Rocamadour
Rocamadour | |
Département | Lot |
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Einwohnerzahl | 611 (2021) |
Höhe | 279 m |
Tourist-Info | www.rocamadour.com |
Social Media | |
Rocamadour |
Rocamadour ist eine Stadt im Département Lot in der französischen Region Midi-Pyrénées. Der Name leitet sich vom Heiligen Amadour ab, der am Fuß eines steilen Felsens (französisch Roc) als Eremit lebte. Der Ort gliedert sich in drei Ebenen. Die untere Ebene ist der eigentliche Ort mit den Häusern aus dem Mittelalter. Auf der mittleren Ebene befinden sich die sieben Gotteshäuser des Wallfahrtortes und auf der oberen Ebene ist eine Burg aus dem 14. Jahrhundert.
Hintergrund
BearbeitenRocamadour wurde zum ersten Mal im Jahr 968 in einer Urkunde erwähnt, als das Gebiet um die Stadt den Benediktinern von Tulle geschenkt wurde. 1166 wurde ein unverwester Leichnam in einem Grab bei der Marienkapelle gefunden und man glaubte es handelte sich um den Heiligen Amadour. Kurz danach wurden von den Benediktinern die ersten Wunder festgehalten worauf sich der Ort zu einem Wallfahrtsort entwickelte. In der Marienkapelle befindet sich die schwarze Madonna, das Ziel der Pilger, die nach Rocamadour kommen. Der Ort liegt am Pilgerweg nach Santiago de Compostela und ist Teil des Weltkulturerbe der UNESCO Jakobsweg in Frankreich.
Rocamadour ist mit 1,5 Millionen Touristen im Jahr die fünftmeist besuchte Attraktion in Frankreich (nach dem Mont-Saint-Michel, der Altstadt von Carcassonne, dem Eiffelturm und dem Schloss von Versailles).
Anreise
BearbeitenMit dem Flugzeug
BearbeitenNächstgelegener internationaler Flughafen ist Flughafen Toulouse-Blagnac (IATA: TLS) . Von dort sind es ca. 165 km bis nach Rocamadour (ca. 1:45 Std. mit dem Auto). Etwas näher, aber wesentlich kleiner ist der Flughafen Rodez-Aveyron (105 km; 1:35 Std). Außerdem kann eine Anreise über den Flughafen Limoges (165 km; 1:45 Std.) in Betracht gezogen werden.
Mit der Bahn
BearbeitenDer Bahnhof Rocamadour/Padirac befindet sich knapp 5 km nordöstlich des Ortskerns. Dort halten sieben mal täglich Regionalexpress-Züge (TER) von Brive-la-Gaillarde (Fahrtzeit 40 Minuten) und Rodez (1:45 Std). Aus Richtung Paris kommend, muss man in Brive-la-Gaillarde umsteigen (insgesamt 5:20 Std. ab Gare d’Austerlitz), aus Richtung Toulouse kommend in Figeac (insgesamt 3 Std.). Einmal pro Tag gibt es einen durchgängigen Nachtzug von Paris.
Mit dem Bus
BearbeitenAuf der Straße
BearbeitenRocamadour liegt in der Nähe der Autobahn A 20 (Paris–Toulouse), die man von Norden kommend an der Anschlussstelle № 54 Gouffre de Padirac/Gramat/Rocamadour verlässt (von dort sind es noch 31 km), von Süden kommend an der № 56 Aurillac/Sarlat/Figeac (noch 25 km). Von Limoges sind es 145 km, für die man gut 1½ Stunden braucht, von Toulouse 170 km (2 Stunden), von Paris 530 km (5:15 Std).
Mit dem Schiff
BearbeitenZu Fuß
BearbeitenDurch Rocamadour führt der Fernwanderweg GR 6 von Sainte-Foy-la-Grande (Gironde) nach Saint-Paul-sur-Ubaye an der französisch-italienischen Grenze in den Alpen; der GR 46 von Toulouse nach Tours; sowie ein Seitenzweig des Jakobswegs von Clermont-Ferrand nach Cahors.
Mobilität
BearbeitenSehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Cité réligieuse
- Krypta Saint-Amadour
- Basilika Saint-Sauveur
- Kapelle Saint-Jean-Baptiste
- Kapelle Saint-Blaise
- Kapelle Sainte-Anne
- Kapelle Notre-Dame. Mit Altar der Schwarzen Madonna.
- Kapelle Saint-Michel
- Kapelle Saint-Louis
- Heiliger Weg. Treppe mit 216 Stufen und Kirchenvorplatz.
- Stadttore
- Musée d'art sacré Francis Poulenc. Museum für Sakralkunst.
- La maison des abeilles. Bienen- und Imkermuseum.
- Rocher des Aigles. Falknerei.
- Grotte des Merveilles. Höhle mit altsteinzeitlichen Malereien im Ortsteil L’Hospitalet, 1 km nordöstlich vom Ortskern.
- Grotte de Linars. Tropfsteinhöhle und Begräbnisstätte aus der späten Bronzezeit, ca. 1000 v. Chr.; 1,5 km östlich des Ortskerns.
Aktivitäten
BearbeitenEinkaufen
BearbeitenKüche
BearbeitenBekanntestes Produkt von Rocamadour ist der gleichnamige Ziegenkäse.
Nachtleben
BearbeitenUnterkunft
BearbeitenGesundheit
BearbeitenPraktische Hinweise
BearbeitenAusflüge
Bearbeiten- Gouffre de Padirac. Schlund von Padirac; 16 km nordöstlich. Karsthöhlensystem, das durch einen unterirdischen Fluss entstanden ist.
- Carennac. 20 km nordöstlich. Spätmittelalterliches Wehrdorf, das als eines der schönsten Dörfer Frankreichs ausgezeichnet wurde.
- Martel. 20 km nördlich. Hochmittelalterlicher Palace de la Raymondie mit Belfried, teilweise in der Renaissance umgestaltet, Museum mit gallo-römischen Ausgrabungsstücken der Keltenstadt Uxellodunum; aus Kastanienholz gezimmerte Markthalle aus dem 18. Jahrhundert.
- Souillac. 22 km nordwestlich. Romanische Abteikirche, burgähnliche Kirche Saint-Martin, historische Markthalle aus den 1830er-Jahren (klassizistisch).
- Viaduc de la Borrèze bei Souillac. 25 km nordwestlich. 30-bogige und ca. 570 Meter lange Eisenbahnbrücke aus Ziegelsteinen (1881–85 errichtet).
- Château de Castelnau Bretenoux in Prudhomat. 27 km nordöstlich. Beeindruckendste mittelalterliche Festungsanlage des Quercy.
- Bretenoux. 28 km nordöstlich. Altstadt mit Fachwerkhäusern und Markt.
- Gourdon. 30 km südwestlich. Gotische Kirche Saint-Pierre, historisches Rathaus.
- Assier. 33 km südöstlich. Renaissanceschloss und Renaissancekirche Saint-Pierre.
- Figeac. 45 km südöstlich, 35 min mit dem Zug. Stadt der Kunst und Geschichte mit mittelalterlich geprägter Altstadt; Geburtsort des Ägyptologen Jean-François Champollion, dem die Entzifferung des Steins von Rosetta gelang.