptiert. Was für den künstlerisch und baulich anspruchsvolleren sozialrealistischen Stil der 1950er Jahre gilt, kann jedoch nicht für die Plattenbauten der 1970er Jahre gelten, die vor allem in den Außenbezirken entstanden sind. Der dominanteste sozialrealistische Bau in der Innenstadt ist der 1952-55 erbaute Pałac Kultury i Nauki oder kurz Pałac Kultury (Palast der Kultur und Wissenschaft bzw. Kulturpalast). Er verbindet den Zuckerbäckerbaustil mit Elementen der traditionellen polnischen Architektur, wie der polnischen Attika, ähnelt jedoch in seinem Kubus auch dem Empire State Building in New York. Daneben gilt auch der Platz der Verfassung, das Viertel MDM, Marienstadt und die Ostwand als charakteristische Architekturbeispiele des Sozialrealismus. Auch das Parteigebäude der PZPR entstand in diesem Stil. Spätere wichtige Gebäude aus der sozialistischen Zeit weisen einen mehr international ausgerichteten Stil auf, der sich zum Beispiel bei dem von einem schwedischen Architektenbüro entworfenen Hotel Forum, dem Hotel Marriott, dem Intraco I Building, dem Intraco II Building, dem Hotel Novotel und anderen Wolkenkratzern der sozialistischen Zeit manifestierte. Europas größter Basar im Stadion 10-lecia wirkte wie eine Reminiszenz an die frühe Nachwendezeit.

Moderne Architektur Bearbeiten

Seit 1989 vollzog sich eine Wende in der monumentalen Warschauer Architektur und immer mehr "gläserne Gebäude" entstanden. Den Anfang machte der Blaue Wolkenkratzer (Blue Tower), der Anfang der 1990er Jahre am Bankenplatz an der Stelle der ehemaligen Hauptsynagoge fertiggestellt wurde. Insbesondere seit der Wende legt Warschau immer mehr sein Plattenbautenimage ab und selbst das höchste Gebäude der Stadt, der Kulturpalast, wird langsam von modernen Hochhäusern verdrängt. Die interessantesten modernen Gebäude entstanden entlang den Johannes-Paul-II.-Alleen und der Emilii-Plater-Straße westlich des Kulturpalastes. Einzelne hervorragende Architekturbeispiele befinden sich auch außerhalb des Finanzviertels, wie zum Beispiel der Warsaw Trade Tower oder das Metropolitan. Meisterwerke der letzten Jahre sind das Rondo 1, die Goldenen Terrassen, das Gebäude des Höchsten Gerichts und die neue Universitätsbibliothek. Gebaut wird gerade an einer monumentalen Kirche im Stadtteil Wilanów, deren Grundstein bereits 1792 gelegt wurde. Interessante zukünftige Projekte sind ein Hochhaus von Daniel Libeskind an den Johannes Paul II. Alleen und das Zentrum Kopernikus an der Weichsel. Zudem wird lebhaft über den Wiederaufbau des Sächsischen Schlosses und des Brühlschen Palastes sowie eines Denkmals zu Ehren Johannes Pauls II. auf dem Piłsudski-Platz.

Das nicht wieder aufgebaute Warschau Bearbeiten

 
Jabłoński-Palast vor 1900

Viele Gebäude konnten nach dem Zweiten Weltkrieg nicht wieder aufgebaut werden. Insbesondere die ganze Sächsische Achse ist wohl für immer verloren gegangen. Sie stand senkrecht in Ost-West-Richtung auf dem Königstrakt, kreuzte sich mit diesem in der Höhe des Hotel Bristol. Zu ihr gehörten der Piłsudski-Platz (vor 1918 Sächsischer Platz, 1939-1945 Adolf-Hitler-Platz, 1945-1989 Platz des Sieges) mit seiner barocken Bebauung (unter anderem orthodoxe Kirche mit Turm bis ca. 1920), das Sächsische Schloss, der Brühlsche Palast, der Sächsische Garten und die Paläste der Siedlung hinter dem Eisernen Tor. Von der Bebauung des Piłsudski-Platzes ist nichts übrig geblieben. Heute wird seine Südseite vom Hotel Viktoria und die Nordseite vom modernen Bürogebäude des Stararchitekten Norman Foster Metropolitan gesäumt. Die Ostseite erinnert noch etwas an die Vorkriegszeit, obwohl auch diese Gebäude nach dem Krieg nicht originalgetreu rekonstruiert wurden. Einziger Überrest vom Sächsischen Schloss und dem Brühlschen Palast ist ein Teil der Säulenfront, wo sich das Grabmal des unbekannten Soldaten befindet. Der Gebäude- und Pflanzenbestand des Sächsischen Parkes ist 1944 fast völlig niedergebrannt. Das Theater und die Orangerie wurden nicht wieder aufgebaut. Nur der Arkadenbrunnen und der Sybillentempel zeugen wieder von der einstigen Pracht. Große Teile des ehemaligen Parks wurden Bauland und gingen damit für den Park verloren. Das großartige Eiserne Tor und die Paläste im Westen gibt es nicht mehr. Der einzige Palast, der teilweise rekonstruiert wurde, ist der Lubomirski-Palast, der 1967 nach dem Wiederaufbau um ca. 90 Grad auf Schienen gedreht wurde, so dass er jetzt die gedachte Sächsische Achse an ihrem jetzigen westlichen Ende verschließt. Ursprünglich führte sie weit in die Siedlung hinter dem Eisernen Tor, wo heute Plattenbauten die repräsentative Bebauung von vor 1939 ersetzten.

Denkmäler Bearbeiten

Aufgrund der oft tragischen Stadtgeschichte gibt es in Warschau sehr viele Gedenkstätten an Opfer von Fremd- und Gewaltherrschaft. Hierzu gehören vor allem das Mahnmal des Warschauer Ghettos, die Zitadelle, Pawiak, sowie zahlreiche kleinere Gedenktafeln und -steine, auf die der aufmerksame Besucher an fast jeder Straßenkreuzung trifft. Zahlreiche Denkmäler großer Polen (Kopernikus, Chopin, Mickiewicz, Słowacki, Marie Curie, Sigismund III, Jan Sobieski etc.) und Ausländer (Wilson) befinden sich in Warschau. Der große dänische Bildhauer des Klassizismus hat mehrere Denkmäler in Warschau geschaffen, z. B. Poniatowski, Kopernikus.

Theater und Museen Bearbeiten

Theater Bearbeiten

In Warschau gibt es ca. 30 fest arbeitende Theater. Die beiden Wichtigsten sind das Nationaltheater (Teatr Narodowy) (gegründet 1765) und die Staatsoper Teatr Wielki (gegründet 1778). Darüber hinaus sind die heute wichtigsten Schauspielhäuser: Teatr Studio, Teatr Polski, Teatr Rozmaitości und Teatr Ateneum. Populäre Musicals, wie Miss Saigon, werden im Teatr Roma gespielt. Berühmte Warschauer Theaterregisseure: Jerzy Grzegorzewski, Grzegorz Jarzyna, Adam Hanuszkiewicz. Berühmte Warschauer Theaterschauspieler: Gustaw Holoubek, Daniel Olbrychski, Zbigniew Zapasiewicz, Krystyna Janda, Andrzej Seweryn.

Museen und Galerien Bearbeiten

In Warschau gibt es zahlreiche Museen und Galerien, private wie auch staatliche. Die Meisten wurden während des Krieges zerstört. Teilweise mit den Kunstwerken. Viele Kunstwerke wurden während des Krieges geraubt.

Die Wichtigsten sind die Galerie Zachęta, das Zentrum für zeitgenössische Kunst (Centrum Sztuki Współczesnej) und das Museum der polnischen Armee (Muzeum Wojska Polskiego). Das größte Museum ist das Nationalmuseum (Muzeum Narodowe) mit seinen Filialen im Königsschloss und im Palast von Wilanów. Aus Anlass des 60. Jahrestages des Warschauer Aufstandes wurde am 31. Juli 2004 das Museum des Warschauer Aufstandes (Muzeum Powstania Warszawskiego) eröffnet. Das Museum der Geschichte der polnischen Juden wurde 2013 eröffnet. Seit 1927 wird in Warschau der Chopin-Wettbewerb veranstaltet.

  • Muzeum Techniki. Technikmuseum im Kulturpalast gegenüber dem Zentral-Bahnhof. Das Museum bietet interessante Exponate aus verschiedenen Bereichen, wie z. B. Industrie-Automation, Bergbau und Raumfahrt. Preis: Eintritt acht PLN.

Straßen und Plätze Bearbeiten

Marktplatz Bearbeiten

Historischer und geografischer Mittelpunkt der Altstadt ist der prächtige Marktplatz (Rynek), in dessen Mitte die Skulptur der Flussjungfrau Syrenka steht. Seit dem Mittelalter befand sich in der Mitte des Platzes das Rathaus, das 1817 abgerissen wurde. Der Marktplatz selbst wurde im 13. Jahrhundert auf einer Fläche von 90×73 Meter angelegt und vor allem von Kaufleuten und Handwerkern bewohnt. Später siedelten sich auch viele Künstler um ihn herum an. Der Großteil der Patrizierhäuser wurde nach dem Stadtbrand von 1607 wiederaufgebaut, wobei sich gotische Elemente vor allem in den Fundamenten erhalten konnten. Die Sgraffitomalereien und die Polychromien an einigen Häusern wurden nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg von Jan Seweryn Sokołowski rekonstruiert. Dabei war die Ostseite, die auch Brass-Seite genannt wird, am meisten zerstört, so dass einer Rekonstruktion der Abriss einiger Fundamente vorausgehen musste. Dagegen blieb auf der Nordseite, der Dekert-Seite, das Meiste der alten Bausubstanz erhalten. In der ganzen Häuserzeile befindet sich das Museum der Stadt Warschau. Besonders schön treten hier das Baryczka-Haus und das Haus zum Negerlein hervor, dessen Renaissancefassade von Santi Gucci stammt. Die West- oder Kołąttaj-Seite besticht vor allem durch eine Neorenaissancewanduhr und das 'Haus zum Frieden und zur Gerechtigkeit'. Die berühmteste Ansicht des Marktplatzes bietet die Südseite (Zakrzewski-Seite), die vom Turm der Jesuitenkirche überragt wird. Besondere Beachtung verdient hier das 'Haus zum Löwen' und die Sonnenuhr von Tadeusz Przypkowski. Die zwei Brunnen aus dem 18. Jahrhundert wurden in den 1970er Jahren wieder hergestellt.

Schlossplatz Bearbeiten

Panorama: Du kannst das Bild waagerecht scrollen.
Warschau-Schloßplatz (pl. Zamkowy) Panorama

Die Altstadt wurde als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet. Der repräsentativste Platz der Altstadt ist der große dreieckige Schlossplatz. Ursprünglich wurde seine Südseite durch das Krakauer Tor begrenzt, von dem nur noch eine gotische Brücke übrig geblieben ist. Die Ostseite bildet die Westfassade des Königsschlosses (Zamek Królewski), die Nordwestseite des Schlossplatzes wird von der Häuserfront der Altstadt eingenommen. Unterhalb des Schlossplatzes verläuft seit 1949 der Ostwesttunnel Trasa W-Z. In der Mitte des Platzes steht die 1643/ 44 aufgestellte Sigismundssäule (Kolumna Zygmunta).

Straßen und Gassen der Altstadt Bearbeiten

Vom Marktplatz aus führen jeweils zwei Seitenstraßen in alle Himmelsrichtungen. Die nördliche Ulica Nowomiejska (Neustädter Straße) führt zur Barbakane, einer massiven Verteidigungsanlage auf einer gotischen Brücke um das Neustädter Stadttor, die im 15. Jahrhundert von Jan Baptysta errichtet wurde. Die prächtige Ulica Świetojańska (Johannesstraße) führt nach Südosten zum Schlossplatz. An der Straße befindet sich die Johanneskathedrale. Sie stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, wurde aber in den folgenden Jahrhunderten umgebaut. Zuletzt wurde sie, dem Zeitgeist des 19. Jahrhunderts entsprechend, im Stil der englischen Neugotik umgestaltet, wodurch ihr historisches Aussehen zerstört wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bauwerk bis auf die Fundamente verwüstet, lediglich der alte, niedrige Glockenturm blieb teilweise erhalten. Da die Kirche von Grund auf rekonstruiert werden musste, entschied man sich, sie als Neuschöpfung in Anlehnung an die masowische Gotik neu erstehen zu lassen. Gleich daneben steht die, der Muttergottes geweihte, Jesuitenkirche, die von 1609 bis 1629 im Übergangstil des Manierismus zum Barock erbaut wurde. Außerdem ist das im Renaissancestil gehaltene 'Haus zum Schiff' eine weitere Sehenswürdigkeit an der Ulica Świetojańska. Weitere repräsentative Bürgerhäuser, wie das 'Haus zu den Tauben', Haus mit der Christus-Statue oder das Burbach-Patrizierhaus finden sich an den Straßen Ulica Szeroki Dunaj (Breite Donau - ehemaliger Bach innerhalb der Altstadt), Ulica Wąski Dunaj (Schmale Donau), der Ulica Piwna (Bierstraße), der Ulica Brzozowa (Birkenstraße) und der Ulica Rycerska (Ritterstraße). An der Piwna-Straße befindet sich die 1356 erbaute Martinskirche mit einem gotischen Chor und einer barocken Fassade. Steil zur Weichsel hinab führt die malerische Ulica Kamienne Schodki (Steinerne Treppengasse), die zum ehemaligen Weißen Tor führte. Der Kanonikerplatz im Osten der Altstadt wird von manieristischen Bürgerhäusern, die ursprünglich dem Kanoniker Orden gehörten gesäumt. In seiner Mitte steht die 1646 gegossene Warschauer Erzglocke. Ein besonders schöner Blick auf die Altstadt bietet sich vom Pragaer Weichselufer.

Straßen und Gassen der Neustadt Bearbeiten

Die Neustadt (Nowe Miasto) schließt sich im Norden an die Altstadt an und liegt ebenfalls auf einer Uferdüne an der Weichsel. Sie wurde im 14. Jahrhundert außerhalb der Stadtmauern angelegt. Die Neustadt wurde, nachdem sie im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört wurde, zusammen mit der Altstadt in den frühen 1950er Jahren wiederaufgebaut. Das Zentrum ist der dreieckige Neustädter Marktplatz. Er besaß so wie der Altstädtische Markt ein Rathaus, das 1818 abgebrochen wurde. An der Südseite des Platzes befindet sich die von 1688 bis 1692 von Tylman van Gameren zu Ehren des Siegers der Schlacht am Kahlenberg (1683), König Jan Sobieski errichtete barocke Sakramentinnenkirche des heiligen Kasimir. Sie diente während des Warschauer Aufstandes als Lazarett. Während eines Bombenangriffs der deutschen Luftwaffe fanden hunderte Verwundete, Ärzte und Krankenschwester den Tod, als ihre Kuppel einstürzte. Die älteste Neustädter und eine der ältesten Warschauer Kirchen ist die, gegen Anfang des 15. Jahrhunderts erbaute, spätgotische Marienkirche, deren charakteristischer Turm über dem Weichselpanorama thront. Daneben gibt es drei weitere ursprünglich gotische Kirchen, die jedoch in der Barockzeit umgebaut wurden - die Franziskaner-, die Paulaner- und die Dominikanerkirche. Der barocke Adelspalast der Magnatendynastie Sapieha überragt den nördlichen Teil der Neustadt. Als besonders schön gelten die Straßenzüge der Ulica Freta und der Ulica Mostowa. In einem Haus an der ersteren wurde im 19. Jahrhundert die zweifache Nobelpreisträgerin Marie Curie geboren. An der letzteren steht das Brückentor aus der Renaissance, das zur ersten Warschauer Weichselbrücke aus dem 16. Jahrhundert führte.

Königsweg Bearbeiten

Der Warschauer Königsweg (Trakt Królewski) beginnt am Warschauer Königsschloss und führt in südlicher Richtung etwa 10 km lang bis zur Stadtresidenz Wilanów König Jan Sobieskis und ist eine der längsten Repräsentationsstraßen der Welt. Er setzt sich aus mehreren repräsentativen Straßenzügen zusammen, der Krakauer Vorstadt, der Neuen Welt und der Ujazdów-Alleen (von Norden nach Süden). Der Königstrakt verläuft entlang der Weichsel und bildete zusammen mit der senkrecht zu ihm verlaufenden Sächsischen Achse die Hauptachse der urbanen Entwicklung Warschaus. Er wurde bereits zu Beginn der Stadtgeschichte bebaut und verband die ehemalige Siedlung Jazdów mit der Altstadt. Nachdem Königin Bona Sforza Anfang des 16. Jahrhunderts auf den Fundamenten der Burg Jazdów ein Schloss errichtete und sich dort nach dem Tod ihres Ehemannes König Sigismund I. niederließ, entstand an dem Weg vom Krakauer Tor zum Ujazdowski-Schloss eine dauerhafte Bebauung. Der Königstrakt war eine der ersten Warschauer Straßen, die gepflastert wurden. Im Gegensatz zur engen Altstadt wurde dieser Teil der Stadt weiträumig angelegt und es dominieren weiträumige Gärten und Parkanlagen sowie große Paläste und Wohnhäuser. Seinem Ruf als Prachtstraße werden auch die vielen Regierungs- und Verwaltungsgebäude in ehemaligen Adelspalästen gerecht, die den Königsweg säumen. Weite Teile sollen in den nächsten Jahren für den Straßenverkehr gesperrt und mit ihren zahlreichen Geschäften zur Flaniermeile ausgebaut werden.

Krakauer Vorstadt Bearbeiten

Die Krakauer Vorstadt beginnt am Königsschloss und führt neben dem Präsidentenpalast bis zum Staszic-Palast. Am nördlichen Ende der Krakauer Vorstadt befand sich im Mittelalter das Krakauer Tor. Heute steht hier markant die Sigismundssäule auf dem Schlossplatz. Die ersten Gebäude der Krakauer Vorstadt wurden während des Krieges zerstört und im Zuge des Baues der Unterführung Ost-West nicht wieder aufgebaut. Heute ist der Turm der St. Anna Kirche, von dem sich ein schönes Panorama auf die Stadt bietet, das nördlichste Gebäude der Krakauer Vorstadt. Die Kirche der Heiligen Anna ist eine Synthese aus gotischem, barocken und klassizistischem Baustil. Sie wurde 1454 von der masowischen Fürstin Anna Mazowiecka zu Ehren ihrer Namenspatronin für den Bernhardiner-Orden gestiftet. Der Chor, das Sternengewölbe und der Saal im Kirchenkloster sind im Stil der Gotik gehalten und überstanden spätere Umbauten. In der Renaissance wurde sie nach Westen ausgebaut und im 17. Jahrhundert barockisiert. Stanisław Kostka Potocki und Christian Peter Aigner haben 1788 eine spätbarocke Fassade mit Skulpturen von Jakob Monaldi und Franz Pinck entworfen. Aigner hat später 1819-1821 auch die klassizistische Kolonnade entworfen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche nur zu einem geringen Teil zerstört. Infolge des Baus des Ost-West-Tunnels drohte sie jedoch beschädigt zu werden und die Böschung musste mit Pfählen aus Eisenbeton gestützt werden. Heute wird die St. Anna Kirche als Universitätskirche von der Hochschulgemeinde genutzt.

Neue Welt Bearbeiten

Die Neue Welt beginnt am Staszic-Palast und führt über das Rondo de Gaulle´a bis zum Platz der Drei Kreuze.

Aleje Ujazdowskie Bearbeiten

Die Ujazdów-Allen beginnen am 'Platz der Drei Kreuze' in dessen Mitte die Alexanderkirche steht. Südöstlich zweigt die Ulica Wiejska ab, an der sich die Regierungsgebäude des Sejm und Senat befinden. Die eigentlichen Ujazdów-Alleen zweigen vom 'Platz der Drei Kreuze' direkt nach Süden ab und gehen schon bald in eine Parklandschaft über. Insbesondere an der östlichen Seite befinden sich die wichtigsten Parkanlagen Warschaus. Der Łazienki-Park, mit seiner Hauptattraktion dem Pałac na Wodzie (Palast auf dem Wasser) und dem Chopin-Denkmal sowie die Paläste Belweder (Belvedere) liegt an den Ujazdów-Alleen. In der nahen Umgebung gibt es den 1896 geöffneten Ujazdowski-Park mit dem großartigen Schloss Ujazdowski, wo sich heute das Zentrum für zeitgenössischer Kunst befindet.

Einige wichtige Plätze liegen abseits der urbanen Hauptentwicklungsrouten. Hierzu gehören der Piłsudski-Platz, der Teil der Sächsischen Achse war, der Theaterplatz, der Bankenplatz, der Defiladenplatz, Platz des Warschauer Aufstandes und der Platz der Verfassung.

Parks Bearbeiten

Der älteste Warschauer Park sind die 600 Jahre alten Königsgärten am Warschauer Königsschloss aus der Renaissance. Sie liegen unterhalb der klassizistischen Ostfassade und der Kubicki-Arkaden des Schlosses auf der Weichselseite und nehmen eine Fläche von sechs Hektar (1 Hektar (ha) = 10.000 m²) ein. Nach den Kriegszerstörungen werden sie derzeit rekonstruiert. Mit dem Bau der Magnatenpaläste im Barock entstanden viele private Parkanlagen, die seit dem 18. Jahrhundert schrittweise für die Öffentlichkeit freigegeben wurden.

Der größte Warschauer Park ist der Łazienki-Park an den Ujazdów-Alleen aus dem 18. Jahrhundert, der im englischen Stil um den Palast auf dem Wasser im ehemaligen Tiergehege auf einer Fläche von fast 80 Hektar entstand. Er gehört zu den schönsten Parkanlagen Europas und umfasst auf hügeligem Terrain mehrere Palais, künstliche Seen, Kanäle und Kaskaden, Brücken, Altanen, Pavillons, Skulpturen sowie ein antikes Theater auf der Insel. Am südlichen Ende befindet sich das Schloss Belweder, das bis 1995 Sitz der russischen Statthalter und der polnischen Präsidenten war. Der Park wurde von König Stanislaus August Poniatowski errichtet, der ihn teilweise selbst entworfen hat. Seit 1818 wird ein Teil des Parks von der Universität Warschau als Botanischer Garten genutzt. Zu weiteren wichtigen Gebäuden im Park gehören die Alte- und Neue Orangerie (Pomaranczarnia) von 1774 bis 1778, bzw. 1860/ 61, der Myślewicki-Palast und der Sybillentempel. Im Sommer finden am Chopin-Denkmal Klavierkonzerte statt.

Der Palast auf dem Wasser wurde vom klassizistischen Architekten Dominik Merlini und Jan Chrystian Kamsetzer an Stelle eines kleineren Barockschlosses, das Tylman van Gameren im 17. Jahrhundert für die Magnatenfamilie Lubomirski entworfen hatte, errichtet. Er gilt als eines der schönsten klassizistischen Schlösser in Europa. Um das Schloss wurde ein künstlicher See angelegt und das Schloss durch zwei Arkadenbrücken mit dem Festland verbunden. An der Nordseite wurde eine Bootanlegestelle und als Fontäne konzipierte Sonnenuhr errichtet. Im Inneren erhielt das Schloss eine Ausstattung im chinesischen Stil. Es war die Sommerresidenz des letzten polnischen Königs Stanislaus August Poniatowskis, der einmal in der Woche führende Philosophen und Künstler hier zu den Donnerstagsgesprächen einlud. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss von den deutschen Besatzern geplündert und in Brand gesetzt. In der Volksrepublik wurde es restauriert, so dass es seitdem als Museum genutzt wird und folgende Räumlichkeiten besichtigt werden können: Bachuszimmer, Badeanstalt, Ballsaal, Portraitzimmer, Salomonsaal, Rotunde mit Herrscherportraits, Bildergalerie, Kapelle sowie der Saal der Donnerstagsgespräche im Erdgeschoss und die privaten Königsgemächer im ersten Stockwerk. Es ist eines der beliebtesten sonntäglichen Ausflugsziele der Warschauer.

Verschiedenes Bearbeiten

Forts Bearbeiten

Im 19. Jahrhundert zog die russische Besatzungsmacht einen Ring von Befestigungsanlagen um Warschau und bauten die Stadt zu einer Festung aus, da sie einen deutschen Angriff befürchtete. Ähnlich verfuhren die Österreicher mit Krakau und Przemyśl sowie Deutschland mit Lötzen, da sie jeweils einen russischen Angriff voraussahen. Im Ersten Weltkrieg kamen diese Bastionen teilweise zum Einsatz. Einige dieser Forts sind erhalten geblieben und können besichtigt werden.

Aktivitäten Bearbeiten

Veranstaltungen Bearbeiten

Einkaufen Bearbeiten

Küche Bearbeiten

Günstig Bearbeiten

Mittel Bearbeiten

Gehoben Bearbeiten

Nachtleben Bearbeiten

Unterkunft Bearbeiten

Günstig Bearbeiten

Mittel Bearbeiten

Gehoben Bearbeiten

Praktische Hinweise Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

 
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