Vers-Pont-du-Gard
Vers-Pont-du-Gard | |
Region | Okzitanien |
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Einwohnerzahl | 1.773 (2021) |
Höhe | 52 m |
Tourist-Info | http://www.ot-pontdugard.com |
Vers-Pont-du-Gard |
Vers-Pont-du-Gard ist eine Ortschaft im Département Gard in der Region Languedoc-Roussillon.
Hintergrund
BearbeitenAuf dem Gebiet der Gemeinde liegt der römische Aquädukt Pont-du-Gard. Auf dem kurz nach der Zeitenwende erbauten Aquädukt überquert die Wasserleitung von der Quelle Fontaine d'Eure zum römischen Nemausus (Nîmes) den Fluss Gardon.
Das gut erhaltene römische Bauwerk ist eines der meistbesuchten römischen Monumente in Frankreich und wird oft symbolisch für das römische Erbe der Provence eingesetzt.
Das Örtchen ist ein liebenswertes, verschlafenes, noch urtümlich gebliebenes Dorf im Languedoc.
Anreise
BearbeitenAuf der Strasse
BearbeitenMit dem Bus
BearbeitenDie Buslinien A15 Avignon - Uzès - Alès und B21 Nîmes - Remoulins - Uzès - Bagnols-s/Cèze der Edgard machen das Monument auch mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar.
Pont du Gard
Bearbeiten- 1 Pont du Gard, La Bégude, Route du Pont du Gard. Tel.: +33 4 66 37 50 99, Fax: +33 4 66 37 51 50, E-Mail: contact@pontdugard.fr Tarif inkl. Besuch des Museums und Filmvorführung. Preis: 18.00€ (Fahrzeug mit 5 Personen), 12.00€ Motorrad, 10.00€ Fussgänger / Fahrradfahrer.
Hintergrund
BearbeitenDer römische Aquädukt Pont du Gard war Teil einer 50 km langen Wasserleitung, die im 1. Jahrhundert n.Chr. erbaut wurde, um das Wasser von der Quelle Fontaine d'Eure in der Nähe von Uzès in die römische Stadt Nemausus (Nîmes) zu leiten. Dazu wurden mehrere Brückenbauwerke (von denen der Pont du Gard, der den Fluss Gardon überspannt, das eindrucksvollste ist), aber auch lange in den Felsen geschlagene Kanäle und Tunnels notwendig. Mit einem Gefälle von lediglich 24 cm/km war die Wasserleitung eine Meisterleistung der römischen Ingenieure, um eine Menge von 20'000 - 40'000 Kubikmeter Wasser täglich nach Nîmes zu leiten.
Die Brücke besteht aus drei Bogenarkaden, ist 48,77 m hoch und zuoberst 275 m lang, die abgedeckte Wasserleitung über der obersten Arkade ist ca. 1,8 m hoch und einen guten Meter breit.
Durch Ablagerung und vernachlässigte Pflege ab dem 4. Jahrhundert wurde die Wasserleitung ab dem 9. Jahrhundert unbrauchbar, teils wurden die Bauwerke in der Folge als Steinbrüche zur Gewinnung von Baumaterial missbraucht. In der Zeit des Mittelalters bis ins 18. Jahrhundert wurde die Brücke erstmals als Strassenverbindung genutzt und dazu die Brückenpfeiler der zweiten Arkade verschmälert. 1747 wurden die Pfeiler instandgesetzt und eine zeitgenössische Brücke für den zunehmenden Verkehr nordwestlich daneben errichtet, der Pont Pitot. Noch bis in die 1980iger war diese Brücke als Nebenstraße für den Verkehr geöffnet.
Grund für eine erhebliche Kontroverse war der Bau eines 32 Mio. Euro teuren Besucherzentrums, Museums, Filmvorführraums und teurer, kostenpflichtiger Parkplätze, um aus der antiken Stätte einen Touristenmagnet und eine Einnahmequelle zu machen.
Anreise
BearbeitenAm Zugang zum 1 Rechten Ufer / Rive droite (ganzjährig zugänglich) und vor allem am 2 Linken Ufer / Rive gauche (nur in der Sommersaison zugänglich, hier ausgedehnte Carparkplatzanlagen) wurden Parkplatzanlagen gebaut, das Zutrittsticket von 18 € pro Fahrzeug mit maximal 5 Personen erlaubt auch den Zugang zum Museum und der übrigen Infrastruktur. Wenn das Fahrzeug nachts nach 1 Uhr auf dem Platz verbleibt, werden 43 € fällig.
Wer einmal in die Zufahrtstraße zu den signalisierten Parkplätzen eingebogen ist, kommt ohne Bezahlen der Parkgebühr von 18 € (Stand 2013) nicht mehr zurück, man kann daher hektische Wendemanöver beobachten. Es wird kritisiert, dass die Kostenpflichtigkeit der Parkplätze auf der Zufahrt nicht frühzeitig genug ausgeschildert wird. Für eine fünfköpfige Familie erscheint der Betrag angesichts des Gebotenen angemessen; Einzelpersonen, die nur kurz halten und beispielsweise photographieren wollten, haben die Anordnung als "Touristenfalle" bezeichnet.
Im Areal stehen Snackrestaurants und Toilettenanlagen zur Verfügung, im Sommer gibt es Schattendächer in Flussnähe, die zum Picknicken und Baden einladen. Unter der Brücke selbst wurde wegen gefährlicher Strömungen ein Badeverbot ausgesprochen, ein besonderes Vergnügen macht es aber, mit einem flussaufwärts gemieteten Kanu unter der Brücke hindurch zu paddeln.
Zum Photographieren lohnt es sich, die Points panoramiques, zu denen zu beiden Seiten der Brücke Treppen hinaufführen, zu besuchen. Diese Wege sind auch in der Hochsaison, da ein klein wenig schweißtreibend, wenig begangen. Konnte noch in den 1980igern die Wasserleitung durchschritten und sogar auf den obersten Deckplatten ohne Abschrankung balanciert und gepicknickt werden, so ist dieser Zugang und sogar das Begehen der untersten Brückenarkade heute untersagt, der Wasserleitungskanal kann in einer kostenpflichtigen Führung durchschritten werden.
Kostenbewusste mögen bedenken, dass der Zugang für Kanufahrer und Wanderer (ohne Besuch von Museum und Infrastruktur) noch ohne Kosten möglich ist, eine Wanderung dem GR6 entlang ist malerisch, und sogar in der Hochsaison ist der Weg kaum begangen.
Sehenswürdigkeiten im Ort Vers-Pont-du-Gard
Bearbeiten- 2 Kirche von Vers-Pont-du-Gard
- 3 Tour de l'Horloge Uhrturm mit Stadttor
- Drei Waschhäuser:
- 7 Chapelle St-Pierre Die Ruinen der Chapelle St. Pierre aus dem 11./12. Jahrhundert liegen am beschilderten Fußweg von der Bégude St. Pierre zum Pont du Gard.
- 8 Château St-Privat Das in privater Hand befindliche Château St-Privat wurde unter Louis XIII. von der Familie Faret erbaut, offenbar sind Besichtigungen auf Anmeldung möglich (6.00/3.00€)
Aktivitäten
Bearbeiten- Wandern, zum Beispiel auf dem Sentier d'interprétation de La Pierre Vers-Pont-du-Gard ("Weg der Darstellung des Steins von Vers-Pont-du-Gard"), der ab Vers entlang der historischen und heute noch ausgebeuteten Steinbrüche führt, oder auf einem Wanderweg, der vom Ortskern von Vers aus zum Monument führt. Eine andere Wanderung führt im nördlich des Orts gelegenen Waldgebiet vor bei an Roc Plan zur 1 Pierre plantée . Vor achtzig Jahren wurde beim Elektrizitätsleitungsbau der hier seit Jahrtausenden sichtbare Menhir entwendet, inzwischen wurde er durch eine Kopie ersetzt.
- Wandern zu weiteren Relikten der römischen Wasserleitung, beispielsweise 2 südwestlich des Orts oder in Richtung, auf dem 3 Weg von Bégude de St. Pierre zum Pont du Gard oder südlich des Pont du Gard auf seiner Verlängerung bis Saint-Bonnet-du-Gard (mit einer romanischen Burgkirche) und weiter nach 4 Tunnel de Sernhac , wo die Wasserleitung durch zwei Tunnel verläuft.
- Tour durch die Gorges du Gardon zu Fuß entweder auf dem problemlos begehbaren Fernwanderweg GR6 oder als Flusswanderung, mit dem (Miet-)Kanu ab Collias oder ab dem Camping des Gorges du Gardon, in der heißen Saison mit zahlreichen Bademöglichkeiten.
Einkaufen
BearbeitenIm Ort findet sich ein 1 Lebensmittelladen , Verkauf von Früchten und Gemüse durch Direktanbieter und eine Bäckerei, Supermärkte finden sich in Remoulins und kurz vor Uzès.
Die Winzergenossenschaft 2 Cooperative Vinicole befindet sich im Westen des Orts.
Immer noch ausgebeutet werden zahlreiche Steinbrüche im Norden des Orts, wo der typische am Pont verwendete Kalkstein herstammt.
Küche
BearbeitenNachtleben
BearbeitenUnterkunft
Bearbeiten- 1 Camping des Gorges du Gardon
- Zahlreiche Ferienwohnungen und Fremdenzimmer mit Bed/Breakfast (vgl. Website der Gemeinde)
Gesundheit
BearbeitenPraktische Hinweise
Bearbeiten- das Fremdenverkehrsamt / Office de Tourisme du Pont du Gard deckt auch die Garriguedörfer in der Region ab.